Hallo, für ein Projekt brauche ich eine gewisse Menge Beton bzw. Mörtel und obwohl ich schon mehrfach gemischt habe, hab dazu aber ein paar (theoretische) Fragen: Für den Mörtel benutze ich eine 1:4er Mischung (Gewicht) aus 35er Portlandzement (glaube neu heisst der 32,5 N) und 0-4mm Mauersand, Wasser den halben Gewichtsanteil vom Zement; soweit so gut aber wieviel Mörtel kommt dabei raus? Das ich nicht einfach die Volumen von Sand, Zement und Wasser zusammen rechnen kann ist klar, aber hat irgendwer ne Formel dafür? Bislang hab ich einfach das Volumen des Zuschlags genommen und Zement/Wasser unberücksichtigt gelassen, kam ungefähr hin nur sobald ich Beton mit 0-16er Kies in 1:4 mache passt es garnicht mehr. Warum eigentlich 1:4? Habs so von meinem Vater übernommen aber nie hinterfragt (Wassermenge ist mir mittlerweile über den W/Z-Wert klar geworden). Warum rechnet man (oder zumindest einige) das Mischverhältnis in Gewichtsanteilen, andere in Volumenteilen? Da die Dichte von Sand/Kies und Zement unterschiedlich sind (wenn auch nicht sehr), sollte nur eine Variante "die Richtige" sein. Darum die Frage nach ner guten Formel/Erklärung mit nachvollziehbarem Hintergrund. Danke vorab. Und bitte keine Vorschläge ala: -Kauf fertige Beton/Estrichbetonmischung im Baumarkt, da stehts auf der Verpackung. -Lass dir Beton liefern (ist sicherer). -Wir haben es immer so und so gemacht, hat seit x Jahren gehalten. -Frag einen Baustoffhändler, Maurer, sonstwen (der auch nicht erklären kann warum). -Mach doch eine Testreihe (die mir nur für einen bestimmten Zuschlag in einem Mischverhältnis was bringt).
Hallo Tim! Ich habe schon öfters Beton selber gemischt, auch grössere Mengen! Aber die Frage wegen der Menge wirft sich jedesmal neu auf... Weisst Du denn genau, welches Volumen Beton Du brauchst? Also schon geschalt und berechnet/geschätzt? Das Verhältnis 1:4 dünkt mich schon sehr fett, aber wenn Du 0-4mm hast, wahrscheinlich angebracht. Das tönt auch nach nicht so grossen Mengen! Verputz? Ueberzug? Was Du nicht hören willst: Ich kaufe immer erst mal 10 Sack Zement bei kleineren Mengen und so 20 bis 30 Sack bei grösseren Mengen! Am Schluss sind dann schnell noch ein, zwei Sack nachgekauft. Ich schicke dann immer die Frau zum Holen, musst aber eine Decke in die Karre machen, wegen dem Schmutzigwerden... Gruss Chregu Edit: PS: Ich mische immer nach Gefühl. Wenn die Mischung schön grau ist und eine gewisse Konsistenz aufweist, ist gut. Manchmal lädt die Gemeindeverwaltung irgendwo im Dorf Kies ab, dann ist Gelegenheit zum Holen!
