Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik GaAs-FET heute noch aktuell?


von Bernd G. (Gast)


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Dieser Tage habe ich beim Umgraben meiner Bestände russische und 
tschechische   GaAs-FET wiedergefunden (AP 602 und VQM? irgendwas).
Da es heute ja Bipolartransistoren bis zu dutzenden GHz als Centkram 
gibt 
(https://www.schukat.com/schukat/schukat_cms_de.nsf/index/CMSDF15D356B046D53BC1256D550038A9E0?OpenDocument&wg=U2677&refDoc=CMSB5A38F73D94252D2C125707B00357507) 
nun meine Frage:
hat sich die GaAs-Technologie mit der rasanten Weiterentwicklung der 
Si-Technologie erledigt oder gibt es noch Einsatzgebiete?

von hinz (Gast)


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Bernd G. schrieb:
> hat sich die GaAs-Technologie mit der rasanten Weiterentwicklung der
> Si-Technologie erledigt

Sieht sehr danach aus. Selbst Renesas hat die Produktion eingestellt.

von Jens G. (jensig)


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Also in Eingangsstufen im GHz-Bereich (auch schon bei paar 100MHz) haben 
die sich noch lange nicht erledigt, wenn es um extreme Rauscharmut, 
OIP3, ... geht. Da sind die wohl immer noch das NonPlusUltra (z.B. 
selbst der inzwischen alte ATF-54143)
Nur beim Gain sind die bipolaren Transistoren wohl besser ...

: Bearbeitet durch User
von nachtmix (Gast)


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Bernd G. schrieb:
> gibt es noch Einsatzgebiete?

Durchaus.
Versuch mal mit den bipolaren Transistoren einen richtigen 
Breitbandverstärker zu entwickeln oder einen Schalter für analoge 
HF-Signale, wie z.B. diesen: 
http://www.pollin.de/shop/dt/NzE4ODk4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/IC/HF_Schalt_IC_SKYWORKS_AS183_92LF.html 
Achte mal auch die Daten und auch auf die Gehäusegrösse!

von Jens G. (jensig)


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nachtmix schrieb:

>HF-Signale, wie z.B. diesen:
>http://www.pollin.de/shop/dt/NzE4ODk4OTk-/Baueleme...

Wie kommt Pollin zu solchen Teilen. Die scheinen HF-Spezialist zu werden 
...

von hinz (Gast)


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von Jens G. (jensig)


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@ hinz (Gast)

>http://www.pollin.de/shop/dt/NzE4ODk4OTk-/Baueleme...

>Das ist kein diskreter Transistor.

Das war auch gar nicht die Frage, sondern:

>hat sich die GaAs-Technologie mit der rasanten Weiterentwicklung der
>Si-Technologie erledigt oder gibt es noch Einsatzgebiete?

Er möchte also Einsatzgebiete von GaAs wissen, und nachtmix hatte eines 
genannt (und ich hatte einen diskreten Transistor genannt).

>Und Rudis Resterampe ist auch wenig geeignet...

Ansichtssache ...

von Manfred (Gast)


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hinz schrieb:
> Selbst Renesas hat die Produktion eingestellt.
Google mal nach "reach verordnung + GaAs-Transistoren" und finde z.B. 
dieses, vermutlich schon ältere: 
http://www.spectaris.de/uploads/tx_ewscontent_pi1/GaAs_Sachstand_final_01.pdf

Ich gehe davon aus, dass nach Alternativen gesucht wird, weil die EU mal 
wieder voreilig unterwegs ist.

von hinz (Gast)


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Jens G. schrieb:
>>Das ist kein diskreter Transistor.
>
> Das war auch gar nicht die Frage,

Steht so im Topic.

von nachtmix (Gast)


Angehängte Dateien:

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hinz schrieb:
> Das ist kein diskreter Transistor.
>
> Und Rudis Resterampe ist auch wenig geeignet.

Ach, du bist ja nur neidisch, weil nicht du die Chips entdeckt hast ;-)

Übrigens hat Pollin diese ESD gefährdeten ICs dämlicherweise aus dem 
Gurt herausgenommen und lose in die Plastiktüte gestreut.
Als ich den Beutel mit den kleinen Krümeln meiner Frau zeigte, glaubte 
diese es seien Insekten und sagte spontan: Schlag sie tot!

