Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ROM-Fehler im Gould Biomation K100, wer kann helfen?


von Gunnar F. (gufi36)


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Hallo Leute,
ich habe mich heute neu hier angemeldet und möchte meine erste Frage 
posten.
Ich habe einen uralten Gould-Biomation K100-Logic Analyzer, der mich 
kürzlich unerwartet im Stich gelassen hat, wo das Ding noch nicht mal 40 
Jahre alt ist! ;-)
Er kommt in der Selbsttest-Routine nicht weit, und die Error-LED blinkt.
Nach den Angaben im Service-Manual deutet das auf einen Fehler im ROM 
No. 6 hin. (Beim Drücken der Taste "1" und der Taste "6" geht das 
Blinken aus)
Wenn ich den Fehler per "CE" Taste ignorieren möchte erscheinen 
zufällige Zeichenmuster auf dem Schirm, aber es ergibt sich keine 
sinnvolle Funktion mehr. Die Kiste "hängt"!
Als erstes habe ich die Stromversorgung überprüft und auf keiner der 
Versorgungsspannungen Brumm oder andere Störungen gefunden. Zu meiner 
Überraschung sind also die 220.000uF-"Eimer" in derm Netzteil noch gut! 
(das ganze Teil lutscht sich ja gepflegte 420W rein!).
Als nächtes habe ich das CPU-Board gezogen und, aus einem Schaltnetzteil 
versorgt, für sich alleine untersucht. Der Verdacht war, daß die 
Tantal-Elkos tot wären und sich Ripple auf den Versorgungsspannungen 
ergeben hätte. Aber nein, die testweise getauschten Elkos waren 
ebenfalls noch gut. (per Vergleichsmessung mit Neuen und 
Kapazitätsmessung).
Weiters habe ich keine verdächtigen Signalformen messen können (gemessen 
mit Rigol DS1052E). (Ja, der ist etwas moderner als der alte 
Großvater!).CPU-Clock, Adress- und Datenbus sowie Adress-Selector geben 
alle zumindest vernünftige Signalformen ab.
Jetzt meine Fragen: Weiß jemand, wie ich an die ROM-Daten kommen kann?
Ich habe in einem anderen Beitrag tatsächlich von jemand gelesen, der 
die zum K105 hatte.
Das iste ein Beitrag aus dem Jahr 2008 von Groovie.
Ausserdem sagen mir die verbauten Typen auch nichts. Erstens sind nur 7 
(!) Stück anstatt 10 PCB-Positionen bestückt (siehe Foto1). Noch nicht 
einmal von 0-7, sondern von 1-8!
Die PROMS (?) tragen alle unterschiedliche Beschriftungen, wie 
"AMI8221CHS".
Nur darunter steht eine fortlaufende Nummer "0112-1101-11" bis "-17".
Jetzt wäre es ja toll, wenn ich in Binärfiles bekäme. Die könnte ich 
dann in eins oder mehrere EPROMS brennen und das liebgewordene alte Teil 
wieder zum Leben erwecken.
Weiß noch jemand was zum Verbleib der Fa. Gould Biomation? Ich habe 
nichts mehr gefunden.
Oder besitzt jemand ein baugleiches Gerät?
Ich würde u.U. sogar eins kaufen und damit die Reparatur versuchen.
Ich freue mich, wenn es gelingen sollte, in diesem Forum einen 
Wissensträger zu treffe!
Danke schön im Voraus für Eure Antworten!

von Helmut K. (hk_book)


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dass ein maskenprogrammiertes ROM seinen Inhalt verändert ist möglich, 
aber unwahrscheinlich (oder sind es bipolare PROMs?). Soweit ich sehe, 
sind die doch gesockelt und zwar in "Billig"-Sockeln. Wäre das nicht 
eine mögliche Fehlerquelle? Kontaktprobleme nach 40 Jahren seien dem 
Dino gegönnt.

Noch etwas: wg. ggf. Einsatz von EPROMs: achte auf die Zugriffszeiten 
und das Pinning. Früher gab es nicht unbedingt 1:1 EPROMs für ROMs.

