Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Standing im öff. Dienst/ Strategie


von Danilo (Gast)


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Bin selbst über ein Leihunternehmen bei einem Kunden tätig, der sagen 
wir dem öffentlichen Dienst angehört.

Sozusagen ein Tochterunternehmen (400 - 900 MA) eines wiederum 
bundeseigenen Unternehmens (1.200 -2.300 MA).

Bei der Arbeitseffektivität sehe ich sagen wir mal gewisse 
Ungereimtheiten die sich mir gar nicht erschließen.

Selbst bin ich auch erst nach einem Jahr (weil total branchenfremd) in 
eine gewisse Effektivität reingekommen.

Die Frage ist:
Wie stelle ich mich als Externer bei der Effektivität auf? Nehme ich das 
interne Leistungsniveau als Maßstab liege ich da etwa bei 1.200 Prozent.

Nehme ich die Externen Ingenieure liege ich etwa bei 300 Prozent.

Ich habe den Eindruck, dass ich da spätestens im Spätherbst/Winter 
draußen sein werde als unerwünschte Person. Fehler lassen sich nämlich 
leicht finden, insbesondere bei denen die zu klar outperformen.

von meckerziege (Gast)


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Du bist im öffentlichen Dienst noch motiviert?
Warte einfach noch ein paar Monate dann legt sich das. Dann wirst du 
auch keine Probleme bekommen.

von Cerberus (Gast)


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Warum sollte der Arbeitgeber einen Streber mit 1200% feuern?
Weil der Rest, der es sich bequem gemacht hat, sich vorgeführt
fühlt? Passe dich an, kann ich dir nur sagen. 200% reichen völlig.;-b

von Michael B. (laberkopp)


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Danilo schrieb:
> Die Frage ist:
> Wie stelle ich mich als Externer bei der Effektivität auf?

Na, einer muss die Arbeit ja machen,
das bist du, als mies bezahlter Zeitarbeitssklave,
die anderen bekommen dafür den guten Lohn und lesen Zeitung.

Einer muss im Leben der Dumme sein. Heute heisst der Danilo.

von genervt (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Warum sollte der Arbeitgeber einen Streber mit 1200% feuern?

Weil ihn der Rest rausmobbt, die Gefahr, dass er als Messlatte dient ist 
zu groß.

von Danilo (Gast)


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genervt schrieb:
> Cerberus schrieb:
>> Warum sollte der Arbeitgeber einen Streber mit 1200% feuern?
>
> Weil ihn der Rest rausmobbt, die Gefahr, dass er als Messlatte dient ist
> zu groß.

Genau so klar sehe ich das auch. Also muss ich nun auf 300 % runter 
sonst war es das für mich. Ich glaube die Seilschaften sind in solchen 
"Firmen" lange gewachsen und sehr gut ausgebildet.

Das deckt sich übrigens mit den Erfahrungen eines nahen Bekannten der 
als Rentner wieder in seine alte Firma (Maschinenbau/ Schweißer) 
zurückging und offen gesagt bekommen hat:

"Weißt Du was, Du machst uns die Sollzeiten kaputt, Du bist viel zu 
schnell, gehe doch bitte wieder nach Hause!"

Zur Erläuterung: Das ist kein öffentlicher Dienst, das sind normale 
Angestellte in der Fa. Die machen das da aber so schon 15-25 Jahre! Die 
kriegt keiner mehr in Wallung, niemals. Und Gelder für die Abfindungen 
sind auch nicht da.

von db77932c5e8fe777b6da25cada5e16d7 (Gast)


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ich arbeite selbst im ÖD.

pass dich an die umgebung an, ansonsten reibst du dich nur selbst auf. 
in relation zu den anderen 200% zu geben ist ein guter vorschlag und 
nicht schwer zu erreichen.
piss keinem auf die schuhe, und achte darauf das jeder wisch auf jedem 
schreibtisch landed wo er nach vorschrift landen muss. übergehe 
niemanden.

verwaltungsangestellte kennen nur schriftliche vorgaben, keine logik. 
und sie mögen es garnicht, gezeigt zu bekommen wie überflüssig sie sind, 
also - im übertragenen sinn - ersetze sie nicht "durch ein kleines shell 
script".

von Danilo (Gast)


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db77932c5e8fe777b6da25cada5e16d7 schrieb:
> pass dich an die umgebung an, ansonsten reibst du dich nur selbst auf.
> in relation zu den anderen 200% zu geben ist ein guter vorschlag und
> nicht schwer zu erreichen.
> piss keinem auf die schuhe, und achte darauf das jeder wisch auf jedem
> schreibtisch landed wo er nach vorschrift landen muss. übergehe
> niemanden.

