Hallo, nachdem ich eben mal wieder um Haaresbreite auf die Fresse geflogen bin, möchte ich hier mal einen Punkt ansprechen, der mich beim Fahrradfahren schon lange nervt. Beim Motorrad befindet sich der Bremshebel für das Vorderrad am Lenker rechts. In den Zeiten, wo eine Rücktrittbremse für das Hinterrad die Regel war, war der Bremshebel für das Vorderrad ebenfalls am Lenker rechts. An einem "normalen" Motorrad kann man vorne richtig gut (scharf) bremsen, vorausgesetzt, die Straße ist trocken und griffig. Dass sich dabei das Hinterrad hebt, war bei den von mir bisher gefahrenen "normalen" Motorrädern nicht zu provozieren. Dies gilt ebenfalls für mein "normales" ca. 5 Jahre altes Fahrrad. Das Problem: Bei einer Gefahrenbremsung mit meinem Fahrrad steht sofort das Hinterrad (auch bei trockener Fahrbahn), so dass ich die Wahl habe zwischen Bremsen loslassen (und wertvollen Bremsweg verschenken) - oder eben auf die Fresse fliegen. Natürlich lasse ich los und bremse erneut, was ein erneutes Blockieren des Hinterrades zur Folge hat. Dadurch verschenke ich min. 50% Bremsweg - eher weit mehr. Wer kam auf die irrige Idee, bei allen heute angebotenen Fahrrädern mit dem rechten Bremshebel das Hinterrad zu bremsen ? Wollte man dauerhaft den Umsatz der Unfallmedizin ankurbeln ? Es grüßt euch Gustav
Vertausche doch einfach die beiden Bowdenzüge, dann ist es wie bei (d)einem Motorrad.
Gustav K. schrieb: > Wer kam auf die irrige Idee, bei allen heute angebotenen Fahrrädern > mit dem rechten Bremshebel das Hinterrad zu bremsen ? Andersrum werden wahrscheinlich die Linkshänder diskriminiert, denen dann die Kraft zur Vollbremsung mit der Vorderradbremse fehlt. Und das geht garnicht! Also müssen alle Rechtshänder umlernen. So ein bisschen PC ist doch wirklich nicht zu viel verlangt.
<Ironie>Werde morgen mit dem Fahrrad eventuell nass werden. Was soll ich tun?</Ironie> Ist Sonntag eigentlich das dicke Ende vom Freitag?
Hi Ich kann mich da jetzt irren, mein letztes Fahrrad hat mich wohl vor über 20 Jahren verlassen, aber dort war die Vorderradbremse rechts. Allerdings verstehe ich Dein Problem nicht wirklich. Wenn Du 'rechts bremst' und statt rasch Geschwindigkeit abzubauen, steht das Hinterrad - was spricht dagegen, mit der anderen Hand die andere Bremse ebenfalls zu bedienen? Gerade, da es sich um Dein Fahrrad handelt, solltest Du doch - irgendwann - mitbekommen, an 'welchem Rädchen man drehen muß, um das und das zu erreichen' - oder Du wechselst öfter das Fahrrad - da kann Das dann schon böse enden (wobei ich dann wohl eh immer beide Bremsen bedienen würde ... gerade bei einem fremden Rad). Dagegen sind meine Probleme ja geradezu lächerlich - seit jeher Schaltwagen gefahren, mein Jetziger ist ein Automatik - jetzt rate Mal, was pasiert, wenn man damit schalten will. Ok, man fliegt nicht auf die Fresse, dafür bremst man aber 'wie hulle' und von dem blöden Pedal wieder runter ist gar nicht so einfach, wenn 'die Kupplung' gerade flockig getreten wurde ... man will ja nicht stundenlang mit Schalten beschäftigt sein ... MfG
> Wer kam auf die irrige Idee, ...
Wahrscheinlich ein Einradfahrer, der hat gewürfelt ;-)
Luca E. schrieb: > Vertausche doch einfach die beiden Bowdenzüge, dann ist es wie bei > (d)einem Motorrad. Da ich ebenfalls sowohl Motorradfahrer als auch Radfahrer bin, habe ich auch bei all meinen Fahrrädern die beiden Bowdenzüge vertauscht und ich brauche mich nicht umzugewöhnen. Das klappt sehr gut. Für Nichtmotorradfahrer ist es aber besser wenn die Vorderradbremse links ist, weil die meisten Meschen Rechtshänder sind. Denn wer aus Reflex mit Rechts zu stark bremst, fliegt evtl. über den Lenker.
Ich bekomme es an jedem Fahrrad hin, die Bremse so zu bedienen, dass sie kurz vor dem blockieren ist, dadurch fast maximale Bremswirkung ohne zu schleudern. Hast du kein Gefühl in deinen Fingern?
vielleicht liegt es daran das dein Sattel höher als der Lenker positioniert ist (Bergauf-Radler)oder aber du hast einer sehr kurzen Rahmen. Ich bekomme zwar aus einer sitzenden Position eine Vollbremsung mit blockieren hin dann rutscht aber eher das Vorderrad weg als das es mich überschlägt, im Stand läßt sich das schon eher provozieren, da hier der Schwerpunkt höher liegt.
da sind schrauben dran, die kann man per Schraubendreher lose machen und wieder fest ziehen zwischendrin nehmen man die Bremshebel ab und tausche die Seiten und stecke sie wieder ran
Also ich fahre viel Rennrad und bremse eigentlich immer mit beiden Bremsen und zwar so, dass da nichts blockiert. Anfangs habe ich das noch nicht gekonnt, da ist mir ein paarmal das Hinterrad weggerutscht zur Seite, aber gestürzt bin ich dadurch noch nie.
Gustav K. schrieb: > Wer kam auf die irrige Idee, bei allen heute angebotenen Fahrrädern > mit dem rechten Bremshebel das Hinterrad zu bremsen ? Wenn's wirklich bei allen Fahrrädern wäre, dann könnte ich dem ja noch folgen, es ist aber noch bekloppter: Bei Fahrrädern mit Rücktrittbremse für das Hinterrad gibt's nur einen Handbremshebel, und der sitzt oft wieder rechts. Also wie beim Motorrad. Nur bei Fahrrädern mit Handbremshebeln für vorne und hinten ist die Vorderradbremse links... Ich habe bei meinem Fahrrad auch einfach die Handbremshebel anders herum montiert, habe die Haupt-, also Vorderradbremse rechts und bin zufrieden. Für maximale Bremswirkung werden aber ohnehin beide Bremsen simultan benutzt.
Für mich war das noch nie ein Problem. Mit dem Motorrad nach Hause gekommen und direkt aufs Mountainbike ohne Pause, ohne Umstellung. Dafür sind die Unterschiede zwischen Motorrad und Fahrrad nun doch zu groß, als dass das Gehirn meint da könnte etwas übernommen werden.
Gustav K. schrieb: > Hallo, > > nachdem ich eben mal wieder um Haaresbreite auf die Fresse geflogen bin, > möchte ich hier mal einen Punkt ansprechen, der mich beim Fahrradfahren > schon lange nervt. Dann ist es ja gut, daß Du Dein Problem jetzt offen ansprichst, auch wenn die Wahl eines Elektronikforums für dieses Thema doch etwas, wie soll ich es ausdrücken, bizarr wirkt. Erst recht, wenn das Problem "schon lange nervt". Normalerweise lernt man das Radfahren, wozu normalerweise auch versiertes Bremsen mit unterschiedlichen Fahrrädern gehört, als Kind und verlernt das, ein wenig spätere Praxis vorausgesetzt, auch nie wieder. Aber besser spät als nie. Daß Spätzünder erfahrungsgemäß mit dem Radfahrenlernen sehr viel mehr Schwierigkeiten haben als Kinder, weil sie zunächst eine Reihe von Fehlern bewußt wieder verlernen müssen, das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. > > Beim Motorrad befindet sich der Bremshebel für das Vorderrad am Lenker > rechts. In den Zeiten, wo eine Rücktrittbremse für das Hinterrad die > Regel war, war der Bremshebel für das Vorderrad ebenfalls am Lenker > rechts. Und bei Rennrädern wurde (und wird) die Vorderradbremse mit dem linken Hebel bedient. So what? Wer Radfahren kann, dem bereitet der Wechsel zwischen Hollandrad mit nur einem auf die Vorderradbremse wirkenden Handbremshebel rechts und einem Rennrad mit Vorderradbremse links nicht die geringsten Schwierikeiten. Wer nicht Radfahren kann, sollte es lernen oder es sein lassen. > > An einem "normalen" Motorrad kann man vorne richtig gut (scharf) > bremsen, vorausgesetzt, die Straße ist trocken und griffig. Grundlagen, die man kennen sollte: Motorräder haben eine grundsätzlich andere Lastverteilung als Fahrräder. Motorräder wiegen nahezu immer deutlich mehr als die Fahrer, selbst mit der Nebenbedingung, das Motorradfahrer typischerweise deutlich fettleibiger sind als Radfahrer. Ein Leichtmotorrad, z.B. eine Honda Wave wiegt knapp 100 kg, eine Gold Wing irgend etwas oberhalb von 400 kg. Ein aktuelles einfaches Rennrad von der Stange bringt es auf unter 9 kg, ein gutes Normalrad liegt bei ca 15 kg, ein billiges, also schweres Hollandrad bei gut 25 kg. Aus diesem Umstand und ein paar anderen Details, die hier zu weit führten, ergibt sich, daß bei Fahrrädern - anders als beim Motorrad - beim Bremsen die Last beim Bremsen um so mehr auf das Vorderrad verlagert, je stärker gebremst wird und dies - das ist Mittelstufe Physik - unabhängig davon, mit welcher Bremse, vorne oder hinten, rechts oder links - die Verzögerung bewirkt wird. Beim Rennrad ist es unter normalen Bedingungen (s.o, Geradeausfahrt, trockener Asphalt) so, daß das Hinterrad völlig entlastet wird, lange bevor die sich aus dem Reibungskoeffizienten Gummi/Asphalt ergebende maximal mögliche Verzögerung erreicht ist. Aber auch bei typischen Gebrauchsrädern, die ohne Heckgepäck gefahren werden, ergibt sich daraus die Erkenntnis, daß bei einer Vollbremsung vornehmlich die Vorderradbremse relevant ist. Und natürlich auch, daß der Versuch, nur mit der Hinterradbremse eine Vollbremsung hinzulegen, fast immer nur scheitern kann. Die Last verlagert sich auf das Vorderrad, das Hinterrad blockiert und schmiert zur Seite weg, statt zu bremsen. >Dass sich > dabei das Hinterrad hebt, war bei den von mir bisher gefahrenen > "normalen" Motorrädern nicht zu provozieren. Hängt wohl auch hier vom Können ab <http://farm5.static.flickr.com/4052/4415477809_6491bd29e8.jpg> Ohne dies jemals mit einem Motorrad versucht zu haben, mutmaße ich, daß dergl. nicht ohne heftigen Körpereinsatz und mithilfe der vorderen Federung klappt. >Dies gilt ebenfalls für > mein "normales" ca. 5 Jahre altes Fahrrad. Mit einem 50 Jahre oder zwei Wochen alten Rennrad hingegen ist es auch ohne Körpereinsatz kein Problem, das Hinterrad abheben zu lassen, wenn man genügend gefühlvoll mit der Vorderradbremse (egal ob links oder rechts) bremst. Bei schwereren Rädern mit längerem Radstand wird es mit Körpereinsatz auch hinzubekommen sein, ohne diesen rutscht aber einfach das Vorderrad weg. > > Das Problem: Bei einer Gefahrenbremsung mit meinem Fahrrad steht sofort > das Hinterrad (auch bei trockener Fahrbahn), Nein, nicht "auch", sondern gerade dann. Wenn man auf trockener Fahrbahn den Fehler macht, eine Gewaltbremsung überwiegend oder ausschließlich mit der Hinterradbremse zu versuchen, passiert genau das, was ich weiter oben schilderte: das Gewicht verlagert sich auf das ungebremste Vorderrad und das entlastete Hinterrad blockiert und rutscht weg. >so dass ich die Wahl habe > zwischen Bremsen loslassen (und wertvollen Bremsweg verschenken) - oder > eben auf die Fresse fliegen. Tja, wenn man einen Fehler macht, muß man mit den Konsequenzen leben. Richtig wäre, überwiegend oder ausschließlich mit der Vorderradbremse zu bremsen, um nicht wertvollen Bremsweg zu verschenken oder auf die Fresse zu fliegen. Wann genau man nur vorne oder in welchem Verhältnis mit beiden Bremsen bremst, hängt erheblich von einer Reihe von Faktoren ab (Radgeometrie, Untergrund, Lastverteilung durch evtl. Gepäck, eigene aktuelle Sitzposition, ...), über die man sich anhand der eher simplen physikalischen Grundlagen zwar so seine Gedanken machen kann, die in der Praxis aber einfacher durch Ausprobieren zu erlernen als theoretisch herzuleiten sind. Wie gesagt, am besten und leichtesten lernt man das im Alter von vier Jahren aufwärts. >Natürlich lasse ich los und bremse erneut, > was ein erneutes Blockieren des Hinterrades zur Folge hat. Nun, ein wenig Lernfähigkeit sollte auch im Alter vorhanden sein. :-) >Dadurch > verschenke ich min. 50% Bremsweg - eher weit mehr. > > Wer kam auf die irrige Idee, bei allen heute angebotenen Fahrrädern > mit dem rechten Bremshebel das Hinterrad zu bremsen ? Wer kommt auf die Idee, ein Leerzeichen vor ein Satzzeichen zu stellen? Spaß beiseite, was spricht dagegen, mit situationsbedingt richtigen Bremse zu bremsen, statt sich darauf zu versteifen, es wiederholt falsch zu machen? Mein erstes Rennrad habe ich vor Jahrzehnten zu einer Zeit erworben, als Rahmenschalthebel üblich und die einzige Option waren. Man schaltete mit der rechten Hand und hatte die linke Hand frei für die wichtige, weil wirksame Bremse. Bei später erworbenen Rädern mit anderen Hebeln (Lenkerendschalter, Bremsschaltgriffe), die allesamt zwei Bremshebel hatten, war die Anordnung der Bremsen identisch und das war auch gut so. Hingegen hatten alle anderen Räder mit nur einem Handbremshebel (i.W. Hollandräder mit Rücktritt) den einzigen Bremshebel rechts. Und auch das war gut so, denn erstens war das somit genau so wie bei den Motorrädern, die ich bei anderen Gelegenheiten gefahren bin und zweitens ist der Wechsel zwischen unterschiedlichen (!) Radtypen (z.B. Rennrad und Hollandrad) keineswegs so schwierig, wie manche Leute anscheinend glauben. M.E. ist das ein Kopfproblem (man entscheidet sich bewußt "ich will das so haben wie ich es beim Motorrad gewohnt bin" und versteift sich darauf. Jedenfalls hatte ich nie Schwierigkeiten beim Wechsel zwischen Rennrad und Hollandrad, selbst wenn ich an einem Tag mehrfach wechselte (morgens die Brötchen mit dem Hollandrad holen, dann mit dem Rennrad zur Arbeit, abends mit dem Hollandrad zum Kino in der Innenstadt) habe ich ganz instinktiv immer die richtige Bremse benutzt. > > Wollte man dauerhaft den Umsatz der Unfallmedizin ankurbeln ? Bullshit. Aber zur Abrundung noch ein Tipp: auf rutschigem Untergrund - Schnee z.B. - oder wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist, ist es anzuraten, gefühlvoll mit beiden Bremsen zu bremsen, entsprechend der Lastverteilung auf den beiden Rädern. Wenn nicht viel Verzögerung geht und man von halbe/halbe ausgeht, ändert sich an der Verteilung beim Bremsen nicht viel. Hier braucht man beide Bremsen.
