Forum: Offtopic Elektronik - ein teures Hobby?


von Seb B. (sebblessing)


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Hallo,

Mich würde mal interessieren, mit welchem Alter und wie man eigentlich 
auf die Idee kommt Hobbyelektroniker zu werden, und was für Sachen ihr 
so baut? Am Anfang hat man sicher viele Ideen, aber manche machen das ja 
schon 30-40 Jahre, wird das nicht irgendwann langweilig?:)

Außerdem würde ich gern wissen, wieviel ihr für euren Elektronikstuff so 
ausgebt. Ich kenn das selber von mir, dass man da dann irgendwann in so 
einen Sammlerwahn kommt und etwas nur kauft, um es auf Vorrat zu haben 
"falls ich es irgendwann mal brauchen werde". Bin ich der einzige dem es 
so geht?:D

MfG Seb

von Johannes O. (jojo_2)


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Seb B. schrieb:
> Mich würde mal interessieren, mit welchem Alter und wie man eigentlich
> auf die Idee kommt Hobbyelektroniker zu werden, und was für Sachen ihr
> so baut?

Bin schon als Kind mit Schraubendreher durch die Gegend gerannt, 
Lötkolben hab ich früh kennen gelernt. Also von richtig "anfangen" kann 
man kaum reden, das ist so schleichend gekommen.
Ich bau meist Sachen, die ich irgendwie sinnvoll verwenden/brauchen 
kann.


Seb B. schrieb:
> Außerdem würde ich gern wissen, wieviel ihr für euren Elektronikstuff so
> ausgebt.

Insgesamt kein teures Hobby, vom finanziellen her. Hier und da mal ein 
paar hundert € für Messgeräte ausgegeben, insgesamt eine kleinere 
4-stellige Summe. Bauteile kommen natürlich dazu.
Das eigentlich teure daran ist die ZEIT die man verwenden muss und auch 
irgendwie der Platz. (letzteres scheint einer der Hauptgründe zu sein, 
warum Kollegen von mir kaum mehr was privat machen.)


Seb B. schrieb:
> dass man da dann irgendwann in so
> einen Sammlerwahn kommt und etwas nur kauft, um es auf Vorrat zu haben
> "falls ich es irgendwann mal brauchen werde". Bin ich der einzige dem es
> so geht?:D

hab auch einiges herumliegen. Oft aber alte Geräte zum Ausschlachten, 
was sich durchaus schon bewährt hat. Was ich eher sammle sind alte 
technische Geräte (Oszis, Messgeräte, etc.), teils auch zur Reparatur.

von Christian M. (Gast)


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Seb B. schrieb:
> wie man eigentlich
> auf die Idee kommt Hobbyelektroniker zu werden

Das "beschliesst" man nicht, das fängt sehr jung und

Johannes O. schrieb:
> schleichend

an. Wer es "beschliesst", bleibt meist nicht lange dabei.

Seb B. schrieb:
> wird das nicht irgendwann langweilig?

Nein, es wird immer interessanter! Die Möglichkeiten steigen mit den 
neuen Technologien UND dem wachsenden Wissen!

Gruss Chregu

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Seb B. schrieb:
> und etwas nur kauft, um es auf Vorrat zu haben

Nur das, was ich beruflich brauche und ab und zu ein paar MC und frische 
Elkos, um bei einem Projekt nicht gleich zum Webshop rennen zu müssen. 
Der Rest hat sich im Laufe der Zeit als Teilesammlung ergeben... Da man 
als Gartenbesitzer sowieso eine Werkzeug-und-Gartenkrams-Sammlung 
braucht, lebt diese nun mit dem Teilelager und dem Autobastelzeug 
zusammen im Schuppen. Einmüllen allerdings ist nicht. Alte Computer, 
Fernseher usw. von Bekannten und Freunden z.B. nehme ich nicht mehr an, 
bzw. nehme sie nur aus und entsorge sie dann.

Christian M. schrieb:
> Seb B. schrieb:
>> wird das nicht irgendwann langweilig?
>
> Nein, es wird immer interessanter! Die Möglichkeiten steigen mit den
> neuen Technologien UND dem wachsenden Wissen!

