Guten Tag. Ich m 19 Jahre alt, hab bald das Abi in der Tasche und möchte studieren. Am meisten interessiert mich das Studium in technischer Informatik, denn ich will mal Autos, Satelliten, Roboter und so weiter programmieren. Da ist laut vielen Internetseiten technische Informatik am besten dafür geeignet. Aber Hardware entwickeln klingt auch spannend, doch da heisst es immer man muss Elektrotechnik studieren, stimmt das? Oder geht das auch mit dem Studium in technischer Informatik?
ETHardy schrieb: > Aber Hardware entwickeln klingt auch spannend, doch da heisst es immer > man muss Elektrotechnik studieren, stimmt das? Zumindest die Grundlagen wirst du in der technischen Informatik auch haben, ob du damit wirklich Hardwareentwickler wirst - hängt ein gutes stück von dir ab. Ich habe technische Informatik studiert, programmiere jetzt C embedded, .Net auf PCs, und entwickele nur ab und an Prototypen selber. EMV überlasse ich gerne den experten. :) Letztlich wird es aber sehr vom Lehrplan der Hochschule und deinen eigenen Spezialisierungen (Projekte, Bachelorarbeit) abhängen, daher lässt sich das so genau nicht sagen..
ETHardy schrieb: > Aber Hardware entwickeln ... > geht das auch mit dem Studium in technischer Informatik? Ein kurze Wort aus der Praxis: Nicht mit dem, was du im Studium lernst. Wenn dann musst du dir das selber beibringen. Und viel mehr noch: du musst anderen später verkaufen, dass du es kannst, obwohl es dafür keinerlei Nachweis gibt. Mach dich auf einen holprigen Weg gefasst...
Danke für die schnellen Antworten :) So wie ihr das beide sagt, ist es zwar möglich als technischer Informatiker Hardware zu entwickeln aber nur wenn man es auch als Hobby oder im Praktikum macht. Aber warum? Mich als zukünftiger Student interessiert dann jetzt welche Grundlagen einem technischen Informatiker genau fehlen? Jedes Studium ist ja an jeder Fachhochschule und Universität anders, aber es muss doch spezielle Module geben die viel wichtiger für Hardware Entwickler sind als andere? Dann könnte ich nach den Modulen das ti Studium aussuchen, dass am besten in Hardware lehrt und hab die Möglichkeit Software oder Hardware zu entwickeln.
ETHardy schrieb: > Aber Hardware entwickeln klingt auch spannend, doch da heisst es immer > man muss Elektrotechnik studieren, stimmt das? > Oder geht das auch mit dem Studium in technischer Informatik? Welche Hardware hättens denn gern? Mit Nachrichtentechnik/Stromversorgung/Sensorik/Schaltschrabkbau/Mittelspann unstechnik/etc. geben sich die Informatiker nicht ab, mit Digitaltechnik wie 74TTL/I2C/PWM und FPGA-Grundlagen schon.
Programmieren lernt man übrigens auch nicht während dem Studium...nur mal nebenbei. Gruß j
ETHardy schrieb: > So wie ihr das beide sagt, ist es zwar möglich als technischer > Informatiker Hardware zu entwickeln aber nur wenn man es auch als Hobby > oder im Praktikum macht. > Aber warum? Die Hochschule lehrt halt die Theorie und überlässt das Praktische der Berufsausbildung oder dem Praktikum. Ausbildung an CAE/CAD-Tools (Altium, KiCAD) ist m.E. an deutschen Hochschulen eh Glückssache. Ist halt akademischer Dünkel - man lehrt halt Informatik und nicht "Programmieren".
FPGA, Nachrichtentechnik und Sensorik reizt mich davon am meisten. 74TTL/I2C/PWM sagt mir nichts, aber Stromversorgung, Schaltschrankbau etc interessiert mich nicht so. Nach meinem jetzigen Wissen ist die Richtung in Embedded Systems wohl das was ich machen will. Am liebsten aber Hardware und Software. Wir haben in der Schule Programmierung und das hat mir sehr viel Spaß gemacht, so dass ich zuhause auch freiweillig weiter programmiert habe und immer eine 1 bekommen habe ^.^ Von Elektronik habe ich gar keine Ahnung, aber ich habe Physik als Abiturfach.
