Hallo zusammen, ich hatte gestern glück und konnte auf dem Flohmarkt für sagenhaft wenig Geld einen "Deutschen Kleinempfänger", den DKE38 ergattern. Ein sehr primitives Mittelwellenradio aus Vorkriegszeiten: http://www.radiomuseum.org/r/gemeinsch_deutscher_kleinempfaenge_1.html Meiner ist komplett unverbastelt, nur die Rückwand passt nicht zum Chassis. Der Verkäufer meinte er hätte ihn nicht ausprobieren können (Zum Glück!) weil der Stecker nicht in seine Steckdose passte. Deshalb wäre das Teil wohl nicht mehr so viel wert. Ich bin nun am überlegen was ich damit anstelle, es würde mich reizen die Kiste wieder zum leben zu erwecken und zwar so das man die Änderung am Schluss nicht sieht. Die Elkos und Papierkondensatoren sind Axial in einem (Pertinax?)Röhrchen versteckt welches am Ende mit Bitumen verschlossen ist. Das könnte man per Heißluftföhn wärmen, das Innenleben herausziehen und einen neuen Elko / Folienkondensator einbauen. Anschließend mit dem Bitumen oder schwarzem Wachs, Heiskleber etc. wieder verschließen. Die Heizfäden beider Röhren sind in Ordnung. Mich würde jetzt aber interessieren mit was damalige Kondensatoren befüllt waren und ob das gesundheitlich bedenklich sein kann bevor ich an der Kiste was mache. Die Elkos sind schon undicht gewesen und sind von weißem Schmodder, der klebrig wird wenn er nass wird, überzogen. Bei den Papierkondensatoren bin ich mir relativ sicher das sie nur Papier und Folie enthalten, auch aus Kostengründen. PCB wird wohl kein Thema sein aber wer weiß was für Ideen man damals hatte. Danke schonmal! lg, Jan
Bevor Du alle Kondensatoren ersetzt, messe doch mal, ob sie überhaupt defekt sind. Die alte Pertinaxbauform ist durch den Teerverschluß sehr haltbar. Die berüchtigten braunen Wima-Kondensatoren (Knallbonbon) gab es damals noch nicht. Zum PCB-Test nimm die Beilsteinprobe (Wikipedia) mit Kupferdraht und Brenner, die funktioniert auch bei kleinsten PCB-Gehalten sicher. Die Füllung der Elkos ist - damals wie heute - wässrige Boraxlösung, also unbedenklich. Borax ist nach >5000 Jahren Gebrauch von der EU als giftig erklärt worden, das halte ich für übertrieben. Die Italiener leben ja auch noch; man muß es ja nicht abschlecken... Bei den Widerständen können die aufgepreßten Blechkappen rissig oder locker geworden sein, man muß sie also testen. Leider gibt es kaum noch Sender, die man mit dem DKE empfangen kann. Gruß - Werner
Wenn es auf MW still ist, dann kann man mit zwei Transmittern sogar auf MW in Stereo senden und mit den DKEs lauschen...