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Hmm.. das "selbst" Betonrühren ist erstmal nix für Apotheker. Wer wiegt denn schon die Zutaten ab? Im Endeffekt mischt man Volumina ( oder hier Schaufeln). Dein Mischungsverhältnis ist ganz ok.,wenn man weniger sparsam ist, mischt man 1:3 und kann etwas mehr Wasser zusetzen, was die Verarbeitbarkeit erleichtert. Die Festigkeit(nach 28 Tagen)wird nicht von der Menge des Zements bestimmt (außer man mischt magerer als 1:4) sondern vom Schotter. Gebrochener, kantiger Schotter in der richtigen Zusammensetzung (grob und Feinteile) ergibt den höherwertigeren Beton. 0-4er Sand ist für belastete Bauteile ein no go. Zu berücksichtigen ist auch, dass der Beton in der Schalung verdichtet werden muss (z. B. mit Rüttelbirne)was das ursprüngliche Volumen um 5-10% reduziert. Im Grunde ist die Nichtberücksichtigung von Zement und Wasser wenn man das Volumen rechnet richtig,weil das Wasser beim Aushärten chemisch verbraucht wird, und der Zement die Zwischenräume füllt. Das sollte auch für den 0-16er Schotter gelten. Grüsse
Also ich hab auch schon einiges an Beton, Mörtel, Estrich und diverse Putze gemischt und verarbeitet, mir gings jetzt eher darum warum man es so macht, es scheint ja irgendeinen Grund zu geben, nicht nur weil das zufällig(?) gefundene Rezept seit Jahren so weiter gegeben wird. Aktuell gehts mir um ein paar Pfeiler für den Garten, Schalung ist fertig, Volumen exakt bekannt und ich hatte mir überlegt das Zeug direkt in den Schalungen (á 100 Liter) mit nem Quirl anzurühren weil ich sonst erst wieder den Mischer durchs Haus wuppen muss, was meine Frau wohl nicht begeistern wird (oder die Kübel durchs Haus schleppen was meinem Rücken nicht gefällt). Dabei ist mir halt aufgefallen, dass ich zwar immer das Zeug angerührt habe aber noch nie drüber nachgedacht wie ich auf eine bestimmte Zielmenge komme, darum die Frage. Im gleichen Zusammenhang ging mir eben auch durch den Kopf wie man überhaupt logisch auf eben diese Mischungsverhältnisse kommt. Im meinem Fall hab ich die bislang einfach ohne zu hinterfragen von meinem Vater übernommen und seitdem so verwendet; hat ja auch immer gepasst. Jetzt viel mir aber auf, dass je nach verwendetem Zuschlag die Menge mehr oder weniger stark schrumpft und ich wieder keine Ahnung habe warum. Ansonsten sieht das Mischverhältnis nur auf den ersten Blick etwas anders aus: 1:4 in Gewicht, entspricht etwa 1:3,33 in Volumen. Ich machs halt immer nach Gewicht weil die Säcke Zement schon nach Gewicht abgepackt sind und wenn ich mir beim Baustoffhändler einen Anhänger Sand hole ich das Ganze auf der Waage ebenfalls nach Gewicht berechnet bekomme...
Tim T. schrieb: > mir gings jetzt eher darum warum man es so macht Da zumindest früher überragende Intelligenz bei den Bauarbeitern nicht so verbreitet war, mussten es eben idiotensichere Rezepte sein.
Tim T. schrieb: Rein aus Interesse, > Jetzt viel mir aber auf, dass je nach verwendetem Zuschlag die Menge > mehr oder weniger stark schrumpft und ich wieder keine Ahnung habe > warum. :) Unterschiedliche Dichten der verschieden Zuschläge beachtet? > Für den Mörtel benutze ich eine 1:4er Mischung (Gewicht) aus 35er > Portlandzement (glaube neu heisst der 32,5 N) und 0-4mm Mauersand, > Wasser den halben Gewichtsanteil vom Zement; soweit so gut aber wieviel > Mörtel kommt dabei raus? Sand (gewaschen) 0 – 4 mm: 1,0 m³ (1.000 Liter) geschätztes Gewicht: 1,5 t (1.540 kg) 1,0 kg Zement * 3 kg/l = 0,33l + 0,5 kg Wasser * 1 kg/l = 0,5 l + 4,0 kg Sand * 1,5 kg/l = 6,0 l + Luftgehalt/Porenvolumen ~ 2% vom Volumen --------------------------------------- .........................~ 7 l Probiers doch mal aus wenn du grad beim schaffen bist! Betonkies 0 – 16 mm: 1,0 m³ (1.000 Liter) geschätztes Gewicht: 1,9 t (1.850 kg) > Das ich nicht einfach die Volumen von Sand, Zement und Wasser zusammen > rechnen kann ist klar, aber hat irgendwer ne Formel dafür? Bislang hab Weshalb nicht? Die besonderen Eigenschaften dieser Mischung mal ausser Acht gelassen. (w/z und Art des Zuschlages wurden ja erst mal willkürlich festgelegt) 'Stoffraumrechnung' http://www.moroder.it/daniel/data/GEO%20Betonbau.pdf https://www.beton.org/fileadmin/beton-org/media/Dokumente/PDF/Service/Zementmerkbl%C3%A4tter/B20.pdf ----
> 1,0 kg Zement * 3 kg/l = 0,33l + > 0,5 kg Wasser * 1 kg/l = 0,5 l + > 4,0 kg Sand * 1,5 kg/l = 6,0 l + Öhm, abgesehen davon dass die Formeln so als Ergebnis nicht l als Einheit ergeben sondern kg²/l stimmt die letzte Zeile stimmt aber auch rechnerisch nicht ;) Sind nach Adam Riese 2,7l
Ich mache meine Mischung immer so 3 Schaufeln Sand und/oder Split und 1 Schaufel Zement dazu trocken durchmischen und dann erst das Wasser dazu dann ist es nicht so pappig, wobei ich auch immer den 42,5er nehme da der kaum mehr kostet als der 32,5er, den 52,5er (N/mm²) habe ich im Baumarkt noch nicht entdeckt. Als wir noch zur Miete wohnten hatten wir einen Keller wo die ganze Kellerwand zerrieselte (Sand) da wurde anscheinend Zement gespart, geschätzt 1:5
1N 4. schrieb: >> 1,0 kg Zement * 3 kg/l = 0,33l + >> 0,5 kg Wasser * 1 kg/l = 0,5 l + >> 4,0 kg Sand * 1,5 kg/l = 6,0 l + > > Öhm, abgesehen davon dass die Formeln so als Ergebnis nicht l als > Einheit ergeben sondern kg²/l stimmt die letzte Zeile stimmt aber auch > rechnerisch nicht ;) Sind nach Adam Riese 2,7l Ja huest .... * / .... Du hast ja erfasst was damit gemeint war :() ~ 3,6 Liter.
