Hallo zusammen, ich habe ein 12VDC Netz, das einem normalen KFZ ähnelt. Die Besonderheit ist, dass an Stelle eines Generators ein Startergenerator (Dynastarter) eingesetzt ist. Über den Innenaufbau weiss ich leider nur, dass dieser intern 4 Spulen ,sowie 4 Kohlen besitzt. Von außen sind 5 Anschlüsse verfügbar A1, A2, F1, F2 und DF. Aktuell benutze ich die Standardkonfiguration, bei der ein Ankeranschluss mit einem Feldspulenanschluss kurzgeschlossen ist. An den freiliegenden Anker-/Spulenanschluss ist (über ein Relais) die Batterie; an DF der Regler angeschlossen. Das große Problem bei diesem Setup ist, dass Start- === Ladestromkreis ist. Sobald die Batterie mit dem SG verbunden ist, zieht dieser etwa 60A aus der Batterie und der Motor startet. Ist die Drehzahl nun genügend hoch, erreicht der SG ~13.8V und es fließen etwa -3A (Batterie lädt also) Fällt die Drehzahl, so agiert der SG jedoch als "Hilfsmotor" und zieht gut 2A. Dies möchte ich jedoch aus offensichtlichen Gründen vermeiden. Die Frage ist, welche brauchbaren Lösungsmöglichkeiten seht ihr? Ich dachte daran, entweder Lade- und Startstromkreis zu trennen. Dafür bräuchte ich aber entsprechend starke Dioden (> 60A) (Was könnte man hier nehmen?) Oder Shunt + Comparator + Transistor, der das (Start-)Relais geschlossen hält, so lange Strom in Laderichtung fließt. Ggf. könnte man hier Comparator + Transistor durch einen Leistungs OpAmp ersetzen? Oder villeicht fällt jemandem noch eine andere Lösung ein? Ggf. kann man den SG noch etwas intelligenter verkabeln. Leider habe ich keine Ahnung, wie der Innenaufbau aussieht.
Werner W. schrieb: > Ist die Drehzahl nun genügend hoch, erreicht der SG ~13.8V und es > fließen etwa -3A (Batterie lädt also) > Fällt die Drehzahl, so agiert der SG jedoch als "Hilfsmotor" und zieht > gut 2A. > Dies möchte ich jedoch aus offensichtlichen Gründen vermeiden. Irgendwie gibt es keinen offensichtlichen Grund. Ist doch eine kluge Einrichtng, so die Motorleistung zu erhöhen.
Bei einem Pedelec mag das villeicht zutreffen, aber für meinen Einsatz ist es eher dämlich. Villeicht hätte ich explizit erwähnen sollen, dass das ganze an einen Verbrennungsmotor gekoppelt ist und nicht irgend eine Hybridkonstruktion. Ich würde mir so nämlich in allerkürzester Zeit (unbemerkt) die Batterie entleeren mit der Folge das Motor stehen bleibt. Wenn dagegen die Batterie nur die Zündung versorgen muss, läuft die Maschine noch wesentlich länger (natürlich mit weniger mechanischer Leistung). Sagen wir es mal so: Für dich mag es villeicht klug sein, dass dein Auto 2 Minuten nachdem die Warnleuchte angeht stehen bleibt. Hauptsache du behälst deine 40PS, lutschst dafür aber die Batterie leer. Ich dagegen denke es ist sinnvoller, noch locker ne Stunde fahren zu können auch wenns dann nur" 39.5 PS sind.
Werner W. schrieb: > Ich würde mir so nämlich in allerkürzester Zeit (unbemerkt) die Batterie > entleeren mit der Folge das Motor stehen bleibt. Warum, überlastest du deinen Motor dauerhaft ? > Für dich mag es villeicht klug sein, dass dein Auto > 2 Minuten nachdem die Warnleuchte angeht stehen bleibt. Hauptsache du > behälst deine 40PS, lutschst dafür aber die Batterie leer. Für dich ist es klug, wenn bei hoher Last (anfahren, Bergauf) der Motor verreckt weil er die Leistung nicht bringt, die er mit Unterstützung durch den Starter/Generator bringen könnte ? Natürlich soll der nur kurzzeitig aushelfen. Für Leute, die dan nicht merken, kann es eine Kontrolleuchte geben.
Wenn dich das Wort "klug" so sehr stört, einigen wir uns darauf, dass ich das Verhalten als "Hilfsmotor" einfach nicht möchte. Das Hauptproblem das ich habe, ist ja leider, dass der Dynastarter nicht Last-/sondern Drehzahlabhängig dazuschaltet. Egal ob er nun benötigt wird oder nicht. Sprich wenn die Maschine nun im Leerlauf ist, treibt der Dynastarter munter (und unnötig) als Hilfsmotor an.
Dein Starter ist falsch angeschlossen sodass der Regler nicht korrekt arbeiten kann und der Starter nicht abschalten kann. Du hast da drin 3 Wicklungen, und je 2 Kohlen sind parallel geschaltet wegen des hohen Stromes beim anlassen. Betrachte das Teil erstmal als Gleichstromlichtmaschine. F1 und F2 sind eine zusätzliche Wicklung und dürften mit DF in Reihe geschaltet sein. Die Mittelanzapfung davon entspricht D+ unc wird mit dem Anker verbunden. Die andere Seite des Ankers kommt auf Masse Normalerweise ist der Anker schon intern mit D+ und Masse verbunden. Zum Anlassen arbeitet das Teil als Reihenschlussmotor. An den freien Anschluss von Spule F wird über ein Relais die Batteriespannung angeschlossen. Der dicke Strom fließt dann über F und A gegen Masse. Ja, etwas davon fließt auch über DF ab, aber im Vergleich zum Hauptstromkreis sind das beim Starten Peanuts. D+ ist mit der Batterie erstmal nur über die Ladekontrollleuchte verbunden. Die paar mA parallel zur Spule F jucken uns auch nicht weiter. Die niederohmige Verbindung von D+ zur Batterie wird vom Regler über den Rückstromschalter erst hergestellt wenn die Ladespannung über der Batteriespannung liegt. Nach dem Startvorgang öffnet der Magnetschalter und der Anschluss an F hängt in der Luft. Da stört er keinen.
