Hallo Leute, ich habe mal wieder Geräte auf dem Tisch, die eine hohe Fehlerrate (60%) aufweisen. Was das Gerät selbst ist, soll erst einmal egal sein. Ich habe es untersucht und dabei folgenden Fehler festgestellt. Der Hersteller bzw. der Platinen-Designer hat einen THT USB-Buchse (Typ A) verwendet. Alle relevanten Leitungen liegen alle auf der Oberen Seite der Platine. Also ist er über ein Via auf die Unterseite gegangen. Die Vias hat er aber unter den USB-Port gesetzt und an der Stelle den Lötstopplack entfernt. Jetzt ist folgendes passiert: Bei ca. 60% aller defekte hat der Hersteller Vcc oder D+ oder D- oder GND oder auch eine Kombination der vier Vias an das Gehäuse des USB-Ports und damit GND angelötet. Bei 40% der Defekte war der Port nicht angelötet, aber auf den Vias hat sich eine Erhöhung gebildet. Beim Einbau ins Gehäuse oder beim Einstecken des USB-Steckers hat der USB-Port dann die Pads kurzgeschlossen. Und obwohl wir den Chinesen Testequipment zum Testen der Geräte gegeben haben, haben die nichts getestet und die Platinen in ein verschweißtes Kunststoffgehäuse eingebaut und verschickt. 100.000 Stück! Ich verstehe zwar, dass Menschen Fehler machen, aber sieht ein Designer nicht, dass es eine dumme Idee ist, Vias unter einem USB-Port aus Metall zu setzen und da auch noch den Lötstopplack zu entfernen? Und dann behaupten, dass der Test durchgeführt wurde und alles in Ordnung ist??
Schreibst Du auch hier, was der Designer in China die Stunde verdient hat?
Christian K. schrieb: > Schreibst Du auch hier, was der Designer in China die Stunde verdient > hat? Sicher nicht. Das ist ein Geschäftsgeheimnis. Genau so, wie die Gewinnspanne, die sich der TO beim hiesigen Verkauf erwartet hat. Abel
Dimitri R. schrieb: > haben die nichts getestet und die Platinen in ein verschweißtes > Kunststoffgehäuse eingebaut und verschickt. 100.000 Stück! > Ich verstehe zwar, dass Menschen Fehler machen, aber sieht ein Designer > nicht, dass es eine dumme Idee ist OK, der Designer hat Mist gebaut. Kann passieren. Dass ihr bei einem Gerät, von dem 100.000 Stück, wohl in eurem Namen, produziert und ausgeliefert werden, wohl nicht einmal vorher kurz drüber geschaut habt, finde ich da deutlich schlimmer.
Dimitri R. schrieb: > aber sieht ein Designer > nicht, dass es eine dumme Idee ist, Vias unter einem USB-Port aus Metall > zu setzen und da auch noch den Lötstopplack zu entfernen? Vielleicht. Vielleicht wusste er nicht, wie die USB-Buchse unten aussieht, es gibt auch welche, die unten nicht aus Metall sind. Vielleicht hat er es tatsächlich einfach übersehen, finde ich menschlich. Dimitri R. schrieb: > Und dann > behaupten, dass der Test durchgeführt wurde und alles in Ordnung ist?? Kommunikationsproblem? Dreistheit? Man weiß es nicht. Aber 100.000 Stück produzieren lassen und vorher nicht wenigstens 10-50 Stück selbst zu testen, finde ich grob fahrlässig. Auch menschlich, aber dennoch. Offenbar ist das ja nicht passiert, denn bei 40% funktionierenden Geräten und n=10, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass alle zufällig funktionieren wie hoch? 0,01%
Gabs auch Prototypen mit diesem Layout? Dimitri R. schrieb: > Der > Hersteller bzw. der Platinen-Designer hat einen THT USB-Buchse (Typ A) > verwendet. Warum braucht er da Vias? Oder meinst du SMD USB Buchse?
