Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tipps für Audio Platine / Rauschen in den Griff bekommen


von Niklas K. (tech_nik)


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Hallo,
ich bastle gerade an einer Li-Ion Akku betriebenen Box mit einigen 
Spielereien. Sie hat Bluetooth, ein Display und eine Lautstärkeregelung. 
Das Herz davon ist ein Arduino Nano. Leider hab ich vom Design von 
Platinen gerade mit Audio wenig Erfahrung und habe deshalb alles aus dem 
angehängtem Schaltplan irgendwie auf eine Lochraster Platine geklatscht 
und zusammengelötet.
Wenn ihr diese Platine sehen würdet, würdet ihr mich bestimmt mit 
Heugabeln aus dem Forum jagen. Ich würde mich trotzdem freuen wenn ihr 
nachsichtig seid mit einem angehenden E-Technik Studenten. Die fertige 
Platine die ich gelötet habe funktioniert tadellos, hat aber einige sehr 
unangenehme Rausch quellen, die nicht in den Griff zu bekommen sind. 
Bestimmt hab ich einige fragwürdige Masseleitungen zusammengelegt. 
Bepowert wird alles von 4 Li-Ion Akkus in Reihe und BMS also 14.8V. Für 
den Arduino habe ich dann einen 5V Boostconverter genommen. Der 
Verstärker ist ein 15W Verstärker von Sure. Jetzt zu meinem eigentlichen 
Anliegen: Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir Tipps zum effektiven 
Vermeiden von Rauschen geben könnt. Mit euren Tipps hoffe ich die neue 
Platine zu meiner Zufriedenheit Löten zu können. Gelesen hab ich schon, 
dass ich kleine Kondensatoren zwischen Vin und GND der einzelnen 
Komponenten schalten soll und alle Masseleitungen parallel erst in einem 
Punkt zusammenschalten.
Wäre sehr cool wenn sich einer von euch mit analogen musik Signalen und 
digitalen Signalen auskennt.

Bin für jeden Tipp dankbar und hoffe nicht gleich von euch zerfezt zu 
werden.
schönen Abend noch

PS: (Den Schaltplan hab ich eben schnell zusammengezimmert und könnte 
noch kleine Fehler haben. Außerdem hab ich die ein oder andere nicht 
wichtige Komponente vergessen)

: Verschoben durch Moderator
von Rainer U. (r-u)


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Da gibt es so allgemeine Regeln (Masse an einem Punkt, getrennte 
Masseflächen, sternförmig verlegen u.v.m.), liest Du hier:

http://www.analog.com/en/analog-dialogue/articles/staying-well-grounded.html

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Eine hilfreiche Analyse muß schon sehr ins Detail gehen, d.h. man 
braucht nicht nur den ungefähren, sondern den exakten Schaltplan.
Das allein reicht aber auch nicht, sondern das PCB-Layout möchte beguckt 
werden.
Generell hast Du hier "mixed signal", also Digital - neben 
Analog-Technik.
Digital stört gerne in AnalogTeil ein, das sollte man nach Möglichkeit 
trennen. Da kommt es sehr aufs konkrete layout an.
Und dann der BT-Empfänger - die Teile sind potentielle Rauschquellen und 
erfordern eine sehr kurze Masseanbindung an die Versorgung.
Als erstes würde ich mal BT entfernen und hören ob es besser wird.

von Niklas K. (tech_nik)


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Danke für die Antwort. Ich hatte als erstes einen BT Empfänger der sehr 
viel gestört hat. Habe mir jetzt aber einen teureren zugelegt und 
steuere den extern per Mosfet nur mit einem Digital Pin. Der wird direkt 
an den 5V Converter angeschlossen. PCB Layout habe ich keins, da ich auf 
Lochraster Platine löte. Der Schaltplan ist soweit korrekt es werden nur 
noch zwei weitere Digital Pins für zwei selbstgebaute Mosfet Boards 
verwendet. Die Hauptstörquelle auf der alten Platine war das Display. 
Jedes mal wenn die Hintergrundbeleuchtung anging hat es gerauscht. 
Eigentlich jedes mal wenn größerer Strom über die Platine ging. Z.b. 
wenn das Relay auf HIGH geschalten wurde, oder einer der Taster gedrückt 
wurde. Das führte alles zu rauschen.

von Joachim B. (jar)


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das meiste wurde ja schon erwähnt

Massen trennen, also AGND und DGND auch symbolisch erzeugen, also 
verschiedene Symbole nutzen, im Layout dann auch klar trennen und nur an 
einem Sternpunkt zusammenführen, auch braucht es getrennte bessere AVCC 
Versorgung.

von Niklas K. (tech_nik)


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Joachim B. schrieb:
> getrennte bessere AVCC
> Versorgung.

Blöde Frage aber was ist das und wie bekomme ich die?

Danke für die Hilfe bis jetzt und hoffe das mein nächster Anlauf besser 
wird.

von Rainer U. (r-u)


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Niklas K. schrieb:
> Blöde Frage aber was ist das und wie bekomme ich die?

Na z.B. mit einem extra Netzteil, extra Regler mit separater Glättung, 
Tiefpass... div. Möglichkeiten.

von Niklas K. (tech_nik)


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Rainer U. schrieb:
> Niklas K. schrieb:
>> Blöde Frage aber was ist das und wie bekomme ich die?
>
> Na z.B. mit einem extra Netzteil, extra Regler mit separater Glättung,
> Tiefpass... div. Möglichkeiten.

Ich betreibe den Spaß nicht mit Netzspannung sondern mit nem Akku ist ja 
deshalb schon Gleichstrom. Sollte ich das BT Modul vielleicht über einen 
zweiten seperaten 5V Converter laufen lassen? Würde das was bringen? Und 
sollte ich die Audiokabel im Gehäuse abschirmen? Sind unter 20 cm lang.

von Joachim B. (jar)


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Niklas K. schrieb:
> Ich betreibe den Spaß nicht mit Netzspannung sondern mit nem Akku ist ja
> deshalb schon Gleichstrom.

ja und? du versorgst einen digitalen Arduino, ein BT Modul, alles 
ziemlich störend, nun daraus eine ungestörte AVCC ableiten zu wollen ist 
gewagt,

wie geschrieben wurde, kräftig Filtern und optimal seperat regeln.

Ich nehme gerne Steppup zu mehr V und hinterher einen Linearregler, kann 
auch TO92 sein, viel A werden ja nicht im Analogteil gebraucht

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Den max Störabstand konnte ich aus meinem USB-BT-dongle erreichen, indem 
ich ihm einen separaten 5V-Regler spendiert habe, und zwar so nahe wie 
möglich an der USB-Buchse. Dabei muß das dongle direkt in die USB-Buchse 
gesteckt werden, jedes dazwischen liegende USB-Kabel erhöht den 
Störnebel in dramatischer Weise.
Das Problem ist hier die verseuchte Stromaufnahme des Dongles bei 
gleichzeitig fehlendem AbblockElko, die entlang der gemeinsamen Erde 
über dem USB-Kabel nennenswerte Störspannungen aufbaut.
Ist also letztendlich ein Erdschleifenproblem - und damit vor allem eine 
Frage des Layouts.

Halt eines der vielen Probleme die bei mixed Signal so auftauchen 
können.

: Bearbeitet durch User
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