Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8LineScanner


von Jens S. (jschwerin)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich möchte gerne als Trainingsgerät für die Bowlingbahn einen 
"Linescanner" bauen. Basis dachte ich mir, soll eine Arduino mit 39 
IR-Modulen sein.

Für den Hintergrund: die 1,04 m breite Bowlingbahn ist in 39 Lines 
aufgeteilt. Für das Training ist es mir wichtig, auf welcher Line der 
Ball gelaufen ist.

Dafür möchte ich über jede Line eine IR LED/Transmitter Kombi setzen. 
Entsprechende Schaltungen mit dem LM393 habe ich zu haufe gefunden und 
habe mich an dennen bedient. Ich habe mir gedacht, das Signal mit einem 
RS-FlipFlop zu halten, bis alle Sensoren verarbeitet wurden. Dafür habe 
ich einen 4044 genutzt. Um nicht 39 IO-Kanäle zu nutzen, will ich für 
jeweils 8 Lines ein Schieberegister dazwischen setzen.

Dabei ist diese Schaltung raus gekommen. Da das mein erster Schaltplan 
ist, bin ich sehr unsicher. Habe mich zwar viel belesen, aber das ist 
auch schon alles. Bevor ich jetzt meine erste Leiterplatte Layoute und 
die in Auftrag gebe, würde ich es nett finden, wenn hier mal einer 
drüber guckt.

von Helmut H. (helmuth)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Jens S. (jschwerin)


Lesenswert?

Danke für Deine Antwort. Genau damit habe ich meine ersten Versuche aufm 
Steckboard gemacht. Hatte dann das Problem, das ich nicht immer 
mitbekommen habe, wann ein Ball durch ist und wollte meine Signal mit 
dem FlipFlop stabil machen. Dachte, wenn eh schon ne Leiterplatte mit 
den FlipFlops und den Schieberegistern mache, kann ich dieses Modul auch 
mit drauf bringen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Ich würde heute sowas mit einer Kamera und dann per Software machen.

Der Vorteil einer Softwarelösung ist, dass man diese "schmerzfrei" 
nachrüsten bzw. optimieren kann. Soo wahnsinnig schnell ist ein 
Bowlingball nicht, dass man dazu einen Superrechner benötigen würde.

Und ich denke, dass ja zur Dokumentation der Ergebnisse vlt. ohnehin ein 
PC/Laptop vor Ort ist, oder?

von Helmut H. (helmuth)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> Hatte dann das Problem, das ich nicht immer
> mitbekommen habe, wann ein Ball durch ist und wollte meine Signal mit
> dem FlipFlop stabil machen.

Keine Ahnung wie schnell so eine Kugel ist. Die Sensoren könnten z.B 
alle 10 ms abgefragt werden, dann kann man auch auf das Flip-Flop 
verzichten.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> (...) Bevor ich jetzt meine erste Leiterplatte Layoute und
> die in Auftrag gebe, würde ich es nett finden, wenn hier mal einer
> drüber guckt.

Vorsicht: Der 393 hat Open-Collector-Ausgänge, also gehört ein Pullup 
dahinter, wenn Du damit Logikpegel erzeugen willst.

Grüßle,
Volker.

von Jens S. (jschwerin)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> Ich würde heute sowas mit einer Kamera und dann per Software machen.

Prof. System arbeiten so, richtig und verwenden hochauflösende 
Highspeedkamerasysteme - unbezahlbar bei 6 Trainingsbahnen. Mit einer 
Aktionkamara versucht, das statisch von einem Punkt aus zu machen, hilft 
bei der Bewegungsanalyse, aber nicht für den Balllauf. Dafür führen die 
CAT- Systeme die Ball-Kamera in Echtzeit nach.

Ich möchte auf jeder Bahn 2 Brücken mit den Sensoren haben. Eine in Höhe 
der Pfeile (ca. 4m), zweite am Breakpunkt, der ist abhängig von der 
Öllänge.

Ich trainiere Jugendliche. Wenn ich denen mit einem Video komme, da 
haben Sie grundsätzlich Interpretationsbedarf. Wenn aber über solch 
einer Bücke eine Zahl aufleuchtet ist das eindeutig.

Die Schaltung setzt sich ja zusammen aus 8 Sensormodulen, da bin ich mir 
recht sicher, das ich das korrekt von den Beispielen übernommen habe. 
Den S-Eingang des FlipFlop habe ich direkt an den Ausgang des OPs 
gebracht, sollte da noch mal n Widerstand gegen Plus zwischengeschaltet 
werden? Alle R-Ausgänge der FlipFlops zusammengeschaltet. Solle ich die 
durch Dioden voreinander schützen? Aber ich ziehe ja den Pegel für alle 
gemeinsam runter.

Zwischen FlipFlop und Schieberegister auch nichts weiter. Kann man das 
so machen?