Vielen Dank Euch beiden! Die alten Kondensatoren sind mit Sicherheit defekt, auch die Papierkondensatoren aus den 50ern sind es mittlerweile immer. (Habe schon ein paar Geräte aus der Zeit auf dem Tisch gehabt, die Bauteile haben so gut wie immer Feinschlüsse bei höheren Betriebsspannungen) Gerade mal zum testen einen Elko einseitig abgelötet, Innenwiderstand mit dem Multimeter ~200Kohm. Bei der Kapazitätsmessung kommt das Multimeter durcheinander und zeigt 25µF (statt 4µF) Der Tipp mit der Bilsteinprobe ist klasse, als nicht Chemiker habe ich von sowas keine Ahnung gehabt. Widerstände werde ich prüfen, von der Bauform habe ich einige von meinem Großvater vererbt bekommen sodass sich an dieser Stelle authentisch restaurieren lässt. (falls nötig) Und ja, Mittelwelle ist tot, vorallem für solche einfachen empfangsschwachen Geräte dürfte es nichts mehr zu hören geben. Da habe ich aber schon eine Idee, ein kleiner Bausatz für einen Mini MW Sender liegt noch in der Schublade. Gruß, Jan
Hallo, die Kathodenleitung der VY2 brennt in der Röhre sofort ab wenn der Ladeelko einen Schluß hat oder sonstwie ein zu hoher Strom über die Röhre fließt. Ein 330 Ohm 2 Watt Widerstand direkt in der Anodenleitung der VY2 verhindert das. Aus gleichen Gründen die Kapazität des Ladeelkos nicht merklich größer als im Original nehmen. Gruß aus Berlin Michael
Werner H. schrieb: > Bevor Du alle Kondensatoren ersetzt, messe doch mal, ob sie überhaupt > defekt sind. > Die alte Pertinaxbauform ist durch den Teerverschluß sehr haltbar. > Die berüchtigten braunen Wima-Kondensatoren (Knallbonbon) gab es damals > noch nicht. Alle austauschen, die Teer-Papier-Kondensatoren werden niederohmig, wenn Feuchtigkeit reindiffundiert. Bei Röhrengeräten sehr uncool. Führt zu einem falschen Arbeitspunkt und dadurch erhöhtem Röhrenverschleiß.
Nachtrag: Einschaltstrombegrenzer (Widerstände oder NTC dem Stromverbrauch des Gerätes anpassen!) sind bei alten Röhrengeräten auch nicht schlecht. Besonders bei Geräten mit ohne Netztrafo.
Interessant wie viele sich damit schon beschäftigt haben, zumindest ließt es sich so. Danke für Eure Tipps! Ich habe die Originalen Elkos aushöhlen können, mit dem Heißluftföhn das Teer angeschmolzen und das Innenleben vorsichtig mit dem Schraubendreher rausgedrückt. Die Wickel waren komplett trocken, mit einer Art weisem Salz überzogen. Neu drin sind jetzt 4,7µF statt dem 4µF Elko und 10µF statt dem 8µF Elko, 350V Spannungsfestigkeit. Der 8µF (nach der Drossel) ist im Schaltplan ein 4µF, außerdem gibt es kein Entbrumm Poti. Scheint ein späteres Modell zu sein? Der erste Versuch die Becher wieder zu verschließen mit Heißkleber ging schief, ich habe daraufhin aus Pappe kleine Ringe geschnippelt die verhindern das man das ganze Gehäuse mit Kleber füllen muss. Anschließend mit Heißkleber gefüllt und schwarz angemalt, sieht jetzt wieder fast Original aus. Die Netzleitung ist komplett zerbrößelt, die habe ich durch eine 2 Adrige braune aus den 60ern ersetzt. Bald gibt es wieder eine Stoffummantelte Leitung. Die Kondensatoren unter dem Chassis sind jetzt axiale schwarze Folienkondensatoren, die fallen nicht auf. Über der Gleichrichterröhre sind es 2x 22nF Seriell, der Original Kondensatore hatte 3kV Spannungsfestigkeit. Mein Nachbau verträgt dadurch 2kV (was auch reicht, 1kV wäre knapp) Original ist jetzt noch ein weißer 30pF im verlötetem Gehäuse, kann mir nicht vorstellen das diese Bauteile kaputt gehen. Die Widerstände habe ich alle durchgemessen, leicht erhöhte Werte. der Schlimmste Ausreißer hatte 2,5M statt 2M, das ist OK schätze ich. >die Kathodenleitung der VY2 brennt in der Röhre sofort ab wenn der >Ladeelko einen Schluß hat oder sonstwie ein zu hoher Strom über die >Röhre fließt. >Ein 330 Ohm 2 Watt Widerstand direkt in der Anodenleitung der VY2 >verhindert das. Aus gleichen Gründen die Kapazität des Ladeelkos nicht >merklich größer als im Original nehmen. Danke für den Tipp! Ich habe einen 680 Ohm Drahtwiderstand (aus