Hallo zusammen, in meinem neusten Projekt wird ein Stimmgabelquarz durch Schallwellen von außen angeregt. Diese will ich nun per OPV verstärken. Nach meinen Berechnungen ( Schall-Druck-> mechanische Spannung -> elektrische Spannung) sollten die Schallwellen piezoelektrische Signale von ca. 10 nV erzeugen - mit Resonanzerhöhung (Q = 10000) könnten es sogar 0.1 mV werden. Nun die Frage: Brauche ich einen Transimpedanzwandler oder einen normalen Verstärker? Schließlich hat der Quarz ja einen Innenwiderstand (30 kOhm bei Resonanz), sodass die Spannung intern abfließen könnte. Zusätzlich muss das Ganze super rauscharm sein, da ich Schall weit unter der Hörschwelle detektieren möchte. Vielleicht kann hier jemand mein Problem verstehen. Beste Grüße Alexander
Ein Transimpedanzverstärker stellt einen eingangsseitigen Kurzschluss dar, und würde damit Deinen Piezo bedämpfen. Würde ich also nicht empfehlen. Für 30kOhm Impedanz wären imho Operationsverstärker mit FET-Eingang optimal, z.B. OPA134 von TI.
Besten Dank für die Antwort. An die Bedämpfung habe ich noch nicht gedacht. Ich werde mir den empfohlenen OPV einmal ansehen. Ich frage mich halt generell, ob man einen schwingenden Quarz als Spannungs- oder Stromquelle ansehen sollte. Dies beeinflusst ja die Wahl meiner Schaltung. Im Anhang habe ich einmal meine bisherige Beschaltung skizziert. Ich sollte also einen weiteren Widerstand vor den inv.Eingang setzen?
Der OPV ist übrigens der LT 1037, da rauscharm und nicht so teuer wie LT 1028.
Alexander E. schrieb: > ob man einen schwingenden Quarz als > Spannungs- oder Stromquelle ansehen sollte. Als Serienschwingkreis mit einer Induktivität im kH-Bereich und einer Kapazität im fF-Bereich. Den ESR hast du ja schon mit 30kOhm bestimmt. Parallel zu diesem Serienschwingkreis liegt die Kapazität der Anschlüsse und der Schaltung, wenige pF.
Alexander E. schrieb: > Schließlich hat der Quarz ja einen Innenwiderstand > (30 kOhm bei Resonanz), sodass die Spannung intern abfließen könnte. > > Zusätzlich muss das Ganze super rauscharm sein, da ich Schall weit unter > der Hörschwelle detektieren möchte. Alexander E. schrieb: > Der OPV ist übrigens der LT 1037, da rauscharm und nicht so teuer wie LT > 1028. Wieso sollte ein LT1028 bei einer Quellimpedanz rauscharm sein? Er wird eher sehr stark rauschen. Nur weil im DB drin steht, dass ein OPV rauscharm ist, heißt das noch lange nicht, dass er es auch bei allen Quellimpedanzen ist. Du musst das passende Verhältnis von Strom- und Spannungsrauschen für deine Quellimpedanz finden. Ein guter Ausgangspunkt sind z.B. folgende Übersichten: http://cds.linear.com/docs/en/design-note/dn140f.pdf http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/AN-940.pdf
Erst einmal vielen Dank für die Antworten. @Hp M. Dies ist mir bewusst und ich habe aus dem Datenblatt auch alle Parameter des Ersatzschaltbildes. @Christian L. Vielen Dank für die Artikel! Ich werde dort den passenden OPV suchen. Jedoch klärt dies noch nicht die Frage, ob ich nun einen Transimpedanzwandler oder einen Spannungsverstärker brauche. Schließlich ließe sich sowohl sagen, dass an den Elektroden eine Spannung anliegt, als auch, dass durch die Schwingung ein Wechselstrom erzeugt wird.
Meine Meinung: Der Quarz stellt einen extrem schmalbandigen Schwingkreis bzw. Bandpass dar. Insoweit dürfte der Signal-Rauschabstand sensationell sein. Für die optimale Übergabe des Signals wäre eine Leistungsanpassung des Verstärkereingangs an den Quellwiderstand der Signalquelle das Beste. Dann würde aber die Güte des Schwingkreises nur halb so hoch. Also sollte man zwischen Leistungs- und Spannungsanpassung bleiben, da ja in den folgenden Stufen eine Spannungsverstärkung üblich ist. Hier ist der Quellwiderstand der bei Serienresonanz bestehende Wirkwiderstand, der hier mit 30kOhm schon angegeben ist. Da wäre ein J-FET als Eingangsstufe richtig. MOS-FETs leiden bei niedrigen Frequenzen unter Schrot-oder Funkelrauschen dürften also schlechter sein. Bipolare Transistoren haben bei vernünftigem Arbeitspunkt wohl zu niedrigen Eingangswiderstand. Das schmalbandige Nutzsignal müsste aber, zumindest in der Eingangsstufe auch durch einen schmalbandigen Verstärker verstärkt werden, sonst überrauscht die Eingangsstufe schon das Signal. Erst wenn man dann aus den nV oder µV heraus ist, kann man breitbandiger werden.
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