Jo, der Meinung bin ich auch. Im Gegensatz zu z.B. Briefmarkensammlern 
gehts bei uns ja immer aufwärts, während diese armen Kerle wg. EMail, 
Whatsdings und SMS ja beinahe auf dem Trockenen liegen.

von Florian E. (fofi1)


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Elektronik ist derzeit wirklich mein günstigstes Hobby. Ich bestelle 
meine Platinen in China und meine Bauteile in richtiger Anzahl für jedes 
Projekt bei Digikey. Auf Halde lege ich garnichts mehr, sonst vermülle 
ich mir bloß den Schreibtisch. Nur gaaanz selten nehme ich mal ein 
Altgerät  mit und repariere / zerlege es. Aber das muss schon was 
besonderes sein. Kosten für Messgeräte usw. halten sich auch in Grenzen. 
Das Zeug hat ja kaum Verschleiß.

Meine anderen Hobbys (Mountainbike, FPV und Metallbearbeitung) brauchen 
im Monat mehr Geld als die Elektronikprojekte im Jahr.

von Harald W. (wilhelms)


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Johannes O. schrieb:

> Bin schon als Kind mit Schraubendreher durch die Gegend gerannt,

Ich hab damals Schraubenzieher benutzt, Schraubendreher wurden
erst später erfunden. :-)

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Seb B. schrieb:
> wird das nicht irgendwann langweilig?

Nein. Wenn man sich genug mit TTL und CMOS beschäftigt hat, kommen die 
selbstgebauten Netzteile dran mit allem Pipapo. Dann geht es weiter mit 
den NF-Verstärkern bis zum Röhrenverstärker der dann sogar in 
ausgereifter Form im Wohnzimmer steht.

Wenn das alles fertig ist, kommt die HF-Technik dran, Oszillatoren, 
Modulatoren, Treiberstufen, Leistungs-Endstufen mit angepassten Antennen 
und das auf allen Frequenzbereichen.

Es gibt also viel zu tun und es wird nie langweilig, ganz im Gegenteil. 
Das Leben ist sogar noch zu kurz um alles auszuprobieren. Ich werde es 
nicht schaffen alle Programmiersprachen zu lernen.

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf L. schrieb:

>> wird das nicht irgendwann langweilig?

> Röhrenverstärker

Elektronik-Technik aus dem vorigen Jahrtausend finde ich
langweilig.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Harald W. schrieb:
> Elektronik-Technik aus dem vorigen Jahrtausend finde ich
> langweilig.

Da bist Du vermutlich nicht der Einzige. Es gibt noch sehr viel mehr 
junge Menschen auf der Welt, die sich mit der alten Technik nicht 
auseinandersetzen möchten.

von Lothar M. (Gast)


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Ich habe ebenfalls schon als Kind angefangen an allem was elektrisch war 
herum zu fingern. Elektrizität hat mich fasziniert.
Dann hat mir mein Vater als ich so ca 8Jahre alt war einen 
Detektor-Empfänger geschenkt. Oft sass ich am Familienradio, so eine 
grosse Kiste voller Röhren, und habe Radio Norddeich zugehört. Die 
sendeten damals noch in AM den ganzen Telefonverkehr zu den Schiffen.
Das war der Grundstein für meine spätere Amateurfunk-Lizenz.
Mit 14 hatte ich dann soviel Geld gespart, dass ich mir einen Transistor 
AF112 kaufen konnte, für 3,50DM, wovon ich dann einen UKW-Oszillator 
baute mit einer Telefon-Kohlekapsel in der Zuleitung für die 
AM-FM-Mischmodulation.

Damit lag ich dann im Schwimmbad auf der Decke und habe Radio Luxemburg, 
was damals der Sender Nr.1 für Teenies war, überlagert und dummes Zeug 
ins Microphon gequatscht.

In diesen Jahren hatte man natürlich chronischen Geldmangel. Hier in der 
Nähe gab es ein Grundig-Werk, die produzierten Fernseher. Bauteile die 
durch die Endprüfung fielen, landeten in einem Müllcontainer der dann 
regelmässig von mir und einigen Freunden gefleddert wurde.