dem Pollin Sortiment :X) der von der Bauform aus einer ähnlichen Zeit stammen könnte eingelötet. >Nachtrag: Einschaltstrombegrenzer (Widerstände oder NTC dem >Stromverbrauch des Gerätes anpassen!) sind bei alten Röhrengeräten >auch nicht schlecht. Besonders bei Geräten mit ohne Netztrafo. Die Kiste kommt sicher nicht mehr ans normale Netz, möchte mir eine einigermaßen stabilisierte 220V DC Quelle galvanisch vom Netz getrennt basteln. Da könnte man auch einen Softstart basteln der die Spannung nur sehr langsam (=Heizfadenschonend) an das Gerät anlegt. Ein Problem habe ich noch, die VCL11 hebt nicht mehr in ihrem Sockel, der Draht für die Aschirmung ist außerdem mit selbiger nicht mehr verbunden. Ich konnte die Röhre aus ihrem Sockel löten, sie war nämlich davor schon locker. Mir fällt aber nichts ein mit was ich sie wieder einkleben kann, Gips vielleicht? Wie verbinde ich die Beschichtung am besten wieder mit der Kathode? lg, Jan
Hallo Jan! Die Abschirmung kannst Du mit dünnem Kupferblankdraht (aus Netzlitze) wieder anschließen. Den Schutzlack am Sockel leicht abschmirgeln und einige Windungen Draht rumwickeln und verzwirbeln, das wurde oft so auch im Werk gemacht. Zum Einkleben eine zähe Masse aus Natronwasserglas und Talkum anteigen. Vor dem Verkleben die Röhre und den Sockel mit Lösungsmittel gut entfetten. Der Kitt hält auch auf Glas, wird nach einigen Tagen steinhart und ist temperaturbeständig. Noch´n Literaturtip: v.Angerer-Ebert - Technische Kunstgriffe bei physikalischen Untersuchungen Das Buch gibt es nur antiquarisch, ist aber voller Tricks und Kniffe und Mengen an Literaturangaben. Gruß - Werner
Kleinempfänger schrieb: >>Nachtrag: Einschaltstrombegrenzer (Widerstände oder NTC dem >>Stromverbrauch des Gerätes anpassen!) sind bei alten Röhrengeräten >auch nicht > schlecht. Besonders bei Geräten mit ohne Netztrafo. Irrtum gut. Heizfäden brennen meist beim Einschalten durch. Den Einschaltstrom sollte man wirklich irgendwie begrenzen.
Vielen Dank nochmal für die Tipps, ich "repariere" die VCL11 noch und fahre den DKE an einer variablen Spannungsquelle langsam von 0-220V hoch mit der Stromaufnahme im Blick. Hoffentlich sind die Röhren noch OK, wenn er wieder läuft (oder nicht) melde ich mich nochmal. Ich habe heute außerdem einen kleinen AM MW "Sender" mit einem Meißner Oszilator gebastelt, 1 Transistor und ein bisschen Hühnerfutter, feste Trägerfrequenz von 1,2Mhz. Die Reichweite ist sehr gering, im Nebenraum schon nicht mehr zu empfangen. Damit störe ich auch niemanden, reicht aber hoffentlich für den DKE. Gruß, Jan
Schreiber schrieb: > Den > Einschaltstrom sollte man wirklich irgendwie begrenzen. Ist er bei der höchsten Spannungsstufe durch den Widerstand. Kleinempfänger schrieb: > Die Kiste kommt sicher nicht mehr ans normale Netz, möchte mir eine > einigermaßen stabilisierte 220V DC Dann hättest Du die Aktion mit den Elkos auch lassen können. Michael U. schrieb: > die Kathodenleitung der VY2 brennt in der Röhre sofort ab wenn der Kunde da eine zu starke Sicherung einsetzt oder diese gar mit Folie umwickelt hat. Michael U. schrieb: > Ein 330 Ohm Ich nehme da 1K FR, ist aber unkritisch. Kleinempfänger schrieb: > ich "repariere" die VCL11 noch Den Draht zur Abschirmung erst herumlegen, wenn der Glaskolben mit dem Sockel verklebt ist. Zähelastischer Kleber ist gut um mechanische Spannungen zu vermeiden. Die Abschirmung des Kolbens musst Du mit Leitlack wieder herstellen und der Draht muss damit elektrisch verbunden sein. Wenn die Röhre etwa zwei Jahre später noch in Ordnung ist, ist die Reparatur gelungen. Solche Röhren zieht man am Sockel, nicht am Kolben. Hast Du mal probiert ob der Lautsprecher ok ist? Ohne Gegengewicht (Erde) empfängt der nichts. Es sei denn jemand hat mal einen Kondensator von Erde nach Masse angebracht. Damit kannst Du Dir allerdings auch Brummstörungen einfangen. Ach ja, den Link solltest Du mal lesen: http://www.radiomuseum.org/forum/einfachst_modulator.html LG old.
