Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Elektrotechnik im Fernstudium?


von Elektrotechnikinteressierter (Gast)


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Guten Tag liebes Forum,

gibt es hier einige, die Elektrotechnik im Fernstudium studiert haben? 
Gibt es auch als Absolvent eines Fernstudiums gute Jobmöglichkeiten?

Noch besser wäre, wenn einer eine Fernuniversität / Fernhochschule 
empfehlen könnte.

Ich danke vielmals im Voraus!

von Jürgen N. (negan)


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Dazu wäre es nützlich zu wissen ob du ein Bachelor- oder ein 
Master-Fernstudium anstrebst und was dein bisheriger Werdegang 
(Elektroniker Ausbildung  Techniker  Koch / arbeitslos...) ist.
Pauschal kann niemand darüber urteilen ob ein Fernstudium in 
Elektrotechnik generell gute oder schlechte Jobaussichten bietet.

von Daniel V. (voda) Benutzerseite


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Master in Duisburg-Essen:

https://www.uni-due.de/studienangebote/studiengang.php?id=137

Gruß
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Elektrotechnikinteressierter (Gast)


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Nein, ich bin im kaufmännischen Bereich tätig und habe Bürokaufmann 
gelernt. Ich würde von daher erst den Bachelor machen.

von Der Andere (Gast)


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Elektrotechnikinteressierter schrieb:
> Nein, ich bin im kaufmännischen Bereich tätig und habe Bürokaufmann
> gelernt.

Ganz ehrlich?

Kauf dir mal dieses Buch:
https://www.amazon.de/Mathematik-f%C3%BCr-Ingenieure-Naturwissenschaftler-Band/dp/3658056193

Wenn du dir den Inhalt dieses Buchs ohne größere Probleme aneignen 
kannst, dann kannst du dich an ein E-Technik Fernstudium wagen, wenn du 
damit aber massive Probleme hast, dann spar dein Geld.

von Jürgen N. (negan)


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Meine persönliche Meinung ist, dass in deinem Fall ein 
Wirtschaftsingenieurwesen Fernstudium mit Schwerpunkt in 
Elektrotechnik/Automatisierungstechnik viel sinnvoller ist, als reine 
Elektrotechnik zu studieren.
Wenn Elektrotechnik allerdings dein Traum ist und die Jobaussichten eher 
zweitrangig sind, da du mit deiner momentanen beruflichen Situation 
zufrieden bist, dann kannst du auch Elektrotechnik studieren.

: Bearbeitet durch User
von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Und wie läuft das mit Praktika und Kolloquien? Oder wird da heute nicht 
mehr gemessen und geübt?

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Chris F. schrieb:
> Und wie läuft das mit Praktika und Kolloquien? Oder wird da heute nicht
> mehr gemessen und geübt?

Hab ich selbst im Präsenzstudium nicht, da wurde in den reinen 
Elektrotechnik-Kursen nur simuliert. O-Ton Professor: "Das ist hier kein 
Lötkurs".

von Peter (Gast)


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@ Md Ma
ach, du bist der Typ der die Oscars immer schrottet ....

von Der Andere (Gast)


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Md M. schrieb:
> Hab ich selbst im Präsenzstudium nicht, da wurde in den reinen
> Elektrotechnik-Kursen nur simuliert.

Kein Elektromaschinenpraktikum? Noch nie gesehen wenn ein 50kW 
Leonardumformer hochläuft und wie sich eine 30kW Synchronmaschine anhört 
wenn sie plötzlich bis Überlast belastet wird.

Armer Kerl :-)

von Wurzelpeter (Gast)


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Springer hat da was ganz gutes im Angebot, aber an deiner Stelle, sofern 
du nicht im Konzern auf einer 50.000 Euro Stelle hockst sondern halt 
normale Büroarbeiterstelle einfach ein VZ Präsenzstudium an einer 
staatlichen FH machen.

von Mitarbeiter (Gast)


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Elektrotechnikinteressierter schrieb:
> Nein, ich bin im kaufmännischen Bereich tätig und habe Bürokaufmann
> gelernt. Ich würde von daher erst den Bachelor machen.

Ganz ehrlich, wenn du nicht wirklich voll dahinter stehst und gute 
Mathematikfähigkeiten mitbringst wird das im Fernstudium ganz sicher 
nichts.

Schau lieber mal ob es nicht in deiner Nähe eine FH gibt die den 
Studiengang mit Vorlesungen am Abend + WE anbietet.

Die RFH Köln hat z.b. BEng Elektrotechnik in 9 Semestern (Kollege hat da 
Wirtschaftsinformatik neben dem Vollzeit JOb (allerdings fachlich 
relevant) studiert, hat wohl gut geklappt).