Wir veranstalteten dann regelrechte "Entlöt-Parties" und haben aus 
diesen Teilen sehr viele und nützliche Dinge gebaut. Meine ganze 
Erstausstattung in Sachen Funk als frisch lizenzierter Amateurfunker 
stammten daher.
Unbezahlbar dabei war der Riesenlerneffekt.
Fernsehröhren als Sendeendstufen waren der Hit.

Kurzum, heute nach sooo langer Zeit, wir immernoch fast täglich der 
Lötkolben hochgeheizt.

Ich würde wirklich gerne mal wissen wieviele Kilo Lötzinn ich in meinem 
Leben schon geschmolzen habe.

Aaaaaber, mir wäre niemals in den Sinn gekommen eine Frage wie die des 
TO hier zu stellen, das gehörte einfach zu meinem Leben.

von H-G S. (haenschen)


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Mein Elektronik-Einstieg als etwa 8-jähriger war sehr günstig:

Den kleinsten Kosmos-Experimentierkasten geschenkt bekommen und danach 
immer irgendwo Teile ausgebaut und damit herumgespielt. Ich war 
berüchtigt als der krasse Alles-Zerleger  :-)

War ja klar - ich wusste nichtmal dass es Zeitschriften oder Bücher 
geschweige denn Versandhandel gibt für das Hobby. Einmal klaute ich 
sogar eine Lampe von der Baustelle - da war voll der Foto-Transistor 
drin und eine dicke Batterie.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Ralf L. schrieb:
>
> Nein. Wenn man sich genug mit TTL und CMOS beschäftigt hat, kommen die
> selbstgebauten Netzteile dran mit allem Pipapo. Dann geht es weiter mit
> den NF-Verstärkern bis zum Röhrenverstärker der dann sogar in
> ausgereifter Form im Wohnzimmer steht.

Ist das allgemein gesprochen oder dein Leidensweg?

> Wenn das alles fertig ist, kommt die HF-Technik dran, Oszillatoren,
> Modulatoren, Treiberstufen, Leistungs-Endstufen mit angepassten Antennen
> und das auf allen Frequenzbereichen.

Muss das sein?

> […] Ich werde es
> nicht schaffen alle Programmiersprachen zu lernen.

Da kann ich dir helfen: beschränke dich auf Programmierparadigmen, denn 
die vielzahl der imperativen Sprachen unterscheidet sich nicht im Stil, 
wohl kann man sie aber sehr gut von den funktionalen oder den 
prädikativen trennen.

Soweit ich für mich spreche, fallen Hobby und Beruf zusammen, da ich auf 
Arbeit nicht alles machen darf, was mir gefällt, bzw. nicht alles was 
mir gefällt jemandem Geld wert ist. Allerdings schrecke ich umgekehrt 
auch nicht davor zurück, Hobbyerfahrungen zurück in den Beruf zu 
flechten.

Es hat mich schon früh interessiert, den Metallbaukasten durch Elektrik 
und Elektronik zu ergänzen, das Studium in Angriff zu nehmen und 
»irgendwas mit Elektronik« zu machen.

Wenn ich die Arbeitsstunden am heimischen Arbeitsplatz mit einrechne, 
ist das Material der kleinste Teil, im Zeitalter der schnellen 
weltweiten Lieferung und verteilten Fertigung. 5-10h die Woche fallen 
dafür schon an. Liegt wohl dann auch an meinem Anspruch, es gut zu 
machen und nicht bei »funktioniert doch« aufzuhören.

von 3162534373 .. (3162534373)


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Seb B. schrieb:
> um es auf Vorrat zu haben
> "falls ich es irgendwann mal brauchen werde".

Davon bin ich weg und kaufe nur noch ein was ich gerade brauche.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Boris O. schrieb:
> Ist das allgemein gesprochen oder dein Leidensweg?