Abel H. schrieb: > Genau so, wie die > Gewinnspanne, die sich der TO beim hiesigen Verkauf erwartet hat. Einen Augenblick, nur damit das mal klar wird: Ich / Wir werden immer dann gerufen, wenn das Kind bereits im Brunnen versunken ist mit der Frage: "Was können wir denn noch machen?" Weder das Gerät ist von uns noch vertreiben wir es. Wir schauen nur nach, was kaputt ist und suchen dann eine Lösung. Couka R. schrieb: > Aber 100.000 Stück produzieren lassen und vorher nicht wenigstens 10-50 > Stück selbst zu testen, finde ich grob fahrlässig. Auch menschlich, aber > dennoch. Doch, die gab es. Ich lasse mir immer ein Sample geben, das von der Prüfstelle auf die Einhaltung der Normen überprüft wurde. Und was ist da? Da ist der USB Anschluss in SMD und nicht THT.
Dimitri R. schrieb: > Doch, die gab es. Ich lasse mir immer ein Sample geben, das von der > Prüfstelle auf die Einhaltung der Normen überprüft wurde. Und was ist > da? Da ist der USB Anschluss in SMD und nicht THT. Na dann ist die Sache doch klar: es wurde nicht wie das freigegebene Muster produziert, sondern anders. Das geht gar nicht. Mal hier nen Buchse tauschen, mal da nen Kondensator weglassen, mal dort ne kleinere Drossel verwenden,... - wenn Du das durchgehen lässt, kommt am Ende nur noch Mist raus.
@Dimitri Roschkowski (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite >verwendet. Alle relevanten Leitungen liegen alle auf der Oberen Seite >der Platine. Also ist er über ein Via auf die Unterseite gegangen. Warum? Man kann THT Buchsen auch von oben kontaktieren. >Einbau ins Gehäuse oder beim Einstecken des USB-Steckers hat der >USB-Port dann die Pads kurzgeschlossen. Hehe ;-) >Und obwohl wir den Chinesen Testequipment zum Testen der Geräte gegeben >haben, haben die nichts getestet und die Platinen in ein verschweißtes >Kunststoffgehäuse eingebaut und verschickt. 100.000 Stück! Um sowas zu vermeiden, baut man einen Prototypen und testet den so hart wie nur möglich. >Ich verstehe zwar, dass Menschen Fehler machen, aber sieht ein Designer >nicht, dass es eine dumme Idee ist, Vias unter einem USB-Port aus Metall >zu setzen und da auch noch den Lötstopplack zu entfernen? Und dann >behaupten, dass der Test durchgeführt wurde und alles in Ordnung ist?? Fehler passieren, wenn gleich es auch immer eine Mentalitätsfrage ist. Der deutsche Ingenieur tendiert eher zurm bürokratischen Overengineering, der Asiate eher zum pragmatischen Murks ;-)
@ Dimitri Roschkowski (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite >Einen Augenblick, nur damit das mal klar wird: Ich / Wir werden immer >dann gerufen, wenn das Kind bereits im Brunnen versunken ist mit der >Frage: "Was können wir denn noch machen?" Also Feuerwehrmann. So what! Mach deinen Job und denk nicht weiter nach, schließlich wirst du für die Unfähigkeit Anderer bezahlt. >Doch, die gab es. Ich lasse mir immer ein Sample geben, das von der >Prüfstelle auf die Einhaltung der Normen überprüft wurde. Und was ist >da? Da ist der USB Anschluss in SMD und nicht THT. Tja, dann hat wohl jemand den Prozess nicht im Griff und der Chinese wollte nochmal ein paar Cent einsparen ;-)
> Ist es wirklich menschlich Fehler zu machen?
Natuerlich nicht. Ich nicht und ich kenne auch niemanden. Habe aber
gehoert es soll auf U-toob welche geben...
:-)
100k stueck fuer die Halde ... tsss. Es gibt immer etwas zu lernen. Auch
wenns teuer ist.
Ich wuerd, falls ueberhaupt, Gehaeuse oeffnen, die Stecker per Heissluft
um 0.5mm anheben.
Allenfalls ist es guenstiger - auf die Halde - und nochmals.
Ich würde den ganzen Krempel postwendent zurückschicken. Punkt.
Frank B. schrieb: > Ich würde den ganzen Krempel postwendent zurückschicken. Punkt. Dann nimmt der Chinese den Scheiß und verkauft ihn noch einmal. Evtl. sogar nach Deutschland. Mit dem Logo / Marke des Importeurs. Und dann fangen die Kunden, die den Scheiß über den Drittanbieter gekauft haben an, von dem Hersteller / Importeur Support zu fordern. Im schlimmsten Fall verursacht der Kurzschluss über den USB-Port einen Defekt an dem Rechner und der "Kunde" nimmt den Hersteller in Regress.
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