ETHardy schrieb: > Aber warum? Weil die Arbeitgeber lieber Leute mit zusätzlichen Kenntnissen und Erfahrungen einstellen die Absolventen für gewöhnlich nicht haben. Wenn du schon bei Bewerbungen Projekte vorweisen kannst könnte man geneigt sein, dich zu nehmen. Allerdings muss man das auch verkaufen können. Die Affinität musst du erst mal haben. Noch was: glaube mal nicht die Untertreibung von Lothar. Statistisch nur jeder vierte Absolvent findet seinen Wunschjob und dafür muss man Bundesweit suchen. Bist du dagegen verwurzelt, vergiss es. Ansonsten bleibt dir im besten Fall nur ein Schicksal als Akademikerhure bei den Dienstleistern. ;-b Dann werde lieber Arzt.
Beitrag #5026573 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jonas B. schrieb: > Programmieren lernt man übrigens auch nicht während dem Studium...nur > mal nebenbei. Gewöhnlich nennt sich das "Datenverarbeitung". ETHardy schrieb: > 74TTL/I2C/PWM sagt mir nichts, Sollte es aber bei den Ambitionen. 74TTL ist eine veraltete Logikfamilie die mal Standard war und heute durch FPGAs ersetzt wird. Finden sich auf jedem Motherboard. I2C ist ein serieller Bus, wie er auch Geräteintern in Konsumerelektronik eingesetzt wird um die Baugruppen zu steuern. PWM Pulsweitenmodulation kommt bei Antrieben zum Einsatz. z.B. Akkuschrauber. Solche Begriffe musst du kennen und gleich in Wikipedia oder anderen Quellen recherchieren. Die kommen immer wieder.
Lothar M. schrieb: > ETHardy schrieb: >> Aber Hardware entwickeln ... >> geht das auch mit dem Studium in technischer Informatik? > Ein kurze Wort aus der Praxis: Nicht mit dem, was du im Studium lernst. > > Wenn dann musst du dir das selber beibringen. Und viel mehr noch: du > musst anderen später verkaufen, dass du es kannst, obwohl es dafür > keinerlei Nachweis gibt. Mach dich auf einen holprigen Weg gefasst... Lothar, Ich kann nich glauben, dass DU sowas schreibst. Wieso sollte er nicht das umsetzen können, was er im Studium lernt? Technische Informatik ist ganz genau das, was es für Hochsprachenbeherrschung und Mathematik braucht, um Daten auf der Informationsebene zu managen. Wo der Denkfehler beim TE liegt: "Roboter" programmieren meistens Techniker, "Autos" die Werkstatt. Die Software der Autos besteht aus zwei Teilen, nämlich der embedded Funktionen, die im Autoradio in den Steuerboxen und den Sensoren stecken, welche von bachelors in den Automotivezzulieferbetrieben gemacht wird, und der Logistik der Fertigung und der kommenden Vernetzung von Autos, welche von Informatikern gemacht wird. "Satelliten" werden von Physikern und Mathematikern programmiert, die 3 Sprachen sprechen und in der ESOC in Darmstadt sitzen. Die Programmierbarkeit selber wird wieder durch embedded Komponenten erreicht, die wiederum von Zulieferern kommt - überwiegend aus dem Ausland. Fazit: Wer in Deutschland technische Informatik studiert, landet zu 99% nicht in der Satellitentechnik und auch nicht in der Robertertechnik, es sei denn er schneidet so schlecht ab, dass er beim Dienstleister arbeiten muss, mit denen Leuten die Fehlstellen bei EADS Astrium aufgefüllt werden. Dort programmiert man dann Testfunktionen zu einem Technikergehalt. Nein, mit so einem Studium landet man bei solchen Projekten wie "Toll Collect", "Enterprise Big Data" oder im Bereich der Pharmaindustrie und wertet halbautomatisiert klinische Studien aus. Wenn man Glück hat und schlau ist, dann hat man sich rechtzeitig aus dem Technikbereich verabschiedet, macht als gelernter Technischer Informatiker die Vernetzung der Medizindaten in Klinken, kauft und bestellt das Ganze Zeugs für due Videoübertragung und Datenerhebung und die Server für die Speicherung statt so doof zu sein, sie selber zu bauen und nutzt sein embedded Knowhow , für private Microcontroller-Bastelprojekte :-)
Robert K. schrieb: > Technische Informatik ist ganz genau das, was es für > Hochsprachenbeherrschung und Mathematik braucht, um Daten auf der > Informationsebene zu managen. Das schon. Aber das taucht in der Wunschliste eigentlich nicht auf... Wie gesagt: ein technischer Informatiker entwickelt keine Hardware. Er wendet sie nur an. Robert K. schrieb: > Lothar, Ich kann nich glauben, dass DU sowas schreibst Ich entwickle Hardware. Und Software kommt dabei nur ganz peripher vor. Ganz unten auf Registerebene. Alles darüber machen Informatiker, auch technische...
