Hi alle zusammen, ich habe eine Frage bezüglich eines Verständnisproblems oder villt einer Wissenslücke. Es geht um das Verständnis eines Hausanschlussverstärkers oder Linenverstärkers und dessen Dimensionierung. Wenn man die Spezifikationen liest dann steht da meist drauf dass der Upstream von 5-204MHz und der Downstream von 85-1200MHz. Dabei werden Ausgangspegel von ca. 108 dBuV erreicht und da kommt meine Verwirrung auf. Dies Geräte sind ja an das HFC Netz angeschlossen. Über die Koaxialkabel wird also eine Bandbreite von Up und Down von 1,2GHz betrieben. Jedoch frage ich mich welche Peak to Peak Spannung das Signal da hat? Die Frage kam mir aufgrund der Idee ein einfachen Verstärker zu entwickeln. Jedoch ist mir unklar was für Größen das Eingangssignal aufweist. Dies ist ja Grundlegend wichtig um mein Verstärker zu entwickeln. Also die Frage ist: Welche Parameter besitzt das Eingangssignal eines solchen Verstärkers? Das Ausgangssignal müsste ja laut der 108dBuV im linearen = 251mV sein. Stimmt das?? Muss man den Verstärker anders entwickeln wenn dieser digitale Träger verstärken muss, anstatt analoge Signale? (QAM) Vielen Dank für eure Hilfe. Ich entschuldige mich wenn die Frage ein wenig blöd klingt, villt sehe ich vor lauter Bäumen auch einfach den Wald nicht. Beste Grüße
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Fabian Z. schrieb: > Das Ausgangssignal müsste ja laut der 108dBuV im linearen = 251mV sein. > Stimmt das?? Zur Abschätzung nimmt man da einen Sinus als Signal an und dann ist Uss = sqrt(8)x251 mV, also 708 mV Fabian Z. schrieb: > ein einfachen Verstärker zu > entwickeln. einfach? Da braucht man schon ziemliche Erfahrung, eine Stufe mit solcher Bandbreite aufzubauen. Die meisten solcher Selbstbaustufen funktionieren zwar irgendwie, aber der übelste Mangel kann ein Schwingen der Stufe sein, sodass sie ein Störsignal ins Netz einspeist. Fabian Z. schrieb: > Muss man den Verstärker anders entwickeln wenn dieser digitale Träger > verstärken muss, anstatt analoge Signale? (QAM) Eigentlich nicht. Aber bei digitalen Signalen stören die durch Fehlanpassung entstehenden Reflexionen wesentlich heftiger die Signalverarbeitung. Man sollte da schon wissen, welchen Einfluss Fehlanpassung usw. am Ein- bzw. Ausgang eines Verstärkers hat.
Super vielen Dank schon mal :) Peter R. schrieb: > Fabian Z. schrieb: >> Das Ausgangssignal müsste ja laut der 108dBuV im linearen = 251mV sein. >> Stimmt das?? > > Zur Abschätzung nimmt man da einen Sinus als Signal an und dann ist Uss > = sqrt(8)x251 mV, also 708 mV Also sind auf den im Bodenverlegten Koaxialkabeln Uss = 708 mV? Was sind den so die Eingangssspitzespitzespannungen Uss(ein) = ? Wenn man so eine Hausanschlussverstärker hat soll der ja das abgeschwächte Signal wieder auf einen bestimmten Pegel anheben. Wo liegt dieser? Ich denke auf den Koaxialkabeln im Erdreich ist nur ein Wechselsignal oder liegt darauf auch eine Gleichspannung für die Fernspeisung? Grüße und vielen Dank
CATV-Verstärkereingänge mögen so ca. 60-80 dBµV am Eingang. Auf den Hauptkabeln zu den Verstärkerpunkten an der Straße liegt eine Wechselspannung von ca. 65 Volt 50 Hz als Fernspeisung.
Denke dran: Alles was direkt am Kabelnetz hängt ist tabu. So wie am normalen Stromnetz. Wenn da Fehlern (aufgrund von Beschwerden) vom Netzbetreiber nachgegangen wurde, wirds sehr teuer. Erst hinter dem Übergabebaustein (Hausanschlussverstärker) wird es einigermaßen zur Privatsache. Da ist schon ein gewisser Schutz vorhanden, dass private Eingriffe privat bleiben und nicht zu Störsignalen in der Nachbarschft führen. Irgendwelche Verstärker führen in Antennennetzen selten zu Signalverbesserungen. Der richtige Weg ist normalerweise, die Sünden aufzuspüren, die im privaten Teil des Kabelnetzes gemacht wurden, wie z.B. Verzweigungen ohne richtige Abzweigungsbausteine, fehlerhafte Anschluss- oder Endddosen, Verwendung des Messausgangs als Signalausgang ...
Fabian Z. schrieb: >>> Das Ausgangssignal müsste ja laut der 108dBuV im linearen = 251mV sein. >>> Stimmt das?? das ist der maximale Ausgangspegel wenn nur 1 Programm übertragen wird. Wenn alle Programme im Kabelnetz verstärkt werden sollen, verringert sich der maximal zulässige Ausgangspegel drastisch, wegen den entstehende Intermodulationsprodukte. Am Übergabepunkt ins Haus stehen meistens so etwa 70dbuV zur Verfügung. Der nachfolgende Verstärker sollte die Verteilungsdämpfung soweit ausgleichen, das an der Dose mit dem geringsten Pegel noch wenigstens 60dbuV steht. Das ist ausreichend für ein rauschfreies Bild. Ralph Berres
Eines der deutlichsten Merkmale für Fehler ist die Tatsache, dass einzelne Kanäle stärker abgeschwächt werden als andre, oder dass ein Kanal in verschiedenen Zweigen des Netzes gut, in andren schlecht zu empfangen ist. Diese Unterschiede weisen auf stehende Wellen in den Leitunge hin, die durch Fehler im Netzaufbau erzeugt werden.
