Ab und zu mach ich mal kleinere Elektroreparaturen im Bekanntenkreis, aber heute war es heftig (leider kein Bild gemacht). Fast die gesamte Nullleiste verschmort, das Kupfer der Leitungen 2-3cm freiliegend und schwarz. Das soll mal lieber ein "richtiger" Elektriker wieder in Ordnung bringen. Habe erstmal alle Sicherungen rausgenommen und eine Notsteckdose angeschlossen für die nötigsten Sachen. Die Frage - was könnte da passiert sein? Schlamperei von Anfang an (Schrauben nicht fest genug?). Dagegen spricht, das die Schrauben am PE meiner Meinung nach völlig korrekt angezogen waren. Schlechtes Material der Klemmenleiste? Haus ist ca. 20 Jahre alt, Verteilung an sich gut in Schuss. Ich habe es schon öfter mal mit einzelnen verschmorten N-Klemmen zu tun gehabt (Stromkreise mit hoher Belastung). Aber das die fast alle so aussehen?
Lockere Schraube an einem belasteten Stromkreis. So 50-100W Verlustleistung dürften fürs Verschmoren reichen. Die hast Du schnell bei einem Wackelkontakt.
Christian K. schrieb: > Lockere Schraube an einem belasteten Stromkreis. So 50-100W > Verlustleistung dürften fürs Verschmoren reichen. Die hast Du schnell > bei einem Wackelkontakt. Interessant wird es bei Industrieanlagen, wo dann der 100 KW Schütz nur mehr zur Hälfte ersichtlich ist...
Teilweise gab es Leitungen mit angelaufenem Kupfer oder bei der Installation wurde eine Klemmstelle vergessen, die für eine Erwärmung der Schiene gesorgt hat. Schwer zu sagen ohne Bild, aber hohe Ströme und schlechte Klemmstellen in Verbindung mit verglostetem Kunststoff sehen selten schön aus. H.Joachim S. schrieb: > Das soll mal lieber ein "richtiger" Elektriker wieder in Ordnung > bringen. Habe erstmal alle Sicherungen rausgenommen und eine > Notsteckdose angeschlossen für die nötigsten Sachen. Und das finde ich bemerkenswert. Dir würde ich sowas nach alle dem was ich so schon on Dir im Forum schon gelesen habe zutrauen aber Du lässt die Finger davon und holst jemanden der das öfter macht, ob wohl Du es wahrscheinlich können würdest. Auf der anderen Seite schreiben hier Leute die oft nicht wissen wie rum sie eine Glühbirne reinschrauben wollen, aber der Meinung sind ihre komplette Verteilung selbst umbauen zu können.
Sven L. schrieb: > Leitungen mit angelaufenem Kupfer Bei uns kommt das Kupfer nicht angelaufen; wir müssen es mühsam selber holen. :-)
Christian K. schrieb: > Lockere Schraube an einem belasteten Stromkreis. ...und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 99%. Es muss sich allerdings um einen Stromkreis für hohe Ströme, typisch Wärme- geräte handeln.
... Möglicherweise ist die Schraube schon festgebannt oder es war etwas im Gewinde, so das die Klemme nicht den notwendigen Anpressdruck erhielt obgleich, das Drehmoment der Schraube bereits erreicht war. Es scheint dann als wäre alles fest, ist es aber nicht. Btw auch Kupfer fliest unter druck aber lange nicht so stark wie ALU..... ist es eventuell eine ALCU Sammelschiene? das erklärte das Problem noch plausibler, obgleich ich nicht weis, ob das Zeug überhaupt noch neu verbaut werden darf? Namaste
Wenn die ganze Schiene fast glüht und die Isolierung schmilzt muss man das doch riechen! Wo hängt denn der Kasten?
Harald W. schrieb: > Ja, vielleicht in 200Jahren. Ne, ne, ich hab da schon Cu-Sammelschienen gesehen denen hat man Angesehen das die alle 2 Jahre beider Revision nachgezogen wurden. Namaste
Winfried J. schrieb: > Ne, ne, ich hab da schon Cu-Sammelschienen gesehen denen hat man > Angesehen das die alle 2 Jahre beider Revision nachgezogen wurden. Genau so ist das. -Feldkurat-
Winfried J. schrieb: >> Ja, vielleicht in 200Jahren. > > Ne, ne, ich hab da schon Cu-Sammelschienen gesehen denen hat man > Angesehen das die alle 2 Jahre beider Revision nachgezogen wurden. > Namaste Ich habe schon Klemmschrauben gelöst, die vielleicht vor 30 oder 40 Jahren angezogen wurden. Die "knackten" noch deutlich, was dafür spricht, das sie auch noch weitere 30 bis 40 Jahre gehalten hätten.
Und ich glaube, wenn man alle 10 Jahre mal die Verschraubungen nach ziehen würde, dann würden auch viel weniger Bauernhöfe abbrennen.
Es schadet keinesfalls, alle paar Jahre mal nachzuziehen...
Harald W. schrieb: > Ich habe schon Klemmschrauben gelöst, die vielleicht vor > 30 oder 40 Jahren angezogen wurden. Die "knackten" noch > deutlich, was dafür spricht, das sie auch noch weitere > 30 bis 40 Jahre gehalten hätten. Das mag daran liegen welche thermische Behandlung das CU erfahren hat Man kann CU durch glühen härten, oder durch einen schnellen Heiss-->Kalttemperaturwechsel weich machen. dann lässt es sich leichter bearbeiten. Namaste
Mani W. schrieb: > Es schadet keinesfalls, alle paar Jahre mal nachzuziehen... Natürlich nicht. Als ich vor ein paar Jahren in meine neue Mietwohnung (Bj. ca. 1975) gezogen bin, habe ich auch sämt- liche Schrauben im Sicherungskasten nachgezogen. Nötig war das aber nur bei zwei von fünfzig. Ich möchte wetten, diese zwei sind von Anfang an nicht richtig angezogen worden. Es ist wohl nur deshalb nicht aufgefallen, weil es sich um nur schwach belastete Lichtstromkreise handelte.
Hi Mani W. schrieb: > Es schadet keinesfalls, alle paar Jahre mal nachzuziehen... Dieses Tip kann aber auch tierisch nach Hinten los gehen - Fest ist, wenn fest ist. Nicht, wenn bereits Wasser raus tropft!! Soll heißen: Man kann beim Festziehen auch übertreiben - in den Datenblättern der verwendeten Einbaugeräte lässt sich der korrekte Wert jeweils entnehmen - ist aber gar nicht so viel. Die Gefahr beim Nachziehen sollte sich aber dennoch in Grenzen halten, da man hier wohl von Vollkupfer ausgehen kann - bei mehrdrähtigen Leitern kann man sich mit 'richtig feste Anziehen' den wirksamen Querschnitt wieder kleiner drücken, allerdings in zumeist verplombten Bereichen vorhanden - da dreht auch in vierzig Jahren Keiner die Schrauben nach und dort gehen nicht nur die 'leichten Lichtkreise' drüber, sondern Alles - nur Mal angemerkt. MfG
Patrick J. schrieb: >> Es schadet keinesfalls, alle paar Jahre mal nachzuziehen... > Dieses Tip kann aber auch tierisch nach Hinten los gehen - Fest ist, > wenn fest ist. Nachdem ich in meiner Ausbildung als Elektromechaniker bei einigen M3-Schrauben den Kopf abgerissen hatte, wusste ich, was fest ist, und was überfest ist. Normalerweise behält man dieses Gefühl dann für den Rest seines Lebens. :-)
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