Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bitte um Hilfe beim Verstehen einer Netzteilschaltung - Teil 1


von Armin L. (arminlinder)


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Hi allseits,

eins meiner billigen China-Labornetzteile hat das Zeitliche gesegnet. 
Gegen jede Erwartung war es problemlos möglich, vom Amazon Händler den 
Schaltplan zu bekommen. Prinzipiell verstehe ich ihn bis auf 1,2 
Details, mit denen ich euch gerne belästigen möchte. Mit dem Defekt hat 
das vermutlich nichts zu tun, aber warum nicht noch was dazulernen.

Erstes Detail: das Netzteil hat trafoseitig ein Umschatrelais (K1 B), um 
die Verlustleistung im Zaum zu halten. Die Versorgung der Relaisspule 
(K1 A) wird über eine 2. Wicklung vom Trafo abgenommen und über 
Gleichrichter und Stabi-IC (78L12) bereitgestellt. Der Transistor an 
(10) macht die Umschaltung.

Die Schaltspannung kommt offensichtlich vom Ausgang des 78L12 über den 
Spannungsteiler links von der Spule, der an -VS (!) angeschlossen ist. 
-VS wiederum hängt an einer anderen Wicklung.

Wer kann mir erklären, wieso diese Schaltung funktioniert? Ich hätte 
erwartet, dass der Transistor seine Schaltspannung von OUT ableitet, und 
gegen eine Referenzspannung vergleicht. Wieso kann man hier über diese 
simple Verbindung zu -VS das selbe erreichen?

Thx, Armin.

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von Stephan (Gast)


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Da fehlt irgendwie was. Vermutlich ist Out mit dem GND des 7812 
verbunden, was bei galv. Trennung möglich ist. Dann zeiht die größer 
werdende -VS dem Steuertransistor das Potential weg und er sperrt.

von hinz (Gast)


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Stephan schrieb:
> Da fehlt irgendwie was. Vermutlich ist Out mit dem GND des 7812
> verbunden, was bei galv. Trennung möglich ist. Dann zeiht die größer
> werdende -VS dem Steuertransistor das Potential weg und er sperrt.

ACK, das kenn ich so aus anderen Billigheimern.

von Armin L. (arminlinder)


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Stephan schrieb:
> Da fehlt irgendwie was. Vermutlich ist Out mit dem GND des 7812
> verbunden

Hm, Out an Gnd ... dann machts elektrisch Sinn. Danke für den Tipp!

Erst mal habe ich mich gefragt, wieso man das so aufwändig macht, mit 
Hilfswicklung und Stabi, wenn das Endprodukt möglichst billig sein soll.

Aber dann dacht ich: eigentlich gar nicht blöd, das Konzept. Ich 
vermute, man hat das so gemacht, um mit der gleichen Platine andere 
Netzteilvarianten machen zu können, ohne die Umschaltung anpassen zu 
müssen?

Was mich ebenfalls stört - die Relais-Ansteuerung hat so wie sie gemacht 
ist doch keine Hysterese? Es müsste doch eine Einstellung an Out geben, 
wo das Relais zu flattern beginnt? Da ist ein Elko im Spannungsteiler 
(47uF), kann der das Flattern tatsächlich sicher ausschließen, oder 
sorgt er nur dafür, dass das Problem möglichst selten auftritt, und wenn 
dann mit halbwegs geringer Frequenz?

Armin.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Armin L. schrieb:
> die Relais-Ansteuerung hat so wie sie gemacht
> ist doch keine Hysterese?

Doch, durch das Relais selbst.

von Stephan (Gast)


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naja tricky schon aber des Relais wird ja ständig gezogen, bei kleinen 
Spannungen. Hysterese ? Der Elko stabilisiert den Punkt etwas und wenn 
die Verhältnisse der beiden R richtig gewählt werden ergibt sich so was 
wie eine Hyterese schätze ich. Bin jetzt nicht so der Analogspezi.

von Armin L. (arminlinder)


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hinz schrieb:
> Armin L. schrieb:
>> die Relais-Ansteuerung hat so wie sie gemacht
>> ist doch keine Hysterese?
>
> Doch, durch das Relais selbst.

Jetzt wo Du es erwähnst ... :-)

Dann ist das Ganze doch eigentlich gar so schlecht nicht gemacht, ich 
meine, was kann man in einem teuren Netzteil groß besser machen?

Armin.

von hinz (Gast)


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Armin L. schrieb:
> was kann man in einem teuren Netzteil groß besser machen?

Die Umschaltpunkte von Bauteiletoleranzen und der Temperatur unabhängig 
machen.

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