Ralf L. schrieb: > Luca E. schrieb: >> Vertausche doch einfach die beiden Bowdenzüge, dann ist es wie bei >> (d)einem Motorrad. > > Da ich ebenfalls sowohl Motorradfahrer als auch Radfahrer bin, habe ich > auch bei all meinen Fahrrädern die beiden Bowdenzüge vertauscht und ich > brauche mich nicht umzugewöhnen. Das klappt ebenfalls sehr gut. Da ich ebenfalls sowohl Motorradfahrer als auch (Renn-, Touren- und Holland-)radfahrer bin ... verkneife ich mir das. Je nach Fahrradtyp und Lenkerbreite führt das nämlich zu einer recht merkwürdigen, um nicht zu sagen unvorteilhaften Zugführung, die dem sicheren Bremsen nicht gerade förderlich ist. > > Für Nichtmotorradfahrer ist es aber besser wenn die Vorderradbremse > links ist, weil die meisten Meschen Rechtshänder sind. Denn wer aus > Reflex mit Rechts zu stark bremst, fliegt evtl. über den Lenker. Ganz schlechte Empfehlung. Etwa auf dem Niveau von "für Nichtfahrradfahrer ist es aber besser, bei Motorrad etwas Luft in die Hydraulik der Vorderradbremse zu geben. Denn wer aus Reflex mit Rechts zu stark bremst, fliegt evtl. über den Lenker".
Gustl B. schrieb: > Also ich fahre viel Rennrad und bremse eigentlich immer mit beiden > Bremsen und zwar so, dass da nichts blockiert. Anfangs habe ich das noch > nicht gekonnt, da ist mir ein paarmal das Hinterrad weggerutscht zur > Seite, aber gestürzt bin ich dadurch noch nie. Viel Rennrad fahre ich zwar leider nicht mehr, eigentlich kaum noch, jedoch bin ich mehrere Jahrzehnte lang über eine recht anspruchsvolle Route (Euphemismus für "grauslicher Hindernisparcour") mit dem Rennrad zur Arbeit gefahren. Dergleichen bietet sehr viel mehr Gelegenheit für schwierige Bremszenarien als die typischen, kilometerfressenden Trainingsfahrten. Mit der Vorrede: ich bin schon vor Jahren davon abgekommen. I.d. R. braucht man bei einer Gewaltbremsung nur die Vorderradbremse, der Versuch, die Hinterradbremse zusätzlich dosiert einzusetzen führt nur zu vorzeitigem Blockieren des Hinterrades und hält von der Konzentration auf die Dosierung der Vorderradbremse ab. Ist es keine Gewaltbremsung, braucht man die Hinterradbremse sowieso nicht. Geht es um Bremsen und Ausweiche, spielt das Erreichen der Maximalverzögerung und somit der Beitrag der Hinterradbremse auch keine Rolle. Interessant wird das Hinterrad erst dann, wenn der Untergrund unzuverlässig wird: Nässe, Schnee, Schotter, Sand, Gras, Laub, ... In dem Fall aber, so jedenfalls meine Erfahrung, ist es oft genau so wichtig, den richtigen Gang zu wählen. Auf Schnee, der zu tauen beginnt, ist es beispielsweise möglich, aber anspruchsvoll, beim Treten nicht das geringe Drehmoment zu überschreiten, oberhalb dessen der Reifen in Gleitreibung übergeht. Natürlich bremst man in solchen Situationen dann im Rahmen desselben Limits mit beiden Bremsen, wie auf Eiern. :-)
Bei Fahrrädern mit zwei Brems- (und Schalt-)hebeln ist es schon immer so, daß die rechte Hand den Umwerfer und die Bremse hinten und die linke Hand den Umwerfer und die Bremse vorn bedient. Gewöhn dich einfach dran. Oder laß das Fahrradfahren halt sein. Ein Fahrrad ist nun mal kein Motorrad. Na und? Ich wüßte jetzt auch gerade keinen Grund, warum Fahrräder die Anordnung der Hebel ausgerechnet vom Motorrad übernehmen sollten. Die Bedienlogik ist einfach ganz anders. Z.B. brauchen Fahrräder keinen Kupplungshebel. Oder Gasgriff. Und ein Bremspedal haben auch die allerwenigsten. Genauer gesagt nur die, die mit vorsintflutlichen Rücktrittbremsen unterwegs sind. Eine Technik, die gottseidank im Verschwinden begriffen ist. Rücktrittbremsen sind der letzte ScheiXX. Niemand, der mal eine richtige Bremse gehabt hat (egal ob Felgen-- oder Scheibenbremse) will danach wieder zum Rücktritt zurück. Natürlich wird es immer Ewiggestrige geben, die schlicht nichts anderes als die Rücktrittbremse kennen und sie deshalb zu verteidigen müssen glauben. Ist ein bißchen wie mit Windows. Oder Schallplatten.
Axel S. schrieb: > Und ein Bremspedal haben auch die allerwenigsten. > > Genauer gesagt nur die, die mit vorsintflutlichen Rücktrittbremsen > unterwegs sind. Und genau bei denen ist die Vorderradbremse meist - tadaa - rechts. Konsequent wäre es, wenn bei ALLEN Fahrrädern die Vorderradbremse an der selben Stelle wäre - dann meinetwegen wegen der tatsächlich besseren Zugführung auch auf der linken Seite. Axel S. schrieb: > Eine Technik, die gottseidank im Verschwinden begriffen > ist. Rücktrittbremsen sind der letzte ScheiXX. Niemand, der mal eine > richtige Bremse gehabt hat (egal ob Felgen-- oder Scheibenbremse) will > danach wieder zum Rücktritt zurück. Natürlich wird es immer Ewiggestrige > geben, die schlicht nichts anderes als die Rücktrittbremse kennen und > sie deshalb zu verteidigen müssen glauben. Ist ein bißchen wie mit > Windows. Oder Schallplatten. Ich mag meine Felgenbremsen auch lieber, aber was ist an der Rücktrittbremse so schlimm? Bremsen kann man damit auch.
Axel S. schrieb: > Bei Fahrrädern mit zwei Brems- (und Schalt-)hebeln ist es schon immer > so, daß die rechte Hand den Umwerfer und die Bremse hinten und die linke > Hand den Umwerfer und die Bremse vorn bedient. Gewöhn dich einfach dran. > Oder laß das Fahrradfahren halt sein. Ein Fahrrad ist nun mal kein > Motorrad. Na und? Na und? Immer diese Dogmen. Das muß doch jeder selber wissen. Bei meinen Fahrrädern sind die Bremshebel da, wo sie meiner Meinung nach hingehören.
Tja, ich fahre einfach Auto. Da hab ich die Probleme nicht. Außer die ganzen Radfahrer mit ihren Bremsproblemen, die einem da ständig vor die Haube purzeln. https://www.youtube.com/watch?v=Yiu1uLgwF1E
Bin früher auch Motorrad und Fahrrad gefahren, fand das auch immer Blöd. hab mir die Bremsen am Fahrrad deshalb auch "verkehrt" montiert. Ist aber extrem ungut wenn man es verleiht. Inzwischen fahre ich schon lange kein Motorrad mehr (da ist mir "auf Fresse fallen" zu tatsächlich zu gefährlich..) deshalb am Fahrrad wieder umgewöhnt.. (das geht recht schnell)
Thomas W. schrieb: > Für mich war das noch nie ein Problem. Mit dem Motorrad nach Hause > gekommen und direkt aufs Mountainbike ohne Pause, ohne Umstellung. Dafür > sind die Unterschiede zwischen Motorrad und Fahrrad nun doch zu groß, > als dass das Gehirn meint da könnte etwas übernommen werden. same here vom motorrad aufs rad (10 minuten pause zum umziehen), in einen pkw mit automatik, gleich danach (5 minuten) schaltgetriebe innerhalb von ca 30 minuten und keinerlei umstellungsprobleme (trotz unterschiedlicher blaulichtsteuerung in den pkws).
Diese Diskussion gibt es wohl regelmäßig, auch schon hier im Forum: Beitrag "(Fahrrad-)Bremse: links/rechts -> vorne/hinten oder hinten/vorne ?". Die Frage die bleibt: Wäre es sinnvoll die Zuordnung (zumindest für die Auslieferung) vorzuschreiben?! Würden sich Unfälle dadurch reduzieren?
nur 13% der Rad-Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit. im "Schock" bremst man wohl mit beiden bremsen (zu) stark. vorschreiben die Bremsen verkehrt zu montieren würde aber ganz sicher zu mehr Unfällen führen..
Matthias L. schrieb: > Bei Fahrrädern mit Rücktrittbremse > für das Hinterrad gibt's nur einen Handbremshebel, und der sitzt oft > wieder rechts. Meins hat 2 Felgenbremsen + Rücktritt.
Uhu U. schrieb: > Meins hat 2 Felgenbremsen + Rücktritt. Hat mein Stadtrad auch. Ob die Rücktrittbremse funktioniert, weiß ich allerdings nicht.
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Axel S. schrieb: > Genauer gesagt nur die, die mit vorsintflutlichen Rücktrittbremsen > unterwegs sind. Eine Technik, die gottseidank im Verschwinden begriffen > ist. Rücktrittbremsen sind der letzte ScheiXX. Das ist totaler Unsinn, der auch durch dauerndes Wiederholen nicht wahrer wird. Die Rücktrittbremse reicht für normale Bremsungen im täglichen Betrieb meistens völlig aus und totzukriegen ist sie nicht, Verschleiß gibts auch über 100.000 km keinen spürbaren. Nabenschaltungen gibts mit und ohne Rücktritt - ganz nach Wunsch...
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Uhu U. schrieb: > Die Rücktrittbremse reicht für normale Bremsungen im > täglichen Betrieb meistens völlig aus und totzukriegen ist sie nicht Und zudem habe ich mich trotz blockierendem Hinterrad mit Rücktritt noch nie lang gemacht. Gut, geht halt nicht mit Kettenschaltung, daher vermutlich die Ressentiments. Aber fehlende Bremsleistung, längere Zeit, schlechtere Kontrolle, ... die Argumente habe ich nie nachvollziehen können. Was ich anerkenne ist, dass manche Leute es nicht gewohnt sind oder lieber einen Freilauf der Pedale (nach hinten) haben möchten.
Uhu U. schrieb: > Meins hat 2 Felgenbremsen + Rücktritt. Sicher ist sicher. Ich setze vor der Fahrt Badekappe und Mütze auf und schnalle Gürtel und Hosenträger um. Abel
Abel H. schrieb: > Ich setze vor der Fahrt Badekappe und Mütze auf und > schnalle Gürtel und Hosenträger um. Damit siehst du bestimmt besser aus als ohne.
>> Niemand, der mal eine >> richtige Bremse gehabt hat (egal ob Felgen-- oder Scheibenbremse) will >> danach wieder zum Rücktritt zurück. Doch, ich. Bei meinem Fahrradanhänger (bis 100 kg) ist die Vorderradbremse sowieso die wichtige. > Die Frage die bleibt: Wäre es sinnvoll die Zuordnung (zumindest für die > Auslieferung) vorzuschreiben?! Würden sich Unfälle dadurch reduzieren? Versuchsweise könnte man ja mal bei Autos das Gaspedal nach links, die Bremse nach rechts und die Kupplung dorthin setzen, wo man sonst die Handbremse vermutet ... 'Nur ein paar Minuten, und man hat sich daran gewöhnt!' --- Gab es auch nur ein Röhrenradio, bei dem "Abstimmung" links und "Lautstärke" rechts war?
Thomas E. schrieb: > Abel H. schrieb: >> Ich setze vor der Fahrt Badekappe und Mütze auf und >> schnalle Gürtel und Hosenträger um. > > Damit siehst du bestimmt besser aus als ohne. Paule als Hipster? Interessante Vorstellung.
Ob es damit weniger Probleme gibt, wenn man die Bremse am Fahrrad ganz entfernt?
Thomas E. schrieb: > Damit siehst du bestimmt besser aus als ohne. Auf jeden Fall. Das ist der eigentliche Grund: Ich bin zu schön für diese Welt. :) Abel
Abel H. schrieb: > Ich bin zu schön für > diese Welt. Achso. Ich dachte du wärest der von den Vorher-Fotos.
Thomas E. schrieb: > Achso. Ich dachte du wärest der von den Vorher-Fotos. Na gut -eine Nummer kleiner: Mein Fahrrad ist auf jeden Fall schöner als ich und es hat 3 Gang Nabenschaltung. Ich hingegen habe immer den gleichen Gang drin. ;) Abel
Abel H. schrieb: > es hat 3 Gang Nabenschaltung Ich das noch eine uralte von Fichtel&Sachs? Die waren unverwüstlich...
Uhu U. schrieb: > Ich das noch eine uralte von Fichtel&Sachs? Nein, ich nicht eine uralte von Fichtel&Sachs Das Fabrikat ist Sturmey-Archer. (Extra hingegangen und nachgesehen) > Die waren unverwüstlich... So wie ich auch... Abel
Abel H. schrieb: >> Die waren unverwüstlich... > > So wie ich auch... Du warst unverwüstlich? Und was bist du jetzt?
Abel H. schrieb: > Wüst. Nur noch wüst. Und deswegen trägst du beim Fahrrad fahren eine Badekappe und eine Zipfelmütze? https://www.amazon.de/oob100-L%C3%BCmmelt%C3%BCte-Zipfelm%C3%BCtze/dp/B0029MXS3I
Thomas E. schrieb: > Und deswegen trägst du beim Fahrrad fahren eine Badekappe und eine > Zipfelmütze? Nicht schlecht für den Winterbetrieb. Es gibt heute wirklich gute Ausrüstung. Abel
Abel H. schrieb: > Sicher ist sicher. Ich setze vor der Fahrt Badekappe und Mütze auf und > schnalle Gürtel und Hosenträger um. und gegen das Umfallrisiko Stützräder
Uhu U. schrieb: > Axel S. schrieb: >> Genauer gesagt nur die, die mit vorsintflutlichen Rücktrittbremsen >> unterwegs sind. Eine Technik, die gottseidank im Verschwinden begriffen >> ist. Rücktrittbremsen sind der letzte ScheiXX. > > Das ist totaler Unsinn, der auch durch dauerndes Wiederholen nicht > wahrer wird. In der Tat. Es ist barer Unsinn, vergleichbar mit einer genau so absurden Behauptung, viele Motorradfahrer seien mit vorsintflutlichen Fußbremsen unterwegs, die der letzte Scheiß seien. Das verwechselt die Betätigungsmechanik mit der unabhängig davon unvermeidlichen Eigenschaft einer Hinterradbremse, weit weniger wirksam zu sein als die Vorderradbremse. Diese Verwechselung ist ein so grundlegender Irrtum, daß es schon sonderbar erscheint, dergleichen Blödsinn von einem Vielschreiber in einem technisch orientierten Forum zu lesen. > Die Rücktrittbremse reicht für normale Bremsungen im > täglichen Betrieb meistens völlig aus und totzukriegen ist sie nicht, > Verschleiß gibts auch über 100.000 km keinen spürbaren. Das liegt auch daran, daß sie bei vernünftigem Gebrauch nur für sparsame Bremsungen verwendet wird. Wenn man will, kann man eine Rücktrittbremse in einer längeren Abfahrt innerhalb kürzester Zeit durch Überhitzung zuschanden fahren. Aber das kann man überall dort, wo die Schilder "Motorbremse verwenden" am Straßenrand stehen, beim Auto auch haben. Aber das - Dauerbremsen und Gewaltbremsungen - ist auch nicht gerade das Anwendungsfeld von Rücktrittbremsen. Eine Rücktrittbremse hat man z.B. an einem Hollandrad, das man für Transportzwecke benutzt. Manchmal ist es hilfreich, wahlweise die eine oder andere Hand freizuhaben und trotzdem noch dosiert bremsen zu können. > > Nabenschaltungen gibts mit und ohne Rücktritt - ganz nach Wunsch... Außerdem kann man, falls man das braucht, durchaus eine Felgenbremse hinten mit einer Rücktrittbremse kombinieren.