Edit: Ein Pullup mit 10K an jedem Ausgang des 393 hinzugefügt.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> Dabei ist diese Schaltung raus gekommen. Da das mein erster Schaltplan
> ist, bin ich sehr unsicher. Habe mich zwar viel belesen, aber das ist
> auch schon alles. Bevor ich jetzt meine erste Leiterplatte Layoute und
> die in Auftrag gebe, würde ich es nett finden, wenn hier mal einer
> drüber guckt.

Drei Punkte:

1. Der LM393 hat open-collector Ausgänge. Da muß noch jeweils ein Pullup 
nach +3.3V ran, damit da auch mal ein H-Pegel rauskommt.

2. 100nF am Ausgang des Komparators erscheinen mir zu groß. Das Flipflop 
ist zwar langsame 4000er Technik, aber beliebig langsam dürfen auch da 
die Flanken nicht sein. Wenn du Störsignale unterdrücken willst, setz 
den Kondensator an den Eingang des Komparators.

3. Hysterese. So wie jetzt, hat der Komparator keine. Das äußert sich 
dann darin, daß die Schaltung am Kipp-Punkt sehr empfindlich auf 
Störungen (Rauschen, Brummen, eingefangene HF) reagiert. Mit einem 
hochohmigen (ca. 1M) Widerstand vom Ausgang des Komparators zum (+) 
Eingang kriegt er eine Hysterese. Heißt: es gibt jetzt zwei Schaltpunkte 
und Störungen werden gut unterdrückt.

Noch ein paar Hinweise/Ideen: den LM393 gibt es auch als 4-fach 
Ausführung LM339. Noch einfacher würde die Schaltung, wenn du 
CMOS-Gatter mit Schmitt-Trigger Eingängen statt der Komparatoren 
verwenden würdest. Z.B. 4093 oder 40106:
1
                +3.3V
2
                  |    1/4
3
                  R1   4093
4
                  |   .---.
5
            .--o--*---|   *-- zum 4044
6
            |     |   `---´
7
Foto-     |<     === 
8
transistor  |  C1 |
9
           GND   GND

Für R1 ein Trimmpoti 47K in Reihe mit einem 10K Festwiderstand. Werte 
hängen natürlich von der Empfindlichkeit deiner Lichtschranken ab. C1 
mit 10..100nF.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> die 1,04 m breite Bowlingbahn ist in 39 Lines
> aufgeteilt

Folglich ist eine Line weniger als 3 cm breit, und eine durchlaufender 
Ball löst mehr als 5 Signale aus. Die Mitte ist da wo das Signal am 
längsten ist.

Es gäbe auch ganz andere Möglichkeiten, z.B. 
Ultraschall-Abstandssensoren an beiden Seiten, das ergäbe viel weniger 
Schaltung.

Georg

von Jens S. (jschwerin)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Georg schrieb

> Es gäbe auch ganz andere Möglichkeiten, z.B.
> Ultraschall-Abstandssensoren an beiden Seiten, das ergäbe viel weniger
> Schaltung.

Das war der Ansatz von einem anderen Trainer und er sagte, die beiden 
Sensoren haben sich gegenseitig gestört. Ansonsten hast du Recht, der 
Ball löst mehrere Sensoren aus. Da auch, dank der FlipFlops, ein ganz 
kurzer Impuls am Rand bemerkt wird, kann einfach der Mittelwert genommen 
werden.

Danke Volker, danke Axel. Ich habe eure Anmerkungen übernommen und da 
ist jetzt das raus gekommen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
>
> Danke Volker, danke Axel. Ich habe eure Anmerkungen übernommen und da
> ist jetzt das raus gekommen.

Tja. Nur leider ... falsch.

Die Mitkopplung für die Hysterese muß zum (+) Eingang des Komparators 
gehen, nicht zum (-) Eingang. Siehe den Artikel Schmitt-Trigger. Und 
wenn du Störungen vom Sensor (bzw. der Leitung zu diesem) unterdrücken 
willst, dann gehört der Kondensator natürlich an den Sensor-Anschluß. 
Vulgo: ebenfalls an den (+) Eingang des Komparators. Am Ausgang des 
Komparators bringt ein Kondensator wenig bis nichts.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Polarität der Signale stimmt. Der 
4044 kippt, wenn der S-Eingang auf L geht. Da der Komparator nicht 
invertiert, muß dazu der Sensor-Eingang auf L gehen. Wenn das wie 
vermutet, ein Fototransistor ist, dann passiert das, wenn der beleuchtet 
wird. Wenn deine Lichtschranken allerdings von der Kugel unterbrochen 
werden, dann ist die Polarität gerade falsch herum ...

Damit wird auch klar, warum der Kondensator am Ausgang des Komparators 
nichts bringt. Der open-collector Ausgang kann den Kondensator recht 
schnell entladen. Wirksam verzögert wird nur die L->H Flanke. Genau die 
interessiert das Flipflop aber so gar nicht. Wenn es gekippt ist, dann 
ist es gekippt.

