Hallo, ich möchte in einem Amateurfunk-Selbstbauprojekt Audio-Signale auf Kopfhörer- bzw. Mikrofon-Level durch einen Mikrokontroller, in diesem Fall einen PICAXE 08M2, umschalten. Mit Kopfhörer-Level meine ich ca. 1,5 Vpp (knapp 500 mVrms) bei 8 - 32 Ohm. Das Microfon-Signal soll zu/von einem Standard-Headset (iPod, PC-Headset, ...) führen; hier ist es wichtig, dass die DC-Speisespannung von ein paar Volt mit durchgeleitet wird. Weitere Beschränkung: Ich habe nur noch einen Digitalpin frei, um alle Signale umzuschalten. Nun habe ich ein paar Designalternativen: a) Fertiges IC für Analog-MUX. Da es hier fertige Umschalter gibt (SPDT), komme ich mit einem Digitalpin aus. Ein Beispiel wären zwei Stück SN74LVC1G3157 von TI, Datenblatt hier http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn74lvc1g3157.pdf. Kosten: 0,12 EUR bei RS, 0,56 beim großen C. b) Diskrete Schalter aus JFETs Lösung a) würde man wohl bei einem kommerziellen Projekt wählen. Nun soll meine Schaltung aber nachbausicher, ggfls. auch für Kinder sein. Die meisten Analogschalter-ICs sind nur in SMD-Bauformen erhältlich und auch das nicht gerade bei jedem Händler um die Ecke. Daher tendiere ich zu einer Lösung mit JFETs. Dafür benötige ich aber entweder ein NOT-Gate, um einen Umschalter zu realisieren, oder zwei Digitalpins. Meine Kenntnisse über JFETs sind sehr gering, aber ich vermute, dass man einen Audio UMschalter mit einem N-/P-JFET-Paar realisieren kann. Stimmt das? Hat jemand einen Typempfehlung in TO-92? Oder gar einen Schaltplan? Die Anforderungen an Schaltgeschwindigkeit, Frequenzgang sind gering - es werden nur Morse- und Sprechfunksignale mit 700 bzw. 2700 Hz Bandbreite übertragen. Vielen Dank im voraus! Martin Nachtrag: Man könnte zu Gunsten des fertigen MUX-ICs auch argumentieren, dass die entsprechenden JFETs sicher auch nicht als Paar in der Transistoren-Bastelkiste herumliegen und man sie ohnehin bestellen müsste. Dann bliebe nur noch das SMD-Argument, aber SOT-23 ist ja eigenlich auch kein Hexenwerk.
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Vielleicht ist das hier hilfreich: http://www.geofex.com/article_folders/cd4053/cd4053.htm Der CD4053 ist nun wirklich überall in DIP verfügbar.
Nils H. schrieb: > Vielleicht ist das hier hilfreich: > http://www.geofex.com/article_folders/cd4053/cd4053.htm Danke! Leider kann ich das Mikrofon nicht mit Kondensatoren DC-mäßig auskoppeln, weil ich die Speisespannung weiterleiten muss. Aber trotzdem ein guter Ansatz in einem TTL-Gehäuse.
Martin H. schrieb: > Leider kann ich das Mikrofon nicht mit Kondensatoren DC-mäßig > auskoppeln, weil ich die Speisespannung weiterleiten muss. Das musst du auch nicht. Solange sich die Mic-Versorgung innerhalb der Versorgungsspannung des CD4053 befindet, wird das ohne Cs gehen. Ich hätte eher Bedenken bei den niedrohmigen KH-Signalen.
Martin H. schrieb: > Danke! Leider kann ich das Mikrofon nicht mit Kondensatoren DC-mäßig > auskoppeln, weil ich die Speisespannung weiterleiten muss. Aber trotzdem > ein guter Ansatz in einem TTL-Gehäuse. ??? du kannst doch die Speisung vor den Kondensatoren legen, ich verstehe deine Worte nicht, denn du brauchst eh Versorgung am Umschalter
Martin H. schrieb: > Daher tendiere ich zu einer Lösung mit JFETs. Vergiss das. Du hast nicht mal einen Bruchteil dessen verstanden, was für den eigene Aufbau eines Analogschalter nötig ist. Nimm den fertigen Analogschalter. In DIP wenn du nicht löten kannst. Martin H. schrieb: > Nun soll meine Schaltung aber nachbausicher, ggfls. auch für Kinder sein. CD4053. Überall erhältlich, leicht einzulösten,. Rest bleibt frei (oder wird für andere Schaltungefunktionen verwendet).
