Dass der mehr µC Typen unterstützt ist offensichtlich. Doch er wird auch Leuten empfohlen, die sich nur für STM32 interessieren. Welche Vorteile bietet der J-Link Adapter bzw. die Firmware?
Er funktioniert einfach. Es ist alles relativ gut supported und dokumentiert. Man kann es vernünftig auf der Konsole bedienen. Es funkioniert gut unter Linux. Es lässt sich gut automatisieren. Er ist nicht teuer.
Im Vergleich mit dem ST-Link/V2 (mit der Version, mit der ich gearbeitet habe, bevor ich keine Lust mehr hatte und mir den J-Link zugelegt hatte; kann sein dass es sich seitdem gebessert hat): * Wesentlich schneller beim Flashen und beim Durchsteppen * Beliebig viele Breakpoints * Läuft viel stabiler; der ST-Link produziert je nach Mondphase gerne irgendwelche ominösen Fehlermeldungen auch mit der Original ST-Software, mein Lieblingsfehler siehe Anhang * Stabile Software direkt vom Hersteller für Windows, Linux und Mac OS inkl. GDB-Server * Kann einen STM32 auch dann resetten wenn man die WFI-Instruktion nutzt (beim ST-Link muss man hier nach Gefühl genau richtig den Reset-Taster benutzen) * Kommt mit diverser PC-Software wie J-Flash (Massen-Programmierung), SystemView (Interrupt/RTOS-Timing-Analyse), Ozone (eigener Debugger), eigenem Konsolentool "JLink" zur Low-Level-Problemanalyse wenn GDB muckt usw... * Unterstützt eine Unmenge an verschiedenen uC's, sogar ein paar Nicht-ARM's
Dr. Sommer schrieb: > Unterstützt eine Unmenge an verschiedenen uC's, sogar ein paar > Nicht-ARM's Zum Beispiel auch 8051 EFM8
J-Link ist sehr "universell", was die Unterstützung diverser uC betrifft. Beim J-Link pro kann man noch zusätzlich zum USB eine Verbindung über Ethernet aufbauen. (Falls man dafür Verwendung hat ;-) ) Ein recht nettes Feature, was die Leute von Segger gebaut haben ist RTT (Real Time Transfer - https://www.segger.com/jlink-rtt.html ). Damit kann man eine Art "zusätzliche Debugschnittstelle" in den Controller schaffen. Über JTAG wird dann nicht nur das Programm geladen und über Breakpoints, etc. in der Entwicklungsumgebung bedient und analysiert, sondern parallel dazu übe einen definierten Speicherbereich zusätzlich Daten ausgetauscht. Man kann sich prinzipiell eine eigene Debugkonsole damit aufbauen. (weitere Infos siehe Segger Homepage). Für RTOS gibt es noch eine Erweiterung namens "SystemView", die auf RTT basiert. Auf jeden Fall sehr nützlich :-)
> Er ist nicht teuer.
Der schwarze J-Link pro ist nicht ganz so billig.
Nur der graue J-Link edu ist nicht ganz so teuer.
Aber gutes Werkzeug muss nicht unbedingt das billigste sein.
Im Vergleich dazu (Leistung/Preis) ist z.B. ein RLink
unverschaemt teuer. Wenn Mann keine ST7 bearbeiten muss,
ist der J-Link sicher die bessere Wahl.
vor 1 1/2 Jahren habe ich auch mit mir gerungen einen J-Link plus zu kaufen. Bereut habe ich es nie, bisher hat alles ohne Probleme funktioniert. Das hat nun mal eben seinen Preis....
Lothar schrieb: > Dr. Sommer schrieb: >> Unterstützt eine Unmenge an verschiedenen uC's, sogar ein paar >> Nicht-ARM's > > Zum Beispiel auch 8051 EFM8 Und PIC32. Direkt unter MPLABx. Fürs Basteln Zuhause tuts der EDU für 50€. Genau dafür ist er ja offensichtlich gedacht. Ich bin froh, in mir gekauft zu haben. Im Vergleich zum PICkit 3 (das bei großen PIC32-Projekten sehr lahm ist), kann man damit ordentlich debuggen.