Wasser und Zement kann mann bei der Volumenberechnung vernachlässigen. Gehen im Porenvolumen vom Sand/Kies auf. Für 1m³ Beton rechnet man je nach Körnung 1,3-1,4m³ Sand/Kies (geschüttet). 1m³ Sand/Kies geschüttet wiegt ca. 1,5 - 1,6t. Also ca. 2t für 1m³.
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Uhu U. schrieb: > Da zumindest früher überragende Intelligenz bei den Bauarbeitern nicht > so verbreitet war, mussten es eben idiotensichere Rezepte sein. da muss ich widersprechen, ich kenne Bauarbeiter von früher die kennen den Pythagoras (für rechte Winkel) was für heutige Schüler mit MSA oder höher nicht gelten muss, denn die kenne ich auch, allerdings gestehe ich das mein Opa auch immer in Schippen Sand und Zement gerechnet hat und ich nie klarkam weil Schippen ja nun wie eine Prise Salz genau eine unendliche Bandbreite bedeuten.
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Hmm, das Problem ist der Luftgehalt. Wenn ich nur mal den Zement betrachte, hab ich den im Sack etwa mit einer Dichte von 1250 kg/m³ (25kg im 20L Sack), in der fertigen Mischung allerdings mit 3000 kg/m³, gleiches gilt für die Zuschläge. Da zusätzlich der Restgehalt an Luft im Beton unklar ist, komme ich so auch nicht weiter. Allerdings scheint die Stoffraumrechung ansonsten der richtige Weg zu sein. Wenn ich aber mal annehme das ich einen Restgehalt von 2% Luft im Beton habe (warum auch immer) und einen Dichtezuwachs wie oben beim Zement annehme, dürfte ich ja die Dichteänderung im Zuschlag berechnen können. Werde wohl doch mal nen Kübel genau nachmessen/wiegen...
