Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik EMI Filter für Class D Amp


von Matthias (matthiasm)


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Hi zusammen,

ich erstell grad ein Layout für einen TPA3255 Class D Chip und möchte in 
die Spannungsversorgung einen EMI Filter einbauen.

Der Chinese bietet sowas als kleines Board an:

https://www.aliexpress.com/item/Two-stage-10A-EMI-filter-power-supply-purifier-filter-noise-impurity-AC-and-DC-universal-finished/32795764022.html?spm=2114.40010308.4.2.culmr8

Wie berechne ich L und C? Da mein Class D Amp sowie die Meißten der 
Schaltnetzteile mit ca. 400 - 500kHz laufen sollte die Dimensionierung 
und die Werte doch eher geläufig sein, oder?

Danke schon mal für eure Unterstützung.
Gruß
Matthias

von Homo Habilis (Gast)


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"Geht". Aber: Besser, man benutzt ein auf den
Betriebsstrom angepaßtes Filter.

(Filter für höhere Ströme [hier: als nötig] haben kleinere
Induktivitäts- und größere Kapazitäts-Werte. Die Wirkung bei
niedrigen Strömen ist recht begrenzt... keine $12.33 wert so.)

Wie viel Leistung soll da maximal "gehen"?

Was sind die Anforderungen? Nur privat?

Welche Versorgung genau ist geplant?

Kann alles Einfluß haben, und evtl. wird eine wirklich passende
Lösung auch noch günstiger, als die "zu großen" Dinger da.

von Homo Habilis (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Welche Versorgung genau ist geplant?

Soll heißen: "Bitte die Netzgeräte sowohl topologisch als
auch deren genaue Betriebsart detailliert aufführen.

Auch die Topologie (hier reicht, ob Stereo oder Mono,
plus Betriebsspannung und Speakerimpedanz) des/der Amps."

Schaltzeiten/-flanken für die 500kHz (und bei welchen FETs
genau) könnte auch noch Einfluß haben.

Aber grundsätzlich, ohne größere Ausreißer(#), kommt man
mit einem "Standardfilter" schon gut hin. Nur sollte der,
wie gesagt, zum Strom passen.

(#) Sperrwandler ohne PFC als DC-Netzteil mit mehreren 100
Watt und so Sachen - alles schon gesehen.

von Matthias (matthiasm)


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Homo Habilis schrieb:
> "Geht". Aber: Besser, man benutzt ein auf den
> Betriebsstrom angepaßtes Filter.
>
> (Filter für höhere Ströme [hier: als nötig] haben kleinere
> Induktivitäts- und größere Kapazitäts-Werte. Die Wirkung bei
> niedrigen Strömen ist recht begrenzt... keine $12.33 wert so.)
>
> Wie viel Leistung soll da maximal "gehen"?

Der Amp wird maximal etwa 2x350W an 4Ohm RMS haben.
Von der DC Quelle werden also ca. 450W (bei 48V) kommen müssen.



> Was sind die Anforderungen? Nur privat?

Jaein, sollte auch später mal durch eine EMV Prüfung kommen. Deshalb 
mach ich mir auch darüber bereits jetzt schon Gedanken.

> Welche Versorgung genau ist geplant?

500W 48V Schaltnetzteil

> Kann alles Einfluß haben, und evtl. wird eine wirklich passende
> Lösung auch noch günstiger, als die "zu großen" Dinger da.

OK :)

: Bearbeitet durch User
von Homo Habilis (Gast)


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Matthias M. schrieb:
> Der Amp wird maximal etwa 2x350W an 4Ohm RMS haben.

Ein Schaltnetzteil muß - im Gegensatz zu einem Trafonetzteil -
auf die Maximal-Leistung ausgelegt sein (!).

Trafo-Netzteile lassen sich kurzzeitig / pulsweise überlasten, ohne 
wirkliche Folgen. Musik weist i. A. einen hohen Crest-Faktor auf, also 
im Durchnitt wenig bis mittel an Leistung, mit einzelnen Spitzen. Ganz 
anders als ein Sinus-Dauersignal z.B.

Eine 500W-max.-Endstufe kann man also durchaus mit einem 300VA-Trafo-NT 
betreiben, die Leistungsspitzen kommen, wenn sehr kurz, fast nur aus den 
ELKOs. Wenn etwas länger, wird in dieser Zeit mehr als der erlaubte 
Dauerstrom vom Trafo abgegeben, was aber nicht stört, wenn dieser den 
Großteil der Zeit "weit unterfordert" läuft.