Für diskrete JFET werden die 5V knapp und der RDSon ist auch nicht berauschend. In dieser Kategorie wirst du eher fündig werden: http://www.analog.com/en/parametricsearch/10624#/p546=0.25|5.2&p4811=3|12&p4814=1.65|3.3&p2606=12000000|40000000&ps3=0.63|1.48&p4683=%282%3A1%29%20x%201|%282%3A1%29%20x%202 Der ADG819 z.B. sieht gut aus. Andere Hersteller bieten äquivalente BE. Bei etwas schlechteren RDSon kannst du ja auch 4 Stück (in einem Gehäuse) parallelschalten. Zu den tollen Tips mit dem CD4053: 470 Ohm typ. bei 5V, also vergiss ihn. Arno
Joachim B. schrieb: > Martin H. schrieb: >> Danke! Leider kann ich das Mikrofon nicht mit Kondensatoren DC-mäßig >> auskoppeln, weil ich die Speisespannung weiterleiten muss. Aber trotzdem >> ein guter Ansatz in einem TTL-Gehäuse. > > ??? > du kannst doch die Speisung vor den Kondensatoren legen, ich verstehe > deine Worte nicht, denn du brauchst eh Versorgung am Umschalter Ich habe mich unklar ausgedrückt: Die Speisespannung kommt bei durchgeschleifter Mikrofonleitung aus dem vorgeschalteten Endgerät, nicht meiner Schaltung. Damit mein Projekt mit vielen Endgeräten und vielen Mikrophonen zurecht kommt, würde ich die Speisespannung gerne durchreichen und nicht neu dazumischen. Ferner werden bei einigen Konfigurationen Funktionen am Endgerät über schaltbare Widerstände in Serie oder parallel zum Mic-Eingang gesteuert. So erkennt z.B. ein Macbook an einer Impedanz von 2k am Mic-Eingang, dass ein externes Mikrofon vorhanden ist, oder manche Funkgeräte fangen an zu senden, wenn die Impedanz in den Bereich 2k kommt. Ich brauche also eine Lösung, die wie ein Relais funktioniert und auch mit dem großen Impedanzbereich von 2k bis ein paar Ohm zurechtkommt. Ein weiteres Problem mit dem CD405x ist, dass er bei kleinen Signalen und Vcc = 5 V einen recht hohen Widerstand (ca. 400 Ohm) hat. Der SN74LVC1G3157 hat bei 5 V nur 10 und bei 3 V nur 18 Ohm. Ferner habe ich auf die schnelle nicht herausgefunden, ob der Trick aus der Beispielschaltung auch mit einer einzelnen Betriebsspannung von 5 V funktioniert. Idealerweise würde meine Schaltung auch mit 3 V arbeiten, dann wird die Versorgung des CD405x noch kritischer. Ich denke, ich werde doch den SN74LVC1G3157 nehmen. Vielen Dank für Eure Tipps! Martin
HildeK schrieb: > Martin H. schrieb: >> Leider kann ich das Mikrofon nicht mit Kondensatoren DC-mäßig >> auskoppeln, weil ich die Speisespannung weiterleiten muss. > > Das musst du auch nicht. Solange sich die Mic-Versorgung innerhalb der > Versorgungsspannung des CD4053 befindet, wird das ohne Cs gehen. > Ich hätte eher Bedenken bei den niedrohmigen KH-Signalen. Das tut sie aber nicht unbedingt: Hier liegen of 2 - 3 V an. Bei 5 V Vcc muss das Signal für den CD4053 zwischen +/- 2.5V zzgl. 0,5 V liegen ("absolute maximum ratings"). Das finde ich zu knapp bemessen. Bei 3V Vcc geht es eh nicht mehr.
MaWin schrieb: > Martin H. schrieb: >> Daher tendiere ich zu einer Lösung mit JFETs. > > Vergiss das. Du hast nicht mal einen Bruchteil dessen verstanden, was > für den eigene Aufbau eines Analogschalter nötig ist. Habe ich das Gegenteil behauptet? Ein wenig freundlicher ginge es natürlich auch. > > Nimm den fertigen Analogschalter. Mache ich. > In DIP wenn du nicht löten kannst. Kann ich, aber die Zehnjährigen eventuell nicht, und bei vielen Amateurfunkbausätzen ist SMD leider immer noch ein Grund für viele, vor einem Projekt zurückzuschrecken. > > Martin H. schrieb: >> Nun soll meine Schaltung aber nachbausicher, ggfls. auch für Kinder sein. > > CD4053. Überall erhältlich, leicht einzulösten,. Rest bleibt frei (oder > wird für andere Schaltungefunktionen verwendet). Siehe Bedenken oben ;-)
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