Das ist tatsächlich mein Leidensweg, aber er hat Spaß gemacht und gut 
getan. Heute profitiere ich von den analogen Elektronik-Kenntnissen. Von 
der Programmiersprache allein, wäre ich nicht reich geworden.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Ich hatte mich eigentlich vorher nie für Technik interessiert. Hatte 
dann aber viele Freunde, die Musik gemacht haben und einen, dessen Vater 
im Haus unterm Dach ein professionelles Tonstudio für Werbemusik hatte. 
Da haben wir dann oft rumgelungert. Auch sonst haben die viel Zeit in 
verschiedenen Studios verbracht. Ich persönlich bin total unmusikalisch, 
habe aber irgendwann oberflächliches Interesse für Studiotechnik, 
insbesondere für MIDI und den Atari ST entwickelt. Sowas wollte ich auch 
beruflich machen. Damals noch ohne Abi, hat mir ein Berufsberater dann 
gesagt, sowas gäbe es als Lehrberuf nicht wirklich und riet mir, eine 
Radio- und Fernsehtechnikerlehre zu machen. Bäm! Super Tip. 
Studiotechnik war nicht mehr interessant, ich wollte von allem ein 
bisschen etwas. Zudem ist mein Vater auch noch Physiker und Elektroniker 
der alten Schule mit solidem Fachwissen und großer gut sortierter 
Bauteilesammlung, die nach und nach in meinem Besitz übergegangen ist. 
Danach irgendwann in die Richtung studiert. Beruflich dann (leider) doch 
eher die IT-Schiene erwischt, aber Elektronik hab ich immer im Auge 
behalten.

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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Nach über 65 Jahren " Bastel Erlebnis Zeit "
geht es doch dem Ende entgegen.
Das Ende ist überschaubar aber nicht festgelegt.
Bissel Controller und PC Programmierung brauch wenig Platz.
Das Schlimme bei der ernsthaften Bastelei war immer, man wurde von der 
Industrie überholt, wenn man dachte man hätte endlich eine Lücke 
gefunden.
Deshalb war ein solides Provisorium in der Licht,Musik und Konsumtechnik 
für mich immer das beste.
Werde mich wohl auf mein Altenteil setzen, und nur noch aktiv in der 
Modellbahntechnik "herum pfuschen ";-))
...da gibt es viel Spielraum.

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Wie teuer Elektronik als Hobby ist, hab ich letzten Herbst erlebt. Da 
hat die 1/4Jahrhundert alte Heizungssteuerung nur noch geklackert. Hatte 
ich einen Heizungsfachmann kommen lassen müssen, hätte der mir nicht nur 
die Steuerung getauscht und ein 5-stelliger Betrag wäre zu beschaffen 
gewesen. So war es nur ein neuer Elko für's Netzteil der einen 
Steckkarte. Mind. 9999,5€ gespart.

von Teo D. (teoderix)


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* 20. Juli 1969 04.54 Uhr.
* Die TV-Serie von u. mit Heinz Haber.
* Taschenlampen Endzug (Comics, Bettecke), getarnten Ersatz gebastelt.

H-G S. schrieb:
> Ich war
> berüchtigt als der krasse Alles-Zerleger  :-)

Dito :)

Deswegen endlich, leider erst mit 11.
H-G S. schrieb:
> Den kleinsten Kosmos-Experimentierkasten geschenkt bekommen

Mit 12 fing ich an, alles wieder zusammenbauen, selbst das, was ich 
nicht zerlegt hatte. :)
Die wahrscheinlich besten 100DM, die meine Eltern anlegten. ;)

Da ich alles was Holz betrifft, von meinem genialen Vater gelernt habe, 
in meiner Ausbildung uA. Metallverarbeitung. Habe noch NIE irgend einen 
Techniker beschäftigen müssen.....

So, das hab ich gebraucht, um mir endlich, mein lang verwehrtes 
Spielzeug zu leisten. Ein DSO. :))

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Teo D. schrieb:
> * 20. Juli 1969 04.54 Uhr.
> * Die TV-Serie von u. mit Heinz Haber.
> * Taschenlampen Endzug (Comics, Bettecke), getarnten Ersatz gebastelt.
>
> H-G S. schrieb:
>> Ich war
>> berüchtigt als der krasse Alles-Zerleger  :-)
>
> Dito :)
>
> Deswegen endlich, leider erst mit 11.
> H-G S. schrieb:
>> Den kleinsten Kosmos-Experimentierkasten geschenkt bekommen
>
> Mit 12 fing ich an, alles wieder zusammenbauen, selbst das, was ich
> nicht zerlegt hatte. :)
> Die wahrscheinlich besten 100DM, die meine Eltern anlegten. ;)
>
> Da ich alles was Holz betrifft, von meinem genialen Vater gelernt habe,
> in meiner Ausbildung uA. Metallverarbeitung. Habe noch NIE irgend einen
> Techniker beschäftigen müssen.....
>
> So, das hab ich gebraucht, um mir endlich, mein lang verwehrtes
> Spielzeug zu leisten. Ein DSO. :))

Apollo anschauen. Check!
Kosmos Kasten.    Check!
Sachen zerlegen.  Check! Check! Check!

