Hi zusammen, ich bastel momentan an einem neuen Projekt und zwar einen kleinen Vorverstärker für meine Gitarre. Als Vorbild dient dafür der Schaltplan von dieser Seite hier: http://www.redcircuits.com/Page120.htm Ich hab diesen minimal modifiziert und irgendwie funktioniert er noch nicht so wie er sollte. Größe Modifikation ist wohl der Austausch der FETs. Ich komm hier in Berlin nicht an den verwendeten 2N3819 ran, deswegen habe ich ihn durch einen BF256C ersetzt, welcher vom Datenblatt recht ähnlich ausschaut. Außerdem habe ich den Eingang verändert, da ich nicht wie häufig an Fender Verstärkern zwei Eingänge benötige und außerdem den "Brigth"-Schalter weggelassen, da ich diesen auch nicht benötige. Ich denke aber, dass diese beiden Faktoren nicht aussschlaggebend für das Problem sind. Sooo nun aber zu dem Problem: Generell findet schonmal eine Verstärkung statt, allerdings ist der Ausgang sehr sehr stark verzerrt (klingt zwar interessant, es sollte aber auch unverzerrtes Spielen möglich sein) und auch ziemlich leise. Auf der Webseite wird erwähnt, dass bei 18 V Versorgungsspannung ca. 3 V RMS am Ausgang ankommen sollten. Ich hab leider kein Oszllioskop zur Verfügung aber mein Multimeter sagt mir maximal 300-400 mV. Als Poweramp verwende ich zum Testen einen 25W Class-D Verstärker der bisher eigentlich stets gute Dienste geleistet hat. Kann es sein, dass sich die Transistoren nicht so einfach tauschen lassen? Wenn nicht, kennt jemand eine bessere Alternative zum 2N3819? Vielen Dank Grüße Michael
Was sagt dir Dein Multimeter über die DC-Spannungen an G,D,S der einzelnen Fets?
Hi Danke für die Antwort. Ich habe den Schaltplan nochmal mit den entsprechenden FET-Spannungen angehängt.
Michael schrieb: > > Ich habe den Schaltplan nochmal mit den entsprechenden FET-Spannungen > angehängt. Die Messungen können nicht stimmen. Die Spannungen addieren sich z.B. schon mal nicht. Für die unteren SFET ist die Sache einfach: G und S liegen jeweils auf GND. Hier interessiert lediglich U_ds. U_ds des jeweils oberen und unteren SFET müssen sich zur Betriebsspannung addieren. Und an den Gates der oberen SFET sollte jeweils ziemlich exakt die halbe Betriebsspannung anliegen. Miß die SFET mal aus: I_ds für U_gs=0 (Gate direkt mit Source brücken). Dann bau die beiden mit dem höheren Strom oben ein. Die beiden Elkos C1 und C5 dürfen nur wenig Leckstrom haben. Außerdem erscheinen sie mir zu groß - da sind fast 15s Zeitkonstante mit dem Gatespannungsteiler. Nimm da spaßeshalber mal 2 Folienkondensatoren mit 1 .. 4.7µF. Der genaue Wert ist unkritisch, der begrenzt nur die Bandbreite nach unten.
Ein JFET braucht (wie eie Röhre) eine negative "Gitter"-Vorspannung. Idealerweise in der Mitte zwischen Abschnürspannung und 0V. Nur in dem Bereich negativer Gate-Spannung arbeitet er wie gedacht. Setz mal je 1K zwischen Source und Masse der unteren FETs ein, um irgendwie negativeres Gate zu bekommen. Dann sollten die Verzerrungen zurückgehen und die Verstärkung grösser werden.
Die Schaltung ist auf maximale Verstärkung ausgelegt. Einen sauberen, unverzerrten Sound wirst Du damit kaum hinbekommen, egal ob Original-FETs oder Ersatztypen.
Beitrag #5069106 wurde vom Autor gelöscht.
Nachtrag: orientier dich an der Schaltung: http://runoffgroove.com/eighteen.html Die hat weniger Fehler.