Mikro 7. schrieb: > Diese Diskussion gibt es wohl regelmäßig, auch schon hier im Forum: > Beitrag "(Fahrrad-)Bremse: links/rechts -> vorne/hinten oder hinten/vorne ?". > > Die Frage die bleibt: Wäre es sinnvoll die Zuordnung (zumindest für die > Auslieferung) vorzuschreiben?! Würden sich Unfälle dadurch reduzieren? Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass hier überhaupt ein Problem vorliegt? Die Zahl der Motorradfahrer, die aus Versehen ein Rennrad kaufen und dann jahrelang daran scheitern, daß dort die Vorderradbremse links betätigt wird, dürfte ziemlich überschaubar sein. :-}
Wolfgang S. schrieb: > Außerdem kann man, falls man das braucht, durchaus eine Felgenbremse > hinten mit einer Rücktrittbremse kombinieren. Das dürfte bei heutigen Fahrrädern mit Rücktritt die Regel sein...
Uhu U. schrieb: > Das dürfte bei heutigen Fahrrädern mit Rücktritt die Regel sein... Meines ist jetzt ca. 3 Jahre alt und mit Rücktritt ausgerüstet. Es hat vorn eine Felgenbremse und hinten keine Möglichkeit, eine solche zu installieren. Ich habe sie auch noch nie vermisst. Sicher ist: Eine Rücktrittbremse ist gefühlvoller dosierbar und zeigt reproduzierbares Verhalten. Ein Felgenbremse bei Nässe nicht. Da beschreibt der Fahrer eine ballistische Kurve und holt sich mit Glück die sog. Pflasterflechte in sein Antlitz. Abel
Abel H. schrieb: > Meines ist jetzt ca. 3 Jahre alt und mit Rücktritt ausgerüstet. Wars ein Billigrad?
Wolfgang S. schrieb: >> Die Frage die bleibt: Wäre es sinnvoll die Zuordnung (zumindest für die >> Auslieferung) vorzuschreiben?! Würden sich Unfälle dadurch reduzieren? > > Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass hier überhaupt > ein Problem vorliegt? Da die Thematik wiederkehrend ist, handelt es sich wohl um mehr als ein "Gerücht". Mein Bestreben war, die Diskussion etwas zu versachlichen. Auch in der Hoffnung, dass vielleicht jemand belastbare Quellen kennt und aufzeigen kann. Wunschdenken halt. ;-)
Uhu U. schrieb: > Wars ein Billigrad? Nein -für mich war es nicht billig. Ich bin aber auch nicht der "Krösus von Wolkenau". Das Sprichwort sagt es ja schon: "Gutes Rad ist teuer!" Abel
Bei den Felgenbremsen ist der Anschluss für den Zug rechts. Wenn man den Vorderbremsgriff ebnenfalls rechts montiert, dann muss der Zug eine abenteuerliche Kurve machen - das erhöht Reibung und Verschleiß.
Uhu U. schrieb: > Wenn man den > Vorderbremsgriff ebnenfalls rechts montiert, dann muss der Zug eine > abenteuerliche Kurve machen - das erhöht Reibung und Verschleiß. Bei meinem Fahrrad war und ist der Bremshebel für die Vorderradbremse rechts. Das war schon ab Werk so und ginge auch gar nicht anders, weil sonst die Befestigungsschraube davon nach oben zeigen würde. Abel
Beim Motorrad wird mit der rechten Hand nicht nur die Bremse sondern auch der Gasgriff betätigt. Wenn gebremst wird, wird üblicherweise kein Gas gegeben. Bei meinem Motorrad bringt der Motor ein recht anständiges Bremsmoment beim Herunterschalten auf, und mit etwas Gefühl lässt sich zwar auch beim Bremsen ein kurzer Gasstoß geben wenn man nicht will dass das Hinterrad stempelt. Auf unebener Straße ist das aber nichts, da die Hand den Griff nicht mehr wirklich gut umschließt. Mit der gleichen Hand kuppeln und während des Kuppelns immer den Gasgriff betätigen dürfte auf Dauer sehr unpraktisch werden. Das wäre zumindest meine Erklärung dafür, warum es beim Motorrad so ist wie es ist. Gasgriff links habe ich aber bei einer alten Ducati Rennmaschine auch schon gesehen. Kann auch sein dass sich das jemand wegen einer Verletzung o.Ä. so umgebaut hatte.
die engländer haben das scheinbar "verkehrt" also nächsten mal Bike auch UK (oder IT?) kaufen ;-) https://janheine.wordpress.com/2015/06/05/which-hand-for-which-brake/
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Uhu U. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Außerdem kann man, falls man das braucht, durchaus eine Felgenbremse >> hinten mit einer Rücktrittbremse kombinieren. > > Das dürfte bei heutigen Fahrrädern mit Rücktritt die Regel sein... Eher nicht. Verbreitet ist der Rücktritt immer noch an Hollandrädern, bei denen der Platz der hinteren Felgenbremse i.d.R. schon von einem Rahmenschloss besetzt ist. Nehmen wir z.B. dieses hier https://www.hollandrad.de/gazelle-tour-royal-edition-transport-damen.html das im Übersichtsbild zeigt, daß da gar kein Platz für die Felgenbremse ist und der Blick auf den Lenker https://www.hollandrad.de/media/catalog/product/cache/1/image/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/l/_/l_003034_887.jpg bestätigt, daß nur ein Bremsgriff vorhanden ist. Mein eigenes, vor ein paar Jahren vor Ort gekauftes zweites Hollandrad - das erste wurde mir geklaut, war in diesem Punkt gleich aufgebaut - sieht nicht so überdreht aus, war nur ein Viertel so teuer und hat ebenfalls nur eine Bremse vorne, hier eine V-Brake statt der bei Gazelle verwendeten, mit dem Nabendynamo kombinierten Rollenbremse. Nahezu alle via Amazon im Preisbereich 200-300 EUR vertickten Holllandräder haben Nabenschaltung, Drehgriff und Bremshebel für V-Brake vorne, sowie Rücktritt Man kann einiges an solchen Rädern bemängeln, das Bremsvermögen gehört i.d.R. aber eher nicht dazu. Als Einkaufsrad für den Supermarkt um die Ecke sind sie bestens geeignet. Ausgerechnet die unwirksame Hinterradbremse auch noch redundant auszuführen halte ich für eine eher abwegige Idee. Ausnahmen mag es geben, i.d.R. wäre das an die hintere Zweitbremse verschwendete Geld besser investiert, wenn man es für eine bessere Vorderradbremse verwendete.
Hi Robert L. schrieb: > die engländer haben das scheinbar "verkehrt" ... und bestimmt in Zoll :) Wie oben bereits geschrieben, war 'meine' Vorderradbremse rechts. Ebenso, wie der Umwerfer für Hinten - Das hatte mich Mal gedanklich beschäftigt, warum Bremse und Umwerfer jeweils vorne/hinten 'gedreht' waren (glaube 3x6 Kettenschaltung, mit zwei Hebeln zum hoch/runter schalten, eine Tortur beim Einstellen) Und seit dem Kinderrad nie wieder Rücktritt - aber halt auch seit bestimmt 25 Jahren auch keinen Freilauf mehr. ... außerdem wohne ich 'am Berg' - da biste doch platt, wennde da hoch musst ... MfG
Mikro 7. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >>> Die Frage die bleibt: Wäre es sinnvoll die Zuordnung (zumindest für die >>> Auslieferung) vorzuschreiben?! Würden sich Unfälle dadurch reduzieren? >> >> Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass hier überhaupt >> ein Problem vorliegt? > > Da die Thematik wiederkehrend ist, handelt es sich wohl um mehr als ein > "Gerücht". Nein. Auch der Yeti wird immer wieder gesichtet und viele Leute glauben felsenfest an Dr. Bachs Notfalltropfen oder irgend eine andere Sorte Schlangenöl. > Mein Bestreben war, die Diskussion etwas zu versachlichen. > Auch in der Hoffnung, dass vielleicht jemand belastbare Quellen kennt > und aufzeigen kann. Wunschdenken halt. ;-) Belastbare Quellen sollte derjenige liefern, der eine Behauptung aufstellt. Auch dann, oder erst recht dann, wenn die Behauptung als Frage verkleidet reingeschummelt wird.
Uhu U. schrieb: > Abel H. schrieb: >> Meines ist jetzt ca. 3 Jahre alt und mit Rücktritt ausgerüstet. > > Wars ein Billigrad? Ist knapp 1000 EUR (siehe separates Posting weiter oben) teuer genug? Meine Güte, als ob der Preis in diesem Zusammenhang ein Garant für Funktion oder Qualität wäre. Man sollte nicht jedem Modetrend hinterher rennen, und schon gar nicht entlang von "es kann gar nicht teuer genug sein".
Patrick J. schrieb: > Ebenso, wie der Umwerfer für Hinten... Der ist besonders tückisch, weil man ihn nicht kommen sieht. So etwas Hinterlistiges kommt bei mir nicht dran. ;) Abel
Wolfgang S. schrieb: > im Preisbereich 200-300 EUR Das läuft bei mir unter Billigrad - da ist natürlich nur das absolute, von der StVZO geforderte, Minimum dran. Für was vernünftigens muss man schon wenigstens das Dreifache anlegen. > Ausgerechnet die unwirksame Hinterradbremse auch noch redundant > auszuführen halte ich für eine eher abwegige Idee. Ausnahmen mag es > geben, i.d.R. wäre das an die hintere Zweitbremse verschwendete Geld > besser investiert, wenn man es für eine bessere Vorderradbremse > verwendete. Das sehe ich nicht so. Unwirksam ist die Hinterbremse nicht, die reicht für normale Bremsungen in der Ebene in aller Regel völlig aus - zumindest bei mir und wenn die Kette runter geflogen ist, ist nichts mehr mit Rücktritt. Da ist Redundanz keine schlechte Idee. Gleichzeitig entlastet die Rücktrittbremse die Beläge der hinteren Felgenbremse. Ich will beide nicht missen. Allerdings nutze ich mein Rad auch nicht unbedingt typisch: wenn ich durch hohes Gras irgendwo einen Hochwasserdamm runter rumple, brauche ich definitiv hinten und vorne eine Bremse.
Wolfgang S. schrieb: > Man sollte nicht jedem Modetrend hinterher > rennen, und schon gar nicht entlang von "es kann gar nicht teuer genug > sein". Eben das tue ich nicht. Keine Gimmics, keinen Firlefanz, dafür einen soliden Stahlrahmen (was unsolides habe ich schon zusammengeritten), Nabenschaltung mit Rücktritt, Nabendynamo, ordentliche Dioden-Lichtanlage mit Standlicht und vor allem Schutzbleche, die sich nicht schon nach 10.000 km als Konfetti verabschieden. Und dann muss das Teil natürlich auch noch zu meinen Körperproportionen passen.
Wolfgang S. schrieb: >>> Genauer gesagt nur die, die mit vorsintflutlichen Rücktrittbremsen >>> unterwegs sind. Eine Technik, die gottseidank im Verschwinden begriffen >>> ist. Rücktrittbremsen sind der letzte ScheiXX. >> >> Das ist totaler Unsinn, der auch durch dauerndes Wiederholen nicht >> wahrer wird Du mußt mir das nicht glauben. An meiner Meinung wirst du trotzdem nichts ändern. Ich habe genügend Erfahrung mit jeglicher Art von Bremsen am Fahrrad. > Es ist barer Unsinn, vergleichbar mit einer genau so > absurden Behauptung, viele Motorradfahrer seien mit vorsintflutlichen > Fußbremsen unterwegs, die der letzte Scheiß seien. Das verwechselt die > Betätigungsmechanik Kannst du mir zeigen, wo ich geschrieben habe, die Art der Betätigung wäre das Problem der Rücktrittbremse? Habe ich nämlich gar nicht. Abgesehen davon ist der Vergleich auch Unsinn: ein Motorrad hat ein dediziertes Bremspedal. Das ist immer in der gleichen Position und man erreicht beim Betätigen immer die gleiche Kraft und Bremswirkung (intakte Bremse vorausgesetzt). Für den Rücktritt wird hingegen das Antriebspedal genutzt. Das sich nicht immer in der gleichen Position befindet. Insofern gibt es hier tatsächlich schon mal einen Nachteil der Rücktrittbremse. Der ist aber IMHO nicht entscheidend, denn: Wolfgang S. schrieb: > Das liegt auch daran, daß sie bei vernünftigem Gebrauch nur für sparsame > Bremsungen verwendet wird. Wenn man will, kann man eine Rücktrittbremse > in einer längeren Abfahrt innerhalb kürzester Zeit durch Überhitzung > zuschanden fahren. So ist das. > Aber das - Dauerbremsen und Gewaltbremsungen - ist auch nicht gerade das > Anwendungsfeld von Rücktrittbremsen. Mit anderen Worten: die Rücktrittbremse erfüllt ihre Funktion (ihre einzige Funktion) nur mangelhaft. Komische Art von Vorteil.