Bin längst angepasst. Es wird aber wenn man sich nicht ganz unwillig 
anstellt doch mal was fertig. Im übrigen brauche ich dieses 
Erfolgs-Gefühl auch für die eigene Gesundheit

Das mit dem schriftlichen ist da auch anders:
Mails mag keiner, E-Mails bleiben zu 90 % unbeantwortet.
Ansonsten Palaver über Palaver und fast nix wird zu Papier gebracht, das 
mag keiner. Die werden fast eklig wenn Du Mails schickst!

Die meisten halten sich tagsüber an der Maus fest damit sie nicht vom 
Stuhl runterkippen.

Mündlicher Zuruf vom Betrieb:
Plan mal diese Lüftungsanlage um mit paar Brandschutzklappen und div. 
Ansteuerung der Löschanlagen (inkl. Verifizierung der Leitungswege). Die 
Löschklappen wären nicht so wichtig, die würden von selber zufallen wenn 
es brennt!

Frage:
Wie viele BS-Klappen sind da denn drin?

Antwort: Man weiss es nicht genau, die Doku ist ein bisschen alt. LOL

von Outperform (Gast)


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Soso,
du bist also genaus so gut wie 12 Mann gleichzeitig?

In 5 Minuten erreichst du genau den selben Output wie jeder andere 
Mitarbeiter innerhalb einer Stunde?

In 40 Minuten hast du denselben Output erreicht, den andere innerhalb 
des gesamten Arbeitstages geschafft haben?

Bei einem Arbeitsbeginn Montag morgens um 8:00 Uhr erreichst du 
pünktlich um 11:20 Uhr noch vor dem Mittag genau den selben Output, 
deine Kollegen Freitag um 16:45 Uhr erreichen werden?


Ich sage dir eines:
Du arbeitest schlampig und leidest gleichzeitig unter 
Selbstüberschätzung!

von genervt (Gast)


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Outperform schrieb:
> In 5 Minuten erreichst du genau den selben Output wie jeder andere
> Mitarbeiter innerhalb einer Stunde?

Nein, wie man aus dem Titel des Threads entnehmen kann: Öffentlicher 
Dienst, seine Kollegen brauchen 12 Stunden für eine Tätigkeit, die man 
auch binnen einer Stunde machen kann.

von Volker S. (vloki)


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genervt schrieb:
> seine Kollegen brauchen 12 Stunden für eine Tätigkeit, die man
> auch binnen einer Stunde machen kann

Dafür baut er vielleicht in der gleichen Zeit 12x so viel Sch....
Bei manchen ist es doch am Besten, wenn sie gar nichts tun.
Im Ernst, ich nehm' den nicht ernst ;-)

von genervt (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Dafür baut er vielleicht in der gleichen Zeit 12x so viel Sch....
> Bei manchen ist es doch am Besten, wenn sie gar nichts tun.
> Im Ernst, ich nehm' den nicht ernst ;-)

Nö, dort wird während der Arbeitszeit eben nicht immer gearbeitet und 
der Rest erklärt sich durch mangelnde Fach- und Methodenkompetenz.

Mach dort mal eine Umfrage, wer die Tastenkombination für kopieren und 
einfügen kennt...

von Volker S. (vloki)


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genervt schrieb:
> Mach dort mal eine Umfrage,

Hört sich an, als hättest du schon im ÖD gearbeitet, weil du so gut 
Bescheid weißt. Wie kann man so blöd sein da weg zu gehen?

(Um den Trollthread noch ein bisschen am Leben zu halten... ;-)

von genervt (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Hört sich an, als hättest du schon im ÖD gearbeitet, weil du so gut
> Bescheid weißt. Wie kann man so blöd sein da weg zu gehen?

Die Mythen und Legenden, die man von dort zu hören bekommt sind dermaßen 
abschreckend, dass man da freiwillig keinen Fuß rein setzt.

Und wenn du mal mit denen mal zu tun hat... omg!!

von Volker S. (vloki)


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genervt schrieb:
> Die Mythen und Legenden, die man von dort zu hören bekommt...

