Hallo liebe Mikrocontroller-Community, ich habe mich lange Zeit im Arduino/8bit-Universum aufgehalten und möchte dieses nun verlassen und mich den ARM basierten MCUs widmen. Ich bin also gerade dabei eine kleine Platine rund um einen ATSAMC20G18A (48MHz) zu designen, wobei ich nun eine Frage bezüglich der Spannungsversorgung hätte. Diese ist im Datenblatt eigentlich sehr genau und einleuchtend dokumentiert, jedoch wird für die benötigte Spule eine Induktivität von 10uH empfohlen. Meine Frage ist nun, ob bis auf die Induktivität von 10uH die Spule in ihren sonstigen Eigenschaften frei wählbar ist und wenn nein wovon die benötigten Eigenschaften abhängen (z.B. Widerstand, Selbstresonanzfrequenz). Weiterhin würde mich interessieren, worin der Unterschied zu einem "Ferrite Chip Beads" (z.B. BLM18PG471SN1D) besteht, den ich in vielen Schaltungen anstatt der Spule gefunden habe. Würde mich über Infos, Tipps oder hilfreiche Links zum Thema sehr freuen. Danke euch!
Die Spule (bzw. Ferrit) bildet mit den nachfolgenden Kondensatoren einen Tiefpass zweiter Ordnung, bedämpft also "höherfrequente" Schwankungen der Versorgungsspannung mit 40dB pro Dekade. Wobei hier mit höherfrequent alles über ca. 15kHz gemeint ist. Sinn der Geschichte: dem ADC eine möglichst "saubere" Versorgungsspannung zur Verfügung zu stellen. Um mit den Werten zu spielen kann ich das hier empfehlen: http://sim.okawa-denshi.jp/en/RLCtool.php Strom muss die Spule kaum führen und die Güte des Filters ist eher nebensächlich. Daher kann man fast alles nehmen. Anders funktionieren Ferrite. Hier findest du keine Angabe zur Induktivität, sondern nur einen frequenzabhängigegn Widerstandswert (bzw. korrekter: Impedanzwert). Richtig Sinn machen diese Bauteile in der sog. Pi-Beschaltung, also mit Kondensator davor und dahinter. Da muss man allerdings etwas tiefer in die Materie einsteigen (geht dann Richtung EMV und prof. Schaltungsdesign) --> Sprich, die Kurzfassung: nimm einen 10uH in der Bauform 0805 und alles wird gut :-)
Achso, Tipps und Links und sowas: Wenn du anständig in die Materie einsteigen möchtest, besorg dir folgendes: "Mixed-Signal Hardware and Housekeeping Techniques" (kostenlos von Analog Devices, gibt es meist von FAE, Distri, vermutlich auch wenn man nett fragt) Auch viel über Layout drin, die mindestens genauso wichtig ist bei heutigen ICs. Durchlesen und verstehen, dann bist du vom Niveau schon mal besser als geschätzte 50% der "normalen" KMU-Entwickler :-) Der Rest ist Übung.
Vielen Dank für die Infos. Von professionellem Schaltungsdesign ist mein Vorhaben noch weit entfernt, da muss es aber auch nicht hin :) Werde mir den Tiefpass und das empfohlene PDF trotzdem ansehen, ansonsten gefällt und reicht mir zunächst diese Aussage: fft schrieb: > --> Sprich, die Kurzfassung: nimm einen 10uH in der Bauform 0805 und > alles wird gut :-)
Hallo, > gab97 schrieb: > ... jedoch wird für die benötigte Spule eine > Induktivität von 10uH empfohlen. > Meine Frage ist nun, ob bis auf die Induktivität von > 10uH die Spule in ihren sonstigen Eigenschaften frei > wählbar ist und wenn nein wovon die benötigten Eigenschaften abhängen > (z.B. Widerstand, Selbstresonanzfrequenz). Natürlich kann man schon noch einige Sachen zu beachten. Z.B. - Strombelastbarkeit: Sinn sollte klar sein - Widerstandswert (insbesondere bei Impulsströmen darf die Spannung ja nicht unzulässig einbrechen - Bauform (größere Bauform vespricht stärkere Dämpfungswirkung oder höhere Strombelastbarkeit bzw. niedrigeren DC-Widerstand - Impedanzverlauf (Kompromiss zwischen Bauform, Belastbarkeit und Wirkung). - Bandbreite bzw. max. Frequenz Im konkreten Fall geht es um Reduzierung von Störungen mittels LC-Tiefpass. Im Gegensatz zu Induktivitäten, welche man z.B. in Schaltreglern als Speicherdrossel verwendet, haben sogenannte EMI-Ferrite eine eher schlechte Güte. Das ist so gewollt, denn die HF-Störungen sollen sich ja nicht zu Resonanzüberhöhungen aufschaukeln, sondern gezielt in Wärme umgewandelt werden (z.B. durch hohe Ummagnetisierungsverluste). > Weiterhin würde mich > interessieren, worin der Unterschied zu einem "Ferrite Chip Beads" (z.B. > BLM18PG471SN1D) besteht, den ich in vielen Schaltungen anstatt der Spule > gefunden habe. Diese Ferrit-Perlen sind solche EMI-Ferrite. Z.B. bei Würth kann man sich da auch was passendes raussuchen. http://katalog.we-online.de/de/pbs/WE-CBF?sid=d11b6586f1 http://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/742792096.pdf Als Kond. auch für mittlere Kapazität sind MLCC zu empfehlen, also nicht nur die 100nF, auch die 10uF. Gruß Öletronika
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Bearbeitet durch User
gab97 schrieb: > ich habe mich lange Zeit im Arduino/8bit-Universum aufgehalten und > möchte dieses nun verlassen und mich den ARM basierten MCUs widmen. Warum nimmst du dann nicht einen Arduino mit einem ARM CortexM3? Da gibt es fertige Arduino Boards.
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