Beitrag #5070348 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens G. (jensig)


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>Übrigens hat Pollin diese ESD gefährdeten ICs dämlicherweise aus dem
>Gurt herausgenommen und lose in die Plastiktüte gestreut.

Das spart Lager- und Versandkosten ;-)

Diese Teile sind aber, wenn ich das DB richtig interpretiere, nicht 
gefährdeter als andere normale Teile auch.
Bei GaAs-Fets muß man dagegen damit rechnen, daß da gar keine 
ESD-Schutzschaltungen enthalten sind.

von nachtmix (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Bei GaAs-Fets muß man dagegen damit rechnen, daß da gar keine
> ESD-Schutzschaltungen enthalten sind.

Weil solche Schutzschaltungen das HF-Verhalten doch einigermaßen 
verschlechtern.
Anderseits befinden  sich die Gates von GaAs-Fets nicht auf einem nahezu 
perfekten Isolator, wie es bei MOSFETS der Fall ist, sondern auf einer 
semiisolierenden  GaAs-Schicht, die zumindest verhindert, dass sich das 
Gate "von selbst" auflädt.
Sie ähneln daher mehr einem Sperrschicht-FET.

Übrigens besitzen Power-MOSFETs meist auch keine Schutzschaltungen, 
sondern da ist es allein die große Gate-Kapazität, die verhindert, dass 
der Transistor bei der normalen (unsachgemäßen) Handhabung beschädigt 
wird.

von Knabberer (Gast)


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Manfred schrieb:
> Ich gehe davon aus, dass nach Alternativen gesucht wird, weil die EU mal
> wieder voreilig unterwegs ist.

Find ich nicht. Wieviel Elektroschrott landet in der Tonne und wieviel 
davon wieder im Meer?

Wieviel davon essen wir dann? Ich bin nicht scharf auf 
Arsen-Fischstäbchen. Oder gekochten Schellfisch ;).

von ArnoR (Gast)


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Knabberer schrieb:
> Ich bin nicht scharf auf Arsen-Fischstäbchen.

Das bisschen Arsen stört bei den heutigen Fischstäbchen nicht:

http://www.oxly3.de/fischstaebchen-mit-besten-gruessen-aus-fukushima
https://newstopaktuell.wordpress.com/2016/02/16/gesamter-pazifik-radioaktiv-verseucht/

von hinz (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Das bisschen Arsen stört bei den heutigen Fischstäbchen nicht:

Holunderwein ist kritischer zu sehen!

von Bastler (Gast)


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Hallo

über den Kommentar muss man erst mal nachdenken - na, wer kommt noch 
drauf warum Hinz mit seinen Kommentar einen recht guten Scherz gemacht 
hat?
Übrigens ein gutes Beispiel warum eine Google Suche manchmal eben doch 
nicht  funktionieren kann wenn man nicht über ein bestimmtes Vorwissen 
oder die richtigen Suchbegriffe verfügt.

Trotz des Alters: "Einfach nur genial und etwas für die Ewigkeit"

Bastler

von ArnoR (Gast)


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Arsen und Spitzenhäubchen?

von C. A. Rotwang (Gast)


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Knabberer schrieb:

> Wieviel davon essen wir dann? Ich bin nicht scharf auf
> Arsen-Fischstäbchen. Oder gekochten Schellfisch ;).

Naja Fisch zählt zu den Quellen von Lebensnotwendigen Spurenelementen 
wie Selen. Ob Arsen auch zu den für den Menschen lebensnotwendigen 
Spurenelementen zählt ist interessanterweise umstritten, für die 
Tierwelt ist es erwiesen das es als Spurenelement eine wichtige Funktion 
hat.

Arsen wird/wurde auch als Medikament verabreicht (bspw bei 
Schuppenflechte). Toxisch ist Arsenik (-lösung), aber nicht metallisches 
Arsen und wie immer ist es eine Frage der Dosis.

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