YMMD ;-)

von Danilo (Gast)


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genervt schrieb:
> Nein, wie man aus dem Titel des Threads entnehmen kann: Öffentlicher
> Dienst, seine Kollegen brauchen 12 Stunden für eine Tätigkeit, die man
> auch binnen einer Stunde machen kann.

Ich wusste, dass das kaum einer glaubt aber es ist so.
Was kann ich dafür wenn andere damit zufrieden sind, sich den ganzen Tag 
an der Maus festzuhalten?

Ich war früher schon mal im ÖD, sowas wie Bundesamt für Verständigung 
und Harmonie.

Da hat der GL meistens nur emsig an der Kundenbetreuung gearbeitet was 
das Versicherungswesen war. Da haben die Drähte geglüht das kann ich 
Euch sagen.

Und der oben genannte Beispielkollege fängt gar nicht erst an weil:
"Dafür haben wir doch die Externen!"

von Michael B. (laberkopp)


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Danilo schrieb:
> Ich wusste, dass das kaum einer glaubt

So ist das halt, wenn man Märchen postet, als dummer Troll.

Kluge Trolle fallen nicht auf.

von Danilo (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Danilo schrieb:
>> Ich wusste, dass das kaum einer glaubt
>
> So ist das halt, wenn man Märchen postet, als dummer Troll.

Ich habe es immer schon gewusst, die Ingenieure halten perfekt zusammen. 
Das ist vorbildlich, vielen Dank.

Mensch es reicht doch wenn uns die Controller, BWL'er usw.. den Dreck 
unter den Fingernägeln nicht gönnen und sich die Großkohle in den Bunker 
schieben.

von Qwertz (Gast)


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Danilo schrieb:
> Mensch es reicht doch wenn uns die Controller, BWL'er usw.. den Dreck
> unter den Fingernägeln nicht gönnen und sich die Großkohle in den Bunker
> schieben.

Dieses Feindbild kann ich nicht bestätigen, das sind nette Kollegen und 
sie verdienen bei uns im Schnitt auch nicht besser oder schlechter als 
die Ingenieure in der Entwicklung.

von 128dsge (Gast)


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Klingt nach einer Entsorgungsgesellschaft des Bundes.

von ex ödler (Gast)


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Ich hab meinen Job im ÖD auch gekündigt (war Angestellter, nicht 
Beamter), ich will was Arbeiten und dann die Früchte ernten. Im Öd ist 
oft der jenige, der arbeitet, der Depp und nur durch Beziehungen, kann 
man Früchte ernten. Ich kann zwar dieses Spiel auch Spielen, aber es 
wiederspricht meiner Natur und Nagt ein wenig an der Psyche. Bin halt 
nicht durch eine Beamtenfamilie sozialisiert worden. Mich nerven halt 
solche sachen wie "Passierschein A38" tierisch und möchte sowas 
Optimieren, geht aber nicht, weil sich einige an "wichtigen" Positionen 
eingenistet haben, wo sie Falsch sind und alles blockieren. Und die 
Angepassten sagen einfach, es ist halt so, kann man nichts machen, gehen 
wir Kaffetrinken.

von G. L. (glt)


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ex ödler schrieb:
> Im Öd ist
> oft der jenige, der arbeitet, der Depp und nur durch Beziehungen, kann
> man Früchte ernten.
Nennt man dann wohl soft-skills

> weil sich einige an "wichtigen" Positionen
> eingenistet haben, wo sie Falsch sind und alles blockieren.
Und die bekommt man leider nicht weg - vor allem, weil man damit dem 
nächsthöheren automatisch ans Bein pissen würde - der hat die Flasche 
nicht erkannt u. ist seiner Aufgabe somit ebenfalls nicht nachgekommen.

> Und die Angepassten sagen einfach, es ist halt so, kann man nichts machen,
> gehen wir Kaffetrinken.

Im ÖD hat mal einer gesagt: "Man kann seinem Betrieb (im ÖD) nicht mehr 
sparen, als wenn man sich in eine Ecke sitzt u. den ganzen Tag nix tut."

Inzwischen weiß ich, er hat damit sogar recht.
Es werden unnütze Dinge entschieden, Gelder verschwendet u. im Endeffekt 
kommt nix rum - billiger wäre es gewesen, die Hände in den Schoß zu 
legen.