Irgendwie waren das andere Zeiten. Aber schön war's.
Ohne iPhone/WLAN/PC-Probleme ;-)

von Bernd T. (bastelmensch)


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Idee bekommen nicht.
Eher reingerutscht, mit 10 Jahren hats dann angefangen...

...und zwar mit den Lämpchen der Eisenbahnanlage mit denen die Häuschen 
beleuchtet wurden.
Mein Schwager (OK, damals noch der Freund meiner Schwester) hat mir 
gesagt wo ich die bekomme und nachdem über Weihnachten die neuen 
Häuschen zusammengeklebt waren bin ich losgezogen und habe die Lämpchen 
besorgt. Die neuen Häuschen sollten ja auch beleuchtet werden.

Dann wurde die Eisenbahnanlage wie jedes Jahr weggepackt und ich hatte 
immer noch diese Faszination für die Lämpchen. :-)
Also Lämpchen und Fassungen gekauft, Kabel hatte ich von der Eisenbahn 
übrig und als Versorgung eine dieser 4,5V Batterien. Und die Lämpchen 
hatte der Laden auch in bunt! Und mir hat der nette Mann hinterm Tresen 
auch noch Schalter gezeigt und ich war hin und weg und habe zig Lämpchen 
verdrahtet (alles zum Schrauben, mein Vater hat mir dann ein 
Schraubendreherset geschenkt) und Schalter dazu und ich habe bemerkt das 
je nachdem wie ich die Lämpchen anschließe diese heller oder dunkler 
leuchten und das wenn alles so schön leuchtete die Batterie warm wurde. 
Das hat ein paar Batterien angehalten und dann war es warm genug zum 
drausen Spielen...

Dann kam das Atari VCS das ich nach 6 Monaten (Garantie war ja rum) das 
erst mal aufschraubte und mich wieder Faszinierte, aber noch 
Ahnungsloser als mit den Lämpchen. Internet gabs noch nicht, in der 
Familie hatte auch keiner Ahnung und in der Bücherei wusste ich nicht 
wonach ich suchen sollte, aber ich befürchte ich hätte die Infos aus den 
Büchern oder Zeitschriften sowieso damals noch nicht verarbeiten können.

Irgendwann gabs mal in der Schule das Ohmische Gesetz und ein paar Infos 
aus dem Schulbuch die nicht durchgenommen aber von mir gelesen wurden - 
ey ich war DER Elektronikprofi in meiner Klassenstufe.
Ehrlicherweise hat es noch nicht mal zum Blinken von LEDs gereicht, aber 
eine Einschaltverzögerung ging schon. Mit einem Lämpchen, nicht mit LED: 
;-)

Der Klassenlehrer hat mir dann seinen Kosmos-Kasten (schon mit einem 
IC!) für ein paar Wochen ausgeliehen. Habe alle Bauanleitungen 
zusammengebastelt, ein bissel mit den Bauteilen gespielt, leider keinen 
eigenen Kosmos-Kasten von den Eltern genehmigt bekommen.

Dann kam der C64 und ich habe beim Völkner einen 12V Lötkolben gekauft 
und am Eisenbahntrafo betrieben. Bausätze bei Conrad, Völkner und Dräger 
besorgt und in den armen C64 gelötet, von meinem Schwager kam dann noch 
eine Lötpistole mit der ich auch den C64 erst mal Ruiniert habe als ich 
ein Bauteil ausgelötet habe. Zwei Tage später lief er wieder...

Und dann wurde es ernst, ein C64 Hardware Bastelbuch in dem einiges 
Erklärt wurde und ich fing an eigene kleine Schaltungen zu bauen, oft 
mit viel herumprobieren...

Dann Hobby zum Beruf mit der Ausbildung.

Seit dem gibt es immer wieder Phasen in denen ich nichts mache und dann 
wieder sehr viel.