Na das meine Ich doch. Er wird als Informatiker 2-3 Stufen höher arbeiten. Was aber nicht heisst, dass es anspruchsvoller ist. Eine Sattelitenflugbahn berechnet sich nicht schwieriger, als eine Bahn für einen Röntengenscanner und das machen bachelor mit 3 Jahren BE in Excel :-)
ETHardy schrieb: > So wie ihr das beide sagt, ist es zwar möglich als technischer > Informatiker Hardware zu entwickeln aber nur wenn man es auch als Hobby > oder im Praktikum macht. > Aber warum? Das ist nicht nur in diesem Fall so, sondern generell immer, wie ich denke. Nur weil man es studiert hat, heißt nicht dass man dann auch was kann. Das studium vermittelt grundlagen und techniken, alles andere ist eigeninitiative. Wer neben dem studium nie programmiert hat, wird höchstens projektleiter. Aber was das angeht, bist du auf dem richtigen weg. Kauf dir ein board, bastel was! So hab ich auch angefangen. Die autoindustrie braucht auch technische informatiker, zb.
dunno.. schrieb: > Nur weil man es studiert hat, heißt nicht dass man dann auch was > kann. Wenn man es absolviert hat, schon! Wenn man das selber beigebrachte Programmieren, als das Höchste ansieht, dann gute Nacht! Solche Leute braucht die Industrie. Billig, Willig, Enthusiastisch! > Wer neben dem studium nie programmiert hat, wird > höchstens projektleiter. Und wer nie Metall geschraubt hat, wird höchstens Fertigungsleiter ;-)
Ich merke hier sind einige erfahrene Leute in dem Forum, dafür Daumen hoch. Aber so wie das hier klingt sind Ingenieure die im Bereich Embedded Systems sind oder in der Raumfahrbranche eher die schlechten Ingenieure? Das hätte ich nicht gedacht! Kann es sein dass die meisten Ingenieure nur nach dem Gehalt gehen? Die Arbeit an sich ist irgendwann nur noch zweitrangig, hauptsache das Gehalt ist gross? Hört sich irgendwie so an, denn bei der ESA/DLR/Lufthansa zu arbeiten wäre doch bestimmt für viele Ingenieure, vom Thema her ein Traum. Big Data und Medizintechnik klingen jetzt nicht so interessant, aber ich kenne mich ja auch nicht aus. Wie sieht es denn mit IT Sicherheit in technischer Informatik aus? Das hatte ich ganz vergessen, interessiert mich auch sehr stark. Also wie man Autos vor Hackern schützt oder auch Flugzeuge.
"Von Elektronik habe ich gar keine Ahnung, aber ich habe Physik als Abiturfach". Zu bedauern ist die Ahnungslosigkeit in Elektronik, wobei man sich heutzutage so leicht informieren kann. Zum Einstieg in praktische Elektronik benötigt man jedoch etwas Platz für Teile und Aufbauten, Stromversorgungen und einige Messgeräte, gutes Licht und handwerkliches Geschick, sowie Ausdauer. Mit freundlichem Gruß
ETHardy schrieb: > Die Arbeit an sich ist irgendwann nur noch zweitrangig, hauptsache das > Gehalt ist gross? Kann ich so nicht bestätigen. Ich würde was anderes machen, wenn ich mich dauernd alltäglich zur Arbeit zwingen müsste. Dafür wäre mir meine Lebenszeit zu schade. ETHardy schrieb: > Aber so wie das hier klingt sind Ingenieure die im Bereich Embedded > Systems sind oder in der Raumfahrbranche eher die schlechten Ingenieure? So spricht Robert. Aber letztlich ist es so, dass es unabhängig von der Branche überall Kappen und überall "Käplsele" (wie die Schlauen hier heißen) gibt.