Wer nie im ÖD tätig war, kann sich das im Grunde nicht wirklich 
vorstellen, wie hirnverbrannt es da zugeht.

Ein "frischer" aus dem freien Markt braucht nicht viel, um die 
"Leistungslatte" locker zu überschreiten - jedoch wird er irgendwann 
erkennen, dass er nicht wirklich was bewegen konnte. Da ist es leichter 
Wackelpudding an die Wand zu nageln.

: Bearbeitet durch User
von Revoluzzer (Gast)


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So wie es scheint ist es aber kein richtiger Oed.

Es gilt sowas wie IG Metall.

Insofern wundert es mich noch mehr.

von Der ÖDler (Gast)


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G. L. schrieb:
> Es werden unnütze Dinge entschieden, Gelder verschwendet u. im Endeffekt
> kommt nix rum - billiger wäre es gewesen, die Hände in den Schoß zu
> legen.

Leider, oder besser gesagt gottseidank gibt es Regeln im öffentlichen 
Dienst die manch einer nicht verstehen mag oder kann. Bestes Beispiel 
sind Ausschreibung / Auftragsvergabe nach VOB.

Dort ist genau gereregelt wie und zu welchen Bedingungen Ausschreibungen 
zu laufen haben. Oftmals sogar mit externen Fachplanern + externer 
Projektsteuerung obwohl eigentlich die eingenen Leute spielend in der 
Lage sind das in Eigenregie zu erledigen. Grund dafür ist aber 
witzigerweise die Privatwirtschaft. Denn geanu die sind es die sofort 
Mauschelei und Betrug rufen.

Beispiel: man würde angenommen 3 Firmen anfragen für die Erneuerung von 
Straßenbeleuchtung. Ergebnis wären 3 Angebote sagen wir mal 100000€ 
110000€ und 115000€. Alle 3 Angebote sind schlüssig, von den Firmen 
entsprechen geplant mit allem drum und dran, und man nimmt sagen wir mal 
das günstigste. Man vergibt den Auftrag und eine Firma X bekommt Wind 
davon und äußert sich mit der Meldung ich hätte das für 95000€ 
hinbekommen. Spätestens da schreit der Steuerzahler Verschwendung. 
Nimmst du einen Fachplaner der nach HOAI einen entsprechenden 
Prozentsatz der Auftragssumme bekommt sagen wir mal 10%

Der würde dann mit ner entsprechenden Ausschreibung vieleicht auch die 
Firma finden die das für 95000€ macht allerdings kommen dann die 
Planerkosten mit 9500€ dazu und schon ist man teuerer als ohne 
Ausschreibung... 104500€ und schon beißt sich die Katze in den Schwanz 
jetzt kann zwar keine Firma mehr klagen aber der nächste Troll schreit 
Verschwendung da hätte man ja den Auftrag auch gleich für 100000€ 
vergeben können.

Und nun überlege man mal wenn das Auftragsvolumen in die Milliarden geht 
und da sieht man schon mal die Ausschreibung europaweit vor.
Würde man hier so effizient vorgehen wollen wie es sich der TO wünscht 
würde egal wer den Auftrag bekommt sofort ein Geschrei nach 
Vetternwirtschaft und was nich noch alles losgehen, und zwar von denen 
die nicht zum Zuge gekommen sind. Zumal, und das habe ich schon sehr oft 
erleben dürfen, Auftragnehmer öffentlicher Ausschreibungen sehr gerne 
recht knapp kalkulieren und versuchen sich ihren Gewinn über Nachträge 
zu holen. Sowas bekommt man nur in den Griff wenn die Planung eines 
Auftrags von einem Fachplaner oder innerhalb bestimmter Preisgrenzen von 
Leuten aus den ÖD erledigt wird. Die Grenze ab wann extern geplant 
werden muss legt übrigens nicht nur das Verwaltungsrecht an sich sondern 
auch ofmals noch jede Gemeinde  Kommune  Bundesland eigens fest.

Sicherlich gibt es in den Amtstuben auch Leute die nur da sind damit sie 
da sind. Das ist aber kein reines Problem des ÖD auch in der freien 
Wirtscshaft gibt es Konzernbeamte dieser Art. Die meisten Leute im ÖD 
sind wohl aber eher damit beschäftigt dafür zu sorgen das öffentliche 
Aufträge nach Recht und Gesetz vergeben und erledigt werden. Über die 
Spitzfindigkeit mancher Auftragnehmer kann man sich oft nur wundern.

