Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DDR Grubenlampe Zwickau TGL 8851


von David222 (Gast)


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Hallo,

ich bin im Besitz einer alten DDR Grubenlampe (TGL 8851) aus Zwickau.
ein orignal Akku wäre vorhanden, ist leider ausgelaufen. Wie ich sehe 
wurde schon einmal Thema diskutiert wie man solch einen Akku aufladen 
kann.
nun eine andre Fragen, kann man den Akku nicht durch andere Akkus der 
heutigen Zeit ersetzen? Würde die Lampe sehr gerne wieder zum Leben 
erwecken.
Schon mal vielen Dank für die Hilfe/Hinweise

VG
David

von Schreiber (Gast)


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David222 schrieb:
> ich bin im Besitz einer alten DDR Grubenlampe (TGL 8851) aus Zwickau.
> ein orignal Akku wäre vorhanden, ist leider ausgelaufen.

Einfach mit Kalilauge nachfüllen, dann geht der wieder.

von THOR (Gast)


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David222 schrieb:
> nun eine andre Fragen, kann man den Akku nicht durch andere Akkus der
> heutigen Zeit ersetzen? Würde die Lampe sehr gerne wieder zum Leben
> erwecken.

Bei ner BW Handlampe passt praktischerweise genau ein 18650er Li Ion 
Akku rein statt den Originalen Alkaline-Blöcken.

Foto?

von Carol (Gast)


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Da du das Ladegerät nicht erwähnst, kannst du jeden Akku
nehmen und ihn mit einem passenden Ladegerät aufladen.
Evtl. passt das Leuchtmittel dann nicht mehr zum Akku.
Musst du es eben auch ersetzen.

- Kannste aber auch gleich eine moderne LED-TaLa, oder
LED-StiLa nehmen.

Wärst du echt interessiert, würdest du es möglichst nah an
der damaligen Technik restaurieren wollen.

- Und hättest schon mal Bilder parat!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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David222 schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin im Besitz einer alten DDR Grubenlampe (TGL 8851) aus Zwickau.

TGL ist keine Typenbezeichnung, sondern eine technische Norm, 
vergleichbar den DIN Normen im NSW.

TGL = _T_echnische _G_üte- und _L_ieferbedingungen

> kann man den Akku nicht durch andere Akkus der
> heutigen Zeit ersetzen?

Wenn du die Akku-Chemie kennst, klar. Mit an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit ist das ein Blei-Akku. Unter Beachtung von Zellenzahl 
und mechanischer Abmessungen sollte jeder aktuelle Blei-Akku als Ersatz 
tauglich sein.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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> NiCd mit Kalilauge nachfüllen

Axel S. schrieb:
> Wahrscheinlichkeit ist das ein Blei-Akku.

Wenn Kalilauge und Schwefelsäure sich treffen sollten, entsteht eine 
heftige Reaktion! Besser wäre, das Typenschild des Akkus zu lesen.

von David222 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vielen Dank für die Informationen.
Hier ein paar Bilder, genau um so ein tolles Stück handelt es sich.
Diesen Akku würde ich gerne durch handelsübliche ersetzen.
sollte ich die mit Kalilauge auffüllen, wie müsste dann de Konzentration 
bzw. der ph- Wert der Kalilauge sein und wie lange hält sowetwas?

von npn (Gast)


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Axel S. schrieb:
> David222 schrieb:
>> Hallo,
>>
>> ich bin im Besitz einer alten DDR Grubenlampe (TGL 8851) aus Zwickau.
>
> TGL ist keine Typenbezeichnung, sondern eine technische Norm,
> vergleichbar den DIN Normen im NSW.
>
> TGL = _T_echnische _G_üte- und _L_ieferbedingungen
>
>> kann man den Akku nicht durch andere Akkus der
>> heutigen Zeit ersetzen?
>
> Wenn du die Akku-Chemie kennst, klar. Mit an Sicherheit grenzender
> Wahrscheinlichkeit ist das ein Blei-Akku. Unter Beachtung von Zellenzahl
> und mechanischer Abmessungen sollte jeder aktuelle Blei-Akku als Ersatz
> tauglich sein.