Uhu U. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> im Preisbereich 200-300 EUR > > Das läuft bei mir unter Billigrad - da ist natürlich nur das absolute, > von der StVZO geforderte, Minimum dran. Von solch klischeehaften Beurteilungen sollte man sich lösen, sie sind selten von Vernunft getragen. > > Für was vernünftigens muss man schon wenigstens das Dreifache anlegen. Niemand hindert Dich, mehr Geld auszugeben, als für einen konkreten Einsatzzweck erforderlich ist. Die Vernunft sollte Dir allerdings sagen, daß Deine Kriterien wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sind. Lass es mich deutlicher sagen. Ein seinen Einsatzzweck erfüllendes Reiserad ist in dieser Preislage nicht zu bekommen, keine Frage, einfach weil all die notwendigen zusätzlichen Komponenten - verwindungssteifer, aber leichter Rahmen, Ösen für Anbauteile, Gepäckträger, robuste und leistungsfähigere Schaltung ... jede einzeln und in der Summe deutlich mehr Geld kosten. Umgekehrt ist aber bei einem "Hollandrad", welches nur in der Ebene und auf Kurzstrecken als sog. "Bahnhofsrad" oder zum Einkaufen verwendet wird, jeder Euro, der die obige Preisspanne nennenswert überschreitet, herausgeworfenes Geld. > >> Ausgerechnet die unwirksame Hinterradbremse auch noch redundant >> auszuführen halte ich für eine eher abwegige Idee. Ausnahmen mag es >> geben, i.d.R. wäre das an die hintere Zweitbremse verschwendete Geld >> besser investiert, wenn man es für eine bessere Vorderradbremse >> verwendete. > > Das sehe ich nicht so. Unwirksam ist die Hinterbremse nicht, die reicht > für normale Bremsungen in der Ebene in aller Regel völlig aus - Ja doch. Aber habe ich nicht gerade erst ausführlich erklärt, unter welchen Umständen die Hinterradbremse mehr oder weniger wirksam ist? Diese relative Unwirksamkeit, relativ zur Vorderradbremse, basiert auf der Verlagerung der Last auf das Vorderrad, in Abhängigkeit von der Verzögerung, und das so verursachte Limit ist durch eine zweite Bremse am Hinterrad um keinen cm/s^2 zu verbessern. Ist das so schwer zu verstehen? Ernsthaft? > zumindest bei mir und wenn die Kette runter geflogen ist, ist nichts > mehr mit Rücktritt. Ah, das ist ja doch noch ein Kaninchen im Hut. :-} Was genau sprach noch mal dagegen, mit der Vorderradbremse zu bremsen, wenn es auf deutliche Bremswirkung ankommt? Und woher kommt der Glaube, daß dann, wenn der zusätzliche Gebrauch der Hinterradbremse sinnvoll wird - etwa bei Fahren auf nassem Schnee - eine plötzlich runterfallende Kette noch handhabbar ist? Oder daß in dem Fall eine Felgenbremse besser dosierbar ist als ein Rücktritt? > Da ist Redundanz keine schlechte Idee. Doch, da ist Redundanz eine schlechte Idee. Eine bei einer Nabenschaltung - von der man bei einem Rücktritt ja ausgehen kann abspringende Kette deutet auf einen Defekt hin, der behoben werden sollte. Ein Rad, das einen solchen Defekt hat, ist kein Billigrad, auch kein Teuerrrad, sondern schlicht und einfach ein kaputtes Rad. Man sollte es reparieren, statt den Defekt mit einer ebenfalls defekten Lösung zu kaschieren zu versuchen. Man könnte natürlich auch auf die Idee kommen, die ungepflegten Bremszüge, bei denen schon ein, zwei Fasern gerissen sind, durch eine zweite Bremse pro Laufrad zu kompensieren. :-} >Gleichzeitig > entlastet die Rücktrittbremse die Beläge der hinteren Felgenbremse. Ersthaft? Ich glaub's nicht. > > Ich will beide nicht missen. > > Allerdings nutze ich mein Rad auch nicht unbedingt typisch: wenn ich > durch hohes Gras irgendwo einen Hochwasserdamm runter rumple, brauche > ich definitiv hinten und vorne eine Bremse. Das mag sein. Und hoffentlich hält der Damm das aus. Aber ok, ursprünglich war von Straßenfahrzeugen die Rede*), nicht von Spielzeug, mit dem die Landschaft zuschanden gefahren wird. *) "vorausgesetzt, die Straße ist trocken und griffig" im OP
Abel H. schrieb: > Der ist besonders tückisch, weil man ihn nicht kommen sieht. So etwas > Hinterlistiges kommt bei mir nicht dran. > ;) > Abel Warum bist du hier eigentlich unter neuem Namen unterwegs, Paul?
Axel S. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Es ist barer Unsinn, vergleichbar mit einer genau so >> absurden Behauptung, viele Motorradfahrer seien mit vorsintflutlichen >> Fußbremsen unterwegs, die der letzte Scheiß seien. Das verwechselt die >> Betätigungsmechanik > > Kannst du mir zeigen, wo ich geschrieben habe, die Art der Betätigung > wäre das Problem der Rücktrittbremse? Habe ich nämlich gar nicht. Ich hatte es doch direkt davor zitiert. Aber ich zitiere es gerne noch einmal. >>> Genauer gesagt nur die, die mit vorsintflutlichen Rücktrittbremsen >>> unterwegs sind. Eine Technik, die gottseidank im Verschwinden begriffen >>> ist. Rücktrittbremsen sind der letzte ScheiXX. Niemand, der mal eine >>> richtige Bremse gehabt hat ... > Abgesehen davon ist der Vergleich auch Unsinn: ein Motorrad hat ein > dediziertes Bremspedal. Das ist immer in der gleichen Position und man > erreicht beim Betätigen immer die gleiche Kraft und Bremswirkung > (intakte Bremse vorausgesetzt). Der Vergleich ist insofern relevant, als daß in beiden Fällen ein spezieller Betätigungmechanimus (Fußpedal) mit einer Bremsposition (nämlich hinten) gekoppelt ist, während man bei den meisten Zweirädern die Bremshebel fast beliebig positionieren und tauschen kann, bei vielen Fahrrädern auch praktisch, bei Motorrädern zumindest theoretisch. Auch wenn der Effekt beim Motorrad durch das hohe Fahrzeuggewicht und tiefe Schwerpunktlage weniger ausgeprägt und durch elektronischen Schnickschnack auch weitgehend der Kontrolle und dem Verständnis der Motorradfahrer entzogen wird, ergibt sich die Minderwirkung der Hinterradbremse bei einer Vollbremsung auch dort. Auch wenn ich das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal schreibe, es müsste doch begreiflich zu machen sein, daß der Effekt beim Fahrrad erheblich größer ist und die (Un-)Wirksamkeit der Hinterradbremse (und damit des Rücktritts und jeder anderen auf das Hinterrad wirkenden Felgen, Trommel, Rollen oder sonstwas-Bremse) keine Frage von "intakt" oder vor- oder nachsintflutlich ist, sondern eine grundsätzliche Eigenschaft eines konventionellen Fahrrades ist, die nur durch einen oder zwei Sandsäcke auf dem Gepäckträger oder eine völlig andere Radgeometrie (Liegerad z.B., mit eigenen Vor. und Nachteilen) beeinflusst werden könnte. > Für den Rücktritt wird hingegen das > Antriebspedal genutzt. Das sich nicht immer in der gleichen Position > befindet. Mehr noch, die Rücktrittbremse wird beim Fahrrad in anderen Situationen genutzt als die Fußbremse beim Motorrad. Auch das ist ein Unproblem. Die Rücktrittbremse ist eine Behelfs- und Feststellbremse für unkritische Situationen, die dort, wo man sie braucht, unersetzlich ist. Etwas pauschal gesagt, wer mit ihr umgehen kann, hat immer eines der beiden Pedale in der richtigen Position. Wer bremsbereit für eine Notbremsung sein will, hat die Hand an der Vorderradbremse. Wer bloß reaktionsschnell und/oder präzise, aber nicht gewaltsam bremsen will, rollt einfach nur und hat die Pedale in der richtigen Position. > Insofern gibt es hier tatsächlich schon mal einen Nachteil der > Rücktrittbremse. Der wesentliche Nachteil der Rücktrittbremse besteht darin, daß sie auf das Hinterrad wirkt. Aber ich wiederhole mich. >Der ist aber IMHO nicht entscheidend, denn: > > > Wolfgang S. schrieb: >> Das liegt auch daran, daß sie bei vernünftigem Gebrauch nur für sparsame >> Bremsungen verwendet wird. Wenn man will, kann man eine Rücktrittbremse >> in einer längeren Abfahrt innerhalb kürzester Zeit durch Überhitzung >> zuschanden fahren. > So ist das. So what? Niemand macht das. Und deshalb sind - darauf bezog sich meine Bemerkung - Rücktrittbremsen ziemlich dauerhaft. > >> Aber das - Dauerbremsen und Gewaltbremsungen - ist auch nicht gerade das >> Anwendungsfeld von Rücktrittbremsen. > > Mit anderen Worten: die Rücktrittbremse erfüllt ihre Funktion (ihre > einzige Funktion) nur mangelhaft. Komische Art von Vorteil. Quark. Du verwechselst also doch den Bedienungsmechanismus mit der jeweils betätigten Bremse. Interessant, daß Du Dir nach dem lauten Protest diesen Schuh dann doch noch anziehst.
Da D. schrieb: > > Warum bist du hier eigentlich unter neuem Namen unterwegs, Paul? Beitrag "Paul Baumann gesucht"
Wolfgang S. schrieb: > Auch wenn ich das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal schreibe, es > müsste doch begreiflich zu machen sein Das kannst du auch hundert Mal schreiben. Es deckt sich nicht mit den Erfahrungen, die viele gemacht haben. Es gibt auch ältere Radfahrer, die noch Stempelbremsen kennen. Dabei wird eine kleine Gummiplatte, der Stempel eben, auf das Vorderrad gedrückt. Damit erreicht man ungefähr zwei Bremswirkungen: "Nicht der Rede wert" und "Salto vorwärts". Da lernst du die vergleichsweise feinst dosierbare Rücktrittbremse dann zu schätzen. Genauso gibt es Motorradfahrer, vor allem ehemalige Motorradfahrer, die nicht letzte Woche aufgehört haben, sondern schon vor Jahrzehnten. Bist du mal mit einer alten BMW mit Trommelbremsen gefahren? Da kannst du vorne ziehen, bis der Bowdenzug fast reisst, ja Bowdenzug, nix Hydraulik. Während man hinten richtig schön bremsen kann. Man hat ja auch nichts anderes und im Grunde genommen ist das heutzutage gemeingefährlich. Das ist eben was anderes als ein Yoghurtbecher mit Kaugummireifen, bei dem die beiden Scheiben gerade noch ins Vorderrad passen. Das sind aber alles Erfahrungen, die so mancher gemacht hat und bis heute daran festhält. Vielleicht solltest du einfach mal etwas weniger arrogant und oberlehrerhaft auftreten, denn recht hast du ja, was das Bremsen angeht. Theoretisch und mit auch nur halbswegs modernem Gerät auch praktisch.
Wolfgang S. schrieb: > Von solch klischeehaften Beurteilungen sollte man sich lösen, sie sind > selten von Vernunft getragen. Bei Elektronik bekommst du, was du bezahlst - warum sollte das bei Fahrrädern anders sein? > Umgekehrt ist aber bei einem "Hollandrad", welches > nur in der Ebene und auf Kurzstrecken als sog. "Bahnhofsrad" oder zum > Einkaufen verwendet wird, jeder Euro, der die obige Preisspanne > nennenswert überschreitet, herausgeworfenes Geld. Über "Bahnhofsräder", die in ihrer Lebenszeit eh nur ein paar 1.000 km gefahren werden, zerbreche ich mir nicht den Kopf. Interessant wirds erst, wenn man damit wirklich ordentliche Strecken fährt. Bei mit sind es z.Zt. deutlich über 1.000 km pro Monat. Mein derzeitiges hat jetzt 70.000 auf der Gabel.
>Bei Elektronik bekommst du, was du bezahlst - warum sollte das bei >Fahrrädern anders sein? es gibt 2 Punkte: Gewicht und Funktion je leichter desto teurer heißt aber nicht, dass dadurch die Funktion besser wird (eher im Gegenteil) natürlich bekommt man auch für 1000€ vernünftige Fahrräder, die wiegen dann aber dementsprechend viel.
Robert L. schrieb: > natürlich bekommt man auch für 1000€ vernünftige Fahrräder, die wiegen > dann aber dementsprechend viel. Na ja, auf 3 kg mehr oder weniger kommts mir als Flachlandfahrer nicht an und "um die Wette" fahre ich eh nicht. Das Gepäck ist bei mir der größere Gewichtsfaktor: Getränke, Regenschutz, Werkzeug, ... Da kommen schon noch ein paar kg zusammen.
Patrick J. schrieb: > Allerdings verstehe ich Dein Problem nicht wirklich. > Wenn Du 'rechts bremst' und statt rasch Geschwindigkeit abzubauen, steht > das Hinterrad - was spricht dagegen, mit der anderen Hand die andere > Bremse ebenfalls zu bedienen? Es geht um eine Gefahrenbremsung oder besser Notbremsung - und da wird spontan scharf gebremst und nicht erst überlegt, welches Rad man gerade fährt und welcher Bremshebel nun welches Rad bremst. Das mag bei harten Bremsübungen auf einem Parkplatz noch angehen, wenn im Straßenverkehr der Sensenmann nach deinem Arsch greift, sieht die Sache etwas anders aus. In meinem 1. Beitrag ging es um einen PKW, der mich erst links vom Radweg überholt hat, um dann ohne Vorwarnung rechts abzubiegen. Wäre im Prinzip noch kein Problem gewesen, aber ich vergesse immer, dass ich das Bike nicht mal auf gerade Stecke und guter Fahrbahn aus 20 kmh NOTbremsen kann, ohne dass das Rad hinten blockiert und hinten wegrutscht. Würde ich rechts das Vorderrad bremsen, wäre eine Notbremsung kaum ein Problem, da ich auf einem Bike eher mit mäßiger Geschwindigkeit unterwegs bin. Luca E. schrieb: > Vertausche doch einfach die beiden Bowdenzüge ... Das ist leichter gesagt als getan, denn: Wolfgang S. schrieb: > Je nach Fahrradtyp und Lenkerbreite führt das nämlich zu einer recht > merkwürdigen, um nicht zu sagen unvorteilhaften Zugführung, die dem > sicheren Bremsen nicht gerade förderlich ist. Genau das ist der Punkt, da kann ich gleich einen Knoten in die Bowdenzüge machen. Wenn es dann mal kracht, möchte ich mir im Schadensfall nicht eine Mitschuld anhängen lassen, weil ich durch eine Veränderung der Bremsen (unvorteilhafte Bremsseilführung) den Unfall mitverschuldet habe.
Najaaa, also, so groß ist das Problem nun auch wieder nicht... Gustav K. schrieb: > Es geht um eine Gefahrenbremsung oder besser Notbremsung - und da wird > spontan scharf gebremst und nicht erst überlegt, welches Rad man gerade > fährt und welcher Bremshebel nun welches Rad bremst. Ist ja richtig, aber für maximale Bremswirkung zieht man doch ohnehin beide Bremsen. Und kritisch bezüglich der ggf. zu großen Bremswirkung ist doch eher die Vorderrad-Bremse?! Wenn das Vorderrad eine Verzögerung entwickelt, die dem Fahrer den eleganten Salto über den Lenker abnötigt, dann ist das kritisch. Wenn das Hinterrad blockiert, ja nun, dann blockiert's halt?! Gustav K. schrieb: > ich vergesse immer, dass ich das > Bike nicht mal auf gerade Stecke und guter Fahrbahn aus 20 kmh > NOTbremsen kann, ohne dass das Rad hinten blockiert und hinten > wegrutscht. Wenn du bei blockierendem Hinterrad selbst auf gerader Strecke und guter Fahrbahn seitlich wegrutscht, dann stimmt irgendwas nicht; überprüfe doch mal die Geometrie des Rades oder die Gewichtsverteilung von Satteltaschen oder anderen Anbauten. Ein geübter Radfahrer müsste ein Fahrrad mit blockiertem Hinterrad schon ein paar Meter gerade halten können. Gustav K. schrieb: >> Je nach Fahrradtyp und Lenkerbreite führt das nämlich zu einer recht >> merkwürdigen, um nicht zu sagen unvorteilhaften Zugführung, die dem >> sicheren Bremsen nicht gerade förderlich ist. > > Genau das ist der Punkt, da kann ich gleich einen Knoten in die > Bowdenzüge machen. Ach Quark. Der einfache Bogen des Bowdenzuges wird oben etwas schärfer und bildet unten ein leichtes "S" aus, aber das ist doch kein ernsthaftes Problem. Die Zugführung zum Hinterrad ist wesentlich unvorteilhafter, und die Hinterradbremse tut's trotzdem. Ich kann die Unzufriedenheit mit der Inkonsequenz der Bremshebel-Anordnung zwar gut nachvollziehen, aber dass mit einem ungewohnten Fahrrad keine Notbremsung möglich wäre, das finde ich doch etwas übertrieben.
Gustav K. schrieb: > Genau das ist der Punkt, da kann ich gleich einen Knoten in die > Bowdenzüge machen. Wenn es dann mal kracht, möchte ich mir im > Schadensfall nicht eine Mitschuld anhängen lassen, weil ich durch eine > Veränderung der Bremsen (unvorteilhafte Bremsseilführung) den Unfall > mitverschuldet habe. Ihr habt doch nicht alle Speichen an der Felge. Es ist scheißegal, wo die Bremshebel sitzen. Gefährlich sind nur die, bei denen der Bowdenzuganschluß in der Mitte ist.