ETHardy schrieb: > Wie sieht es denn mit IT Sicherheit in technischer Informatik aus? Ganz ganz düster sieht es aus, zumindest in der Autoindustrie. Die lernen da so langsam erst was das überhaupt ist.. Ansonsten, viele embedded systems haben überhaupt nur marginal verbindung zur Außenwelt. Und wenn, dann in der regel mies gesichert. Von IoT mal abgesehen, aber da wird ja in der regel von informatikern mit kanonen auf spatzen geschossen, damit es in die cloud kann und ne schöne Website hat.. Captain Hack schrieb: > dunno.. schrieb: >> Nur weil man es studiert hat, heißt nicht dass man dann auch was kann. > Wenn man es absolviert hat, schon! Du hast schon länger keine Absolventen mehr betreut, gell? Oder euer HR holt euch nur die 1er absolventen von den TUs ran. Oder garkeine. Ich mag nicht den bachelor pauschal bashen, hab selbst einen, aber was ich da so bisher an Absolventen gesehen habe, da reicht das spektrum sehr weit.
dunno.. schrieb: > aber was ich da so bisher an Absolventen gesehen habe, da reicht das > spektrum sehr weit. Das war früher(tm) nicht anders. Auch da gab es schlechte und gute Ingenieure...
Lothar M. schrieb: > Dafür wäre mir meine Lebenszeit zu schade. Aber dich hier ins Fegefeuer der Eitelkeiten zu begeben, anscheinend wohl nicht? Lothar M. schrieb: > Das war früher(tm) nicht anders. Auch da gab es schlechte und gute > Ingenieure... Wer sagt, dass der Mensch perfekt ist? Das Bildungssystem filtert wie Blöde und die Firmen reiben sich die Hände, denen fette Beute zugespielt wird. Das dabei auch Abfall produziert wird, ist nur eine Nebenwirkung. ;-b
Ich habe technische Informatik studiert. In der Diplomarbeit habe ich ein elektroniklastiges Thema gewählt und anschließend auch einen Job in dem Bereich gestartet. In den ersten Berufsjahren habe ich dann immer mehr Erfahrungen in den Themen gesammelt. Nach fünf Jahren habe ich die Firma gewechselt und dort als Hardwareentwickler angefangen. Weitere fünf Jahre später bin ich Engineering Manager geworden und mache jetzt kaum noch selbst Hardwareentwicklung, sonder koordiniere das.
Lothar M. schrieb: > dunno.. schrieb: >> aber was ich da so bisher an Absolventen gesehen habe, da reicht das >> spektrum sehr weit. > Das war früher(tm) nicht anders. Auch da gab es schlechte und gute > Ingenieure... Bei der Bewertung der Streuung der Studenten muss man berücksichtigen, daß es heute viel mehr in die Hochschulen zieht. Zu meiner Zeit waren es um die 40.000, heute sind es um die 70.000. Da das nicht nur auf den gestiegenen Frauenanteil zurückzuführen ist, sind da auch sehr viele Schwächere mit dabei. @Olaf: So sieht es aus: Man kann nach einigen Jahren der HW-Entwicklung sehr leicht einen Überblick bekommen und in das Management wechseln. Also TL, PL, QM etc.