: Bearbeitet durch User
von Jens S. (jschwerin)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
>>
>> Danke Volker, danke Axel. Ich habe eure Anmerkungen übernommen und da
>> ist jetzt das raus gekommen.
>
> Tja. Nur leider ... falsch.

Tja, da merkt man doch, sind meine ersten Gehversuche auf diesem Gebiet. 
Bis vor 10 Jahren in der emb. Programmierung gewesen, da habe ich aber 
fertige Leiterplatten bekommen, die zum Leben erweckt werden sollten.

Werde die ganze Schaltung noch mal überarbeiten. In dem Zusammenhang 
auch den L339 rausschmeißen und durch einen 4093 ersetzen. Danach wieder 
hier rein stellen und hoffen, das ich euch damit nicht nerve.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> Das war der Ansatz von einem anderen Trainer und er sagte, die beiden
> Sensoren haben sich gegenseitig gestört

Wenn man die fertig kauft und zwei gleiche nimmt, ist das kein Wunder. 
Für einen Fachmann wäre es aber kein Problem, die Sensoren mit 
unterschiedlichen Frequenzen arbeiten zu lassen. Aber für dich wäre das 
nicht realisierbar und du hast dich ja auch schon längst festgelegt.

Jens S. schrieb:
> kann einfach der Mittelwert genommen
> werden.

Ja, aber so die richtige Line sicher zu bestimmen dürfte ausgeschlossen 
sein, besser als +- 1..2 Lines wird das nicht. Beispiel: links wird 
gerade noch ein Impuls erkannt, rechts gerade nicht, bei minimalem 
Unterschied. Das verschiebt natürlich die berechnete Line nach links.

Bei Abstandssensoren gäbe es keine prinzipielle Beschränkung der 
Genauigkeit.

Georg

von Jens S. (jschwerin)


Lesenswert?

Georg schrieb:

> Wenn man die fertig kauft und zwei gleiche nimmt, ist das kein Wunder.
> Für einen Fachmann wäre es aber kein Problem, die Sensoren mit
> unterschiedlichen Frequenzen arbeiten zu lassen. Aber für dich wäre das
> nicht realisierbar und du hast dich ja auch schon längst festgelegt.

Bin noch nicht festgelegt und würde mich über einen Fachmann an meiner 
Seite freuen.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> würde mich über einen Fachmann an meiner
> Seite freuen.

Naja, ich denke mal drüber nach - ich habe seit 50 Jahren eine 
Elektronik-Entwicklungsfirma und spiele seit 30 Jahren Bowling, das sind 
brauchbare Voraussetzungen.

Erste Gedanken: die gegenseitige Störung sollte kein Problem sein, weil 
sie nur auftritt wenn nicht gespielt wird, läuft ein Ball durch, schirmt 
er die beiden Sensoren voneinander ab. Eine gültige Messung ergibt sich, 
wenn die Summe der beiden Abstände gleich Bahnbreite minus 
Balldurchmesser ist.

Das Problem ist die Geschwindigkeit der Messung, um auch noch sicher zu 
messen wenn jemand mit 50 km/h wirft. Ev. könnte man die US-Messung erst 
durch eine Lichtschranke auslösen.

Wie gesagt ich denke mal so vor mich hin. Praktische Frage: wo bist du 
zuhause? Meine Heimatbahn ist Tübingen.

Georg

von Jens S. (jschwerin)


Lesenswert?

Georg schrieb:
> Jens S. schrieb:
>> würde mich über einen Fachmann an meiner
>> Seite freuen.
>
> Naja, ich denke mal drüber nach - ich habe seit 50 Jahren eine
> Elektronik-Entwicklungsfirma und spiele seit 30 Jahren Bowling, das sind
> brauchbare Voraussetzungen.
>
> Wie gesagt ich denke mal so vor mich hin. Praktische Frage: wo bist du
> zuhause? Meine Heimatbahn ist Tübingen.

Technisch gesehen, beste Voraussetungen. Wir würden uns nur nicht 
allzuoft sehen. Ist schon ein bis'el Strecke von Berlin nach Tübingen. 
Sollte aber von meiner Seite her kein KO-Kriterium sein.

Melde dich mal bitte im Forum an, dann kannst du mir eine PM schicken 
und wir müssen nicht dieses Forum vollspamen.

Jens

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


Lesenswert?

Jens S. schrieb:
> Melde dich mal bitte im Forum an, dann kannst du mir eine PM schicken
> und wir müssen nicht dieses Forum vollspamen.

Ja, hab ich.

Georg

von Jens S. (jschwerin)


Lesenswert?

Dann neben meinem Namen den Link anklicken, dann kannst du eine 
persönliche Mitteilung nur an mich senden.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.