Wolfgang S. schrieb: > Axel S. schrieb: > Der Vergleich ist insofern relevant, als daß in beiden Fällen ein > spezieller Betätigungmechanimus (Fußpedal) mit einer Bremsposition > (nämlich hinten) gekoppelt ist, während man bei den meisten Zweirädern > die Bremshebel fast beliebig positionieren und tauschen kann, bei vielen > Fahrrädern auch praktisch, bei Motorrädern zumindest theoretisch. Nichts desto trotz bezog sich meine Kritik an Rücktrittbremsen nicht darauf, daß sie mit dem Fuß bedient werden. Und auch nicht darauf, daß sie am Hinterrad wirken. Sondern darauf, daß sie sogar am Hinterrad jeder Felgen- oder gar Scheibenbremse weit unterlegen sind. Und zwar in jeder Hinsicht. Sei es Dosierbarkeit, Verzögerung oder Standfestigkeit. > Auch wenn ich das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal schreibe, es > müsste doch begreiflich zu machen sein, daß der Effekt beim Fahrrad > erheblich größer ist und die (Un-)Wirksamkeit der Hinterradbremse (und > damit des Rücktritts und jeder anderen auf das Hinterrad wirkenden > Felgen, Trommel, Rollen oder sonstwas-Bremse) keine Frage von "intakt" > oder vor- oder nachsintflutlich ist, sondern eine grundsätzliche > Eigenschaft eines konventionellen Fahrrades ist Und das ist in dieser Allgemeinheit schlicht falsch. Ja, die Bremswirkung der Hinterradbremse ist geringer. Bedingt durch den hohen Schwerpunkt und die dadurch erfolgende Entlastung des Hinterrads bei einer Bremsung. Aber das bedeutet nicht, daß die Hinterradbremse nutzlos oder ihre Funktion bedeutungslos wäre. Wenn man mit dem Rad nur im ebenen Gelände unterwegs ist, wenn man nur mal zur Eisdiele oder zum Bäcker rollt, dann vielleicht. Dann braucht man eigentlich auch gar keine Bremsen. Aber schon bei nasser Fahrbahn oder gar auf losem Boden braucht man beide Bremsen, wenn man das Rad aufrecht und in der Spur halten will. Womöglich gar noch in einer Kurve bremsen muß. Ich glaube du bist noch nie ernsthaft Fahrrad gefahren. 40-50km/h in der Gruppe mit dem Rennrad. 1000 Höhenmeter bergab mit Gepäck auf alpinen Straßen. Oder mit dem MTB bergab auf einer Kies- oder Schotterpiste.
Thomas E. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Auch wenn ich das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal schreibe, es >> müsste doch begreiflich zu machen sein > > Das kannst du auch hundert Mal schreiben. Es deckt sich nicht mit den > Erfahrungen, die viele gemacht haben. Und Du solltest Dir dieses verstümmelnde Zitieren verkneifen, dann kannst Du Dir und anderen auch Ergüsse über Stempelbremsen und andere tatsächlich obsolete und unbrauchbare Konstruktionen ersparen. Zur Erinnerung, es ging um die bei einer starken Bremsung veränderte Lastverteilung, durch die das Hinterrad entlastet wird und so unabhängig von der Bremsmechanik nur noch wenig zur Verzögerung beitragen kann. In diesem (!) Kontext schrieb ich den folgenden Absatz: "Auch wenn ich das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal schreibe, es müsste doch begreiflich zu machen sein, daß der Effekt beim Fahrrad erheblich größer ist und die (Un-)Wirksamkeit der Hinterradbremse (und damit des Rücktritts und jeder anderen auf das Hinterrad wirkenden Felgen, Trommel, Rollen oder sonstwas-Bremse) keine Frage von "intakt" oder vor- oder nachsintflutlich ist, sondern eine grundsätzliche Eigenschaft eines konventionellen Fahrrades ist, die nur durch einen oder zwei Sandsäcke auf dem Gepäckträger oder eine völlig andere Radgeometrie (Liegerad z.B., mit eigenen Vor. und Nachteilen) beeinflusst werden könnte." Du kannst gerne behaupten, daß Du jenseits der Physik auf magische Weise durch die Art der Bremsbetätigung mehr Gewicht aufs Hinterrad bringen kannst. Erlaube mir dann aber, das in die selbe Kategorie wie sauerstofffreie Lautsprecherkabel oder magnetische Wasserenthärtung einzusortieren. > > Es gibt auch ältere Radfahrer, die noch Stempelbremsen kennen. Dabei > wird eine kleine Gummiplatte, der Stempel eben, auf das Vorderrad > gedrückt. Damit erreicht man ungefähr zwei Bremswirkungen: "Nicht der > Rede wert" und "Salto vorwärts". Da lernst du die vergleichsweise feinst > dosierbare Rücktrittbremse dann zu schätzen. Ja danke, so alt bin ich dann doch noch nicht. Aber ich bin, wie ebenfalls schon mal erwähnt, jahrzehntelang mit dem Rennrad zur Arbeit gefahren und auch tausende Kilometer im Urlaub und das überwiegend nicht im Flachland. Also versuch' lieber nicht, mir einen vom Pferd zu erzählen. :-} > > Genauso gibt es Motorradfahrer, vor allem ehemalige Motorradfahrer, die > nicht letzte Woche aufgehört haben, sondern schon vor Jahrzehnten. Und es gibt junge und alte Motorradfahrer, die gerade erst angefangen haben und die dank ABS & Co. kaum noch wissen oder verstehen, wie man eine hand- oder fußbetätigte Bremse dosiert oder wovon hier die Rede ist. Dein Punkt war ...was? > > Bist du mal mit einer alten BMW mit Trommelbremsen gefahren? Nein, aber u.a. eine alte MZ ETS 250 mit Trommelbremsen, die ich sogar mal bis auf das letzte Kugellager zerlegt und dann in besserem Zustand als vorher auch wieder zusammengebaut habe. Ist aber rund vierzig Jahre her und heute würde ich mit so einem Ding nicht mehr fahren wollen, jedenfalls nicht regelmäßig. > Da kannst > du vorne ziehen, bis der Bowdenzug fast reisst, ja Bowdenzug, nix > Hydraulik. Während man hinten richtig schön bremsen kann. Nun, wenn man vorsichtig und vor allem langsam genug fährt, mag das eine Weile gutgehen. Da ich aber auch damals die physikalischen Zusammenhänge bereits begriffen hatte - so schwer ist das ja auch nicht -, habe ich meine Zeit nicht mit der Hinterradbremse verschwendet, die war, so wie sie war, gut genug, sondern - im Rahmen des Möglichen - die Trommelbremse vorne wieder auf Vordermann gebracht. Was genau das Problem war und welche Abhilfen es gab, würde hier zu weit führen. > Man hat ja > auch nichts anderes und im Grunde genommen ist das heutzutage > gemeingefährlich. Das ist eben was anderes als ein Yoghurtbecher mit > Kaugummireifen, bei dem die beiden Scheiben gerade noch ins Vorderrad > passen. Gemeingefährlich sind Leute, die glauben, mit Motorfahrzeugen auf öffentlichen Straßen Rennen fahren zu müssen. Kein Reifen ist so breit und klebrig, keine innenbelüftete Scheibenbremse so gut, daß sich nicht doch irgend ein Idiot fände, der bei dem Versuch, deren Limits auszureizen, sich und - bedauerlicherweise manchmal auch andere - dabei himmelt. > > Das sind aber alles Erfahrungen, die so mancher gemacht hat und bis > heute daran festhält. Vielleicht solltest du einfach mal etwas weniger > arrogant und oberlehrerhaft auftreten, Die Bitte gebe ich mit Zinsen zurück. Aber wenn ich mir etwas wünschen dürfte, ja? Bleib bitte so arrogant und oberlehrerhaft wie hier demonstriert, aber laß' die Ignoranz und die Versuche weg, vom konkret diskutierten Sachverhalt abzulenken, indem Du persönlich wirst. Danke für Dein Verständnis. > denn recht hast du ja, was das > Bremsen angeht. Theoretisch und mit auch nur halbswegs modernem Gerät > auch praktisch. Weiß ich, theoretisch wie praktisch. Und spezifisch in Bezug auf die Hinterradbremse beim Fahrrad, um die es hier ja ging, auch mit Gerät, das schon ein halbes Jahrhundert alt ist.
Gustav K. schrieb: > aber ich vergesse immer, dass ich das Bike nicht mal auf gerade Stecke > und guter Fahrbahn aus 20 kmh NOTbremsen kann, ohne dass das Rad > hinten blockiert und hinten wegrutscht. Dann lass es doch einfach etwas rutschen. Das ist immer noch besser als sich vorsichtig an die Blockiergrenze heranzutasten und damit die volle Bremswirkung nur zeitverzögert zu entfalten. Die perfekte Bremsung (leichtes Rutschen bei gleichzeitigem Weiterrotieren der Räder) bekommst du als Gelegenheitsradfahrer sowieso nicht hin. Selbst ein Profi schafft das reproduzierbar nur unter Laborbedingungen. Wenn wenn das Hinterrad etwas zu Seite ausbricht, ist das bei 20 km/h auch überhaupt kein Problem, denn bei dieser Geschwindigkeit sind Bremsweg und -dauer so kurz, dass dein Gefährt schon steht, bevor es sich nennenswert aus der Geradeausrichtung wegdrehen kann. Gustav K. schrieb: > Würde ich rechts das Vorderrad bremsen, wäre eine Notbremsung kaum ein > Problem, da ich auf einem Bike eher mit mäßiger Geschwindigkeit > unterwegs bin. Doch, das wäre genauso ein Problem, da du nur das Bremsen auf deinem Motorrad gewohnt bist und sich das Bremsen auf dem Fahrrad davon um mehr als nur die Anordnung der Bremshebel unterscheidet. Gustav K. schrieb: > Luca E. schrieb: >> Vertausche doch einfach die beiden Bowdenzüge ... > > Das ist leichter gesagt als getan, denn: > ... Wenn das wirklich ein Problem für dich darstellt, dann kauf doch einfach – wie oben von Robert vorgeschlagen – ein englisches Fahrrad. Da sind die Bremsen für dich "richtig" herum, bei einem australischen ebenso.
Gustav K. schrieb: > In meinem 1. Beitrag ging es um einen PKW, der mich erst links vom > Radweg überholt hat, um dann ohne Vorwarnung rechts abzubiegen. Aber laß' mich raten: Du hältst Radwege für wünschenswert und erforderlich, weil nur dort die Radfahrer endlich rundum sicher sind. Ein fundamentaler Irrtum kommt nämlich selten allein.
Matthias L. schrieb: > Ist ja richtig, aber für maximale Bremswirkung zieht man doch ohnehin > beide Bremsen. Das ist unzutreffend.
Axel S. schrieb: > Ich glaube du bist noch nie ernsthaft Fahrrad gefahren. 40-50km/h in der > Gruppe mit dem Rennrad. 1000 Höhenmeter bergab mit Gepäck auf alpinen > Straßen. Oder mit dem MTB bergab auf einer Kies- oder Schotterpiste. Na da ist ne Rücktrittbremse natürlich sinnfrei. Hat jemand das Gegenteil behauptet? Aber geht es überhaupt um dieses Szenario? Kleiner Tipp: einigt euch mal auf ein konkretes Szenario, dann kann man auch sinnvoll über die Ausrüstung diskutieren. Ansonsten ist das fürn Popo. Daseinsberechtigung hat grundsätzlich erstmal alles, meine Herren. Es kommt wie immer auf das Einsatzgebiet und die eigenen Ansprüche an.
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Axel S. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Axel S. schrieb: > >> Der Vergleich ist insofern relevant, als daß in beiden Fällen ein >> spezieller Betätigungmechanimus (Fußpedal) mit einer Bremsposition >> (nämlich hinten) gekoppelt ist, während man bei den meisten Zweirädern >> die Bremshebel fast beliebig positionieren und tauschen kann, bei vielen >> Fahrrädern auch praktisch, bei Motorrädern zumindest theoretisch. > > Nichts desto trotz bezog sich meine Kritik an Rücktrittbremsen *nicht* > darauf, daß sie mit dem Fuß bedient werden. Ernsthaft? Es ging Dir also darum, daß man die Rücktrittbremse besser nach vorne verlegen sollte? >Und auch nicht darauf, daß > sie am Hinterrad wirken. Sondern darauf, daß sie sogar am Hinterrad > jeder Felgen- oder gar Scheibenbremse weit unterlegen sind. Also doch genau das, was ich sagte: Du glaubst also doch irrtümlich, daß die beschränkte Wirkung der Rücktrittbremse eine Folge einer mangelhaften Konstruktion sei und nicht einer Folge der Tatsache, daß sie am Hinterrad angreift. >Und zwar in > jeder Hinsicht. Sei es Dosierbarkeit, Verzögerung oder Standfestigkeit. Eine Rücktrittbremse ist unter den Bedingungen, in denen das eine Rolle spielt - Nässe z.B. - mindestens so gut dosierbarer wie z.B. eine am Hinterrad angreifende Felgenbremse. Und dann erheblich zuverlässiger. Ihre begrenzte Verzögerung liegt, wie inzwischen bis zum Erbrechen erläutert, an der Physik und nicht an der Konstruktion. Standfestigkeit spielt im gegebenen Zusammenhang überhaupt keine Rolle. > >> Auch wenn ich das jetzt schon zum zweiten oder dritten Mal schreibe, es >> müsste doch begreiflich zu machen sein, daß der Effekt beim Fahrrad >> erheblich größer ist und die (Un-)Wirksamkeit der Hinterradbremse (und >> damit des Rücktritts und jeder anderen auf das Hinterrad wirkenden >> Felgen, Trommel, Rollen oder sonstwas-Bremse) keine Frage von "intakt" >> oder vor- oder nachsintflutlich ist, sondern eine grundsätzliche >> Eigenschaft eines konventionellen Fahrrades ist > > Und das ist in dieser Allgemeinheit schlicht falsch. Ja, die > Bremswirkung der Hinterradbremse ist geringer. Nein, das ist Unsinn. Die Bremswirkung ist nicht geringer, sie ist je nach Geometrie des Fahrrads nach oben begrenzt. Die übliche Reibpaarung Gummi auf Asphalt läßt eine Verzögerung von knapp einem g zu, wenn die Radgeometrie mitmacht. Bei einem Rennrad kommt schon deutlich früher das Hinterrad hoch, sobald die Resultante oberhalb des vordern Reifenaufstandspunkts liegt. Bei der Verzögerung trägt das Hinterrad überhaupt nichts mehr bei, weil es den Boden gar nicht mehr berührt. Bei Rädern mit längerem Radstand wird ebenfalls bei einer Vollbremsung das Hinterrad soweit entlastet, daß der Versuch, den theoretisch möglichen zusätzlichen Beitrag auch noch zu nutzen, dieses dann zum Blockieren und/oder Wegrutschen bringt, was dann typischerweise zu einem instinktiven Lockern der Vorderradbremse und somit einer insgesamt geringeren Gesamtverzögerung führt. Auch hier ist also zweckmäßiger, den Versuch gar nicht erst zu machen, man gewinnt nicht viel, kann aber einiges verlieren. > Bedingt durch den hohen > Schwerpunkt und die dadurch erfolgende Entlastung des Hinterrads bei > einer Bremsung. Eben. > Aber das bedeutet nicht, daß die Hinterradbremse > nutzlos oder ihre Funktion bedeutungslos wäre. Niemand hat behauptet, daß die Hinterradbremse nutzlos sei. Oder daß ihre Funktion bedeutungslos sei, was immer das bedeuten soll. Der Punkt ist, daß sie bei einer Vollbremsung auf trockener Straße nahezu funktionslos ist, bei manchen Fahrrädern komplett, bei den meisten Fahrrädern immer noch so weit, daß ihr Beitrag deutlich überschätzt wird. Möglicherweise liegt dies auch daran, daß viele Radfahrer eine Vollbremsung gar nicht beherrschen. Bei Autofahrern ist das Phänomen bekannt, bei Radfahrern nicht so sehr. Ok, überzeugt, ich gebe klein bei. Wer glaubt, daß die Hinterradbremse bei einer unkontrollierten Vollbremsung eine wesentliche Funktion hat, hat vermutlich recht - er braucht sie. > > Wenn man mit dem Rad nur im ebenen Gelände unterwegs ist, wenn man nur > mal zur Eisdiele oder zum Bäcker rollt, dann vielleicht. Dann braucht > man eigentlich auch gar keine Bremsen. Das sieht mir jetzt aber sehr nach Trotzphase aus. :-) > Aber schon bei nasser Fahrbahn > oder gar auf losem Boden braucht man beide Bremsen, wenn man das Rad > aufrecht und in der Spur halten will. Eine Randbedingung, die ich in meinem ersten Beitrag zum Thema gleich mehrfach erwähnt habe. > Womöglich gar noch in einer Kurve > bremsen muß. Auch in der Kurve beschränkt man sich unter Normalbedingungen - trockener Asphalt, vernünftige Reifen - besser auf die Vorderradbremse. >Ich glaube du bist noch nie ernsthaft Fahrrad gefahren. Ich bin jahrzehntelang mit dem Rad zur Arbeit gefahren, einen großen Teil davon 25 km und rund 150 Höhenmeter pro Tag, im Sommer wie im Winter, nach der Anfangsphase mit einem regelmäßigen Gesamtschnitt von ca 25 km/h, trotz recht ungünstiger Bedingungen, was Straßen und Verkehr angeht. Auch habe ich einige Jahre lang den Bedarf meiner Familie an Lebensmitteln usw. mit Fahrrad und Anhänger herangekarrt und dabei eine Reihe von unterschiedlichen Optionen durchprobiert. Es steht Dir frei, das als "nicht ernsthaft" abzutun. Gestatte mir aber, das im Gegenzug (s.w.u.) ebenfalls zu tun. Vielen Dank für Dein Verständnis. > 40-50km/h in der Gruppe mit dem Rennrad. 1000 Höhenmeter bergab mit > Gepäck auf alpinen Straßen. Oder mit dem MTB bergab auf einer Kies- oder > Schotterpiste. Ah, Themawechsel, Fahren unter Rennbedingungen, Fahren im Gelände, Fahren mit Gepäck, das Fahrrad als Sport- und Spielgerät. Ich werte das mal als verbrämte Zustimmung zu dem, was ich wirklich geschrieben habe und dieses zu der usprünglich aufgestellten Behauptung.