Gibt sicher noch andere Hochschulen.

Ein reines Fernstudium wird sehr anstrengend werden wenn du 0 
Vorkenntnisse mitbringst.

von Ordner (Gast)


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Md M. schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> Und wie läuft das mit Praktika und Kolloquien? Oder wird da heute nicht
>> mehr gemessen und geübt?
>
> Hab ich selbst im Präsenzstudium nicht, da wurde in den reinen
> Elektrotechnik-Kursen nur simuliert. O-Ton Professor: "Das ist hier kein
> Lötkurs".

Genau, deshalb hat jeder ET-Student privat einen Lötkolben. An der Uni 
wird halt viel Theorie und wenig für die Praxis gelehrt, da muss man 
selbst auf Zack sein.

Und was es an der Uni an Pflicht-Praktika gab, reichte bestenfalls als 
Schnupperkurs. Da lernste grad mal den Umgang mit dem 
(Zeiger-)Multimeter. es gibt etliche Studenten die kennen nach dem 
Studium nur 2 Tasten am Scope: Netzschalter und Autoset . Und manche 
nicht mal diese.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Ordner schrieb:

> Und was es an der Uni an Pflicht-Praktika gab, reichte bestenfalls als
> Schnupperkurs. Da lernste grad mal den Umgang mit dem
> (Zeiger-)Multimeter. es gibt etliche Studenten die kennen nach dem
> Studium nur 2 Tasten am Scope: Netzschalter und Autoset . Und manche
> nicht mal diese.

Und wie stehts mit fertigen FH-lern?
Sind die besser in der Praxis?

von Techn. Informatiker (Gast)


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Elektrotechnikinteressierter schrieb:
> Guten Tag liebes Forum,
>
> gibt es hier einige, die Elektrotechnik im Fernstudium studiert haben?
> Gibt es auch als Absolvent eines Fernstudiums gute Jobmöglichkeiten?
>
> Noch besser wäre, wenn einer eine Fernuniversität / Fernhochschule
> empfehlen könnte.
>
> Ich danke vielmals im Voraus!

Hi, ich habe Technische Informatik via Fernstudium studiert. Gelohnt hat 
es sich finanziell und jobtechnisch allemal.
Nebenbei bemerkt: Die Elektronik und Messtechnik Laborpraktikas hat man 
im Fernstudium genauso wie an einer staatl. FH. Die Fernhochschule an 
der ich studiert hatte kooperiert mit staatl. FHs im Raum Stuttgart. 
Dort werden dann die Labore sozusagen "gemietet". Man ist halt dann als 
Fernstudent pro Labormodul einmalig 1-2 Wochen unten und absolviert die 
Praktikas an einem Stück.

von Wühlhase (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Ordner schrieb:
>
>> Und was es an der Uni an Pflicht-Praktika gab, reichte bestenfalls als
>> Schnupperkurs. Da lernste grad mal den Umgang mit dem
>> (Zeiger-)Multimeter. es gibt etliche Studenten die kennen nach dem
>> Studium nur 2 Tasten am Scope: Netzschalter und Autoset . Und manche
>> nicht mal diese.
>
> Und wie stehts mit fertigen FH-lern?
> Sind die besser in der Praxis?

Bei uns gab es zu gefühlt jeder Vorlesung ein Praxislabor. Wir hatten im 
Bachelor-Studium ein Labor zu den Vorlesungen:
-Physik
-Elektronik
-Meßtechnik
-Grundlagen E-Technik II
-Komplexlabor (eine ganze Lehrveranstaltung nur Laborversuche mit teils 
happigen Vorbereitungen und Eingangstest)
-Elektrische Maschinen/Leistungselektronik
-Automation
-Mikrocomputertechnik (Versuche mit 74ern)
-Elektrische Energiesysteme I
-Elektrische Energiesysteme II
-Elektrische Anlagentechnik I
-Prozeßsteuerungssysteme I
-Prozeßsteuerungssysteme II

Nicht mitgezählt habe ich die Labore, wo wir nur programmiert oder 
simuliert oder sonstigen virtuellen Kram gemacht haben.

von Wühlhase (Gast)


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Zum Thema: Elektrotechnik ohne Präsenzstudium-wie soll das gehen?

Formell geht das sicher, aber das Bolemielernen ist selbst im 
Präsenzstudium sehr weit verbreitet, sodass Erfahrung und Erkenntnis 
weitgehend auf der Strecke bleiben und das Auswendiggelernte nach der 
Klausur auch nicht mehr verfügbar ist.