Ralph B. schrieb: > Fabian Z. schrieb: >>>> Das Ausgangssignal müsste ja laut der 108dBuV im linearen = 251mV sein. >>>> Stimmt das?? > > das ist der maximale Ausgangspegel wenn nur 1 Programm übertragen wird. > > Wenn alle Programme im Kabelnetz verstärkt werden sollen, verringert > sich der maximal zulässige Ausgangspegel drastisch, wegen den > entstehende Intermodulationsprodukte. > Diesen Punkt verstehe ich nicht genau. Wie meinst du das? Zum Beispiel beim Downstream von 85MHz bis 1,2GHz hat ja jeder Träger eine bestimmte breite. Das Ziel ist es ja einen Verstärker zu entwickeln welcher über die gesamte Bandbreite aller Träger eine lineare Verstärkung aufweist, oder? Verstehe ich was falsch? Es werden ja alle Träger gleich verstärkt?!
Ralph B. schrieb: > Das ist ausreichend für ein rauschfreies Bild. Das Bildrauschen am Kabelanschluss gehört ohnehin bald der Vergangenheit an, da die Netzbetreiber keine analogen TV-Programme mehr anbieten werden So gibt es etwa bei UnityMedia sukzessive ab Juni 2017 nur noch DVB-C.
Fabian Z. schrieb: > Diesen Punkt verstehe ich nicht genau. Wie meinst du das? Zum Beispiel > beim Downstream von 85MHz bis 1,2GHz hat ja jeder Träger eine bestimmte > breite. Das Ziel ist es ja einen Verstärker zu entwickeln welcher über > die gesamte Bandbreite aller Träger eine lineare Verstärkung aufweist, > oder? Verstehe ich was falsch? > > Es werden ja alle Träger gleich verstärkt?! Einen Verstärker mit linearen Frequenzgang über so einen weiten Bereich zu entwickeln ist das eine ( ist aber mit den heutigen MMICs ganz gut in den Griff zu bekommen ), einen Verstärker mit einen für soviele Signale gleichzeitig ausreichend hohen Intermodulationsabstand zu entwickeln das andere. Jeder Verstärker erzeugt bei Anwesenheit von mehr als einen Träger Mischprodukte. Mann nennt sie Intermodulationen. Bei nur 2 Signale treten auf IM = F1+F2 und F1-F2 bzw F2-F1 IM3 2*F1+F2 und 2*F2-F1 IM5 3*F2+2*F1 und 3*F1-2*F2 usw. Bei mehr als 2 Träger kommen weitere Mischprodukte hinzu. Bei bis zu 136 Träger wie es im Kabelnetz vorhanden ist wird es allmählich unübersichtlich. Alle vorhandenen Träger summieren sich die Leitungen auf. Die Intermodulationen steigen schneller als der Ausgangspegel und zwar bei IM3 ( das ist der der am meisten stört ) wachsen die IM3 Produkte um 20db wenn man den Pegel um 10db erhöht. Das gilt auch schon für die einzelne Frequenz. bei 136 belegte Kanäle darf demnach ( wenn der Vertärker keine IM-Produkte hätte also nur eine Aussteuergrenze hätte jeder einzelne Kanal nur noch 1/136 der Leitung haben , die der Verstärker abzugeben vermag. Da der Verstärker aber nicht ideal ist und IM Produkte erzeugt ist der maximal zuläsige Ausgangspegel noch drastisch geringer. Bei den analogen Signalen wurde ein IM3 Abstand von 65db bei den Verstärkern gefordert um bei einen analogen Kanal ( dort ist Bildträger Farbträger Tonträger1 und Tonträger2 vorhanden ) gegenseitige Beeinflussungen sicher auszuschließen. Der Dynamikbereich eines analogen Signales ist etwa 10db zwischen Synchronpegel und der Farbe Weiss und etwa 20db zwischen Synchronpegel und dem zweiten Tonträger. Damit man kein Rauschen im Bild sieht braucht man einen HF-seitigen Störabstand von mindestens 45db. das heist alle IM-Produkte zusammen dürfen maximal -45db betragen um unsiichtbar zu bleiben aber die Norm schreibt 65db vor. Bei digitalen Signalen sieht es nicht viel anders aus. Da wird auf jeden Kanal eine 256QAM mit vielen einzelnen Trägern ( es sind glaube ich über 8000 Träger ) angewendet. Die 256QAM bedeutet das es 8 Pegelstufen gibt, jede mit 6db Abstand. Das sind schon 48dB Dynamik. ein zu hoher Pegel und damit verbundenen IM3 Produkte bewirkt das die Fehlerrate des Datenstromes plötzlich ansteigt. ( Klötzchenfernsehen zeitweise eingefrohrenes Bild ) Verstärker die z.B. eine Leistung von 120dbuV ( das sind 1V eff für einen einzelnen analogen Fernsehkanal aufbringen können ( ist schon ein ziemlicher Brummer welches einige Watt aus dem Netz zieht ) kann bei 136 belegten Kanälen vielleicht noch 90dbuV Pegel, wenn die IM3 Produkte 65db unter dem einzelnen Träger beliben soll. Ralph Berres
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