Wolfgang S. schrieb: >> Nichts desto trotz bezog sich meine Kritik an Rücktrittbremsen *nicht* >> darauf, daß sie mit dem Fuß bedient werden. > > Ernsthaft? Es ging Dir also darum, daß man die Rücktrittbremse besser > nach vorne verlegen sollte? Ach leck mich doch. Du hast Recht und ich meine Ruhe.
Wolfgang S. schrieb: >> Ist ja richtig, aber für maximale Bremswirkung zieht man doch ohnehin >> beide Bremsen. > > Das ist unzutreffend. Warum?
Luca E. schrieb: > Vertausche doch einfach die beiden Bowdenzüge, dann ist es wie bei > (d)einem Motorrad. Der Händler meines Vertrauens hat mich VOR Auslieferung meines MTBs gefragt, ob Ich hinten rechts oder vorne rechts bremse. Der hat es dann so gebaut, wie Ich wollte. Ich kann auch meine Bremskraft am Hebel einstellen und der Fahrbahn anpassen. Kauf Dir ein gutres Rad!
Wolfgang S. schrieb: > Matthias L. schrieb: > >> Ist ja richtig, aber für maximale Bremswirkung zieht man doch ohnehin >> beide Bremsen. > > Das ist unzutreffend. Also kann man (deiner Meinung nach) mit einer Bremse mehr Bremswirkung erzielen als mit beiden Bremsen? Das kannst du sicherlich auch erläutern.
Alten Thread wieder ausgegraben, ohne ihn aber zu lesen und zur Sache etwas beitragen zu können? Schwaches Bild, das. Bernd S. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Matthias L. schrieb: >> >>> Ist ja richtig, aber für maximale Bremswirkung zieht man doch ohnehin >>> beide Bremsen. >> >> Das ist unzutreffend. > > Also kann man (deiner Meinung nach) mit einer Bremse mehr Bremswirkung > erzielen als mit beiden Bremsen? Auch das ist unzutreffend. > Das kannst du sicherlich auch erläutern. Klar kann ich und habe ich. Vor reichlich einem Monat in diesem Thread hier. Was genau hast Du an der ausführlichen Erläuterung z.B. in Beitrag "Re: Unötiges Unfallrisiko beim Fahrradfahren" denn nicht verstanden?
Ralf L. schrieb: > Für Nichtmotorradfahrer ist es aber besser wenn die Vorderradbremse > links ist, weil die meisten Meschen Rechtshänder sind. Denn wer aus > Reflex mit Rechts zu stark bremst, fliegt evtl. über den Lenker. Da stecken jetzt aber gleich mehrere falsche Annahmen drin: Erstens hat die Position der Bremse nichts mit deren optimalen Wirkung zu tun, weil maximal für den Rechtshänder ein Genauigkeitsvorteil bestünde, dieser aber nicht auf der Bremshand benötigt wird (s.u.). Zweitens wird auch nicht reflexartig falsch gebremst. Gibt es in der Praxis nicht. Ist alles eine Gewöhnungssache. Einen Überschlag gibt es in aller Regel auch nicht, wenn man richtig auf dem Rad sitzt, weil der Schwerpunkt tief genug liegt. Eher rutscht der Reifen. Die meisten Motorradfahrer haben da kein Problem, wie Ich mal in einem Projekt lernen durfte, auch wenn sie es vom Rad her anders gewöhnt waren. Erstaunlich, ist aber so. Mit welcher Hand wo gebremst wird, ist reine Tradition und letztlich Geschmackssache. Rennräder waren immer schon so gebaut, dass die HRB rechts ist und die VRB links. Daher müsste man eigentlich fragen, warum man beim Motorrad umgedacht hat und die Bremse mit der falschen Hand bedient, denn Kuppeln erfordert mehr Gefühl, als Bremsen und bei den Meisten ist Rechts die Haupthand. Somit wäre es mit Bezug auf die Aussage oben, sinnvoller gewesen, die Kupplung nach rechts zu montieren. Es gibt demgemäß auch Motorräder, die genau aus diesem Grund auf links gebaut werden, weil die Fahrer es so möchten, womöglich auch, weil sie es vom Fahrradfahren so gewöhnt sind :-) Auch um z.B. Verletzungen der rechten Hand zu umgehen, lassen sich einige die Bremse umbauen - desweiteren gibt es Überlegungen, den oft überflüssigen Kupplungshebel durch einen HR-Bremshebel zu ersetzen. Das Ganze ist also eine "weiche" Angelegenheit. Wer da Probleme hat, kann es sich beim Fahrrad umbauen.
Zu der anderen Frage, ob man mit einer oder beiden Bremsen besser bremst: Es ist sicher einfacher, die Bremswirkung mit einer Bremse zu kontrollieren und schnell aufzubauen und damit ist die VRB im Fokus. Allerdings ist zu Beginn des Bremsmanövers beim Fahrrad und auch überwiegend beim Motorrad das HR stärker belastet und verkraftet somit mehr Bremskraft. Also beginnt der optimale Bremsvorgang mit 2 Bremsen immer mit der HR-Bremse. Wie schnell man das umverteilen kann und sollte, hängt von der Balance und den Federmomenten ab: Bei einem Motorrad kommt die Fahrzeugmasse recht rasch nach vorn - gemäß der Härte VR-Feder. Eine Harley ist da sicher anders zu bewerten, als eine Suzuki mit aktiver Federgabel. Beim Fahrrad wiederum hängt es davon ab, was der Fahrer mit den Armen bewusst oder unbewusst macht und wieviel er Druck gibt. Bei einer Vollbremsung geradeaus kommen erst die Arme, dann der Druck. Bei einer Bremsung in einer Kurve lässt man die Arme manchmal durchsacken, um nicht zuviel Druck zu erzeugen, weil noch Seitenkräfte fürs Lenken benötigt werden. Beim normalen Bremsen lässt man die Bremskraft daher schnell von hinten nach vorne rutschen, beim Kurvenbremsen entsprechend langsamer und dann auch wieder nach hinten gleiten. Umgekehrt erzeugen MTB-Fahrer beim downhill-Rennen gerne mal einen harten Bremsimpuls mit dem Hinterrad, um eine Drehung des Rades in die Kurve einzuleiten und dafür braucht man das meiste Gefühl und daher ist die HRB beim MTB völlig richtigerweise auf der Gefühlshand und die ist bei den meisten Rechts. Passt also alles. :-)
Habe vor kurzem jemanden gesprochen, der mit dem Rad gestürzt ist: Der hat bei einer Notbremsung zu fest zugelangt und sich noch vor der Kollision hingelegt. Der "Verursacher" ist weitergefahren, schließlich ist es nicht seine Schuld, wenn sich jemand in den Dreck schmeißt ... Was mich etwas wundert: Oft wurde geschrieben, man würde über das Vorderrad absteigen. Kann ich nicht nachvollziehen, bei meinem Fahrrad würde eher der Reifen vorne durchrutschen, ebenso bei meinem Motorrad. Möglicherweise hat das was mit der Lage des Schwerpunktes und der Geometrie des Fahrwerks (Rahmen + Gabel) zu tun. Möchte mal eine fette Harley oder eine 6-Zylinder Goldwing sehen, die hinten hoch geht. Yalu X. schrieb: > Wenn wenn das Hinterrad etwas zu Seite ausbricht, ist das bei 20 km/h > auch überhaupt kein Problem ... Ich glaube, manch einer hier verwechselt eine unmittelbare Notbremsung mit irgendwelchen Bremsübungen auf einem Parkplatz ... Für mich ist das sehr wohl ein Problem, denn mein "Notfallprogramm" sagt: Beide Bremsen loslassen, um nicht zu stürzen! Fahrzeug stabilisieren und erneut bremsen. Wäre soweit OK, wenn man dadurch nicht gewaltig Bremsweg verschenkt und man u.U. kollidiert, obwohl es eigentlich noch gereicht hätte.
Jürgen S. schrieb: > Zweitens wird auch nicht reflexartig falsch gebremst. Gibt es in der > Praxis nicht. Ist alles eine Gewöhnungssache. > > Einen Überschlag gibt es in aller Regel auch nicht, wenn man richtig auf > dem Rad sitzt, weil der Schwerpunkt tief genug liegt. Eher rutscht der > Reifen. Das hab ich aber schon anders erlebt: Ich war mit meinem Rad (Rechts Vorderradbremse) beim Radhändler der wollte eine kleine Probefahrt machen und musste dazu wenige Meter nach dem Aufsteigen gleich scharf abbiegen. Er hat es nicht geschafft und lag dann am Boden. Fazit: Wenn man es weiß, kann man sich sicherlich entsprechend darauf einrichten. Der Händler hat nicht damit gerechnet und ich hab nix gesagt, weil es für mich der Normalzustand war. Gustav K. schrieb: > Was mich etwas wundert: Oft wurde geschrieben, man würde über das > Vorderrad absteigen. Kann ich nicht nachvollziehen, bei meinem Fahrrad > würde eher der Reifen vorne durchrutschen, ebenso bei meinem Motorrad. > Möglicherweise hat das was mit der Lage des Schwerpunktes und der > Geometrie des Fahrwerks (Rahmen + Gabel) zu tun. Wenn der Reifen genug Grip hat ist es mit einer vernünftigen Bremse kein Problem, das Hinterrad beim Bremsen hochzubekommen. Bei meinem Rad geht das sogar dann noch, wenn ich mit dem Arsch hinter dem Sattel bin, der Schwerpunkt also noch weiter hinten liegt als normal. Bei losem Schotter geht das natürlich eher nicht, wer dort voll an der Bremse zieht macht das aber auch nur einmal. Auf Asphalt oder trockenen Wald- / Feldwegen indeß hab ich genug Biss daß das Problemlos möglich ist.
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Hubert M. schrieb: > dadurch fast maximale Bremswirkung ohne zu > schleudern. Hast du kein Gefühl in deinen Fingern? Nachdem ich meine Bremsen und das Hinterrad gegen neue gewechselt hatte gab es für mich auch das Problem dass ich entweder nur blockierend bremsen konnte oder eben gar nicht. Ich hatte natürlich versucht den Bremshebel ganz vorsichtig zu ziehen und den optimalen Punkt zu finden, aber da war nichts zu machen. Nach einiger Zeit hatte sich das dann so weit eingeschliffen dass es wirklich eine Gleitreibung gab. Ich muss jetzt wieder meine Bremsbacken wechseln weil die schon so weit abgeschliffen sind, mal sehen ob ich wieder dieses Problem habe.
Jürgen S. schrieb: > Daher müsste man eigentlich fragen, warum > man beim Motorrad umgedacht hat Nun, man hat beschlossen, daß die vermeintlich gefühlvollere rechte Hand ans Gas soll. Mit einer Hand gleichzeitig Gas geben und einkuppeln zum Anfahren hat sich dann als nicht praktikabel erwiesen.
Michael B. schrieb: > Nun, man hat beschlossen, daß die vermeintlich gefühlvollere rechte Hand > ans Gas soll. Mit einer Hand gleichzeitig Gas geben und einkuppeln zum > Anfahren hat sich dann als nicht praktikabel erwiesen. Stimmt, das plausibel. Christian B. schrieb: > Das hab ich aber schon anders erlebt: Da sass Dein Händler schlecht auf dem Rad :-) > Wenn der Reifen genug Grip hat ist es mit einer vernünftigen Bremse kein > Problem, das Hinterrad beim Bremsen hochzubekommen Sicher, wenn du erst bremst und Dich dann von dem nach vor kommenden Körper überraschen lässt. Da holt man ja richtig Schwung zum Überschlag.
Gustav K. schrieb: > nachdem ich eben mal wieder um Haaresbreite auf die Fresse geflogen bin Hier würden mich die näheren Umstände interessieren. Ich fahre auch gern Fahrrad, allerdings nicht 1000+ km pro Jahr. Bist Du einer von den Fahrradkurieren, die unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln durch die Stadt heizen? Obwohl ich auch zügig unterwegs bin, kann ich mich an keine derartige Notbremssituation erinnern. Was ist Dir denn genau passiert?
Was soll schon passiert sein? Er hat panisch in die Hebel gegriffen und dabei festgestellt daß sich die Bremstechnik beim Fahrrad seit 30 Jahren deutlichst verbessert hat. Ein typischer Anfängerfehler, ähnlich wie der Umfaller an der Ampel mit Klickpedalen.
Stefan M. schrieb: > Was ist Dir denn genau passiert? Ich würde mal sagen dass er bestimmt ein Mountainbike fährt, normale Fahrräderreifen haben nicht so viel Haftung auf der Straße. Wenn der Untergrund sandfrei ist und der Reifen nicht zu einem Slick runter gefahren ist, so wie es bei meinem Vorderreifen der Fall ist, dann ist es leicht möglich nach vorn überzuschlagen wenn der Reifen blockiert. Er hat vielleicht neue Bremsbelege oder zu weiche drauf ... es gibt da ja verschiedene Härten, das muss man ganz individuell entscheiden. Für meine Alufelgen habe ich weichere drauf, es gibt für Stahlfelgen auch welche die richtig fest sind, die fühlen sich fast wie Keramik an.