Gruß Der ÖDler

von 128dsge (Gast)


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Der Kündigungsschutz im öffentlichen Dienst ist ein sehr hohes Gut. 
Jedoch wurde er mit dem TVÖD ziemlich "aufgeweicht". Ich bin nun seit 12 
Jahren im öD (jedoch Beamter) und habe bisher nur eine Kündigung wegen 
eines Strafdeliktes mitbekommen.

von Danilo (Gast)


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128dsge schrieb:
> Der Kündigungsschutz im öffentlichen Dienst ist ein sehr hohes Gut.
> Jedoch wurde er mit dem TVÖD ziemlich "aufgeweicht". Ich bin nun seit 12
> Jahren im öD (jedoch Beamter) und habe bisher nur eine Kündigung wegen
> eines Strafdeliktes mitbekommen.

Das ist richtig der Kündigungsschutz ist eine gute Sache.

Man kann jedoch auch mit leichtem Druck zu einem Aufhebungsvertrag 
"auffordern". Gut den sitzen die Leute dann auch noch 10 Jahre aus, das 
können sie ja. Das ist haltbar und bewährt. Die kriegt keiner mehr in 
Wallung.

von 128dsge (Gast)


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Sowas ist mir nicht bekannt. Kann mir auch nicht vorstellen, dass der 
Personalrat diesem zustimmt.

von ex ödler (Gast)


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Der ÖDler schrieb:

> Leider, oder besser gesagt gottseidank gibt es Regeln im öffentlichen
> Dienst die manch einer nicht verstehen mag oder kann. Bestes Beispiel
> sind Ausschreibung / Auftragsvergabe nach VOB.
 ...
> Spitzfindigkeit mancher Auftragnehmer kann man sich oft nur wundern.
>
> Gruß Der ÖDler

Bei der Auftragsvergabe kann man auch gewaltig tricksen (muss doch noch 
mal ein Buch schreiben), und es interessiert niemanden, oder besser um 
so höher eingrupiert der Entscheider ist, um so mehr Vetternwirtschaft, 
und sich Denkmäler setzen. Im Baubereich, wenn sich die Firmen mit der 
VOL auskennen, ist es nicht ganz so einfach, da läuft es dann eher so 
wie du es beschrieben hast, aber es gibt in den hohen Etagen zwischen 
Amtsstuben und Regierung  viel Spetzlwirtschafft, und manchmal frage ich 
mich wo die Presse bleibt, ist vieles eigentlich oft öffentlich, aber es 
wird nicht darüber gesprochen, bzw. in 3 Wochen ist wieder alles 
vergessen, und das neue baufällige Denkaml kann renoviert werden.

Aber Gottseidank gibt es noch genug Leute im Verein, die anständige 
Arbeit leisten, aber leider durch die Motivationsbedingungen 
"ausgebremst" werden.

von 128dsge (Gast)


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Klingt nach einem sehr fundierten Bericht. Entspricht aber wohl nicht 
der Realität.

von Verplaner (Gast)


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Der ÖDler schrieb:
> G. L. schrieb:
>> Es werden unnütze Dinge entschieden, Gelder verschwendet u. im Endeffekt
>> kommt nix rum - billiger wäre es gewesen, die Hände in den Schoß zu
>> legen.
>

> Grund dafür ist aber
> witzigerweise die Privatwirtschaft. Denn geanu die sind es die sofort
> Mauschelei und Betrug rufen.
>
> Beispiel: man würde angenommen 3 Firmen anfragen für die Erneuerung von
> Straßenbeleuchtung. Ergebnis wären 3 Angebote sagen wir mal 100000€
> 110000€ und 115000€. Alle 3 Angebote sind schlüssig, von den Firmen
> entsprechen geplant mit allem drum und dran, und man nimmt sagen wir mal
> das günstigste. Man vergibt den Auftrag und eine Firma X bekommt Wind
> davon und äußert sich mit der Meldung ich hätte das für 95000€
> hinbekommen. Spätestens da schreit der Steuerzahler Verschwendung.
> Nimmst du einen Fachplaner der nach HOAI einen entsprechenden
> Prozentsatz der Auftragssumme bekommt sagen wir mal 10%
>

Du "vergisst dabei aber zu erwähnen, dass (zumindestens in manchen 
Gemeinden) bei öffentlichen Ausschreibungen der billigste Anbieter 
genommen werden MUSS, d.h. Firma X kann den Auftrag einklagen!