Tim T. schrieb: > Hallo, > > für ein Projekt brauche ich eine gewisse Menge Beton bzw. Mörtel und > obwohl ich schon mehrfach gemischt habe, hab dazu aber ein paar > (theoretische) Fragen: > > Für den Mörtel benutze ich eine 1:4er Mischung (Gewicht) aus 35er > Portlandzement (glaube neu heisst der 32,5 N) und 0-4mm Mauersand, > Wasser den halben Gewichtsanteil vom Zement; soweit so gut aber wieviel > Mörtel kommt dabei raus? Masse oder Volumen? Massen verschwindet nicht. Volumenberechnung ist schwieriger, je nach Wahl des Zuschlag. > Das ich nicht einfach die Volumen von Sand, Zement und Wasser zusammen > rechnen kann ist klar, aber hat irgendwer ne Formel dafür? Da das von der Körnung und der Form des Zuschlages abhängig ist, macht man ganz klassich Versuche im Mörtel-Betonwerk. > Bislang hab > ich einfach das Volumen des Zuschlags genommen und Zement/Wasser > unberücksichtigt gelassen, kam ungefähr hin Eben, das Betongel liegt in den Löchern neben dem Zuschlag. > nur sobald ich Beton mit > 0-16er Kies in 1:4 mache passt es garnicht mehr. 0-16 mit 1:4 wird ja ein verdammt steifes, hartes Zeug. Einen Zaunpfahl kann man auch in einen 1:8 in 0-16 setzen. So hart braucht das nicht zu werden. > Warum eigentlich 1:4? Weil der Heimwerker (im Gegensatz zum Beton-/Mörtelwerk) keine Prüfzylinderprüfen kann und deshalb lieber nicht geizig mit dem Zement ist. Ausserdem was für einen Zement nimmst du? Einen 32,5N? Wenn das Betonwerk einen C35/45 liefert, dann hat der die Eigenschaften eines C35/45 - mit Stempel und Siegel von der Materialprüfung. Da nutzt man dann halt die Reserven des Zement. Vielleicht mit ein wenig weniger Zement (lies teuer) aber dafür mit ein wenig mehr anderen Puzzolanen wie Steinkohlenflugasche (lies: bekommt man Geld für wenn man es abholt). Und wenn es eine Mörtelarbeit ist: Warum mischt du überhaupt reinen Zementmörtel? Reisst dir der nicht? KC oder KKh Mörtel ist oft einfacher und ausserdem ist er nicht betongrau. > Habs so von meinem Vater übernommen aber nie > hinterfragt (Wassermenge ist mir mittlerweile über den W/Z-Wert klar > geworden). Kennst du den Unterschied zwischen einem Rezept- und Funktionsmörtel? > Warum rechnet man (oder zumindest einige) das Mischverhältnis in > Gewichtsanteilen, Weil wiegen schnell, einfach und genau ist. Bei Volumenmessung hat man immer das Problem der Schüttdichte (aka halbvolle Cornflakespackung). > andere in Volumenteilen? Das ist Pfusch. Nur hat der Maurer auf der Rohbaustelle keine Waage sondern nur Volumenmasse wie "Eimer" und "Schütte". > Da die Dichte von Sand/Kies > und Zement unterschiedlich sind (wenn auch nicht sehr), sollte nur eine > Variante "die Richtige" sein. Nach Eurocodes wird gewogen. Das Wichtige ist das du deinen Zuschlag kennst. Kies ist nicht Kies. Sand ist nicht Sand. Das ist regional sehr verschieden. Das verkarren von Zuschlag kostet halt Geld. Wer im Moor wohnt muss weit bis zum Kies fahren. Wer einen Steinbruch nebenan hat, kommt leichter an puzzolane Gesteinsmehle und Brechsande. Hat man ein Stahlwerk nebenan, sind Hüttensande billig. Hat der Nachbar ein 2 GW Kohlefeuerchen, will er sicher die Flugaschen irgenwie billig loswerden. Seemateriale ist 100% anorganisch und schön rund. Wohnt man nicht an der Küste, wird das teuer. Ist das nicht ordentlich gewaschen bekommst du Ärger mit den Chloriden (siehe Nazi-Bunker an der Nordseeküste). Grubenmateriale kann organische Anteile enthalten. Der Zuschlag kann mehr oder minder scharfkantig sein und evt. Flint enthalten. Mit dem scharfkantigem Zeug arbeitet es sich nicht so gut. Ausserdem sieht Oberfläche besch..n aus. Die harten Flinte können reissen > Und bitte keine Vorschläge ala: ... > -Mach doch eine Testreihe (die mir nur für einen bestimmten Zuschlag in > einem Mischverhältnis was bringt). Nach Eurocodes macht man das aber so. Machmal muss man nachrechnen ob es hält, manchmal reicht es wenn man die Verantwortung dafür übernimmt, dass es hält. Die Grenze steht in deinem Landesbaurecht. Manche Maurer tragen zu Vorurteilen des versoffenen "is eh egal" Typus bei. Andere zaubern den Verband, kennen ihren Zuschlag, graben und stampfen selber ihren Kalk, duzen den Zement und steicheln die Steine mit Kellen - wahre Kunsthandwerker. Wie erkennt man den guten Maurer? Schau mal ob er Seife und Zucker im Auto hat. Nein, nicht zum Händewaschen oder für den Kaffe....
Thomas O. schrieb: > Als wir noch zur Miete wohnten hatten wir einen Keller wo die ganze > Kellerwand zerrieselte (Sand) da wurde anscheinend Zement gespart, > geschätzt 1:5 Kellerwand. Da kann sich der Putz auch einfach nur durch Salztransporte zerlegen.
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