Christian S. schrieb: > Zum Einstieg in praktische > Elektronik benötigt man jedoch etwas Platz für Teile und Aufbauten, > Stromversorgungen und einige Messgeräte, gutes Licht und handwerkliches > Geschick, sowie Ausdauer. Ich weiß, was Du sagen willst und Du hast auch irgendwo Recht. Nur ist das, was man sich selber praktisch beibringen kann so ungefähr auf dem Level des Fernsehtechnikers und weniger. Mit dem, wofür man Ingenieure aber üblicherweise einsetzt, hat das eher wenig zu tun. Wenn Du irgendwas mit Mathematik, Signalverarbeitung oder auch nur ansatzweise abstrakter Datenbehandlung machst, kommst Du um ein Studium nicht herum. Da gibt es Tausend kluge Lösungen, auf die man zurückgreifen muss. Um auf die Frage des TOs einzugehen, kommt dabei auch sehr schnell Informatik ins Spiel. Bei der Datenbehandlung in weit verteilten Systemen mit OS, mehreren Quellen und Senken gibt es eine Reihe von Themen im Bereich paralleler Datenverarbeitung, die man nicht mal so eben selber erdenkt und sich nebenbei beibringt. Auch hier ist viel geforscht und Trickreiches erfunden worden. In dem Zusammenhang sehe Ich das sehr kritisch, wenn da Quereinsteiger auftauchen. Besonders Physiker, die sich selber das Programmieren beigebracht haben und dann digitale ELektronik bauen, sind da "grenzwertig", wie man heute sagt:-) Da fehlen einfach viel zu viele Grundlagen. Umgekehrt, ist ein E-Technik-Studium sicher nicht die schlechteste Voraussetzung: Ich habe Technische Datenverarbeitung gemacht und die ganze Breite von ASIC-Entwicklung, Halbleiterelektronik, Analogschaltungen, Digitale Hardware, Signalverarbeitung und Unix/C++, Compilerbau gemacht, dazu Mathe ohne Ende. Und Ich würde sagen, dass Ich so ziemlich alles davon auch schon irgendwo gebraucht habe. Viele Dinge, die man sich hinterher anlesen muss, fallen dann auch auf fruchtbaren Boden und man kann davon ausgehend in viele Richtungen gehen.
Beitrag #5034850 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jürgen S. schrieb: > Christian S. schrieb: >> Zum Einstieg in praktische >> Elektronik benötigt man jedoch etwas Platz für Teile und Aufbauten, >> Stromversorgungen und einige Messgeräte, gutes Licht und handwerkliches >> Geschick, sowie Ausdauer. > > Ich weiß, was Du sagen willst und Du hast auch irgendwo Recht. Nur ist > das, was man sich selber praktisch beibringen kann so ungefähr auf dem > Level des Fernsehtechnikers und weniger. Mit dem, wofür man Ingenieure > aber üblicherweise einsetzt, hat das eher wenig zu tun. Ich schätze der TO mit seinen 19 Jahren kennt den Fernsehtechniker und seine legendären Fähigkeiten in deradhoc-Fehleranalyse, Reparatur und Optimierung von Rundfunkempfangsanlagen und Elektroinstallationen nur noch vom Hörensagen. Meiner Meinung nach sind die vom TO gewünchtene Handwerklichen Kenntnisse und Interesse an Hardwarepraxis für einen guten Ingenieur immer noch wichtig und in der Entwicklung unabdingbar. Klar, das ersetzt kei Studium, macht aber das Verstehen von grauer Theorie deutlich einfacher.
ETHardy schrieb: > Aber Hardware entwickeln klingt auch spannend, doch da heisst es immer > man muss Elektrotechnik studieren, stimmt das? > Oder geht das auch mit dem Studium in technischer Informatik? Nein, den 99% der Studiengänge die sich "technische Informatik" nennen haben keine relevanten Elektronikinhalte. Und Elektronikkenntnisse sollten vorhanden sein. Waran das liegt? An denjenigen die diese Studiengänge in die Welt setzten. Sind meist irgendwelche Hanseln, die verbeamte oder denen gleichgestellt sind. Funktionäre in Institutionen die vorgeben "zu wissen" was in der "Wirtschaft" händeringend gesucht wird.
