Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phototransistor Reihen- / Parallelschaltung


von Phil M. (noxius91)


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Hallo zusammen,

für ein Projekt will ich eine Art Lichtschranke entwickeln. Hierfür 
verwende ich einen Linienlaser, um einen kleinen Raum zu überwachen. Auf 
der Laserlinie wollte ich in kleinen Abständen mehrere Phototransistoren 
aneinanderreihen.

Nun zu meiner Frage:
Da ich nachher über 30 oder 40 Transistoren habe, um den ganzen Raum 
abdecken zu können, müsste ich die zusammenfassen. Auswerten wollte ich 
per SPS, also entweder mit einer Transistorschaltung auf einen analogen 
Eingang (wobei hier auch die Eingänge auf 4 begrenzt sind) oder auf 
einen digitalen Eingang. Dann bräuchte ich jedoch eine schaltende 
Auswerteschaltung.

Hat hier jemand Erfahrung oder Tipps, wie bzw. ob überhaupt man mehrere 
Phototransistoren in einer Auswerteschaltung zusammenfassen kann?

Beste Grüße

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Auf der Laserlinie wollte ich in kleinen Abständen mehrere
> Phototransistoren aneinanderreihen.

Kannst du das mal skizzieren? Ich frage mich gerade, wie das gehen soll, 
da die Dinger ja nicht durchsichtig sind:
1
Laser >-------------|------------------|------------------|
2
3
              Phototransistor      Phototransistor     Phototransistor

Hinter dem ersten Phototransistor geht der Laserstrahl doch nicht 
weiter.

> ob überhaupt man mehrere Phototransistoren in einer
> Auswerteschaltung zusammenfassen kann?

Stelle mal die Anforderungen zusammen. Eine ga nz elementare Frage wäre 
zum beispiel, ob die Sensoren einzeln abgefragt werden können sollen. 
Eine zweite Frage wäre, ob die analog oder digital arbeiten sollen.

von Achim S. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich frage mich gerade, wie das gehen soll,
> da die Dinger ja nicht durchsichtig sind:

der Linienlaser gibt nicht einen gebündelten Strahl ab sondern 
projeziert (durch seine Optik) gleich eine ganze Linie.

Phil M. schrieb:
> Auf
> der Laserlinie wollte ich in kleinen Abständen mehrere Phototransistoren
> aneinanderreihen.

Du willst 30-40 Transistoren so ausrichten, dass sie alle genau auf der 
Laserlinie sitzen und vergleichbar viel Licht abkriegen? Das kann ganz 
schön fieselig und wackelig werden.

Ehe du zu sehr auf dein Konzept setzt würde ich erst mal Vorexperimente 
machen, wie gut das mit der Anordnung und Ausrichtung der einzelnen 
Empfänger passt. Ebenso würde ich mir erst mal untersuchen, wie stark 
die Beleuchtung durch den Laser wirkt im Vergleich zur Auswirkung des 
Umgebungslichts. Wenn du viele Phototransistoren "gleichzeitig" 
auswerten willst muss die Wirkung des Laserlichts die Wirkung des 
Umgebungslichts bei weitem überwiegen. Macht es das?

Mal optimistisch angenommen, deine Vorexperimente gehen günstig aus: du 
willst also im Normalfall alle Empfänger beleuchten, und detektieren, 
wenn bei einem von ihnen das Licht unterbrochen wird, richtig? Dann 
bietet sich um den Auswerteaufwand zu reduzieren eine Reihenschaltung 
mehrerer Phototransistoren an. In der Reihenschaltung begrenzt der am 
schwächsten angeleuchtete Phototransistor den Strom.

von Achim S. (Gast)


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und um meinen eigenen Beitrag gleich einzuschränken: das Beschriebene 
gilt nur, wenn es sich um einen Laser handelt, der die Linie per fester 
Optik erzeugt.

Es gibt auch andere Varianten, bei denen z.B. ein rotierender Spiegel 
eine Linie auf die Wand projeziert. Das sieht fürs menschliche Auge zwar 
auch aus wie eine feste Linie, tatsächlich ist es aber ein Leuchtpunkt, 
der sich längs dieser Linie bewegt. Dafür würde die oben beschriebene 
Reihenschaltung natürlich nicht klappen, weil dann die Phototransistoren 
nicht dauerhaft bestrahlt werden sondern immer nur kurz "angeblitzt".

von Phil M. (noxius91)


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Achim S. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Ich frage mich gerade, wie das gehen soll,
>> da die Dinger ja nicht durchsichtig sind:
>
> der Linienlaser gibt nicht einen gebündelten Strahl ab sondern
> projeziert (durch seine Optik) gleich eine ganze Linie.

Korrekt!

Stefan U. schrieb:
> Stelle mal die Anforderungen zusammen. Eine ga nz elementare Frage wäre
> zum beispiel, ob die Sensoren einzeln abgefragt werden können sollen.
> Eine zweite Frage wäre, ob die analog oder digital arbeiten sollen.

