Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Zinnstreifen auf Kupfer montieren.


von Johnny S. (sgt_johnny)


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Ich möchte auf ein Kupferrohr aussenrum jeweils 4 Stk 0.5mm Zinnstreifen 
aufkleben, so dass das Kupferrohr am ende eine 2mm Zinnschicht hat.


Fraglich ist nur wie das fixiert werden soll, man könnte Grundsätzlich 
das Kupferrohr anschleifen und dann mit Kleber die Streifen aufkleben.

Normaler Sprühkleber wird aber wohl nicht halten?


Hättet ihr ne Idee wie das gelöst werden kann?

Das Ganze braucht keine "mechanisch stabile" Konstruktion sein, die 
Zinnstreifen müssen nur in Position gehalten werden. Das zinn ummantelte 
Rohr wird dann mittig in einem Abflussrohr platziert und der 
zwischenraum mit Bleigranulat befüllt.

von Horst (Gast)


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Löten?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Johnny S. schrieb:
> Das zinn ummantelte Rohr wird dann mittig in einem Abflussrohr
> platziert und der zwischenraum mit Bleigranulat befüllt.

Wobei hilft das?

von Route_66 H. (route_66)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wobei hilft das?

Rohrbombe?

von Karls Q. (karlsquell)


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Tesafilm, Klebeband, Kabelbinder, doppelseitiges Schaumklebeband, 
Heißkleber, Sekundenkleber, Konrads Spezialkleber, ......

Solange keiner weiß was du vor hast, kann man nur im Trüben fischen.

von Ich (Gast)


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Löten?

von Spezialist Igor (Gast)


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Galvanisches Element im Abflussrohr zur Energiegewinnung, Cleverle.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Johnny S. schrieb:
>> Das zinn ummantelte Rohr wird dann mittig in einem Abflussrohr
>> platziert und der zwischenraum mit Bleigranulat befüllt.
>
> Wobei hilft das?

Das wird ein Schild um die Hintergrund-Radioaktivität abzuschirmen. 
Problematisch ist, wenn man reines Blei benutzt, sinkt zwar die 
Hintergrundradioaktivität, die X-Rays welche das Blei absended, machen 
den Effekt aber gleich wieder zu nichte. Um die X-Rays zu blocken, 
benutzt man Cadmium oder Zinn, das Cadmiumn nicht in Frage kommt, sollte 
klar sein.

Leider beginnt Zinn unter beschuss von X-Rays zu fluourisizieren- das 
kann man mit dem Kupfer (oder Alu) beheben. Die Wahl auf Kupfer ist 
gefallen weil es das relativ günstig im Sanitär-Shop gibt, und die 
ideale Grösse hat.


Horst schrieb:
> Löten?

0.5mm Bleche grossflächig aufeinanderlöten ist eher schwierig.





Karls Q. schrieb:
> Tesafilm, Klebeband, Kabelbinder, doppelseitiges Schaumklebeband,
> Heißkleber, Sekundenkleber, Konrads Spezialkleber, ......
>
> Solange keiner weiß was du vor hast, kann man nur im Trüben fischen.

Zweck siehe oben.  Nunja doppelseitiges Klebeband "Montageband" trägt 
mir hald zu fest auf, das ist selbst schon ca 0,5-1mm dick und so 
entsteht ein Luftspalt

Dieser Sika-Kleber wäre eigentlich ganz ok, aber ist hald eine riesen 
Sauerei den flächig zu verarbeiten.

von Dirk S. (Firma: Messtechnik Mittelstand) (schabadu)


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Kleines und größeres Kupferrohr ineinander stellen und den Zwischenraum 
mit flüssigem Zinn füllen. Gasbrenner benutzen.

von Horst (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> 0.5mm Bleche grossflächig aufeinanderlöten ist eher schwierig.