Michael X. schrieb: > Er hat panisch in die Hebel gegriffen und > dabei festgestellt daß sich die Bremstechnik beim Fahrrad seit 30 Jahren > deutlichst verbessert hat. Unsinn: Ich habe - wie vom Motorrad gewohnt - vorne rechts beherzt zugegriffen, was unmittekbar zu einem blockierendem Hinterrad und Ausbrechen hinten führte. Die für eine Notbremsung erforderliche Verzögerung hat sich zudem nicht eingestellt. Stefan M. schrieb: > Bist Du einer von den Fahrradkurieren, die unter Missachtung sämtlicher > Verkehrsregeln durch die Stadt heizen? Nö ! Aber guter Einwand: Wenn man wie Opa nur mit doppelter Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist, reduziert sich auf dem Radweg das Unfallrisiko dramatisch.
Mike J. schrieb: > ... dann ist es leicht möglich nach vorn überzuschlagen wenn der Reifen > blockiert. Also soll jede Notbremsung mit einem Überschlag und anschließendem Genickbruch enden. Diesen technischen Fortschritt muss ich dann nicht haben.
Gustav K. schrieb: > Aber guter Einwand: Wenn man wie Opa nur mit doppelter > Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist, reduziert sich auf dem Radweg das > Unfallrisiko dramatisch. Stimmt, so langsam bin ich zum Glück auch nicht unterwegs...
Stefan M. schrieb: > Stimmt, so langsam bin ich zum Glück auch nicht unterwegs... Kommt noch, kommt noch... (wenn du das Alter denn erreichen solltest...)
Uhu U. schrieb: > Kommt noch, kommt noch... (wenn du das Alter denn erreichen solltest...) Damit ich das Alter erreiche, habe ich mein Fahrrad in den Container geworfen. Jetzt habe ich kein Problem mit den Fahrradbremsen mehr.
Gustav K. schrieb: > Also soll jede Notbremsung mit einem Überschlag und anschließendem > Genickbruch enden. Diesen technischen Fortschritt muss ich dann nicht > haben. Zwischen Überschlag und Genickbruch sind noch einige Stufen, zum Glück. Aber wenn man MTB fährt braucht man in kritischen Situationen, abseits vom Asphaltierten Radweg eben genau den Grip der es ermöglichen würde über den Lenker abzusteigen. Daß das dann nicht passiert liegt an dem technischen Können des Fahrers, inwieweit er in der Lage ist, die Bremswirkung zu dosieren und so das maximale ohne Umfallen herauszuholen. Sowas kann z.B. passieren, wenn man, wie ich vor kurzem, einen unbekannten Waldweg entlangfährt der Berg ab geht. Wenn dieser dann plötzlich zu einer Bauschuttpiste wird, weil irgendein Bauer vom Traktor hinterlassene Furchen eben damit auffüllte und dann noch eine steile Kurve kommt ist man über jedes quentchen Grip dankbar. Ja, ich war deutlich über doppelter Schrittgeschwindigkeit, aber dafür fahre ich eben auch ein Sportrad und kein Hollandrad. Mich hat's gottseidank nicht hingelegt, wer weiß, wann dort wieder jemand vorbei gekommen wäre aber mit anderer Technik wäre das sicher anders ausgegangen. (Dann wäre ich möglicherweise aber auch nicht so schnell gewesen und hätte nicht soviel Spaß dabei gehabt, bis zu dieser Stelle war das nämlich eine sehr schöne Abfahrt)
Leute, die beim Anhalten öfter über den Lenker absteigen, sollten über den Kauf eines solchen Fahrrads nachdenken: http://birdofpreybicycles.ning.com/ Der Gesamtschwerpunkt liegt recht tief und sehr weit hinten. Ich schätze, dass das Hinterrad je nach Gewicht und Statur des Fahrers bei einer Bremsbeschleunigung von etwa 1,2g abhebt, die mit gewöhnlichen Fahrradreifen kaum erreicht werden. Die Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterrrad dürfte bei etwa 3:7 liegen, so dass auch das Hinterrad auch bei einer Vollbremsung noch seinen Teil beitragen kann. Und falls es dennoch blockieren sollte, hat man durch die niedrige Sitz- bzw. Liegeposition ganz schnell beide Füße auf dem Boden. Allerdings ist es auf Grund des geringen Luftwiderstands so schnell, dass dieser Sicherheitsvorteil ganz schnell wieder aufgezehrt ist ;-)
Yalu X. schrieb: > http://birdofpreybicycles.ning.com/ Da sehe ich ein paar Probleme. Erst mal lasse ich meine Füße auf den Pedalen ruhen, bei dem Gefährt musst du sie entweder irgendwie befestigen oder mit einem unangenehmen krampfhaften Kraftaufwand in der Position halten. Wenn man über Stock und Stein fährt, dann kann ich bei meinem Fahrrad mal kurz den Hintern aus dem Sattel nehmen und mit den Beinen abfedern. Bei diesem Fahrrad geht das nicht, man merkt dann die Krafteinwirkung in der Hüfte und auch in Armen und Oberkörper. Es fehlen de Schutzbleche. Eine Weile habe ich das ohne Schutzbleche probiert, aber man schleudert doch manchmal Dreck mit auf oder wenn es regnet hat man einen nassen, dreckigen Strich an Po und Rücken. Die Natur hat uns so geschaffen dass wir gut und relativ gemütlich eine Weile auf dem Po sitzen können. Mit der Hüfte wird das nicht klappen. Der Frau da auf dem Bild würden alle in den Ausschnitt starren oder auf den Hintern glotzen und da kann niemand was dafür, das Fahrrad ist eben so gebaut.
Lutz H. schrieb: > Damit ich das Alter erreiche, habe ich mein Fahrrad in den Container > geworfen. Jetzt habe ich kein Problem mit den Fahrradbremsen mehr. Früher waren die Bremsen von der Bremsleistung schon beinahe kriminell, heute muss man scheinbar übers Ziel hinausschießen. Eine Vorderradbremse muss bei beherztem Zugreifen und optimalem Straßenbelag maximal verzögern, mehr nicht. Wenn sich schon der Fahrradhändler bei der Probefahrt hinlegt, kann irgendwas nicht stimmen. Extrembiker mit ihren Extrembikes mal ausgenommen. Mein Hauptproblem ist, dass ich seit vielen Jahren hauptsächlich Motorrad fahre und Fahrrad eher selten. Die Gewichtung wird bei 95 zu 5% liegen. Also sind meine Sinne eben auf die Verhältnisse bei meinem Motorrad geeicht. Nebenbei: Mein erstes Moped (3 Jahre gefahren) war eine Italienerin, dort war ab Werk Fußbremse und Gangschaltung vertauscht. Man staunt nicht schlecht, wenn man Jahre später (nun mit einem normalen Motorrad unterwegs) bei einer Notbremsung auf den Ganghebel tritt.
Mike J. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> http://birdofpreybicycles.ning.com/ > > Da sehe ich ein paar Probleme. > ... Ich glaube auch, dass das Fahrrad ziemlich unbequem ist. Aber wer sich auf einem konventionellen Fahrrad jedesmal beim Anhalten das Genick bricht, nimmt das vielleicht in Kauf ;-) > Wenn man über Stock und Stein fährt, dann kann ich bei meinem Fahrrad > mal kurz den Hintern aus dem Sattel nehmen und mit den Beinen abfedern. > Bei diesem Fahrrad geht das nicht, Du macht stattdessen einen Liegestütz. > man merkt dann die Krafteinwirkung in der Hüfte und auch in Armen und > Oberkörper. Damit trainierst du beim Radeln auch andere Körperteile als nur die Beine.
Mike J. schrieb: > Der Frau da auf dem Bild würden alle in den Ausschnitt starren oder auf > den Hintern glotzen und da kann niemand was dafür, das Fahrrad ist eben > so gebaut. Das dürfte das aller kleinste Übel sein.
Gustav K. schrieb: > Mein Hauptproblem ist, dass ich seit vielen Jahren hauptsächlich > Motorrad fahre und Fahrrad eher selten. Die Gewichtung wird bei 95 zu 5% > liegen. Dann wirst du auch kaum so extrem fahren, dass der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterbremse eine merkliche Rolle spielt...
Uhu U. schrieb: > Dann wirst du auch kaum so extrem fahren, dass der Unterschied zwischen > Vorder- und Hinterbremse eine merkliche Rolle spielt Bremsen muss man, manchmal auch in der Stadt, extrem. ABS- Bremse könnte helfen.
Lutz H. schrieb: > Bremsen muss man, manchmal auch in der Stadt, extrem. ABS- Bremse könnte > helfen. Oder einfach mit ausreichend Vorausschau fahren - dann braucht man solchen Firlefanz nämlich nicht...
Gustav K. schrieb: > Ich habe - wie vom Motorrad gewohnt - vorne rechts beherzt > zugegriffen, was unmittekbar zu einem blockierendem Hinterrad und > Ausbrechen hinten führte. Die für eine Notbremsung erforderliche > Verzögerung hat sich zudem nicht eingestellt. Warum greifst du eigentlich nicht beherzt in beide Bremshebel, wie es außer Wolfgang S. so ziemlich alle Fahrradfahrer tun? Beim Auto ist es auch sinnvoll, bei einer Vollbremsung auszukuppeln, macht man das bei Motorrad nicht (ich kenn' mich da nicht aus)? Wenn man nämlich auch beim Motorrad bei einer Vollbremsung auskuppelt, dann solle man den antrainierten Reflex haben, in beide Handhebel zu greifen - und der ließe sich dann 1:1 auf das Fahrrad übertragen. Aber nochmal - überprüfe bitte deine Fahrradgeometrie. Ein halbwegs symmetrisches Fahrrad sollbe bei blockierendem Hinterrad auf gerader Strecke nicht so ausbrechen, dass man als einigermaßen geübter Fahrer das nich ausbalancieren könnte. In der Kurve, ja, da kann das allerdings zu einem Extrem-Peeling führen.
Wow. Da ist ja mal wieder die geballte Fachkompetenz am schreiben ... Stefan M. schrieb: > Gustav K. schrieb: >> nachdem ich eben mal wieder um Haaresbreite auf die Fresse geflogen bin > > Hier würden mich die näheren Umstände interessieren. > Ich fahre auch gern Fahrrad, allerdings nicht 1000+ km pro Jahr. Wenn du weniger als 3km am Tag fährst, dann fährst du praktisch nicht > Obwohl ich auch zügig unterwegs bin, kann ich mich an keine derartige > Notbremssituation erinnern. Klar. Wer nicht fährt, muß auch nicht bremsen. Aber immer schön zu hören, wenn die Blinden von Farben erzählen. Mike J. schrieb: > Ich würde mal sagen dass er bestimmt ein Mountainbike fährt, normale > Fahrräderreifen haben nicht so viel Haftung auf der Straße. Ah ja. Du hast ja mal auch gar keine Ahnung. Bei trockener Fahrbahn hat ein schmaler Rennradreifen mehr Grip als ein breiter MTB-Reifen. Bei losem Untergrund sieht das allerdings anders aus. > Wenn der Untergrund sandfrei ist und der Reifen nicht zu einem Slick > runter gefahren ist, so wie es bei meinem Vorderreifen der Fall ist, > dann ist es leicht möglich nach vorn überzuschlagen wenn der Reifen > blockiert. Du hast noch nie eine Notbremsung machen müssen, stimmts? Das ist dann keine Laborsituation, wo man sich an die optimale Bremskraft rantasten kann, bei der das Rad gerade so noch nicht blockiert. Da zieht man an beiden(!) Hebeln mit allem was geht und hofft, daß die Verzögerung reicht. Aber es gibt auch viele Dinge, die man schlicht nicht unter Kontrolle hat. Wenn z.B. der Fahrbahnbelag wechselt - und da reicht schon der Unterschied zwischen nacktem Asphalt und Fahrbahnmarkierung - dann wechselt die Bremskraft u.U. abrupt und du steigst im Zweifelsfall über den Lenker ab. Gustav K. schrieb: > Früher waren die Bremsen von der Bremsleistung schon beinahe kriminell, Was meist du damit? "kriminell schlecht"? > heute muss man scheinbar übers Ziel hinausschießen. Eine Vorderradbremse > muss bei beherztem Zugreifen und optimalem Straßenbelag maximal > verzögern, mehr nicht. Das wäre dann ein ABS und so etwas gibt es am Fahrrad nicht. Bis dahin gilt, daß jede Bremse, die das Rad nicht notfalls bis zum Blockieren bringen könnte, schlicht zu lasch ist. Und selbst wenn man eine Fahrradbremse so auslegen könnte, daß sie das Rad bei idealen Bedingungen nicht blockieren würde, dann würde es immer noch alle anderen Radfahrer treffen, die auf nichtidealen Straßen (oder mit dito Reifen) unterwegs sind. Was genau der Grund dafür ist, warum man ABS überhaupt erfunden hat. Uhu U. schrieb: > Lutz H. schrieb: >> Bremsen muss man, manchmal auch in der Stadt, extrem. ABS- Bremse könnte >> helfen. Für Gelegenheitsfahrer wäre ABS sicher hilfreich. Bei hinreichend ekligen Bedingungen (Nässe, Kopfsteinpflaster) auch für Profis. > Oder einfach mit ausreichend Vorausschau fahren - dann braucht man > solchen Firlefanz nämlich nicht... Albern. Du kannst ein Kind, das hinter einen geparkten Auto hervor rennt, nicht vorhersehen. Genauso wenig wie den Sturz des Fahrer 5m vor dir im Feld bei einem Straßenrennen. Klar, man kann das Radfahren ganz sein lassen. Aber dann sollte man auch keine Reden darüber schwingen ...