Nein, ich will nur detektieren, ob die Lichtschranke unterbrochen wird 
oder nicht!
Ob analog oder digital ist im Prinzip egal. Analog habe ich eben nur 4 
Eingänge zur Verfügung, da stellt sich dann die Frage, ob ich meine 
Phototransistoren so Clustern kann, dass ich mit 4 Eingängen auskomme. 
Digitale Eingänge habe ich genug, wobei es dann wahrscheinlich mehr 
Aufwand bei der Auswerteschaltung gibt, da die ja dann schalten muss, 
sobald mind. einer der Phototransistoren verdunkelt wird.


Achim S. schrieb:
> Du willst 30-40 Transistoren so ausrichten, dass sie alle genau auf der
> Laserlinie sitzen und vergleichbar viel Licht abkriegen? Das kann ganz
> schön fieselig und wackelig werden.

Ja genau! Wobei es quasi 2 Lichtschranken gibt, mit jeweils ca. 20 
Phototransistoren.

Achim S. schrieb:
> Ehe du zu sehr auf dein Konzept setzt würde ich erst mal Vorexperimente
> machen, wie gut das mit der Anordnung und Ausrichtung der einzelnen
> Empfänger passt. Ebenso würde ich mir erst mal untersuchen, wie stark
> die Beleuchtung durch den Laser wirkt im Vergleich zur Auswirkung des
> Umgebungslichts. Wenn du viele Phototransistoren "gleichzeitig"
> auswerten willst muss die Wirkung des Laserlichts die Wirkung des
> Umgebungslichts bei weitem überwiegen. Macht es das?

Der Messaufbau wird wahrscheinlich so aufgebaut, dass die "Messkammer" 
verdunkelt wird, also gehe ich mal von einen Ja aus!

Achim S. schrieb:
> Mal optimistisch angenommen, deine Vorexperimente gehen günstig aus: du
> willst also im Normalfall alle Empfänger beleuchten, und detektieren,
> wenn bei einem von ihnen das Licht unterbrochen wird, richtig?

Genau!

von HildeK (Gast)


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Phil M. schrieb:
> Hat hier jemand Erfahrung oder Tipps, wie bzw. ob überhaupt man mehrere
> Phototransistoren in einer Auswerteschaltung zusammenfassen kann?

Vor langer Zeit habe ich mal eine Infrarotfernsteuerung gebaut. Dabei 
habe ich vier Photodioden im 90°-Winkel parallel geschaltet und 
gemeinsam ausgewertet. Modulation war PPM.
Mit wie vielen mehr das auch noch funktioniert hätte, weiß ich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Phil M. schrieb:

> für ein Projekt will ich eine Art Lichtschranke entwickeln. Hierfür
> verwende ich einen Linienlaser, um einen kleinen Raum zu überwachen. Auf
> der Laserlinie wollte ich in kleinen Abständen mehrere Phototransistoren
> aneinanderreihen.

...und Du meinst, Du kannst sowas billiger bauen, als die normalen
Industriegeräte, die  es schon seit Jahrzehnten gibt?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Sinnvollerweise nimmt man keinen Laser, der justiert werden will, 
sondern eine LED die moduliert wird. Entweder alle Dioden sehen sie, 
oder eben nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke, die Reihenschaltung könnte klappen.

von Phil M. (noxius91)


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Harald W. schrieb:
> Phil M. schrieb:
>
>> für ein Projekt will ich eine Art Lichtschranke entwickeln. Hierfür
>> verwende ich einen Linienlaser, um einen kleinen Raum zu überwachen. Auf
>> der Laserlinie wollte ich in kleinen Abständen mehrere Phototransistoren
>> aneinanderreihen.
>
> ...und Du meinst, Du kannst sowas billiger bauen, als die normalen
> Industriegeräte, die  es schon seit Jahrzehnten gibt?

Das Hauptkriterium ist, dass es von der Stange keine Lichtgitter gibt, 
die einen so kleinen Gitter-Abstand besitzen, der hier benötigt wird, 
deshalb der Eigenbau!

Sapperlot W. schrieb:
> Sinnvollerweise nimmt man keinen Laser, der justiert werden will,
> sondern eine LED die moduliert wird. Entweder alle Dioden sehen sie,
> oder eben nicht.

Da ich aber eine komplette Ebene überwachen will, wird das mit LEDs 
schwierig oder?

von Lurchi (Gast)


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Wenn man erkenne will, wenn wenigstens einer der Phototransistoren kein 
Licht mehr abbekommt, müsste man die Empfänger in Reihe schalten. Bei 20 
Empfängern in Reihe könnte man ggf. schon an das Spannungslimit kommen, 
aber 10 in Reihe sollten ohne große Probleme gehen. Ob es direkt auf die 
SPS geht ist schwer zu sagen - das Signal der Phototransistoren ist wohl 
relativ hochohmig - längere Kabel sind das ggf. auch schon nicht so gut.