Wie sieht das dann erst bei jemandem aus, der sich abends noch neben 
seiner Arbeit auf den Arsch setzt und den ganzen Kram wirklich nur 
theoretisch aus Büchern kennenlernt? Und nicht mal einen Prof vor sich 
hat, den er mit Fragen so richtig löchern kann wenn er was hinterfragen 
will-und sei es nur ein "Warum ist das so"?

Und, das meiner Meinung nach Wichtigste: Sein Wissen in einem 
Laborversuch mal erproben konnte? Mit dem Equipment mal rumspielen und 
schauen was passiert-wo sollen diese Erfahrungswerte herkommen?

Einen Bruchteil von Versuchsaufbauten aus Elektronik/Meßtechnik mag man 
theoretisch noch am heimischen Basteltisch zusammendengeln, aber zu 
sehen wie sich ein ohmsch-kapazitiv-induktiv asymetrisch belastetes 
Drehstromsystem verhält wird mit zu Hause schwierig.



Eine Kommilitonin im Master von mir hat E-Technik an einer anderen HS 
studiert, die hatten sogar noch ein paar Leistungspunkte mehr als wir. 
Die haben von der Praxis allerdings so gut wie gar nichts gesehen, die 
wurden auch ehr zu Projektleitern ausgebildet, die hatten viel 
Wirtschaft und Recht, wir nur eine einzige VL BWL/Kostenrechnung.

Sowas würde im Fernstudium sicher gehen-ob eine Ingenieurausbildung so 
aussehen sollte, muß jeder selber beurteilen. Ich persönlich halte es 
für etwas sehr zu dünn.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Wühlhase schrieb:

>> Und wie stehts mit fertigen FH-lern?
>> Sind die besser in der Praxis?
>
> Bei uns gab es zu gefühlt jeder Vorlesung ein Praxislabor. Wir hatten im
> Bachelor-Studium ein Labor zu den Vorlesungen:
> -Physik
> -Elektronik
> -Meßtechnik
...

Da frage ich mich, warum Unternehmen überhaupt Uni-Etechniker 
einstellen, wenn die von Praxis keine Ahnung haben...
Zumindest die, die nicht den Werdegang 
Abi-->ETechnik-Lehre-->Uni-Studium hingelegt haben sondern direkt vom 
Abi auf die Uni gingen.

Ist aber wohl der Typ Unternehmer, der vom gleichen Schlag ist wie 
unsere Bundes-Angie, die diverse ungelernte Kräfte als Minister 
eingestellt hatte (K. Th. v.u.z. Guttenberg als 
Verteidigungs-/Wirtschaftsminister oder Frau Schwesig als 
Familienministerin, um nur zwei Beispiele zu nennen, man studiere deren 
vitae...) duck und wech

von Thomas1 (Gast)


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von Mitarbeiter (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Formell geht das sicher, aber das Bolemielernen ist selbst im
> Präsenzstudium sehr weit verbreitet, sodass Erfahrung und Erkenntnis
> weitgehend auf der Strecke bleiben und das Auswendiggelernte nach der
> Klausur auch nicht mehr verfügbar ist.


Ja. Genau so ist es leider. Zumindest bei mir (EIT Bachelor 
berufsbegleitend per Fernstudium).

Ohne die Präsenz Reps wären die Klausuren nicht schaffbar weil man 
einfach nicht alles versteht wenn man keinen hat den man persönlich 
fragen kann.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> Da frage ich mich, warum Unternehmen überhaupt Uni-Etechniker
> einstellen, wenn die von Praxis keine Ahnung haben...

Ich frage mich eher wieso Unternehmen "Ingenieure" von Hochschulen 
einstellen in denen man mit Auswendiglernen der letzten Klausuren durchs 
Studium kommt und damit meine ich nicht die Unis ;)

von Danilo (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Ganz ehrlich?
>
> Kauf dir mal dieses Buch:
> 
https://www.amazon.de/Mathematik-f%C3%BCr-Ingenieure-Naturwissenschaftler-Band/dp/3658056193
>
> Wenn du dir den Inhalt dieses Buchs ohne größere Probleme aneignen
> kannst, dann kannst du dich an ein E-Technik Fernstudium wagen, wenn du
> damit aber massive Probleme hast, dann spar dein Geld.

Mit den Büchern von der FH kriegst Du vorher nur Depressionen.
Ich würde mich danach nicht richten.

Gibt auch FH's mit kaum Durchfallquote. Die darf man aber hier nicht 
nennen.

FH's an denen 70% durchkommen sollten wohl machbar sein.

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