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Danke, Helmut für den Tipp, ich werde die pins mal reinigen.
Das erinnert mich an meinen alten PET2001, der auch ab und zu eine 
Massage der RAM-Sockel brauchte!

von Gunnar F. (gufi36)


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Hallo nochmal, wie schade... Habe alle PROMs gezogen und die Pins 
geputzt, aber leider ist das Fehlerbild unverändert noch da.
Was hätte ich mich gefreut wenn...
Trotzdem danke.

von (º°)·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.·´¯`·.¸¸.· (Gast)


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Ich wuerde die Dinger ueber Nacht mal ins Gefrierfach legen
und dann (mehrfach) auslesen.
Auch mal mit etwas niedrigerer und etwas hoeherer Versorgungs-
spannung versuchen. Z.B. 4 V bis 5.5 V.
Die Pinbelegung sollte sich an aehnlichen 2 oder 4 kbyte
ROMs/PROMs/EPROMs orientieren.

Ich hatte schon mal einen Apple ][ ROM mit einem Wackelbit.
Da war nur genau ein Byte betroffen.

Protipp: Beim Eprommer nicht die Signatur auslesen.
Danach waeren sie wohl wirklich reif fuer den Schrott.

Wenn Du keinen Eprommer hast, dann mit 4520 CMOS-Zaehlern
fuer die Adressen und einem Controller Deiner Wahl eine
gefrierfachtaugliche Auslesemimik zusammenbasteln.

Schutzwiderstaende vor den Adresspins nicht vergessen...

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Frag doch mal auf eevblog Forum, vermutlich sind die Gould LAs in 
England etwas häufiger. Ansonsten einfach mal googeln und allen Leuten, 
die ein solches Gerät haben, eine freundliche Mail schreiben

von Re-Capping (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> Zu meiner
> Überraschung sind also die 220.000uF-"Eimer" in derm Netzteil noch gut!
> (das ganze Teil lutscht sich ja gepflegte 420W rein!).

Warum ist das eine Überraschung? Irgendwie muss sich jetzt in den Köpfen 
eingeprägt haben, dass Elkos per Definition defekt und Ausfallursache 
sein müssen.

von Oliver K. (olliisit)


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Hallo ,

Habe so ein Gerät und vor ~10 Jahren mal die ROMS eingelesen

Ohne Gewähr das das mit den ROMS geklappt hat


Mfg.

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Hallo Oliver, vielen Dank dafür! War Dein Gerät auch mit 7 Proms 
bestückt?
Hast Du es noch?

von Oliver K. (olliisit)


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Ja ,

7-Stück , siehe auch zip File.

Gerät habe ich noch

von Gallo (Gast)


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Kann man mit diesem Gerät heutzutage noch etwas anfangen? Oder sammelst 
du es nur?

von Ralph B. (rberres)


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Gallo schrieb:
> Kann man mit diesem Gerät heutzutage noch etwas anfangen? Oder sammelst
> du es nur?

Ich habe noch einen K105

Ernsthaft anfangen kann man m.E, nicht mehr viel da die Speichertiefe 
nue 1Kbyte ist. Ich habe ihn nur noch falls ich mal 32 Kanäle benötige. 
Ansonsten geht das mit meinen HP54645D viel besser wenn man mit 2 
analogen und 16 digitalen Kanälen auskommt. Der hat wenigstens eine 
Speichertiefe von 1MB / Kanal und ist schneller.

Ralph Berres

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Hi zusammen. Ernsthaft anfangen? Was ist ernsthaft? Der k100 kann 16 
Kanäle mit 100Mhz abtasten und 1000 Worte speichern. Für manches ist das 
mehr als genug wenn man 15ct pro Stunde in Strom investiert. Sammeln an 
sich ist nicht mein Ding, aber ich besitze das Gerät seit meiner 
Studienzeit vor 25 Jahren und es hat großen Wert für mich. Und im 
Zeitalter von Tablet PC und embedded GHz-64 bittern genieße ich ein 
monochromes CRT display richtig. Alleine das Service Manual zu lesen ist 
ein Genuß. Das wurde noch von Hand gezeichnet und die Funktion gründlich 
beschrieben.
Ach ja, die Frage: Ja, man kann noch etwas damit anfangen, aber halt in 
gewissen Grenzen.

von Gallo (Gast)


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OK, Alles klar. Vielen Dank ...
Ich glaube ich habe auch noch einen rumstehen. Voller ECL Logik... als 
ich das letzte Mal einschaltete brannten diverse Tantal Kondensatoren...