Weil es mich eben interessierte, wie viele MW Sender es noch gibt, habe ich ein altes Baustellenradio in Betrieb genommen und nach dem ich die BEKANNTEN Störer a`la LED Lampen ausgeschaltet habe und weit genug vom Computer plaziert habe, hört man erstaunlich viele Sender...
:
Bearbeitet durch User
Werner H. schrieb: > Zum Einkleben eine zähe Masse aus Natronwasserglas und Talkum anteigen. > Vor dem Verkleben die Röhre und den Sockel mit Lösungsmittel gut > entfetten. > Der Kitt hält auch auf Glas, wird nach einigen Tagen steinhart und ist > temperaturbeständig. Wenn man zufälligerweise ein wenig (noch verarbeitungsfähigen und nicht überlagerten) Ofenkitt oder Auspuff-Montagepaste o.ä. zur Hand hat, dann kann man sich das Gebatzel u.U. verbilligen und vereinfachen, da das Zeug in der Regel aus Natronwasserglas und Füllstoffen (z.B. Talkum, Bariumsulfat, ...) besteht. Hier mal beispielhaft: https://www.stabilo-sanitaer.de/feuerfester-kesselkitt-froschmarke-310-ml-ofenkitt/a-280/ https://www.obi.de/lackreparatur-karosseriereparatur/presto-auspuff-montagepaste-170-g/p/6828834 https://produkte.liqui-moly.biz/auspuff-montage-paste-1.html#product-media-modal Lediglich die Farbe könnte dann noch (produktabhängig) etwas missfallen.
Nur aus Interesse: könntest du hier ein Bild von deinem "Innenleben" einstellen?
Werner H. schrieb: > Die Abschirmung kannst Du mit dünnem Kupferblankdraht (aus Netzlitze) > wieder anschließen. Den Schutzlack am Sockel leicht abschmirgeln und > einige Windungen Draht rumwickeln und verzwirbeln, das wurde oft so auch > im Werk gemacht. ...anschließend nochmal EMV-Leitlack drüberpinseln. Damit kann man auch fehlende/löchrige Abschirmbeschichtungen reparieren > Zum Einkleben eine zähe Masse aus Natronwasserglas und Talkum anteigen. > Vor dem Verkleben die Röhre und den Sockel mit Lösungsmittel gut > entfetten. > Der Kitt hält auch auf Glas, wird nach einigen Tagen steinhart und ist > temperaturbeständig. die traditionelle Methode. Die schnelle besteht aus einigen Tropfen 2K-Kleber... Bei Röhren mit "geringer" Wärmeentwicklung (hier der Fall) kann man auch einfach hitzebeständigen sekundenkleber nehmen.