> Sind meist irgendwelche Hanseln, die verbeamte oder denen gleichgestellt > sind. Funktionäre in Institutionen die vorgeben "zu wissen" was in der > "Wirtschaft" händeringend gesucht wird. Was daran liegt, dass diese "Hanseln" meistens praxisuntauglich waren und von der Industrie aussortiert wurden. Die machen dann ihren Doktor, weil sie sonst keinen genehmen Job bekommen haben und reissen irgendwo in der Industrie ein paar Jahre runter, um dann Professor zu werden. >Hardwareentwickler als Technischer Informatiker Warum ein downgrade machen? :D >Ich das sehr kritisch, wenn da Quereinsteiger >auftauchen. Besonders Physiker, die sich selber das Programmieren >beigebracht haben und dann digitale ELektronik bauen, Die sind aber schön billig, weil sie keine Alternativen haben. Physiker, die nicht nur Theorie, sondern auch Praxis können (und darunter verstehe Ich Lösungen für reale Probleme liefern) die bewähren sich in der Industrie und haben da einen technischen Job, während umgekehrt die Topleute in der Wissenschaft bleiben. Da gibt es eine schöne Studie vom VDI: Die untere Hälfte der Physiker muss fachfremd arbeiten. Meistens machen sie ein bischen Programmierung und werden dann Projektleiter. Und das sind DIE RICHTIG SCHLIMMEN! Die haben dann von allem mal ein bischen was gemacht, was sie einfach fanden und was sie mit ihren bescheidenen Mitteln eben konnten und glauben dann, Softwareentwicklung planen und managen zu können, weil sie ja die Superhirne sind. Dabei haben sie von echten Informatikproblemen keine Vorstellung.
Cha-woma M. schrieb: > ETHardy schrieb: >> Aber Hardware entwickeln klingt auch spannend, doch da heisst es immer >> man muss Elektrotechnik studieren, stimmt das? >> Oder geht das auch mit dem Studium in technischer Informatik? > > Nein, den 99% der Studiengänge die sich "technische Informatik" nennen > haben keine relevanten Elektronikinhalte. > Und Elektronikkenntnisse sollten vorhanden sein. ACK Ich behaupte mal das es bei den Studiengängen die sich "Elektrotechnik" nennen ähnlich ist. Schaltungstechnik gibt es wohl erst in den Masterklassen und bewegt sich meist auf dem Niveau der 70iger. Was aber hinsichtlich des Anspruchs der Hochschulen "Grundlagen" zu vermitteln garnicht so falsch ist. Der Student sollte doch in dr Lage sein sich aktuelle Trends und Technologien selbst zu erarbeiten anstatt darauf angewiesen zu sein, das ein Prof ihm das vorverdaut in der Vorlesung auswürgt. > Waran das liegt? > An denjenigen die diese Studiengänge in die Welt setzten. > > Sind meist irgendwelche Hanseln, die verbeamte oder denen gleichgestellt > sind. Funktionäre in Institutionen die vorgeben "zu wissen" was in der > "Wirtschaft" händeringend gesucht wird. Eher nicht, viele sind Stolz darauf Akademiker zu sein und stehen über so schnöden Beschäftigungen wie Industrie-Ingenieur. Die sind nicht unwissend, die sind schlicht ignorant. Da gibt es Doktoranden die einfachsten Programmierregeln wie Längenüberprüfung von Buffern aus reiner Tippfaulheitmissachten.
Markus W. schrieb: > Die haben dann von allem mal ein bischen was gemacht, was sie einfach > fanden und was sie mit ihren bescheidenen Mitteln eben konnten und > glauben dann, Softwareentwicklung planen und managen zu können, weil > sie ja die Superhirne sind. Dabei haben sie von echten > Informatikproblemen keine Vorstellung. Eben pragmatischer Ansatz und learning by doing. Die Hanseln die da dröhnen das nur echte Informatiker echte Informatikprobleme lösen können, scheitern meist an Alltagsproblemen wie 25 Jahren alten Sourcecode schmerzfrei pflegen oder Parallelport-Anwendungen auf aktuellen Rechnern am Spielen halten.