> eine Art "zusätzliche Debugschnittstelle" Das kann der ST-Link auch, nennt sich dort (TRACE)SWD und ist meines Wissens nach ein Standard Feature des ARM Kerns.
Stefan U. schrieb: > Dass der mehr µC Typen unterstützt ist offensichtlich. Doch er > wird auch > Leuten empfohlen, die sich nur für STM32 interessieren. Welche Vorteile > bietet der J-Link Adapter bzw. die Firmware? Zumindestens ich bekomme für jede Empfehlung 13€ von Segger.
Stefan U. schrieb: >> eine Art "zusätzliche Debugschnittstelle" > > Das kann der ST-Link auch, nennt sich dort (TRACE)SWD und ist meines > Wissens nach ein Standard Feature des ARM Kerns. (TRACE)SWO ist neben SWC und SWD das dritte Debug-Signal. Es ist von ARM definiert, aber optional, also nur bei grösseren STM32 vorhanden. SWO ist wohl nur Ausgang, RTT könnte auch bidirektional funktionieren (kann es?). Obwohl, für eine eigene Debugkonsole brauche ich nur ein sowieso vorhandenes UART. Speziell für die STM32 braucht man eigentlich überhaupt keine fremde Hardware, vor allem zum Flashen nicht. Der eingebaute Bootloader funktioniert für jeden Chip praktisch gleich. Eine externe Lösung muss für alle Chips die genaue Programmiervorschrift kennen. "J-Link unterstützt sehr viele Chips" heisst eben auch, dass er neue Chips nicht kennt. Wenn ich vor 3 Jahren einen gekauft hätte: könnte ich heute den STM32L452 flashen?
eagle user schrieb: > Eine externe Lösung muss > für alle Chips die genaue Programmiervorschrift kennen. "J-Link > unterstützt sehr viele Chips" heisst eben auch, dass er neue Chips nicht > kennt. Wenn ich vor 3 Jahren einen gekauft hätte: könnte ich heute den > STM32L452 flashen? Warum nicht über ein Firmware-Update? Ich kenne den J-Link zwar nicht, aber der Pickit 3 beispielsweise lernt neue Chips auch via Firmware Update.
J-H V. schrieb: > eagle user schrieb: >> Eine externe Lösung muss >> für alle Chips die genaue Programmiervorschrift kennen. "J-Link >> unterstützt sehr viele Chips" heisst eben auch, dass er neue Chips nicht >> kennt. Wenn ich vor 3 Jahren einen gekauft hätte: könnte ich heute den >> STM32L452 flashen? > > Warum nicht über ein Firmware-Update? Ich kenne den J-Link zwar nicht, > aber der Pickit 3 beispielsweise lernt neue Chips auch via Firmware > Update. Für den J-Link gibt es alle paar Tage neue Software, und es werden auch neue Chips hinzugefügt. Man werfe dazu einen unauffälligen Blick in das Changelog ( https://www.segger.com/downloads/jlink/ReleaseNotes_JLink.html Vorsicht groß). Allerdings wird bei den älteren JLink V8 keine Unterstützung für zB die Cortex-M7 nachgerüstet, da bei denen der Flash des Mikrocontrollers im J-Link voll ist (war da ein Atmel ARM7TDMI, ist mittlerweile ein STM32F2). Man kann aber alte J-Links für den halben Einkaufspreis umtauschen ( https://www.segger.com/trade-in-program.html ), was aber anscheinend nicht für den EDU gilt - für die 25€ lohnt es auch kaum.
