Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kann ich einen 230v Motor auch mit einem 36v Akku betreiben??


von Mischmaschinenelektromotor (Gast)


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Hallo ich habe daheim noch einen alten mischmaschinenmotor herumliegen 
und würde ihn gerne für ein elektromoped oder einen Scooter verwenden. 
Der Motor läuft leider mit 230v und im Internet hab ich alle anderen 
Dinge die ich brauche nur mit 36v oder höchstens 48v gefunden. Meine 
Frage ist nun: kann man so einen Motor mit 36v betreiben und wenn nicht 
was für andere Lösungen gebe es noch?

Danke um vorraus.

von THOR (Gast)


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Wird ein Kondensatormotor sein, ergo nein.

von Raute (Gast)


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Mischmaschinenelektromotor schrieb:
> kann man so einen Motor mit 36v betreiben und wenn nicht
> was für andere Lösungen gebe es noch?

Wechselrichter. Ist aber verlustbehaftet, auch nicht billig und für dich 
als Laien gefährlich.

von wrumm (Gast)


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Klar geht das. Vorwiderstand dran und ab die Post. Ggfs. den 
Vorwiderstand mit dem Fahrtwind kühlen.

von Herr Troll (Gast)


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Mischmaschinenelektromotor schrieb:
> was für andere Lösungen gebe es noch

Wegwerfen oder Kabeltrommel? 
https://www.idealo.de/preisvergleich/ProductCategory/18735F1784717.html

von InFo (Gast)


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Mischmaschinenelektromotor schrieb:
> Der Motor läuft leider mit 230v und im Internet hab ich alle anderen
> Dinge die ich brauche nur mit 36v oder höchstens 48v gefunden. Meine
> Frage ist nun: kann man so einen Motor mit 36v betreiben

Falls du einen Reihenschlussmotor hast, läuft der theoretisch mit 
Gleichstrom, aber ob 48V zum Betrieb ausreichend sind bezweifle ich 
stark und wenn er doch anläuft, dann bringt der nur wenig Leistung. Zu 
wenig für dein Projekt.


Mischmaschinenelektromotor schrieb:
> andere Lösungen

Schaue dich im Modellbaubereich um, da gibt es sicher genug passende 
Lösungen (Motoren, Regler, Akkus).

Zubehör/ Ersatzteile für E-Räder.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Die Mischmaschinen, Die mir bisher unter kamen, hatten zwar einen 
Kondensator, die Schaltung nennt sich aber Steinmetz.
Dort sind, meiner bisherigen Erfahrung nach, 0-8-15 
Drehstrom-Asynchron-Motore verbaut.
Die Dinger sind robust und billig - was will man mehr.
Drehzahl aber nur frequenzabhängig - was bei der Mischmaschine aber kein 
größeres Problem darstellt.

Nutzung als Fun-Motor?
Eher nicht ... man könnte vll. einem kleinen FU den Zwischenkreis per 
DC-Wandler voll pumpen und dann per FU 'fahren' - ierfür sollte der FU 
rückspeise-fähig sein, sonst hast Du nicht lange Spaß dran.

Viel interessanter für solche Spielereien wäre ein Anlasser - 
Nebenschluß-Motor, hat 'Dampf ohne Ende', läuft mit 12V - nimmt dabei 
aber auch das eine oder andere Ampere.
Achtung hier: Der Motor 'geht durch', wenn Er nicht gebremst wird - das 
Ding beschleunigt, bis Er sich selber mechanisch zerlegt !!

MfG

von THOR (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> 0-8-15

Das schreibt sich https://de.wikipedia.org/wiki/08/15_(Roman)

Patrick J. schrieb:
> Achtung hier: Der Motor 'geht durch', wenn Er nicht gebremst wird - das
> Ding beschleunigt, bis Er sich selber mechanisch zerlegt !!

Noch keinen Anlasser gesehen, der Reihenschluss gewesen wäre. 
Nebenschluss entweder mit Erregerwicklung oder ins Gehäuse eingelassene 
Magnete.

von Mischmaschinenelektromotor (Gast)


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Also gibt es aich keine anderen Möglichkeiten?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Klar gibt es dutzende Möglichkeiten.
Du musst doch 'nur' aus Deinen 36V Das machen, was der Motor 'sehen' 
will.
Also Spannung hoch, zerhacken und als schönen Sinus zum Motor damit.

Wie Du die Spannung erhöhst, sind bereits einige Möglichkeiten.
Das Zerhacken ebenso, die Sinus-Erzeugung wohl auch.