Hallo ... hört man erstaunlich viele Sender... Na ja um 0:31 oder kurz davor ist das nicht verwunderlich - da bekommt du ohne Probleme ,vor allem weil es seit einigen Jahren keine starken Sender mehr in Europa auf der Frequenz gibt, Algerien auf 531kHz (oder waren es doch 540 kHz ?) rein - im Winter kann es auch schon mal bis in die USA funktionieren. Schalt aber mal in den hellen Tagesstunden ein - je nach Region hörst du da mit Glück ein oder zwei Niederländische Sender und eventuell auch Sender aus Großbritannien - auf LW mit recht hoher Wahrscheinlichkeit noch BBC 4 - das auch Inhaltlich an die große Zeit des "richtigen" Radios im LW und MW Bereich erinnert (Der Deutschlandfunk hat ja leider alle MW und LW Sender ende 2015 aufgegeben...). Aber alles in keiner Weise ein Vergleich was noch vor Zehn Jahren zu hören war (aber schon kurz danach ging das große Sender sterben los). Wer die Zeit Mitte der 80er Jahre bis in den frühen 90er Jahren (auch) auf den LW, MW und KW Frequenzen erleben durfte -Auslandsrundfunk- darf sich Glücklich schätzen - fast monatlich, teilweise sogar täglich konnte man Geschichte live und ungefiltert durch unsere lokale Medien miterleben. Von heute aus gesehen ist es nah zu unglaublich wie feindlich, bissig und ideologisch eingefärbt manche Programme waren, aber bei weiten nicht nur der "böse" Osten auch von westlicher Seite wurde gerne (allerdings etwas geschickter Verpackt) viel Propaganda verbreitet. Radiofreund
Ich hatte auch früher mal nen Einkreiser vom Müll geholt (mit UEL51 und schon dynamischen Lautsprecher), aber bezüglich Empfindlichkeit, Trennschärfe und Klang war das keine Offenbarung. Die Lautsprecher mit Hufeisenmagnet waren klanglich nochmal deutlich schlechter, dafür aber etwas empfindlicher. Auch hatte das Allstromradio einen Thermistor, um die Heizung langsam hochzufahren. Später waren die Röhrenkisten alles Superhets. Erst da kann man auch etwas Klang erwarten. Daß generell alle Kondensatoren defekt waren, ist mir aber nicht aufgefallen. Es stimmt schon, daß alte Elkos manchmal formatiert werden müssen. Ich hab dazu einfach ne 40W Schreibtischlampe in Reihe zum Netzanschluß geschaltet (Kabel mit einem Stecker und 2 Kupplungen).
Peter D. schrieb: > Später waren die Röhrenkisten alles Superhets. UCH11 und UEL51 gab es auch aus der DDR. Super mit ZF-Audion. LG old.
Also hier ist es mal abgebildet, wie solch ein gerät restauriert wird. http://www.viehl-radio.de/homeda/vegw.html
CO2 ist ihm N. schrieb: > UCH11 und UEL51 gab es auch aus der DDR. Die UEL51 gab es nicht auch, sondern nur vom FuW. Erfurt :-)
Peter D. schrieb: > alte Elkos manchmal formatiert Elkos sind keine Disketten, die werden formiert (ohne @) ;-))
@ dds5 Dein Rufzeichen ist irgendwie kaputt. ;-)
Das mit dem formieren ist oft auch bitter nötig. Ich habe das hier mal mit einem Schwung historischer Studiotechnik durchexerziert - bei der ich aus historischen Gründen keine Neuteile einbauen wollte. Mit Stromzange (HP428"Clipon" auch Röhrenbestückt) und Trenntrafo schön langsam hochfahren. Es ist sehr schön zu sehen, wie bei vielleicht 1/4 bis 1/2 der zulässigen internen Betriebsspannung dann der zu hohe Leckstrom von 1..3mA in den uA -Bereich innerhalb von wenigen Minuten zurückgeht. Nachdem ich mal einen Saba Suchlaufradiofersehschrank den Trafo mit seinen vielen Sekundärwicklungen abgefackelt habe - werden Geräte nur noch mittels Regeltrenntrafo erstmalig "hochgefahren". (So - jetzt haben wir Dir beim Reintragen des Gerätes geholfen - jetzt wollen wir aber auch schaune ob es noch läuft..) Für die Tipps zum DKE bedanke ich mich hiermit sehr, so einer wartet schon lange auf Restaurierung.