Danke für die zahlreichen Antworten. Beim Messen der Spannungen habe ich mich auch schon gewundert. Ich hatte es nochmal nachgemessen und es kam wieder das raus...Vielleicht liegt es daran, dass mein Multimeter schon "Batterie niedrig" anzeigt. Danke für den Vorschlag des anderen Verstärkers. Ich habe allerdings die Teile schon extra alle für diesen gekauft und die Übereinstimmung der Bauteilwerte ist dann doch relativ gering. Ich habe den Vorverstärker auch in LTspice simuliert und dort funktioniert alles wie erwartet. (Allerdings mit 2N3819) Tja.. Theorie und Praxis... Ich werden das mit dem 1 kOhm Widerstand morgen in der Werkstatt einmal ausprobieren. Mal sehen was es bringt.
Hallo Michael! Wenn ich diese Schaltung betrachte, stehen mir die Haare zu Berge. Was haben da Q1 und Q4 als Arbeitswiderstand? Sourcefolger! Gehts noch? Ersetze Q2+3 schleunigst durch Widerstände, verpasse Q1+4 Trimmer am Source, überbrücke diese mit Elkos, und stelle am Drain die halbe Betriebsspannung ein. Ja, man findet im Net manche Schaltung, die nicht wirklich funktionstüchtig ist.
Das sieht zwar aus wie ein sourcefolger, ist aber in Wahrheit eher eine Induktivität aufgrund des gate-source-AC-Kurzschlusses. Mit diesem Trick hat man eine hohe Impedanz (maximale Verstärkung) bei automatischer Mittenspannungseinstellung. Das Ganze in 2-stufig ergibt allerdings dann soviel Verstärkung, dass damit nur Heavy Metal Gitarristen etwas anfangen können.
Michael schrieb: > Danke für den Vorschlag des anderen Verstärkers. Ich habe allerdings die > Teile schon extra alle für diesen gekauft und die Übereinstimmung der > Bauteilwerte ist dann doch relativ gering. Na sowas, das kommt dabei raus wenn man irgendetwas aus dem großen Internet nachbaut ohne zu hinterfragen.
Hallo Mark, Michael beklagt sich über zu wenig Verstärkung. Und: Sind C1 und C5 nicht falsch gepolt? Oder werden die G-S Dioden etwa in Durchlassrichtung betrieben?
Ich beziehe mich auf "Generell findet schonmal eine Verstärkung statt, allerdings ist der Ausgang sehr sehr stark verzerrt (klingt zwar interessant, es sollte aber auch unverzerrtes Spielen möglich sein) und auch ziemlich leise. " Die Elkos sind in der Tat falsch gepolt.
der schreckliche Sven schrieb: > Und: Sind C1 und C5 nicht falsch gepolt? Oder werden die G-S Dioden etwa > in Durchlassrichtung betrieben? Mark S. schrieb: > Die Elkos sind in der Tat falsch gepolt. ??? Ugs bei Q2 und Q3 ist 0V, also ist auch die Gleichspannung an den Elkos 0V. Die Polung ist dann egal.
Ausserdem sollte man bedenken das FETs wesentlich mehr in ihren Parametern streuen als Bipolartransistoren. Die Ugs bei ID =0 und die Steilheit des FETS streuen mehr als bei Biplartransistoren die Ube. Also am besten erstmal die Transistoren etwas selektieren.
ArnoR schrieb: > ??? > Ugs bei Q2 und Q3 ist 0V, also ist auch die Gleichspannung an den Elkos > 0V. Die Polung ist dann egal. Hast Recht!
Michael schrieb: > Danke für den Vorschlag des anderen Verstärkers. Ich habe allerdings die > Teile schon extra alle für diesen gekauft und die Übereinstimmung der > Bauteilwerte ist dann doch relativ gering. Du brauchst keinen neuen Verstärker, denn du kannst die recht hohe Verstärkung ganz einfach durch einen zusätzlichen Widerstand in Reihe zu den Elkos einstellen und so die Übersteuerung vermeiden.
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