Was erwartest Du eigentlich als Antwort?

Klingt irgendwie so:
'Ich habe in meinen Benziner Diesel getankt, kann ich jetzt trotzdem 
weiter fahren und wenn nicht, wie doch?'

MfG

PS: Ich schrieb doch Nebenschluß-Motor.
Beim Reihenschluß-Motor würde das Wegfallen des Hilfswicklung den Motor 
abschalten (ok, beim Nebenschluß-Motor schaltet's sich auch irgendwie ab 
...)

: Bearbeitet durch User
von Mischmaschinenelektromotor (Gast)


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Mein Handy hatte sich zu spät aktualisiert. Ich hatte den Text nach der 
ersten antwort geschrieben und da ich kein wlan hatte würde es erst 
jetzt verschickt. Sorry

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick J. schrieb:

> Die Mischmaschinen, Die mir bisher unter kamen, hatten zwar einen
> Kondensator, die Schaltung nennt sich aber Steinmetz.
> Dort sind, meiner bisherigen Erfahrung nach, 0-8-15
> Drehstrom-Asynchron-Motore verbaut.

Nein, in 90% der Fälle handelt es sich da um einen sog. Kondensator-
motor. Schon allein deshalb, weil ein solcher Motor billiger als ein
Drehstrom-Asynchron-Motor ist.

von DAVID B. (bastler-david)


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Du kannst nach alten akkuschraubern mit 12 oder 18 Volt suchen.
Die sind sehr klein und sehr leicht und gibts oft für 5 € da haste mehr 
kraft wie du brauchst UND eine Reglung für vor und zurück samt speed 
schon für den Motor ausgelegt.
Deine Aufgabe ist nur noch das Getriebe anzupassen und eine Abschaltung 
für den Akku.

von THOR (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> PS: Ich schrieb doch Nebenschluß-Motor.
> Beim Reihenschluß-Motor würde das Wegfallen des Hilfswicklung den Motor
> abschalten (ok, beim Nebenschluß-Motor schaltet's sich auch irgendwie ab
> ...)

Hä? Was schaltet sich wo ab?

Und was ist bitte die Hilfswicklung? Ein Reihenschlussmotor hat Läufer- 
und Statorwicklung und die sind beide zwingend nötig. Da gibts keine 
Hilfswicklung. Da gibts höchstens Wende- und Kompensationswicklungen 
wenn du ne hochwertige Gleichstrommaschine in die Finger bekommst.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Harald W. schrieb:
> Nein, in 90% der Fälle handelt es sich da um einen sog. Kondensator-
> motor.

Hmm, dann sollte ich wohl mehr Beton machen (bzw. der letzte Estrich 
wurde auch so 'angesetzt').
Dann korrigiere ich meine Aussage wie folgt:
Mir wäre bisher nur asynchrone Kurzschlussläufer in Mischmaschinen 
begegnet, weshalb ich, fragwürdiger Weise, davon ausging, daß Das 
Standard so wäre.

... die Idee mit der in den FU eingeleiteten Zwischenkreis-Spannung 
gefällt mir trotzdem ... einen 1,1kW-FU hätte ich noch arbeitslos im 
Regal ... ;)

MfG

PS: Ich bitte vielmals um Entschuldigung - man kann sich aber auch 
unwissender stellen, als man im restlichen Post dann doch sein will.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrommotor#Nebenschlussmaschine
Gemeint war die Erreger-Wicklung

: Bearbeitet durch User
von THOR (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Mir wäre bisher nur asynchrone Kurzschlussläufer in Mischmaschinen
> begegnet, weshalb ich, fragwürdiger Weise, davon ausging, daß Das
> Standard so wäre.

Ist es auch, aber in Wechselstrombauart mit Haupt- und Hilfswicklung und 
Kondensator in Reihe zur Hilfswicklung; kurz Kondensatormotor.

Du sagstest aber Drehstrom-Asym in Steinmetzschaltung.

Patrick J. schrieb:
> Gemeint war die Erreger-Wicklung

Die schaltet sich beim Reihenschlussmotor sicher nicht ab, die ist ja in 
Reihe zur Läuferwicklung geschaltet. Man schaltet höchstens den gesamten 
Motor ab.

Und beim Anlasser (Nebenschluss) genauso. Entweder weil das Ding 
permanenterregt ist oder weil beide Wicklungen auf den gleichen 
Anschluss zusammengeführt sind (nämlich die dicke Verschraubung am 
Magnetschalter).

