Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur Brennstuhl Steckdosenleiste


von Zeno (Gast)



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Bei meiner Brennstuhl Steckdosenleiste brennt die Kontrollleuchte, die 
einen funktionierenden Überspannungsschutz anzeigen soll, nicht mehr.

Da der Überspannungsschutz (weißes Gehäuse unterhalb der Platine) 
keinerlei Brandspuren hat, vermute ich, dass nur die Kontrollleuchte 
kaputt gegangen ist. Allerdings zeigt diese einen Widerstand an, der 
weder hochohmig noch 0 ist. Falls das eine Glühbirne ist, scheint die 
also noch zu funktionieren.
Ich könnte mir daher vorstellen, dass es auch andere Ursachen haben 
könnte, die anderen Bauteile befinden sich aber in diesem weißen 
Gehäuse.

Und darin liegt mein Problem, ich kriege ohne auslöten des Kabels vom 
Sockel, welches die Sicherung enthält, und das Sockelfähnen von der 
Platine, die Platine nicht vom schwarzen Gehäuse herunter.
Daher wollte ich wissen, ob es da irgendeinen Trick gibt, bzw. jemand 
von schon euch diese beiden Hälften auseinandergenommen hat oder ob ich 
an das Löten wirklich nicht vorbei komme.

Ich habe mal drei Bilder eingestellt, die das Problem genauer 
veranschaulichen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Zeno schrieb:
> oder ob ich
> an das Löten wirklich nicht vorbei komme.

Du wirst wohl löten müssen. Die Jungs haben die Bauteile an die 
Frontplatte geschanppt (zumindest den Sicherungshalter) und dann die 
Platine von hinten draufgelötet. Das kleine Lämpchen hingegen hängt nur 
an der Platine und ist eine sogen. Glimmlampe. Die sollte auf deinem 
Messgerät als 'unendlich angezeigt werden, wenn sie von der Schaltung 
getrennt ist.

Zeno schrieb:
> WP_20170627_20_44_02_Pro_edit.jpg

Nördlich der Lampenanschlüsse liegt ein Widerstand mit der Lampe in 
Reihe. Der sollte so 100 kOhm - 680 kOhm messen.
Die Lampe sollte übrigens immer leuchten, sobald die Bommel am Netz ist.

von Zeno (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> oder ob ich
>> an das Löten wirklich nicht vorbei komme.
>
> Du wirst wohl löten müssen. Die Jungs haben die Bauteile an die
> Frontplatte geschanppt (zumindest den Sicherungshalter) und dann die
> Platine von hinten draufgelötet.

Danke für deine Antwort, dann werde ich sie in der nächsten Lötsession 
auslöten.

> Das kleine Lämpchen hingegen hängt nur
> an der Platine und ist eine sogen. Glimmlampe. Die sollte auf deinem
> Messgerät als 'unendlich angezeigt werden, wenn sie von der Schaltung
> getrennt ist.

Gut, dann werde ich die Platine vom Gehäuse erst runterkriegen müssen, 
denn bisher habe ich die Glimmlampe nur in-circuit gemessen und da wurde 
eben ein Wert zwischen 0 und unendlich angezeigt. Ich weiß allerdings 
nicht mehr genau welcher Wert das war, ich hätte es mir aufschreiben 
sollen.

>
> Zeno schrieb:
>> WP_20170627_20_44_02_Pro_edit.jpg
>
> Nördlich der Lampenanschlüsse liegt ein Widerstand mit der Lampe in
> Reihe. Der sollte so 100 kOhm - 680 kOhm messen.
> Die Lampe sollte übrigens immer leuchten, sobald die Bommel am Netz ist.

Ja, das tut sie nicht mehr, das ist das Problem.
Die Steckdosenleiste selbst lässt sich allerdings noch benutzen, da wird 
also nichts unterbrochen, angeschlossene Geräte kriegen ihren Strom.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Zeno schrieb:
> Ja, das tut sie nicht mehr, das ist das Problem.