Die TGL-Nummer war durchaus eine Modellbezeichnung. Ein anderes Beispiel 
ist die TGL7053 (ebenfalls eine Handlampe von "Grubenlampe Zwickau").
Und der Akku war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit KEIN 
Blei-Akku, sondern ein offener NC-Akku mit Kalilauge. Somit ist KEIN 
Ersatz durch einen Blei-Akku möglich!

von npn (Gast)


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@David222:
Hier mal zwei Links, die auf die Pflege der NC-Akkus eingehen:
http://www.geleucht.de/pflege.htm
http://pic.mz-forum.com/kutt/akku2.pdf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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David222 schrieb:
> Hier ein paar Bilder

Um Goethe zu zitieren: "Mehr Licht!"

npn schrieb:
> der Akku war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit KEIN
> Blei-Akku, sondern ein offener NC-Akku mit Kalilauge.

Weißt du oder glaubst du?

oszi40 schrieb:
>> NiCd mit Kalilauge nachfüllen
>
> Axel S. schrieb:
>> Wahrscheinlichkeit ist das ein Blei-Akku.
>
> Wenn Kalilauge und Schwefelsäure sich treffen sollten, entsteht eine
> heftige Reaktion! Besser wäre, das Typenschild des Akkus zu lesen.

Ach! Kann es eventuell sein, daß ich genau deswegen geschrieben habe:

Axel S. schrieb:
> Wenn du die Akku-Chemie kennst

?

Ich habe eine solche Lampe noch nie in der Hand gehabt und auch die 
genannte TGL nie gelesen. Womöglich ist es ja ein NiCd Akku. Kann man 
auch einfach herausfinden, wenn man mal einen Blick auf das Leuchtmittel 
wirft. Denn da wird ziemlich sicher eine Spannungsangabe drauf stehen. 
Und 4 Zellen NiCd haben eine andere Spannung als 4 Zellen Blei.

von Sinus T. (micha_micha)


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Das ist eindeutig ein NiCd-Akku, diese Lampen und Akkus dazu waren im 
Osten ja nicht unbekannt.

von npn (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Weißt du oder glaubst du?

Weiß ich. Weil ich oft mit diesen Handlampen zu tun hatte.
Ein Vorteil war, daß die NC-Akkus auch eine schlechte Wartung und sogar 
jahrelanges(!) Herumstehen (ungeladen) nicht übelgenommen haben. Nur 
austrocknen durften sie nicht. Aber Tiefentladung ist kein Problem. 
Gerade deshalb wurden sie gern auch in Grubenlampen (im Bergbau) 
eingesetzt.

"Grubenlampe Zwickau" war übrigens nicht die Bezeichnung der Lampe, 
sondern der Firmenname!

https://de.wikipedia.org/wiki/Grubenlampe#Handlampen

von Holm T. (Gast)


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Ich habe etliche solcher Lampen. Ja, ist NC Akku und nein, die Akkus 
sind nicht "übelnehmig". Mit heißem dest. Wasser ausspülen, neue Lauge 
rein und laden..geht wieder.

https://www.untertage.com/publikationen/23-nuetzliches-und-praktisches/9-das-strahlende-geleucht-wartungsanleitung-fuer-elektrische-ni-cdfe-grubenlampen.html


Gruß,

Holm

von Harald W. (wilhelms)


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David222 schrieb:

> nun eine andre Fragen, kann man den Akku nicht durch andere Akkus der
> heutigen Zeit ersetzen?

Das kann man schon. Falls der alte aber ein NickelEisenAkku ist,
ist dessen Lebensdauer deutlich grösser (viele Jahrzehnte) als
die Lebensdauer von modenen Akkus.

von David222 (Gast)


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Wow...das so eine Diskussion daraus wird :D
Mit der Lebensdauer meinte ich eher etwas anderes.
Wie lange dauert es bis ich den Akku wieder aufladen muss? Also die 
Benutzungsdauer dieses Akkus?
Ist denn das Auffüllen (sofern man an Kalilauge rankommt) und das Laden 
wirklich soooo einfach?

von Schreiber (Gast)


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David222 schrieb:
> Ist denn das Auffüllen (sofern man an Kalilauge rankommt) und das Laden
> wirklich soooo einfach?

Ja. Nur sollte man sicherstellen, dass die Lauge in den Akku und nicht 
ins Auge gelangt. Also Schutzbrille tragen!

Kalilauge gibts in jeder Apotheke

von R. M. (Gast)


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David222 schrieb:
> Wie lange dauert es bis ich den Akku wieder aufladen muss?