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Magst Du ihn denn loswerden?
Falls ich mit den Proms nicht klarkomme, würde ich auch einen zweiten 
als Ersatzteilspender kaufen wollen.

von Gunnar Fiedler (Gast)


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P.s. Das mit den Tantal Elkos ist witzig. Ich hatte kürzlich auch einen 
im Rahmen einer Reparatur getauscht. Drei (!) von den neuen sind mir 
abgeraucht (new old stock-Teile).
Ich war absolut sicher zur Polarität und Spannungsfestigkeit. Beim 
letzten konnte ich auch zeigen, am Labornetzteil mit 10V: Alles gut. (er 
war für 35V spezifiziert). Spannung erhöht auf 20V, und er begann zu 
qualmen! Ob das mit langer Lagerzeit zusammen hängen kann?

von Ralph B. (rberres)


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Gunnar Fiedler schrieb:
> Spannung erhöht auf 20V, und er begann zu
> qualmen! Ob das mit langer Lagerzeit zusammen hängen kann?

Tantalelcos mögen keine großen Ladeströme z.B. beim Einschalten.

Und das waren die größten Konstruktionsfehler in der Industrie.

Die wenigsten haben den Ladestrom durch einen Widerstand begrenzt.

Ralph Berres

von Gallo (Gast)


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Hmm, ja im Prinzip evtl schon ... :D
Gerätestandort wäre Rheinisch-Bergischer Kreis.
In die Post wird man es wegen des Gewichtes kaum packen können ...

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Hallo nochmal, klingt interessant. Ich habe mir die Sache heute 
angesehen: 2716 habe ich keine mehr. Alternative Idee wäre, das ganze 
File in ein 2764 zu brennen, aber dazu müssen die ganzen !OE zusammen 
gefaßt werden. Die Adressdecodierung in dem Ding sieht arg komplex aus. 
Und was ich gar nicht verstehe: Adresse 0000 (die Reset-Adresse des 6800 
ist m.E. gar nicht decodiert. Da sehe ich in der komplexen Logik viel 
eher die Ursache als im PRom selbst.
Eine Abholung im Bergischen würde ich gerne machen. Wie können wir denn 
in Kontakt treten?

von Dieter W. (dds5)


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Gunnar Fiedler schrieb:
> Und was ich gar nicht verstehe: Adresse 0000 (die Reset-Adresse des 6800
> ist m.E. gar nicht decodiert.

Holt der sich nicht die Startadresse aus FFFE und FFFF?

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Das wusste ich noch nicht! Habe nur im Handbuch gelesen daß die 
Einsprungadresse bei 0000 ist. Und blöd: Leider ist 0FFh nicht der 
Opcode für Nop. Sonst würde ich einfach mal ohne Proms starten. Dann 
müßte die Cpu ja alle Adressen von 0-FFFF durchspielen und ich könnte 
die Decodierung prüfen.
FF ist der Befehl STX, vielleicht geht das ja genauso gut?

von Helmut L. (helmi1)


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Dieter W. schrieb:
> Holt der sich nicht die Startadresse aus FFFE und FFFF?

Tut er. Darunter sind dann die Addressen fuer die beiden Interrupts

von Christian X. (bert1943)


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Gallo/Bert1943 versuchte eine email zu senden ... kam was an?

von Dieter W. (dds5)


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Bei mir kam eine email an, ich bin aber gar nicht beteiligt...

von Christian X. (bert1943)


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Sorry Dieter ... hier tobte der Wahnsinn ...

von Gunnar Fiedler (Gast)


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Kleines update: Der Austausch des einen Proms mit der No.6 durch ein 
gebranntes Eprom  brachte leider nicht den gewünschten Erfolg. Symptom 
unverändert. Aber Dank Christan habe ich jetzt ein Zweitgerät um den 
Fehler genauer einzukreisen.

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