Leider ist es so, das viele Hersteller die kleine Glimmlampe mit viel zu 
kleinem Vorwiderstand, d.h. viel zu viel Strom betreiben - das macht sie 
nicht lange mit. Ein vernünftiger Vorwiderstand wäre z.B. ab 330 kOhm 
aufwärts, auch bei 1 MOhm leuchtet so ein Glimmlämpchen noch an 
Netzspannung.
Wenn es dir nur ums Lämpchen geht, sollte man das mit Pinzette auslöten 
können, ohne den Rest der Platine abzulöten. Miss auch noch mal bitte 
den Vorwiderstand.

von Ordner (Gast)


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Kann es sein, dass das ein Chinaprodukt ist?

Die Originale heissen ja eigentlich "Brennenstuhl".

?

von Loch(burn)er (Gast)


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Vielleicht bedeutet Brennstuhl ja noch was ganz anderes... Woher die 
dafür verantwortlichen (winzigen) parasitären, äh, "Bau(ch)elemente" 
dann wohl kamen? Zumindest bekannt_ dürfte _beides auch in China sein.

von Zeno (Gast)


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Ordner schrieb:
> Kann es sein, dass das ein Chinaprodukt ist?
>
> Die Originale heissen ja eigentlich "Brennenstuhl".
>
> ?

Ups, sorry. Ja ich meine natürlich Brennenstuhl.

Bei mir hat sich das irgendwie als Brennstuhl ins Gedächtnis 
eingebrannt.

von genervt (Gast)


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In die Hand nehmen, vorsichtig abwägen und dann mit Schwung in die Tonne 
hauen und nie wieder anfassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

> Bei mir hat sich das irgendwie als Brennstuhl ins Gedächtnis
> eingebrannt.

Naja, wenn Du die Leiste an einem Stuhl befestigst, passt de
Bezeichnung  ja vielleicht ab und zu...  :-)

von Manfred (Gast)


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Zeno schrieb:
> Ja ich meine natürlich Brennenstuhl.
Im gesetzlich zulässigen Rahmen formuliert: Ich kaufe keine Produkte 
dieser Marke mehr!

Was Deine Lampe angeht, ist die Beschreibung ziemlich wirr. Birnchen 
auslöten, ordentliches Foto davon zeigen!

von jz (Gast)


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Das ist doch normal bei dem Dreck von Brennenstuhl. Ich habe einen 
Blitzschutz (Allerdings ein Zwischenstecker), Thermosicherungen noch 
völlig i.O., die Glimmlampe leuchtet aber nicht mehr und der Widerstand 
ist definitiv mal ziemlich warm geworden. Und ein zweiter wird auch 
immer dunkler... Aktuell hab ich einen von APC, der hat eine LED zur 
Anzeige, mal schauen, wie lange die wohl hält.

von H-G S. (haenschen)


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Meine Brennenstuhl abschaltbare Steckdosenleiste mit Fuss-Schalter hat 
auch nicht lange gehalten. Am Ende hat mich die Steckdosenleiste 
bestimmt mehr gekostet wie der Standbystrom den sie abschalten sollte.

von Soul E. (Gast)


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Zeno schrieb:

> Bei mir hat sich das irgendwie als Brennstuhl ins Gedächtnis
> eingebrannt.

IIRC geht der Name auf einen Test der Stiftung Warentest zurück, wo 
Produkte dieses Herstellers nicht ganz so positiv aufgefallen sind.

von Andrew T. (marsufant)


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soul e. schrieb:
> Zeno schrieb:
>
>> Bei mir hat sich das irgendwie als Brennstuhl ins Gedächtnis
>> eingebrannt.
>
> IIRC geht der Name auf einen Test der Stiftung Warentest zurück, wo
> Produkte dieses Herstellers nicht ganz so positiv aufgefallen sind.

Nein, der Name Brennenstuhl geht auf den Namen des Firmengründers 
zurück.