Bitwurschtler schrieb: > Da gibt es Doktoranden die > einfachsten Programmierregeln wie Längenüberprüfung von Buffern aus > reiner Tippfaulheitmissachten. Richtig, das ist es. Komplett sauber und vollständig zu arbeiten ist vielen dieser Überflieger fremd. Die können nur den Anteil, den sich schön finden, weil er Spass macht, denn das ist es, was sie sich selber beigebracht haben.
ach hört mir auf mit den physikern. am schlimmsten sind diejenigen die denken sie könnten aufgrund ihres physikstudiums alles besser als alle anderen. ja klar, ein physiker der sich fünf jahre lang mit physikalischen formeln rumgeschlagen hat kennt sich besser in der algorithmenentwicklung aus als ein informatiker, der das fünf jahre lang studiert hat :D bei mathematikern mag es teilgebiete in der informatik geben, bei denen das so ist: verschlüsselungen -> kryptographie, künstliche intelligenz -> stochastik, big data usw. aber bei physikern gibt es das allerhöchstens beim thema quantencomputer so, wobei die paar stellen in der forschung machen den braten auch nicht fett und haben daher keine relevanz. ansonsten ist ein physiker mho nicht mehr informatiker als ein jurist. für viele scheint informatik wohl nur programmieren zu sein, aber auch das kann ein fach-informatiker in der regel besser...
Markus W. schrieb: > Die untere Hälfte der Physiker > muss fachfremd arbeiten. Meistens machen sie ein bischen Programmierung > und werden dann Projektleiter. Warum sind das die untere Haelfte - und nicht die obere?
informatikgott schrieb: > für viele scheint informatik wohl nur programmieren zu sein, aber auch > das kann ein fach-informatiker in der regel besser... Das ist das Problem, das ich angesprochen hatte. Wenn Du nicht mit bestimmten Problemen und deren Lösungen, an denen schon hunderte Tophirne vor Dir gearbeitet haben, konfrontiert bist, dann hast Du nicht den Überblick, die Komplexität zu sehen, aber auch nicht das Werkzeug, selbst gute Lösungen zu liefern und irgendwann Dich entsprechend mal darüber hinaus weiterzuentwickeln. Das bleibt dann immer Anfängerniveau. Wenn man jetzt mal schaut, was Viele hier in ihrer Jugend gemacht haben: Telespiele auf Heimcomputern in Maschinensprache haben wir im Alter von 15 Jahren ganz ohne ein Studium gepackt. Ein paar Befehle, ein Programmablauf und ein bisschen Prozessorwissen, technisches Verständnis für das Videosignal und den Bildschirmspeicher - mehr ist das nicht. Ich hatte mir mal einen kompletten Disassembler in 6502-Code geschrieben, der auch die schwarzen Op-Codes konnte. Alles kein Problem und im Selbststudium zu lösen. Universitäre Studieninhalte sind aber ganz andere! Ohne dieses Wissen kommt man selber oft gar nicht auf gute Lösungen, weil man gar nicht weiss, dass es sie gibt. So werden dann ständig schlechte, eiernde Räder neu erfunden, die es eigentlich fertig im Regal gibt. Natürlich kann man sich das auch alles selber beibringen, aber Ich frage mich, wie das praktisch gehen soll, den Stoff, der einem in 5 Jahren Netto bei 30 Stunden die Woche didaktisch gut vermittelt wird, so nebenbei im Job - ohne checks und Korrektur zu lernen? Das würde bei einer normalen Arbeitsbelastung mit vielleicht 25% Lernanteil und 50% Effizienz, 20 Jahre dauern - und das wären ja dann nur die Grundlagen! Klar, man braucht nicht alles, aber die Rechnung geht so oder so hinten und vorne nicht auf. In der Berufspraxis lernt man ganz andere Dinge, die Grundlagen müssen da sitzen. Nur dann kann man darauf aufbauen. Ich habe in meinem Studium vergleichsweise viel Informatik und Programmiertechniken gehabt, weil es eine Kombi war von Elektronik und Software, trotzdem werden mir viele Dinge eines Informatikers fehlen. Dinge, von denen Ich gar nicht weiß, dass sie mir fehlen. Wer da weitgehend autodidaktisch daher kommt, der programmiert meistens nur so gut, wie viele von uns Fussball spielen können: Wir treffen den Ball und mit genügend vielen Kicks auch das Tor, weil wir uns das als Kinder beigebracht haben. Das Level reicht aber nur für die Kreisklasse.
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