Und genau DA ist das Problem, da damit jeder windige Anbieter zum Zuge 
kommen muss, bei dem von vorne herein klar ist, dass er für den 
Dumpingperis entweder nur Murks abliefern kann oder aber über 
Budgetspielräume kostendeckend arbeiten kann (also explodierende 
Folgekosten nach Auftragserteilung).

Genau deswegen passieren so Dinge wie dass eine dubiose Firma mit Sitz 
irgendwo in Polen zum Zuge kommt, um in einer Dorfgemeinde in BaWü 
Platten vor dem Rathaus zu legen - und dabei das lokale 
Landschaftsbaufamilienunternehmen Z um die Ecke in die Röhre guckt.

Die Privatwirtschaft (zumindestens die seriöse) hat an so einem Irrsinn 
keinerlei Interesse. Hier muss man mal diejenigen mit einem gezielten 
Tritt in den Hintern ins Abseits schicken, die solche Vorschriften 
erlassen.

Klar gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, weil halt das 
Konkurrenzunternehmen Y aus dem Nachbardorf sofort Mauschelei schreit, 
wenn Z den Auftrag bekommt. Aber deswegen das Kinde mit dem Bade 
auszuschütten kann auch nicht die Lösung sein. Bei einer Ausschreibung 
MUSS auch berücksichtigt werden können und dürfen, ob ein Auftragnehmer 
auch ein gutes Preis/Leistungsverhältnis erwarten lässt bzw. ob das 
Angebot so realistisch machbar ist.

von Der ÖDler (Gast)


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Verplaner schrieb:
> Du "vergisst dabei aber zu erwähnen, dass (zumindestens in manchen
> Gemeinden) bei öffentlichen Ausschreibungen der billigste Anbieter
> genommen werden MUSS, d.h. Firma X kann den Auftrag einklagen!
>
> Und genau DA ist das Problem, da damit jeder windige Anbieter zum Zuge
> kommen muss, bei dem von vorne herein klar ist, dass er für den
> Dumpingperis entweder nur Murks abliefern kann oder aber über
> Budgetspielräume kostendeckend arbeiten kann (also explodierende
> Folgekosten nach Auftragserteilung).


Genau das meinte ich ja. Oftmals wäre es am Ende preiswerter wenn man 
das nachhaltigste Angebot nehmen würde. Das würde auch den zusätzlichen 
Overhead verringern weil man dann eben den Aufwand für das Einholen 
eines Angebotes verringern könnte. Und wie du richtig sagst das geht in 
D nicht und deswegen gibt es die vom TO kritisierte vermeintliche 
Ineffizienz nun mal.

Gruß der ÖDler

von Danilo (Gast)


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Der ÖDler schrieb:
> Leider, oder besser gesagt gottseidank gibt es Regeln im öffentlichen
> Dienst die manch einer nicht verstehen mag oder kann. Bestes Beispiel
> sind Ausschreibung / Auftragsvergabe nach VOB.
>
> Dort ist genau gereregelt wie und zu welchen Bedingungen Ausschreibungen
> zu laufen haben. Oftmals sogar mit externen Fachplanern + externer
> Projektsteuerung obwohl eigentlich die eingenen Leute spielend in der
> Lage sind das in Eigenregie zu erledigen. Grund dafür ist aber
> witzigerweise die Privatwirtschaft. Denn geanu die sind es die sofort
> Mauschelei und Betrug rufen.

Ist zwar nur ein Auszug, aber.

Dass der öff. Dienst irgendwas organisiert, steuert oder anzettelt, was 
nicht für das halbe Geld und viel effektiver gestaltet werden könnte, 
glaube ich nicht!

Gut wäre allerdings in die öffentlichen Ausschreibungen Einblick zu 
erhalten. Da wäre dann sicher auch ein Heller und ein Batzen drin für 
uns Superplaner.

von Pete K. (pete77)


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Der ÖDler schrieb:
> Beispiel: man würde angenommen 3 Firmen anfragen
>
> Der würde dann mit ner entsprechenden Ausschreibung vieleicht

Anfragen sind Ausschreibungen. Ohne Ausschreibungen geht wenig im ÖD.

Was für ein Getrolle hier ....

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