Ein Hugo Brennenstuhl in Tübingen hat 1958 das Unternehmen gegründet.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Was aber leider nicht die ebenfalls von mir irgendwo aufgenommene 
Aussage widerlegt:

soul e. schrieb:
> Produkte dieses Herstellers nicht ganz so positiv aufgefallen sind.

Könnte Das hier gewesen sein:
https://www.test.de/Steckdosenleisten-Viele-sind-nicht-sicher-4248836-0/

MfG

von xXx (Gast)


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Brennstuhl Produkte werd ich mit auch nicht  mehr leisten. 
Steckdosenleisten sind billiger Schrott. Ich musste an drei solcher 
Steckdosen die Relais Tauschen, weil die Kontakte klebten.

von Stefan F. (Gast)


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Meinen Tisch mit der ganzen Unterhaltungselektronik schalte ich bei 
Nichtgebrauch über eine 8-Fach Leiste aus. Nachdem mir in kürzester Zeit 
bei drei Leisten die Schalter kaputt gegangen sind, habe ich eine etwas 
größere und viel teurere Leiste von Brennenstuhl gekauft. Die hält nun 
schon seit fast 10 Jahren.

Ich habe auch vier Personenschutzschalter als Zwischenstecker (weil im 
Haus keine installiert sind), zwei Funk-Steckdosen und ein 
Energie-Meßgerät von Brennenstuhl. Sie erfülen alle seit vielen jahren 
einwandfrei ihren Zweck.

Ist die Marke wirklich nicht mehr so gut wie damals?

von Harald W. (wilhelms)


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xXx schrieb:

> Brennstuhl Produkte werd ich mit auch nicht  mehr leisten.
> Steckdosenleisten sind billiger Schrott. Ich musste an drei solcher
> Steckdosen die Relais Tauschen, weil die Kontakte klebten.

Hast Du es denn jetzt gegen ein Relais "für high inrush current"
getauscht? Falls nicht, wirst Du wohl bald wieder tauschen müs-
sen. Der Einbau solcher Spezialrelais ist m.W. auch bei anderen
Herstellern nicht  standardmäßig üblich.

von Zeno (Gast)


Angehängte Dateien:

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Manfred schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Ja ich meine natürlich Brennenstuhl.
> Im gesetzlich zulässigen Rahmen formuliert: Ich kaufe keine Produkte
> dieser Marke mehr!
>
> Was Deine Lampe angeht, ist die Beschreibung ziemlich wirr. Birnchen
> auslöten, ordentliches Foto davon zeigen!

So, ich habe die Lampe jetzt ausgelötet und ein Foto davon gemacht.
Könntet ihr mir sagen, was für eine Lampe das ist, also was ich da als 
Ersatz nachkaufen sollte?


Um an die Lampe heranzukommen, habe ich auch diese Sicherungsbuchse 
(siehe erstes Posting, das zweite Bild, da wo das dicke Kabel reingeht) 
von der Platine gelötet.
Allerdings komme ich an die Innereien in dem weißen Kästchen nicht 
heran.
Ich bekomme das Ding nicht von der Platine. Ich habe auch schon versucht 
diese Kunststoffklemmhalterungen (siehe Bild 2 im ersten Posting, die 
weißen Dinger) aus der Platine zu drücken, aber entweder sitzen die 
Bombenfest oder das weiße Ding ist mit den Bauteilen unterhalb des 
weißen Dings verbunden die dann wiederum auf der Platine alle 
festgelötet sind.
Ohne Gewalt kriege ich das Ding jeden Falls nicht auf. Deswegen wollte 
ich das jetzt so lassen und nur die Glimmlampe ersetzen.
Aber von woher weiß ich, ob der Überspannungsschutz dann noch 
funktionstüchtig ist?
Die Sicherung ist jedenfalls nie durchgebrannt.
Ich persönlich halte es also für denkbar, dass nur die Glühbirne hinüber 
ist, was meint ihr?

von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

> Könntet ihr mir sagen, was für eine Lampe das ist, also was ich da als
> Ersatz nachkaufen sollte?