Warum? Vorher verzinnen, Heißluft und ein wenig Lötzinn. Den Rest machen 
die Kapilarkräfte.
BTDT

von Hp M. (nachtmix)


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Du könntest auch einfach Lötdraht auf das Rohr wickeln.
Dank des Verbots bleihaltigen Lots gibt es den jetzt problemlos zu 
kaufen.
Meist sind das Legierungen mit mehr als 95% Sn Rest Cu und/oder Ag.
https://www.reichelt.de/directlink/L_tzinn/index.html?&ACTION=2&GROUPID=557&&SHOW=1

Speziell z.B.: 
https://www.reichelt.de/Loetzinn/LZ-F3-BF-0-5-250/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=47312&GROUPID=557&artnr=LZ+F3+BF+0%2C5+250&SEARCH=%252A

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Johnny S. schrieb:
> die X-Rays welche das Blei absended,

Röntgenstrahlung, die Blei "absenden" soll?

von Teo D. (teoderix)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Röntgenstrahlung, die Blei "absenden" soll?

"Einen besonderen Anwendungsfall stellt die Abschirmung von 
Gamma-Spektrometern für die Präzisionsdosimetrie dar. Hierfür wird Blei 
mit möglichst geringer Eigen-Radioaktivität benötigt. Der natürliche 
Gehalt an radioaktivem 210Pb wirkt sich störend aus. Er fällt umso 
niedriger aus, je länger der Verhüttungszeitpunkt zurückliegt, denn mit 
der Verhüttung werden die Mutter-Nuklide aus der Uran-Radium-Reihe 
(Begleiter im Erz) vom Blei abgetrennt. Das 210Pb zerfällt daher vom 
Zeitpunkt der Verhüttung an mit seiner Halbwertszeit von 22,3 Jahren, 
ohne dass neues nachgebildet wird. Deshalb sind historische 
Bleigegenstände wie etwa Trimmgewichte aus gesunkenen Schiffen oder 
historische Kanonenkugeln zur Gewinnung von strahlungsarmem Blei für die 
Herstellung solcher Abschirmungen begehrt. Auch gibt es noch andere 
Forschungseinrichtungen, die aus ähnlichen Gründen dieses alte Blei 
benötigen.[25]"
https://de.wikipedia.org/wiki/Blei#Strahlenabschirmung

von Gerald B. (gerald_b)


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Mit Zinn zum Blei tauscht du den Teufel mit dem Beelzebub aus.
Zinn besteht aus verschiedenen natürlichen Isotopen, wovon eins ein 
Alpha Strahler ist. Darum hatte man anfänglich bei DRAM's Probleme, weil 
die Bits "wegkippten". Auch dafür gab es speziell gereinigtes Zinn.
Aber das sollte man im Hinterkopf haben, damit es hinterher kein langes 
Gesicht gibt ;-)

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Hp M. schrieb:
> Du könntest auch einfach Lötdraht auf das Rohr wickeln.
> Dank des Verbots bleihaltigen Lots gibt es den jetzt problemlos zu
> kaufen.
> Meist sind das Legierungen mit mehr als 95% Sn Rest Cu und/oder Ag.
> 
https://www.reichelt.de/directlink/L_tzinn/index.html?&ACTION=2&GROUPID=557&&SHOW=1
>
> Speziell z.B.:
> 
https://www.reichelt.de/Loetzinn/LZ-F3-BF-0-5-250/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=47312&GROUPID=557&artnr=LZ+F3+BF+0%2C5+250&SEARCH=%252A

Lötzinn aufwickeln? Die Zinnstreifen kosten mich 30€, wenn man das mit 
Lötzinn, welcher wohl innen noch mit flussmittel befüllt ist, 
hochrechnet, kann ich mir wohl einen professionellen Abschirmbehälter 
kaufen


Rufus Τ. F. schrieb:
> Johnny S. schrieb:
>> die X-Rays welche das Blei absended,
>
> Röntgenstrahlung, die Blei "absenden" soll?

Diverse Elementen bzw. fast alle Elemente produzieren Röntgenstrahlen.
http://www.med.harvard.edu/jpnm/physics/refs/xrayemis.html

Pb sogar relativ viele, und starke. die 74,72,84 keV sind die 
problematischen.



