Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Steckernetzteil dauerhaft am Maximum betreiben


von mxtra (Gast)


Lesenswert?

Guten Tag, kurze Frage:

Ist es sicher, dieses Netzteil 
http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/D400/GS25E-SPEC.pdf in der 
5V-Version (GS25E05) am Limit (4A) zu betreiben? Ich möchte da gerne 
adressierbare LEDs (softwareseitig auf auf 3A begrenzt), ein 
Development-Board (geschätztes absolutes Maximum 100mA) und einen RasPi 
3 (unter Last nicht mehr als 800mA) dran betreiben. Im Normalfall werden 
natürlich nicht alle Verbraucher den jeweils maximalen Strom ziehen, 
aber über einige Minuten könnte das durchaus vorkommen. Die 
MeanWell-Dinger scheinen ja relativ beliebt zu sein und im Gegensatz zu 
den richtig billigen Dingern aus China haben die auch einen vernünftigen 
Overload-Schutz. Also:

- ist es sicher, etwa 3,9A dauerhaft zu nutzen?
- hat das negative Effekte für das Netzteil?
- muss ich damit rechnen, dass die Spannung merklich einbricht?

Mit Dank im Voraus,

Marc

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Nun ja, es ist nie so sonderlich aussichtsreich, Netzteile am Limit zu 
betreiben. Auch wenn die Spannung nicht einbricht, hast Du bei knapp 80% 
Wirkungsgrad 4Watt Verlustleistung im Netzteil. Das wird also schon 
deutlich warm im Dauerbetrieb - und damit fällt die Lebenserwartung, 
insbesondere die der eingebauten Elkos.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

mxtra schrieb:
> - ist es sicher, etwa 3,9A dauerhaft zu nutzen?

Das kommt drauf an, wie du es betreibst. Es wird mit deutlich mehr als 
4W heizen und je nach Umgebungstemperatur gilt die im Datenblatt 
gezeigte Derating-Kurve für die maximale Leistung. Du solltest also 
mindestens auf gute Belüftung achten, damit die Umgebungstemperatur 
sicher unter 40°C bleibt.

von Armin X. (werweiswas)


Lesenswert?

mxtra schrieb:
> - ist es sicher, etwa 3,9A dauerhaft zu nutzen?
> - hat das negative Effekte für das Netzteil?
> - muss ich damit rechnen, dass die Spannung merklich einbricht

Ich würde das Netzteil nehmen.
Gründe:
1. Das Netzteil ist bis 4A Dauerstrom spezifiziert
2. Der Overloadbereich ist mit 110 - 150% angegeben
3. Das Derating setzt erst bei 40° ein. So warm wird es selbst im 
Hochsommer in meiner Bude nicht
4. Das Netzteil soll nur immer wieder ein paar Minuten mit dem 
Maximalstrom betrieben werden

Armin

von mxtra (Gast)


Lesenswert?

Super, danke. Ich werde das Netzteil bestellen.

Denn a) wird es tatsächlich nicht über 40°C warm (und für die beiden 
Tage im Jahr, in denen es vielleicht bei direkter Sonneneinstrahlung im 
Raum mal 42°C werden, sollte es auch reichen [theoretisch könnte man ja 
auch die Umgebungstemperatur messen und die PWM-gesteuerten LEDs 
entsprechend dynamisch in der Leistung reduzieren] und b) werden die 3A 
der LEDs und die 800mA vom RasPi nur im worst case scenario gezogen.

--Marc

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Armin X. schrieb:
> 4. Das Netzteil soll nur immer wieder ein paar Minuten mit dem
> Maximalstrom betrieben werden
>
> Armin

Was hast Du an:

 - ist es sicher, etwa 3,9A dauerhaft zu nutzen?

nicht verstanden?

Ich würde es nicht dauerhaft am Limit betreiben. Das macht man generell 
nicht, nicht nur bei Netzteilen.

Gruß
Andreas

von Homo Habilis (Gast)


Lesenswert?

@mxtra:

Wenn es tatsächlich nur selten zu den paar Minuten kommt,
und es sich je nur um wenige Minuten handelt, dann... hm.

Kannst Du das nicht noch konkretisieren, bitte?

Denn diese Frage:

> - ist es sicher, etwa 3,9A dauerhaft zu nutzen?

...impliziert ja schon eine Art "halbwegs häufigen Betrieb
mit Nennlast", oder etwas in die Richtung.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Ein Brett bricht immer an der dünnsten Stelle. Schaltnetzteile sind 
Verschleißteile. Wenn man sie am Limit betreibt, so wird auch die 
Überbrückungszeit kurzer Spannungsausfälle besonders kurz ausfallen. Das 
wird die LEDs nicht ärgern, aber ein Prozessor verlangt eine stabile 
Spannung.

von mxtra (Gast)


Lesenswert?

Bei den LEDs handelt es sich um WS2812bs, der maximale Strom (bei 
komplett weißter Lichtfarbe und maximaler Helligkeit) liegt bei etwa 50 
- 60 mA. I.d.R. wird dieser Strom aber nicht erreicht, sondern eher 30 - 
40 mA per LED. Insgesamt werde ich 64 davon einsetzen und mittels 
Software werde die maximale Leistung zusätzlich auf 3A begrenzen.

"Dauerhaft" war also eher im unglücklichen  Fall und maximal über einige 
Minuten gemeint, da:

- der Raspberry Pi nicht durchgehend unter Last läuft (bzw. sogar nur 
sehr selten)
- die LEDs i.d.R. nicht alle gleichzeitig weiß sind und somit die 3A 
auch nur selten erreichen

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


Lesenswert?

Ich wuerde Wetten darauf abschliessen, dass der TO gar nicht
exakt weiss was sein Zeug da aus dem Netzteil zieht.
Weder im Mittel, noch in den Spitzen.


Beispiel:
Fuer ein Projekt das im Dauereinsatz genutzt wurde, habe
bei einem Bedarf von 0.5 A pro Geraet, 3 A Netzteile eingesetzt.
Bei insgesamt 15 Netzteilen, und mehr als 5 Jahren Laufzeit,
ist auch noch keins ausgefallen.
2 A haetten es aber vermutlich auch getan.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.