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das eine
Glimmlampe. Ersatzglimmlampen gibts bei jedem Elektronik-
Versender. Hauptsache, die Größe passt. Du solltest aber
auf jeden Fall auch den zur Glimmlampe gehörenden Vorwider-
stand überprüfen.

von Zeno (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Zeno schrieb:
>
>> Könntet ihr mir sagen, was für eine Lampe das ist, also was ich da als
>> Ersatz nachkaufen sollte?
>
> Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das eine
> Glimmlampe. Ersatzglimmlampen gibts bei jedem Elektronik-
> Versender. Hauptsache, die Größe passt. Du solltest aber
> auf jeden Fall auch den zur Glimmlampe gehörenden Vorwider-
> stand überprüfen.

Der befindet sich, sofern ich mich richtig erinnere, unterhalb des 
Weißen Kästchens.
Ich werde es versuchen den zu messen, an die Rückseite komme ich ja 
heran.
Falls er sich dennoch außerhalb des weißen Kästchens befindet, wird's 
einfacher.

Was für einen Wert sollte der Widerstand dann haben?

von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

> Was für einen Wert sollte der Widerstand dann haben?

Rund 100...270 kOhm.

von Zeno (Gast)


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Danke, ich werde das dann mal messen.

von Manfred (Gast)


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Zeno schrieb:
> Könntet ihr mir sagen, was für eine Lampe das ist, also was ich da als
> Ersatz nachkaufen sollte?

Eine kleine Glimmlampe, findet sich oft in Netzschaltern oder älteren 
Haushaltsgeräten wie Kaffeemaschine, Wasserkocher, Bügeleisen.

Deine scheint zusätzlich mit Leuchtmittel beschichtet und leuchtete 
vmtl. grün. Elektrisch gesehen ist das egal, zepflücke Mamas 
Wasserkocher :-)

https://www.reichelt.de/Glimmlaempchen/L-2113/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=46088&GROUPID=3053&artnr=L+2113&SEARCH=glimmlampe

Beitrag #5140117 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zeno (Gast)


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Manfred schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Könntet ihr mir sagen, was für eine Lampe das ist, also was ich da als
>> Ersatz nachkaufen sollte?
>
> Eine kleine Glimmlampe, findet sich oft in Netzschaltern oder älteren
> Haushaltsgeräten wie Kaffeemaschine, Wasserkocher, Bügeleisen.
>
> Deine scheint zusätzlich mit Leuchtmittel beschichtet und leuchtete
> vmtl. grün. Elektrisch gesehen ist das egal, zepflücke Mamas
> Wasserkocher :-)
>
> https://www.reichelt.de/Glimmlaempchen/L-2113/3/in...

Ja, grün könnte hinkommen. Danke für deine Antwort.



Heiner schrieb im Beitrag #5140117:
> schmeis den Schrott endlich weg. In der verschwendeten Zeit
> hättest
> was sinnvolleres Tun können.

Vielleicht hätte ich das, aber ich vermeide gerne Plastik- und 
Elektroschrottmüll. Insbesondere wenn die Ersatzteile kaum etwas kosten 
und mich eine neue Steckdosenleiste das Zigfache kosten würde.

von Gregor Sch. (Gast)


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Zeno schrieb:
> Heiner schrieb:
>> schmeis den Schrott endlich weg. In der verschwendeten Zeit
>> hättest
>> was sinnvolleres Tun können.
>
> Vielleicht hätte ich das, aber ich vermeide gerne Plastik- und
> Elektroschrottmüll. Insbesondere wenn die Ersatzteile kaum etwas kosten
> und mich eine neue Steckdosenleiste das Zigfache kosten würde.

@Zeno: ACK.

von *.* (Gast)


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Die gefärbten Glimmlampen (grün, blau) werden besonders schnell dunkel.

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