Beim SNT hingegen darf nur ein bestimmter Maximalstrom durch die 
Transistoren fließen, und die Dauer der Leistungsspitzen ist viel zu 
hoch für diese. (Transistoren darf man nur in extrem kurzen Pulsen 
überlasten, welche mit Audio nun gar_nichts zu tun haben.

Matthias M. schrieb:
> Jaein, sollte auch später mal durch eine EMV Prüfung kommen.

Dann solltest Du, da Du (sorry) scheinbar nicht einmal mit meinen 
spezifischeren Fragen etwas anzufangen weißt, am besten ein Netzteil 
benutzen, das diesen Anforderungen schon ab_Werk gerecht wird.

(Dessen Werte kann man durch ein zusätzliches Filter noch verbessern.)

Solltest Du jetzt sagen: "Genau das hatte ich vor!"
...dann frage ich mich, wieso Du etwas völlig anderes schreibst.

Bezeichne doch mal Dein (bisheriges, ansch. zu schwaches) Netzteil.

Ich selbst habe keine Erfahrungen mit EMV-Tests (obwohl ich
schon weiß, wie man die Werte allgemein niedrig hält - nur ist das bei 
meinen Geräten teils vielleicht sogar übertrieben, da ich vieles nicht 
nachmessen konnte).

Andere hier schon, und wenn Du die Bezeichnung/en verrätst, auch alle 
anderen Infos, die Du hast, und sagst, was genau Dein Ziel ist, gibt´s 
hier durchaus Hoffnung.

von Matthias (matthiasm)


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Hmm aber das kann ich doch gar nicht sagen was für ein Netzteil 
irgendjemand irgendwann für den Amp verwendet?!

Es geht mir doch nur darum den Class D Amp mit der angegebenen Leistung 
EMV-Fest zu machen. Und einer der Störfaktoren ist nunmal die DC 
Zuleitung.

von Homo Habilis (Gast)


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Matthias M. schrieb:
> die DC Zuleitung-en

Darum geht´s Dir? Lieber Gott... ^^

(Dir ist schon klar, daß auch das gesamte Netzteil zur 
"Spannungsversorgung" gehört - und Du Dich besser genauer ausgedrückt 
hättest?

Stattdessen scheinst Du immer noch nicht zu wissen, auf welchen falschen 
Dampfer Du mich hier verfrachtet hast... ^^ siehe:)

Matthias M. schrieb:
> Hmm aber das kann ich doch gar nicht sagen was für ein Netzteil
> irgendjemand irgendwann für den Amp verwendet?!

Prost. ^^

von Mark S. (voltwide)


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Die Vorgehensweise ich verbinde ein Netzteil, ein EMV-Filter und einen 
Class-D-Verstärker der oberen Leistungsklasse miteinander zeigt 
deutlich, da Du noch keinerlei Erfahrungen mit echten EMV-Messungen 
gemacht hast.
So einfach macht man ein Gerät nicht "EMV-fest". Falls Du ernsthaft über 
ein CE-Zeichen nachdenken solltest, wirst Du Dich mit den einschlägigen 
Normen befassen müssen und in einem EMV-Labor Voruntersuchungen 
anstellen müssen, um überhaupt erstmal heraus zu finden, wo es klemmt.
Und ob Dir da der beschriebene Filter überhaupt weiter hilft, steht eher 
in den Sternen.
Ich mache so etwas nunmehr seit zwanzig Jahren und kann nur sagen, dass 
der erste Schuß eines neuen Gerätedesigns immer erst mal daneben 
gegangen ist, d.h. im EMV-Labor dann nachgebessert werden mußte. 
Nachfolgeversionen mit kleineren Änderungen hatten da schon eher eine 
Chance.

Beitrag #5033263 wurde vom Autor gelöscht.
von Matthias (matthiasm)


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Ich gebe euch vollkommen Recht dass ich mit EMV Prüfungen bisher noch 
keine Erfahrung habe.

Deshalb frage ich ja hier ;-)

Dass man Class D Module ohne Netzteil kauft und auch verwendet ist nicht 
unbedingt unüblich. Es geht mir auch überhaupt nicht um das Netzteil 
sondern lediglich um das Amp Modul.

In meinen Augen macht es aber doch Sinn sich Gedanken darüber zu machen 
ob und welchen Filter man hier verwenden sollte.

Doofe Frage aber ist CE bei max. 48V überhaupt notwendig?

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