>Dann hättest Du die Aktion mit den Elkos auch lassen können. Die Originalen Elkos waren komplett trocken, die Gefahr das ein Fehlerstrom fließt (Wärme) oder ein Kurzschluss entsteht ist ja nicht gering. >Den Draht zur Abschirmung erst herumlegen, wenn der >Glaskolben mit dem Sockel verklebt ist. >Zähelastischer Kleber ist gut um mechanische Spannungen >zu vermeiden. Die Abschirmung des Kolbens musst Du mit >Leitlack wieder herstellen und der Draht muss damit elektrisch >verbunden sein. >Wenn die Röhre etwa zwei Jahre später noch in Ordnung ist, >ist die Reparatur gelungen. Solche Röhren zieht man am >Sockel, nicht am Kolben. Ich habe mich im Radiomuseum umgesehen, dort wurde immer wieder Holzleim empfohlen. Kann mir aber fast nicht vorstellen das der hebt? >Hast Du mal probiert ob der Lautsprecher ok ist? Ja der ist in Ordnung. Innenwiderstand (DC) 2kOhm, an einem 9V Block knackt er leise. >Weil es mich eben interessierte, wie viele MW Sender es noch gibt, >habe ich ein altes Baustellenradio in Betrieb genommen und nach dem >ich die BEKANNTEN Störer a`la LED Lampen ausgeschaltet habe und weit >genug >vom Computer plaziert habe, hört man erstaunlich viele Sender... Das Teil ist halt ein sehr primitiver Einkreiser, gut empfangen kann er nicht. Sollte er auch nicht, nachher hört man noch ausländischen Rundfunk ab. >Wenn man zufälligerweise ein wenig (noch verarbeitungsfähigen und >nicht überlagerten) Ofenkitt oder Auspuff-Montagepaste o.ä. zur Hand >hat, dann kann man sich das Gebatzel u.U. verbilligen und >vereinfachen, da das Zeug in der Regel aus Natronwasserglas und >Füllstoffen (z.B. Talkum, Bariumsulfat, ...) besteht. Da komme ich leichter ran als an Natronwasserglas, danke für den Tipp! (Baumarkt hatte leider keins, da war ich gestern) >Nur aus Interesse: könntest du hier ein Bild von deinem "Innenleben" >einstellen? Ja klar, siehe Anhang. Die Elkos links sind schon "neu", die schwarzen Folienkondensatoren unter der Gleichrichterröhre (Links) stören mich noch. Musste wie gesagt 2 in Serie schalten, leider passen die beiden zusammen nicht in die Hülle des alten Kondensators. Das Teil mit der Roten Kappe links unter den Kondensatoren ist der 680Ohm Schutzwiderstand. >...anschließend nochmal EMV-Leitlack drüberpinseln. Damit kann man >auch >fehlende/löchrige Abschirmbeschichtungen reparieren Sobald er läuft bestelle ich, momentan weiß ich nicht ob die Röhre noch gut ist. Der Originale Lack ist jedenfalls, bis auf am Sockel, noch OK. >die traditionelle Methode. >Die schnelle besteht aus einigen Tropfen 2K-Kleber... >Bei Röhren mit "geringer" Wärmeentwicklung (hier der Fall) kann man >auch einfach hitzebeständigen sekundenkleber nehmen. Habe im Radiomuseum gelesen das das die Röhre mit Pech zerstören kann. die VCL11 ist selten geworden, das Risiko möchte ich lieber nicht eingehen. >Na ja um 0:31 oder kurz davor ist das nicht verwunderlich - da bekommt >du ohne Probleme ,vor allem weil es seit einigen Jahren keine starken >Sender mehr in Europa auf der Frequenz gibt, Algerien auf 531kHz (oder >waren es doch 540 kHz ?) rein - im Winter kann es auch schon mal bis >in >die USA funktionieren. Ich habe ein (restauriertes) Loewe Opta Apollo 3761W hier stehen, das bekommt auch noch einige Sender auf MW. Nachts dank Raumwelle ein paar