Ich hab den J-Link bisher auch nur für STM32 genutzt. Was soll ich sagen...das Teil funktioniert so wie man es aus der Schachtel nimmt, ist gut dokumentiert, zusammen mit Embedded Studio läuf das ohne Probleme. Und wenn doch...das Segger Supptort-Forum ist da sehr hilfsbereit und kompetent. Der Krampf mit der Workbench4Software...das zu installieren ist ein respektabler Akt, da man erst während oder nach der Installation erfährt was man noch alles braucht. Um am ST-Link irgendetwas einzustellen braucht es nochmal ein zusätzliches Programm (beim J-Link/Embedded Studio geht das aus der IDE heraus), und dann noch mal wieder zusätzlich etwas zum entwanzen. Schön daß das alles so kostenlos zum Runterladen verfügbar ist (ein ST-Mitarbeiter sagte mir mal, die Firmen wollten das mit Eclipse nunmal so), aber ein handliches Werkzeug ist das Ganze wahrlich nicht. Und im wirtschaftlichen Umfeld relativieren sich da die knapp 500 Tacken für den J-Link sehr schnell. Oder was kostet es in eurer Firma, wenn man da mal 1-2 Arbeitstage versenkt um den Kram zum Laufen zu kriegen?
Da kann ich nur zustimmen... Mit der ST-eigenen Software SW4STM32 unter Windows ist es mir partout nicht gelungen, das STM32F7 Discovery mit dem integrierten ST-Link ans Laufen zu bringen, es gab immer irgendwelche Fehler. Das kann doch nicht sein. Da habe ich auf der Platine die Pins an einen normalen JTAG-Stecker gelötet (dämlicherweise sind die nicht auf praktische Vias geführt, sondern man muss an SMD-Widerständen rumpopeln), den J-Link angeschlossen und es hat sofort funktioniert - so möchte man das... Mit der neuen JLink-Software die man auf ST-Link Chips spielen kann könnte ich das mal ausprobieren, aber dazu müsste ich das wieder zurück löten... Wenn man sich die restliche Software von ST mal anschaut (die HAL, CubeMX, allein schon die Website) wundert es recht wenig dass auch der ST-Link völlig vermurkst ist.
Ich hatte gar keine Probleme mit der Eclipse basierten Workbench, auch der ST-Link tut auf Anhieb was er soll. Ich else oft "tu Dir den ST-Link nicht an", aber ich hab's trotzdem versucht und überhaupt keine Probleme damit. Möglicherweise basieren die negativen Erfahrungen auf alter Software/Firmware. Ja, Eclipse ist nicht der Hit. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Für's Hobby ist die IDE ausreichend und immerhin 100x besser, als die Arduino IDE (die den Namen IDE nicht verdient hat). > Oder was kostet es in eurer Firma, wenn man da mal 1-2 Arbeitstage > versenkt um den Kram zum Laufen zu kriegen? Da wo ich arbeite und gearbeitet habe, wird vom Management konsequent kostenlose Software bevorzugt - auch wenn man da mal einige Stunden für Fehlersuche verplempert. Alleine der Aufwand, den GF vom mutmaßlichen Nutzen kommerzieller Software zu überzeugen, ist höher. Dabei liegt es nichtmal an zu wenig finanziellen Mitteln, es ist einfach nur Geiz. Einzige Ausnahme ist interessanterweise die Software, die der Chef selber auch benutzt. Zum Beispiel MS-Office. Das bekommen alle standardmäßig installiert, egal ob sie es brauchen. > Wenn man sich die restliche Software von ST mal anschaut (die HAL, > CubeMX, allein schon die Website) wundert es recht wenig dass auch > der ST-Link völlig vermurkst ist. Allerdings. Deren Software mach insgesamt keinen guten Eindruck. Sie scheint nur Mittel zum Zweck zu sein, die Chips zu vermarkten. Es kommt einem so vor, als ob sie die HAL nur so weit entwickelt haben, um sagen zu können "seht her, wir haben auch eine". Ich sehe in Cube HAL keine lange Zukunft.
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