Gerald B. schrieb:
> Mit Zinn zum Blei tauscht du den Teufel mit dem Beelzebub aus.
> Zinn besteht aus verschiedenen natürlichen Isotopen, wovon eins ein
> Alpha Strahler ist. Darum hatte man anfänglich bei DRAM's Probleme, weil
> die Bits "wegkippten". Auch dafür gab es speziell gereinigtes Zinn.
> Aber das sollte man im Hinterkopf haben, damit es hinterher kein langes
> Gesicht gibt ;-)

Der Alphastrahler ist irrelevant, da dieser keine 2mm Kupfer penetriert, 
und falls ja, ist es Zeit zu rennen :)
Viel elevanter ist die xray flourescence des Zinns, diese wird aber mit 
dem Kupfer geblockt.

https://fukushimainform.files.wordpress.com/2015/12/detector_w_shielding.png?w=394&h=441

von Andreas (Gast)


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xrays heißen bei uns immer noch Röntgenstrahlen. Man kann es auch 
übertreiben mit den Anglizismen.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Andreas schrieb:
> xrays heißen bei uns immer noch Röntgenstrahlen. Man kann es auch
> übertreiben mit den Anglizismen.

Sorry! Ich werde niemehr xray-fluourescence benutzen, sondern ab jetz 
nur noch  röntgenenstrahlen-spontanstrahlenemmission ! :)

von Alex W. (a20q90)


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Johnny S. schrieb:
> spontanstrahlenemmission

Was auch falsch ist! Es ist Fluoreszenz!

von Forist (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> xray-fluourescence

Dann doch bitte richtig "fluorescence".
Aber warum scheust du dich vor "Röntgenfluoreszenz"?

von Sebastian S. (amateur)


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xrays...

Klingt viel gebildeter!

Ein Trend, der sind in immer mehr Diskussionsforen durchsetzt.

Also: Nieder mit der deutschen Sprache, hoch lebe auswärts.

von Horst (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Also: Nieder mit der deutschen Sprache, hoch lebe auswärts.

Genau, blos keine englischen Begriffe, die man den ganzen Tag im Beruf 
benutzt. Schon garnicht in technischen Diskussionen.

Dieses Forum bleibt doitsch!!

Bist Reichsbürger oder was?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wenn man unbedingt den historisch korrekten Begriff verwenden will, dann 
sollte man "X-Strahlen" schreiben, denn das ist die von Wilhelm Conrad 
Röntgen verwendete Bezeichnung. Dieser Begriff wurde international 
übernommen und ausschließlich deutschsprachigen Raum zu Ehren Röntgens 
in Röntgenstrahlung umbenannt.

Bei der Röntgenfluoreszenzspektroskopie arbeitet man aber ausschließlich 
mit künstlicher Anregung (Röntgenstrahlung, Elektronenstrahlen) und 
wartet nicht auf eine spontan auftretende Emission, z.B. auf Grund eines 
radioaktiven Zerfalls. Und natürlich besitzt jedes Element 
entsprechende Spektrallinien, die sich entsprechend anregen lassen, 
wobei bei den leichten Elementen diese Linien eher im harten UV-Bereich 
liegen. Die Definition, dass Röntgenstrahlung erst bei 5 keV beginnt, 
schließt zwar strenggenommen alle Elemente bis einschließlich Titan (Kb1 
mit 4,93 keV) von der Röntgenemission aus, aber das liegt nur an der 
Definition und nicht daran, dass diese Elemente keine hochenergetischen 
Spektrallinien besäßen. Wenn es unter dem Gesichtspunkt des 
Strahlenschutzes um die Auswahl von Abschirmmaterialien für ein 
Röntgenfluoreszenzspektrometer geht, ist die charakteristische 
Röntgenemission des Probenmaterials irrelevant. Vielmehr spielen da das 
Spektrum der Röntgenröhre (die natürlich intern auf denselben 
physikalischen Vorgängen basiert) oder das Bremsstrahlungsspektrum beim 
Auftreffen eines Elektronenstrahls die dominante Rolle, da deren 
Intensitäten natürlich prinzipbedingt um Größenordnungen höher sind.

von Spezialist Igor (Gast)


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Eigentlich wollte er nur Zinnstreifchen auf ein Kupferrohr pappen. Und 
jetzt? Röntgenstrahlung..keV.. uiuiui !!

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