mehr. (Wobei ich hauptsächlich damit UKW höre) >Ich hatte auch früher mal nen Einkreiser vom Müll geholt (mit UEL51 >und schon dynamischen Lautsprecher), aber bezüglich Empfindlichkeit, >Trennschärfe und Klang war das keine Offenbarung. >Die Lautsprecher mit Hufeisenmagnet waren klanglich nochmal deutlich >schlechter, dafür aber etwas empfindlicher. >Auch hatte das Allstromradio einen Thermistor, um die Heizung langsam >hochzufahren. >Später waren die Röhrenkisten alles Superhets. Erst da kann man auch >etwas Klang erwarten. Ja, von den alten "Kisten" darf man kein HiFi erwarten, das gibt Mittelwelle ja auch einfach nicht her. Mein Loewe klingt hingegen sogar sehr gut, das habe ich auch mehrmals in der Woche abends an. (Kompletter Röhrensatz liegt daneben sodass die Kiste die Nächsten 50 Jahre mit Ersatzteilen versorgt ist :-) ) >Daß generell alle Kondensatoren defekt waren, ist mir aber nicht >aufgefallen. Es sind auch nicht alle, nur die Papierkondensatoren und Elkos mit Bitumenverschluss. Da dringt wohl über die Jahre Wasser ein. Glimmer, Keramik oder später Styroflex sind eigentlich immer in Ordnung. >Es stimmt schon, daß alte Elkos manchmal formatiert werden müssen. Ich >hab dazu einfach ne 40W Schreibtischlampe in Reihe zum Netzanschluß >geschaltet (Kabel mit einem Stecker und 2 Kupplungen). Das hättest du machen können bis sie dir den Strom abschalten, das Papier war komplett ausgetrocknet :-) Das Bitumen an den Seiten ist über die Jahre geschrumpft sodass Luft in den Becher kommen konnte. >Also hier ist es mal abgebildet, wie solch ein gerät restauriert wird. > >http://www.viehl-radio.de/homeda/vegw.html Ist ein anderes Gerät, die Idee sich das Label von den Kondensatoren nachzudrucken ist aber sehr gut. Dann fallen meine schwarzen Folienkondensatoren nicht mehr auf. >Das mit dem formieren ist oft auch bitter nötig. Kann ich bestätigen, mir ist mal einer aus den frühen 70ern beinahe Hochgegangen weil ich nach ~20 Stromlosen Jahren plötzlich wieder die volle Spannung darauf gegeben habe. Das gemeine dabei: Der Fehler kam erst nach ein paar Stunden, da wurde er plötzlich niederohmig und löste die Sicherung aus. Den Becher konnte man mit der Hand schon nicht mehr anfassen, ist bestimmt >60°C warm gewesen. Gruß, Jan
Kleinempfänger schrieb: > Die Originalen Elkos waren komplett trocken, die Gefahr das ein > Fehlerstrom fließt (Wärme) oder ein Kurzschluss entsteht ist ja nicht > gering. Der Drops ist zwar schon gelutscht ... Wenn ein Kurzschluss entsteht, löst die Sicheung oder der Sicherungswiderstand aus. Also 0 Risiko. Mit 220VDC kann man viel im Originalzustand lassen. Dafür lohnt sich so eine "Netzanode" und natürlich für die G-Geräte. Michael F. schrieb: > wie solch ein gerät restauriert wird Der hat den Block kaputt gemacht. Das macht man nur, wenn da wirklich ein Kondensator einen Kurzschluss hat was zum Glück sehr selten vorkommt. Teer sogrfältig entfernen und auskochen ist da angesagt. LG old.
Radiofreund schrieb: > Schalt aber mal in den hellen Tagesstunden ein - je nach Region hörst du > da mit Glück ein oder zwei Niederländische Sender und eventuell auch > Sender aus Großbritannien Na ja, wenn die Sonne scheint ist es immer wenig, physikalisch und elektrisch bedingt...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.