Laut Aufschrift hatte der Akku mal 8Ah.
Wenn die größere Lampe 5W (also 1A) hat, sollte eine Ladung also eine 
Schicht lang durchhalten. Das kleine Birnchen hatte wohl 1 bis 2 Watt, 
sollte also deutlich länger halten.
Mit den Hinweisen zur Wiederbelebung von Holm
Beitrag "Re: DDR Grubenlampe Zwickau TGL 8851"
sollte in ordentlicher Prozentsatz davon wieder drin sein.

von David222 (Gast)


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Ah okay...also sind die hohen Ströme da Problem.
Aber jetzt mal voll die doofe Frage.
Wenn ich ein paar AA-Akkus nehme. Jeder hat U=1,5V und I`=2700 mAh
Dann kann ich doch 3 Akkus in Reihe schalten und das ganze  mal 
parallel.
Müsste ich dann nicht auf die gleiche Leistung in etwa kommen und somit 
die Lampe wieder zum Leuchten bringen?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo David.

> Wenn ich ein paar AA-Akkus nehme. Jeder hat U=1,5V und I`=2700 mAh

Wird wohl gehen, aber warum willst du so ein 'Sahnestückchen' nicht
im Originalzustand lassen?

Wie Holm schrieb:
> Mit heißem dest. Wasser ausspülen, neue Lauge
> rein und laden..geht wieder.

> Kalilauge gibts in jeder Apotheke
Gibt es nicht; sie können dir Kaliumhydroxid besorgen. Das sind
genauso 'Pefferminzplätzchen' wie das Natriumhydroxig, das zum
Entwickeln von Fotoplatinen gebraucht wird.
Das bisschen Gepansche wirst du doch wohl mit einer Küchenwaage
und paar Litern destillierten Wassers hinbekommen.

> http://pic.mz-forum.com/kutt/akku2.pdf
Ich habe mir nur diesen Link durchgelesen. Da ist leider
nur das spez. Gewicht der Lösung angegeben; %-Angaben wären
vielleicht sinnvoller. Dazu wird es sicher auch Quellen geben.

73
Wilhelm

von David222 (Gast)


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Hy Wilhelm,

naja, Akkus und das passende Ladegerät habe ich seit längerem ungenutzt 
zu Hause rumliegen. Das Kaliumhydroxid kann man als Pelletts bei 
Amazonen bestellen. Muss man ja nur in Di-Wasser auflösen.
Okay...wie lade ich das ganze dann auf? Muss ich mir doch eine 
Ladestation basteln, oder? Einfach Nur Kabel aus der Steckdose ranhalten 
wird sicherlich nicht funktionieren....aber ich glaube das Thema gab es 
hier irgendwo schon einmal

von oszi40 (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Mit heißem dest. Wasser ausspülen, neue Lauge rein

Holm schrieb schon fast alles. BEVOR Du die Verschlüsse mißhandelst, 
schütte etwas heißes Wasser drüber damit sich der Carbonat-Schnee 
auflöst. Dann sind sie leichter zu öffnen. 14 h mit 1/10 C laden. 
Notfalls mit Labornetzteil und regelmäßigem Nachstellen des Ladestroms.

David222 schrieb:
> Muss man ja nur in Di-Wasser auflösen

Es gibt auch fertige Akkulauge 1,2 evtl. im Motorradladen um die Ecke.

von michael_ (Gast)


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Sinus T. schrieb:
> Das ist eindeutig ein NiCd-Akku, diese Lampen und Akkus dazu waren im
> Osten ja nicht unbekannt.

Klar ist da ein NiCd Akku drin.
Die Lampe war als Grubenlampe im Bergbau, als Bahnlampe bei der 
Reichsbahn oder als Spurenlampe an der Grenze im Gebrauch.

ebay 201954548614

Die ist auch keine Erfindung der DDR.
Die gab es im alten Deutschland schon.

David222 schrieb:
> Okay...wie lade ich das ganze dann auf? Muss ich mir doch eine
> Ladestation basteln, oder?

Einfach den entsprechenden Strom einstellen und fertig.

David222 schrieb:
> Einfach Nur Kabel aus der Steckdose ranhalten
> wird sicherlich nicht funktionieren....aber ich glaube das Thema gab es
> hier irgendwo schon einmal

Mit Gleichrichter und Vorwiderstand kein ?Problem :-)

von David222 (Gast)


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Vielen Dank für die Hilfe,

ich werde nun mal schauen was sich machen lässt.
VG
David

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