Die Kosten? Wechselnd. Ich führe nicht Buch darüber, wenn ich denke 
etwas ist nötig und ich habe die Kohle, dann wird es gekauft.
Als nächstes kommt dieses Jahr noch ein Oszi und ein Logik Analyser.
Solche Geräte konnte ich die letzten 20 Jahre Schmerzfrei bei Bedarf 
ausleihen, leider ist das nicht mehr möglich, also muss was eigenes her. 
:-)

Bauteile habe ich Kleinzeug hier und wenn ich irgendwas kaufen muss, 
dann immer gleich ein paar mehr, natürlich nicht von teuerem Zeug, aber 
das meiste ist ja billig und in der Bauteilekiste ist noch Platz.
Bauteile die ich einmal gebraucht habe, brauche ich oft nochmal und man 
will ja nicht wegen ein paar Kleinteilen jedesmal eine Bestellung 
aufgeben.

Ansonsten habe ich noch einige ältere Sachen da, TTL-ICs etc.
Solange es den Zweck erfüllt muss es nicht das neueste sein, ich habe 
kein Problem ein IC von 82 mit einem µCom von 2015 gemeinsam 
einzusetzen. ;-)

Beitrag #5062819 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas B. (thombde)


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Seb B. schrieb:
> ußerdem würde ich gern wissen, wieviel ihr für euren Elektronikstuff so
> ausgebt.

Will jetzt nichts falsche sagen aber 1000 Euro (Jahr) sind das schon.
Damit meine ich alles, wie Lot, Platinenmaterial, Sprays und Bauteile.
Kaufe allerdings auch viel Mechanisches, weil ich auch Metaller bin.

Ich habe mit 10-11 Jahren angefangen.
Also nicht aktiv, aber mich hat es immer gewurmt, warum der Ton aus dem 
Radio kommt.
Bis ich mal einfach das Küchenradio zerlegt habe.
Das gab richtig Zoff :)

Dann erschienen die ersten  Elektronikzeitschriften, 1975. 
(ELO,Funkschau)
Da fing es eigentlich richtig an.
Geld war knapp, gab ja nur Taschengeld, also habe ich alles 
ausgeschlachtet und gesammelt.
Bis der Lagerplatz knapp wurde, und dann gab es wieder Ärger.

Zur Frage des TO:
Ich versuche nur Sachen selber zu bauen die es nicht so einfach zu 
kaufen gibt.
Oder sie sind einfach zu teuer und man muss selber bauen.
Leider habe ich auch viel Lagerbestand an bedrahteten neuen Bauteilen, 
ich versuche das alles noch irgendwie zu verwenden.


Edit:
Ja das Hobby ist schon teuer.
Wenn man einige Messgeräte selber baut und damit klar kommt, hält
es sich aber in grenzen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thomas B. schrieb:

> Also nicht aktiv, aber mich hat es immer gewurmt, warum der Ton aus dem
> Radio kommt.
> Bis ich mal einfach das Küchenradio zerlegt habe.
> Das gab richtig Zoff :)

Jaja: 
http://www.songtexte.com/songtext/rolf-zuckowski/du-da-im-radio-7bc206f4.html

> Dann erschienen die ersten  Elektronikzeitschriften, 1975.
> (ELO,Funkschau)

Die Funkschau gabs schon vorm zweiten Weltkrieg!
Und die Zeitschriften konnte man problemlos
in der Leihbücherei lesen.

von Thomas B. (thombde)


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Harald W. schrieb:
> Die Funkschau gabs schon vorm zweiten Weltkrieg!

Mag sein, da war ich aber noch Quark im Schaufenster.
Und habe mich dafür nicht interessiert :)
Mich hat es ja erst in den 80érn erwischt.

Hat zufällig noch jemand die Trenntrafo Peripherie aus den 80érn 
(Funkschau)

Ist irgenwie abhanden gekommen.

Gruß
Thomas

Harald W. schrieb:
> Und die Zeitschriften konnte man problemlos
> in der Leihbücherei lesen.

Damals wusste keiner das es die Zeitschrift gibt.
Wie soll man das dann in einer Leihbücherei finden.
Die hätten alle nur mit dem Kopf geschüttelt.
Ich wohne nicht in Berlin oder Frankfurt.

: Bearbeitet durch User
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