Werner W. schrieb: > Die Frage ist, welche brauchbaren Lösungsmöglichkeiten seht ihr? Wie oben geschrieben, dürfte bei Dir der richtige Anschluß das Problem lösen. vielleicht hilft dir dies hier: https://kohl24.de/media/files/Dynastarter%20Schaltplan%20KOHL24%20Delco-Version.pdf Du benötigst neben dem Regler auch ein Relais das den Strom aus der Batterie in den Dynastarter nur für den Startvorgang zu schaltet.
Michael B. schrieb: > Ist doch eine kluge Einrichtung Ja, wenn er richtig funktioniert. Volvo will ab 2019 nur noch Startergeneratoren verwenden, dadurch wird die wirkungsgradschwache Lichtmaschine mit Keilriemenantrieb und der anfällige Anlasser eingespart. Dann kann man ohne schleifende Kupplung einparken und im Stau ohne thermischen Motor Schritttempo fahren. Also eigentlich eine kluge Einrichtung.
Werner W. schrieb: > Die Besonderheit ist, dass an Stelle eines Generators ein > Startergenerator (Dynastarter) eingesetzt ist. Schön, da dürfte es sich wohl um einen "Oldie" handeln. > Fällt die Drehzahl, so agiert der SG jedoch als "Hilfsmotor" und zieht > gut 2A. Da KFZ mit Dynastart früher ja häufiger waren, und man nie davon gehört hat, das die reihenweise wegen leerer Batterie liegengeblieben sind, ist Dein KFZ also kaputt. Du musst also wen finden, der das reparieren kann. > Dafür bräuchte ich aber entsprechend starke Dioden (> 60A) (Was könnte > man hier nehmen?) Solche "Autodioden" gabs schon mal bei Pollin für wenige Cent. Ich glaube allerdings nicht, das sie Dein Problen lösen werden. > Oder villeicht fällt jemandem noch eine andere Lösung ein? > Ggf. kann man den SG noch etwas intelligenter verkabeln. Leider habe ich > keine Ahnung, wie der Innenaufbau aussieht. Naja, Experten für Dynastart dürften inzwischen zum grössten Teil ausgestorben sein.
@Harald Wilhelms: Experten dürften mittlerweile schwer werden. Auf der anderen Seite ist die Technik jetzt nicht sooo komplex. Ich habe just letzte Woche das letzte Mal damit zu tun gehabt bei einem Gutbrod Kleintraktor Bj. 1970 der hier als Rasenmäher läuft. Im Bild oben habe ich den Dynastarter mal markiert. Da sieht man auch genau wo die Probleme sind: - Just zu der Zeit kamen die wesentlich leistungsfähigeren und kompakteren Drehstromlichtmaschinen auf. Für die Unbeleckten hier: Gleichstromlichtmaschinen haben so zwischen 75 und 200W bei 12V gebracht. Üblich waren so 100-150W. Das hat gerade für das Licht gereicht, daher auch der Name. Wesentlich mehr Verbraucher hab es aber ohnehin nicht. Die erzeugte Spannung ist direkt proportional zur Drehzahl. Deswegen brauchen Gleichstromlichtmaschinen auch eine höhere Mindestdrehzahl um nennenswert Energie zu erzeugen. Gerade bei alten Traktoren konnte das bei Nachtarbeit ein Problem sein. Wenn die bei relativ niedriger Drehzahl mit voller Beleuchtung fahren mussten wurde die fast nur aus der Batterie gespeist. - Der Keilriementrieb kann nur eine begrenzte Leistung übertragen. Für Motoren mit viel Hubraum und/oder Kompression reicht das einfach nicht. Davon abgesehen dass der Starter die Leistung ja auch erstmal erzeugen muss. Der Dynastarter ist also nicht unbedingt etwas neues. Neu ist es den fest auf der Kurbelwelle zu montieren. Neu ist auch die Möglichkeit viele Statorfelder mit wechselnder Frequenz anzusteuern wie man es bei BLDC-Motoren macht. Das hat die Technik ohne Halbleiter seinerzeit nicht hergegeben. Genau deswegen konnte man auch nicht einfach eine höhere Spannung verwenden. "one size fits all" war halt Programm. Heute ist es kein großes Problem mittels DC/DC-Wandlern und Umrichtern nahezu beliebige Spannungen, Phasen und Frequenzen zu erzeugen. Für die alten Dynastarter gab es übrigens auch spezielle Regler. Die waren wie ein normaler Regler in Klappertechnik ausgeführt, hatten das Anlasserrelais aber gleich mit drin. Den Zugmagneten zum Ausrücken des Ritzels braucht man ja nicht, also kann der elektrische Kontakt auch woanders hergestellt werden. http://www.auto-elektrik.de/anschluss.php Ganz unten auf der Seite im 3.-letzten Bild unter "Schaltschema Dynastarter" ist die Verschaltung sehr vereinfacht aber gut verständlich dargestellt, auch wenn Regler und Relais wieder getrennt gezeichnet wurden.
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