Matthias L. schrieb: > Gustav K. schrieb: >> Ich habe - wie vom Motorrad gewohnt - vorne rechts beherzt >> zugegriffen, was unmittekbar zu einem blockierendem Hinterrad und >> Ausbrechen hinten führte. Die für eine Notbremsung erforderliche >> Verzögerung hat sich zudem nicht eingestellt. > > Warum greifst du eigentlich nicht beherzt in beide Bremshebel, wie es > außer Wolfgang S. so ziemlich alle Fahrradfahrer tun? Mag sein, daß "so ziemlich alle Fahrradfahrer" diesen Fehler machen. Irgendwoher müssen ja die Märchen kommen, daß man sich beim einer heftigen Bremsung unweigerlich überschlägt, oder daß dabei das Vorder- oder Hinterrad unkontrollierbar wegrutscht, etc. pp. Ganz sicher macht diesen Fehler aber kaum jemand, der schnell und sicher radfahren und bremsen kann. Jedenfalls nicht mit einem Rennrad oder einem anderen konventionell gebauten Fahrrad mit ähnlicher Geometrie und unter Normalbedingungen, also Geradeausfahrt in der Ebene, auf trockenem Asphalt. Ich finde es immer wieder erstaunlich und z.T. regelrecht bizarr, mit welcher Chuzpe Leute von ihren begrenzten Erfahrungen mit dem Motorrad oder dem Auto auf das Fahrrad schließen und von diesem Standpunkt aus dann frei erfundene Verhaltensregeln produzieren und weitererzählen, die schon mit ein wenig Erfahrung oder ein wenig Herumrechnen als ausgemachter Unsinn erkennbar sind. Oder, was ich als gelernter Naturwissenschaftler nur empfehlen kann: Nachlesen, was andere dazu geschrieben haben*), was die Physik dazu sagt, eine Hypothese aufstellen, ein wenig herumrechnen und die Vermutungen dann experimentell überprüfen. Ich habe das vor fast auf den Tag genau 22 Jahren für den mich damals interessanten Fall: wie sieht das bei meinen Rennrad aus, wie erziele ich damit unter den oben genannten Bedingungen kontrolliert den kürzestmöglichen Bremsweg? durchgerechnet und das dann auch ausprobiert. Die Rechnung - und die ihr zugrundeliegenden Schätzungen, was Schwerpunktlage, Radgeometrie usw. anging - waren offenbar hinreichend genau und das Resultat war wie erwartet. In den Jahren danach habe ich mich an das Rezept gehalten: bei einer Notbremsung (unter den genannten Bedingungen, ich bin's zwar leid, das jedesmal wiederholen zu müssen, jedoch scheint's hier ja nötig zu sein) mit der Vorderradbremse kräftig, aber dosiert (!) bremsen, bis zu dem Punkt, bei dem das Hinterrad hochzukommen droht. Gebraucht habe ich das nur extrem selten (typischerweise: Vorfahrtverletzung durch andere Fahrzeuge, durchaus auch Radfahrer), funktioniert hat es immer und ansonsten habe ich mich mit dem Rad zwar häufiger mal hingelegt, aber kein einziges Mal infolge eines verunglückten Bremsvorgangs. Mit beiden Bremsen - dann aber ganz bestimmt nicht beherzt, sondern sehr verhalten dosiert bremst man, wenn keine Gewichtsverlagerung stattfindet. Beispielhaft dafür sind zwei spezifische Fahrsituationen: Bremsen in einer in Maximalschräglage durchfahrenen Kurve. Hier ein Großteil der Traktion in die Querkraft und der verbleibende Rest verteilt sich ganz grob halbe/halbe auf beide Reifen. Glatteis, Schnee, nasses Herbstlaub, etc, also alles, bei dem der Reibungskoeffizient nicht um die 1, sondern eher bei 0.1 liegt. In beiden Fällen (ge-)braucht man beide Bremsen, um überhaupt eine nennenswerte Verzögerung zu erreichen. Exotische Fahrzeuggeometrien (Liegerad), Lastverteilungen (Reiserad mit viel Gepäck hinten, Anhänger) etc. sollte man separat diskutieren, statt die Konfusion zu vergrößeren, indem man alles durcheinanderwirft. > > Beim Auto ist es auch sinnvoll, bei einer Vollbremsung auszukuppeln, > macht man das bei Motorrad nicht (ich kenn' mich da nicht aus)? Beim Auto wie beim Motorrad ist es sinnvoll, bei einer Notbremsung möglichst schnell mit ihr zu beginnen, statt seine Zeit mit Weisheiten vom Ralleyfahrerstammtisch zu verplempern. Beim Fahrrad ist das grundsätzlich auch nicht anders, jedoch ist hier noch wichtiger der Reflex, bei einer Vollbremsung den Lenker festzuhalten bzw. sich gegen ihn zu stemmen. Denn was nützt eine theoretisch gelungene Vollbremsung nahe an 1 g, wenn der Fahrer, der nicht damit rechnet, eine Armkraft wie bei einem Handstand aufbringen zu müssen, den Lenker losläßt, über den Lenker geht und diesen dann beim dem völlig unnötigen Abflug mit den Beinen mitnimmt, wodurch sich dann erst (!) das Fahrrad überschlägt. Die weitaus meisten Stories vom Typ "hab mich mit dem Fahrrad überschlagen, weil meine Bremse zu giftig ist" dürften von dem Typ sein, weit unterhalb dessen, was eine Bremsung mit dem Vorderrad an Verzögerung leisten könnte. > Wenn man > nämlich auch beim Motorrad bei einer Vollbremsung auskuppelt, dann solle > man den antrainierten Reflex haben, in beide Handhebel zu greifen - und > der ließe sich dann 1:1 auf das Fahrrad übertragen. Wenn das so wäre - was ich nicht glaube, sondern es für ein adhoc-Argument halte, grad im Moment dafür erfunden - dann sollte man sich diese schlechte Angewohnheit schnellstmöglichst abgewöhnen. Wer das Fahrrad nicht nur als Verkehrsmittel für den Weg in die Kneipe kennt, lernt mit der Zeit, die unterschiedlichsten Betätigungsmittel im Wechsel zu benutzen. Hebelschaltung mit allen möglichen Orientierungen am Unterrohr, am Vorbau, in den Bremsgriffen, an den Lenkerenden. Drehschalter wie Gasdrehgriff, angeflanschte Drehschalter, Bremsgriffe unterschiedlicher Art (MTB-Style, Rennrad-Aerogriffe, Doppelhebel zusätzlich zu den Aero-Griffen), Rücktrittbremse ... Das ist bei Motorrädern und anderen Kfz auch nicht so viel anders. Der Unterschied ist nur: wer seinen Leihwagen nur mit lautem Krachen aus dem Getriebe vom Parkplatz bekommt oder sich bei der ersten Ausfahrt mit dem neuen Motorrad fast auf die Schnauze gelegt hätte, weil die Schaltung da doch ein wenig anders funktioniert als bisher gewohnt, der schreibt nicht als erstes empörte OT-Postings in mikrocontroller.net. Sondern der versucht erst mal ganz fein leise herauszufinden, was er falsch gemacht hat und es besser zu lernen. *) Aus http://www.sheldonbrown.com/brandt/descending.html) Braking Once the basics of getting around a corner are developed, doing it fast involves careful use of the brakes. Besides knowing how steeply to lean in curves, understanding braking makes the difference between the average and the fast rider. When approaching a curve with good traction, the front brake can be used almost exclusively, because it is capable of slowing the bicycle so rapidly that nearly all weight transfers to the front wheel, at which point the rear brake is nearly useless. Once in the curve, more and more traction is used to resist lateral slip as the lean angle increases, but that does not mean the brakes cannot be used. When banked over, braking should be done with both brakes, because now neither wheel has much traction to spare, and with lighter braking, weight transfer diminishes. A feel for how hard the front brake must be applied for rear wheel lift-off can be developed at low speed.
Uhu U. schrieb: > Gustav K. schrieb: >> Mein Hauptproblem ist, dass ich seit vielen Jahren hauptsächlich >> Motorrad fahre und Fahrrad eher selten. Die Gewichtung wird bei 95 zu 5% >> liegen. > > Dann wirst du auch kaum so extrem fahren, dass der Unterschied zwischen > Vorder- und Hinterbremse eine merkliche Rolle spielt... Noch so ein Fahrradmärchen. "Extrem fahren", das tun nicht die geübten, schnellen Alltagsradfahrer oder Radreisenden, sondern das ist ein Phänomen, das man vorzugsweise bei Herrn oder Frau "ich fahr ja auch Rad, aber ..." antrifft. Ich habe bei einigen Gelegenheiten, bei denen ich bei der Heimfahrt von der Arbeit der sicheren, übersichtlichen, breiten, sauberen und trockenen Fahrbahn den Vorzug vor dem saugefährlichen straßenbegleitenden Zwangsradweg - der eigentlich ein Geh- und Reitweg ist - gegeben habe, im dortigen 5%-Gefälle das Verhalten von auf dem Radweg fahrenden Radfahrern beobachtet, indem ich von meinen knapp 60 km/h auf ihr Tempo abgebremst habe und eine Weile nebenher gefahren bin. Beim bloßen Zuschauen ist es mir immer wieder kalt den Rücken runtergelaufen. Typisch wurden da um die 40 km/h gefahren, das ist ungefähr das, was z.B. ein mäßig korpulenter Radfahrer auf einem Hollandrad fährt, wenn er bei 5 % Gefälle rehakompatible 80 W tritt. Ich hätte auf dem besagten Radweg nicht mal mit 20 km/h den Berg herunterrollen wollen. Insofern, "extrem" ist ganz erheblich eine Frage der Perspektive. Richtig ist allerdings, daß spezifisch hier der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterradbremse tatsächlich eine geringe Rolle spielt, da verrottendes Herbstlaub glatt wie Schmierseife sein kann. Und wo man eh kaum bremsen kann, findet auch keine Gewichtsverlagerung statt.
Yalu X. schrieb: > Mike J. schrieb: >> Yalu X. schrieb: >>> http://birdofpreybicycles.ning.com/ >> >> Da sehe ich ein paar Probleme. >> ... > > Ich glaube auch, dass das Fahrrad ziemlich unbequem ist. Es hat augenscheinlich alle Nachteile eines Liegerades, aber keinen seiner Vorteile. Das Aufsteigen muß ja ein ziemlicher Akt sein. Das Filmchen versucht das durch geschickte Schnitte zu verkleistern. Am besten läßt man sich anschieben oder steigt nur im Gefälle auf. :-} Was passiert wohl, wenn man auf so einem Ding durch ein Schlagloch fährt? Oder eine enge Kurve? ... > Damit trainierst du beim Radeln auch andere Körperteile als nur die > Beine. Da dürfte dieses Spaßvehikel auch schlecht aussehen, im Vergleich mit einem konventionellen Rad. Die dort erzwungende gestreckte und starre Körperhaltung mit Fixierung des Beckens läßt nahezu keinen Körpereinsatz zu.
Aber mal etwas anderes: Beim Motorrad ist immer die Kupplung links, die Vorderbremse rechts am Lenker... Die Fußhebelschaltung ist links und die Fußbremse rechts, aber nur bei wenigen Modellen ist das nicht so... Mein Bruder hatte eine Laverda 1300, da ist die Fußbremse links und die Schaltung rechts, das wurde mir damals (TM) fast zum Verhängnis...
Axel S. schrieb: > Das wäre dann ein ABS und so etwas gibt es am Fahrrad nicht. Rettung naht (zunächst mal für Pedelecs): https://www.google.de/amp/s/pedelec-elektro-fahrrad.de/news/weltneuheit-bosch-ebike-abs-praesentiert/121154/amp/
Axel S. schrieb: > Albern. Du kannst ein Kind, das hinter einen geparkten Auto hervor > rennt, nicht vorhersehen. Genauso wenig wie den Sturz des Fahrer 5m vor > dir im Feld bei einem Straßenrennen. > > Klar, man kann das Radfahren ganz sein lassen. Aber dann sollte man auch > keine Reden darüber schwingen ... Wer solch konstruierten Scheiß absondern muss, um Recht zu behalten, der hats nötig... Gegen plötzlich aus dem Hinterhalt vorpreschende Kinder Radfahrer Hausfrauen / hirnlose Großmäuler auf Mountainbikes hilft kein ABS, sondern vorausschauende und vorsichtige Fahrweise. Ich habe es jedenfalls auf diese Weise geschafft, auf den 200.000+ km, die ich mittlerweile auf dem Buckel habe, nur zweimal so schwer gestürzt zu sein, das ein Besuch im Krankenhaus fällig war. In beiden Fällen hätte ein ABS rein gar nichts geholfen.
Stephan S. schrieb: > Rettung naht ... Habe den Artikel mal überflogen, einige Aussagen verwundern: https://pedelec-elektro-fahrrad.de/news/weltneuheit-bosch-ebike-abs-praesentiert/121154/ "Die meisten Pedelec- und E-Bike-Fahrer bremsen nicht richtig. Viele Leute nutzen beim Abbremsen mit ihrem Pedelec oder E-Bike verstärkt die Hinterradbremse und vernachlässigen dabei die weitaus höhere Bremswirkung der Vorderradbremse." Wissenswert wäre nun, ob die Leut nur aus Gewohnheit vorne rechts zugreifen oder ganz bewusst hinten bremsen wollen. Habe schon einige Senioren gesprochen, die wollen keinen Nabenmotor vorne, weil hier das Rad vorne durchdrehen könnte. Möglicherweise wollen viele Leut vorne in erster Linie eine stabile Führung, wollen also das Vorderrad weder antreiben, noch bremsen. "... in der zweiten Studie, welche Daten von mehr als 5.400 Fahrradkollisionen und -stürzen berücksichtigte, gelangte man zu der Erkenntnis, dass bei bis zu drei von vier Kollisionen keine Bremsung erfolgte. Hierin liegt also ein großes Potential für die Erhöhung der Sicherheit verborgen, welches ABS-Systeme lösen können." Also wenn die Leut vor Schreck nicht bremsen, dann hilft ein ABS ?? Möglicherweise ist den Leuten aber auch bewusst, dass eine Kollision das kleinere Übel darstellt, im Gegensatz zum oft zitierten Abflug über den Lenker mit anschließender Landung auf der Birne. "Anders als im Motorrad oder PKW wirkt das neue ABS-System für eBikes aber nicht auf alle Räder, sondern in der ersten Stufe nur auf das Vorderrad, welches maßgeblich die Stabilität beim Bremsen beeinflusst. Dieses kombiniert Bosch eBike Systems mit einer Hinterrad-Abheberegelung und nimmt so die Hauptgefahren beim Abbremsen heraus: Blockieren und Überbremsen." Hmm, wenn ich also vorne rechts zugreife, damit das Hinterrad blockiere und hinten wegrutsche, dann rettet mich dieses ABS ? M.E. weder Fleisch noch Fisch. Wenn ABS, dann vorne und hinten.
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Uhu U. schrieb: > hilft kein ABS, sondern vorausschauende und vorsichtige Fahrweise. Sicherlich richtig. Wenn ich aber an sandige und z.T. schotterige Radwege denke und dazu noch an die heute besonders giftigen Bremsen, dann wäre ein ABS vorne und hinten durchaus angezeigt. Dann: Mein Auto hat ABS, mein Motorrad nicht. Welches Fahrzeug hätte ABS nötiger ?
Gustav K. schrieb: > Wenn ich aber an sandige und z.T. schotterige > Radwege denke und dazu noch an die heute besonders giftigen Bremsen, > dann wäre ein ABS vorne und hinten durchaus angezeigt. Auf solchen Wegen muss man sich eben dem Untergrund angemessen verhalten. Wenn nicht, gibts eben eine schmerzhaft Lektion und wem das nicht hilft, dem ist auch mit ABS nicht zu helfen.
Der Hinterradbremshebel ist rechts weil manch ein unerfahrener Radfahrer schon beim Linksabbiegen(Arm raus als Blinkerersatz) +Bremsen heftig gestürzt ist. Betätigt man mit der rechten Hand die Hinterradbremse, ist die maximale Verzögerung doch sehr limitiert.
Was passiert aber, wenn der unerfahrene Radfahrer nach rechts abbiegen möchte?
Yalu X. schrieb: > Was passiert aber, wenn der unerfahrene Radfahrer nach rechts abbiegen > möchte? Dann muß er beim Herunterschalten Zwischengas geben. SCNR :) MfG Paul
Gerade gesehen: Wer sein Fahrrad nicht umbauen möchte, um zum Motorrad kompatible Bremshebel zu haben, kann auch den umgekehrten Weg gehen. Du gehst einfach zu diesem Mann hier http://www.yamaha-kostner.de/main/inhalte/?d=304 und sagst ihm, mit welchem Körperteil du welches Feature des Motorrads (Vorderrad-, Hinterradbremse, Gas, Kupplung, Seitenständer usw.) bedienen möchtest, und er baut dein Motorrad entsprechend für dich um. Es scheint kaum etwas zu geben, was nicht geht. Ganz sicher bekommt er es auch hin, dass du mit deinem linken Ohrläppchen den Seitenständer rechts aus- und einklappen kannst :)
Yalu X. schrieb: > Was passiert aber, wenn der unerfahrene Radfahrer nach rechts abbiegen > möchte? Nunja, dann stürzt er tendenziell näher am Bürgersteig, als auf der Mitte der Fahrbahn.
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