Wenn du bei einer Nebenschlussmaschine die Erregerwicklung abschaltest, 
hast du den Grenzfall des Feldschwächbetriebs: Maximale Leerlaufdrehzahl 
bei minimalem Drehmoment (hervorgerufen durch die Restmagnetisierung des 
Eisenmaterials). In der Praxis bleibt er dann wohl stehen.

von Wyemouth Deltaraski (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Mir wäre bisher nur asynchrone Kurzschlussläufer in Mischmaschinen
> begegnet, weshalb ich, fragwürdiger Weise, davon ausging, daß Das
> Standard so wäre.

Da hast Dich nicht getäuscht. Aber 2 (90°) oder 3 (120°) Wicklungen?

("Kondensatormotoren" sind... auch asynchrone Kurzschlußläufer.)

von Manni (Gast)


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Mischmaschinenelektromotor schrieb:
> Also gibt es aich keine anderen Möglichkeiten?

Doch gibt es. Wenn du immer die gleiche Strecke fährst, dann bau dir 
doch eine eigene Oberleitung für dein Fahrzeug. ;-)

von hinz (Gast)


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Mischmaschinenelektromotor schrieb:
> was für andere Lösungen gebe es noch?

Die Schulferien könnten zu Ende gehen.

von THOR (Gast)


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Manni schrieb:
> Mischmaschinenelektromotor schrieb:
>> Also gibt es aich keine anderen Möglichkeiten?

Das tun, was alle anderen tun: Motor von nem entsprechenden Akkugerät 
verwursten (Akku Rasentrimmer oder was weiss ich) oder von China-Ebay 
was billiges aus dem Elektrofahrrad-Bereich bestellen.

Die Sache mit dem Frequenzumrichter ginge auch, müsste man die 36V auf 
230V AC hochsetzen und dann dem FU zuführen. Bezweifle stark, dass sich 
das in irgendeiner Weise lohnt.

von Tom (Gast)


Angehängte Dateien:

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wenn du wirklich ein Go-Cart o.ä. dir bauen möchtest, dann schmeiß den 
alten Mischer-Motor weg und versuche beim Chinesen etwas komplettes, 
also Motor, Ansteuerung usw. zu bekommen.
War Anfang des Jahres in China und dort sind in den Großstädten 
Benzinmotorräder bereits verboten! Das bedeutet die dürfen nur noch 
elektrisch in den großen Städten mit den Zweirädern fahren. Autos sollen 
im Jahre 2020 dran sein! Dort kostet bereits ein komplettes elektrisches 
Moped gerade einmal umgerechnet 350,- €!!! Wer es nicht glauben will, 
der siehe das Bild im Anhang. Der Kurs ist momentan bei ca. 7,5. Also 
2580 Yuan geteilt durch 7,5 = 344,- €!!!
Da wird doch beim Chinesen ein Motor mit Ansteuerung und Batterie dazu 
wohl für ca. 200,- € zu bekommen sein! Das ist auf jedenfalls alles 
preisgünstiger als den ollen Motor vom Mischer zum drehen zu bekommen!
Gruß Tom

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Naja man könnte ja so Pedalen an den Motor ... Hm.

von Andreas S. (igel1)


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Patrick J. schrieb:

> Viel interessanter für solche Spielereien wäre ein Anlasser -
> Nebenschluß-Motor, hat 'Dampf ohne Ende', läuft mit 12V - nimmt dabei
> aber auch das eine oder andere Ampere.

Die Idee hatten schon mehrere hier im Forum, bis irgendwer
schrieb, dass man daran nicht lange Spaß hätte:

Anlasser sind auf starke, aber nur sehr kurze Belastung hin
optimiert - eben den Anlassvorgang. Im Dauerbetrieb sterben
die angeblich schnell.

Wie gesagt: Hinweis beruht nicht auf eigener Erfahrung, scheint
mir aber plausibel.

Viele Grüße

Igel1

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Anlassermotoren haben keine Kühlung
und sind daher nicht als Fahrmotor geeignet.

von THOR (Gast)


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Die Kühlung wäre ja noch verschmerzbar, die Lager sind das Problem. Bei 
Dauerbetrieb werden die warm (mit oder ohne Kühlung), dann läuft das 
Fett raus und die sterben ganz schnell.

Wenn man da ordentliche Rillenkugellager reinmacht, kann man die mit 
verminderter Leistung als Fahrmotoren nehmen.

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