Das Ausrichten ist ggf. etwas schwierig, aber wenn die Empfänger gut in 
einer Reihe sind muss man eigentlich nur den 1. und letzten gut treffen 
- der Rest passt dann schon.

Gegen Fremdlicht kann man sich ggf. ein wenig schützen über ein Art 
Blende, der nur Licht aus etwa der richtigen Richtung zulässt. 
Modulation ist sonst die übliche Methode - mit fertigen einfachen Laser 
Modulen aber nicht so einfach. Relativ stark gebündelte IR LEDs (eine je 
1-2 Empfänger) und Modulation wären ggf. eine Alternative - das 
Ausrichten wird dann aber noch einmal deutlich aufwändiger. Für IR Licht 
gibt es Empfänger gleich mit optischem Filter.

von Phil M. (noxius91)


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Lurchi schrieb:
> Wenn man erkenne will, wenn wenigstens einer der Phototransistoren kein
> Licht mehr abbekommt, müsste man die Empfänger in Reihe schalten


Wenn man von dieser Schaltung ausgeht sollte sie  eher parallel 
geschaltet werden, oder? Dass man dann mit einem weiteren Transistor 
dein SPS-Input schalten kann..?!

von Achim S. (Gast)


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Phil M. schrieb:
> Wenn man von dieser Schaltung ausgeht sollte sie  eher parallel
> geschaltet werden, oder? Dass man dann mit einem weiteren Transistor
> dein SPS-Input schalten kann..?!

Das wäre eher eine anloge Auswertung bei dem sich das Photostrom der 
einzelnen Empfänger addiert. Wenn einer von n Empfängern kein Licht mehr 
bekommt, sinkt der Photostrom um 1/n seines vorheigen Werts. Du müsstest 
also kleine Signaländerungen auswerten.

Mit der Reihenschaltung kannst du gut erkennen, wenn auf (wenigstens) 
einem Empfänger kein Licht ankommt. Egal wie viel Photostrom die anderen 
Empfänger durchlassen würden: der Gesamtphotostrom wird durch den 
dunkelsten Empfänger begrenzt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Phil M. schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> Wenn man erkenne will, wenn wenigstens einer der Phototransistoren kein
>> Licht mehr abbekommt, müsste man die Empfänger in Reihe schalten
>
> Wenn man von dieser Schaltung ausgeht sollte sie  eher parallel
> geschaltet werden, oder?

Oder.

Eine Parallelschaltung wirkt als logisches ODER. Du brauchst aber ein 
logisches UND. Also Reihenschaltung.

von Phil M. (noxius91)


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Achim S. schrieb:
> Mit der Reihenschaltung kannst du gut erkennen, wenn auf (wenigstens)
> einem Empfänger kein Licht ankommt. Egal wie viel Photostrom die anderen
> Empfänger durchlassen würden: der Gesamtphotostrom wird durch den
> dunkelsten Empfänger begrenzt.

Alles klar, habe bei der Überlegung fälschlicherweise angenommen, dass 
bei einem Lichtsignal der Ausgang schalten soll. Aber er soll ja bei 
Unterbrechung des Lichtsignals geschaltet werden, dann macht's Sinn!

Wie viele Phototransistoren ich in Reihe schalten kann muss ich dann mal 
mit Versuchen ausprobieren. Wenn ich das nachher aufgrund von zu 
geringen Schaltpegeln analog auswerten müssen sollte, würde es ja dann 
reichen, wenn ich bei insgesamt 40 Phototransistoren jeweils 10 
zusammenfassen kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Axel S. schrieb:

> Eine Parallelschaltung wirkt als logisches ODER. Du brauchst aber ein
> logisches UND. Also Reihenschaltung.

Ja, absolutes Grundlagenwissen der Digitaltechnik.
Aber da wir ja im Analogunterforum sind, weiss das
hier natürlich kein Mensch. :-)

von Coulomb (Gast)


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Hi,
Harald W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>
>> Eine Parallelschaltung wirkt als logisches ODER. Du brauchst aber ein
>> logisches UND. Also Reihenschaltung.
>
> Ja, absolutes Grundlagenwissen der Digitaltechnik.
> Aber da wir ja im Analogunterforum sind, weiss das
> hier natürlich kein Mensch. :-)

Ihr seit vielleicht Klugscheißer.
Natürlich braucht es hier eine ODER-Verknüpfung; allerdings mit 
negativer Logik.
Reihenschaltung wird nicht funktionieren: wegen 40 x Sättigungsspannung.

Grüße

von Phil M. (noxius91)


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Coulomb schrieb:
> Reihenschaltung wird nicht funktionieren: wegen 40 x Sättigungsspannung.

Es sollten ja nicht alle 40 Transistoren in Reihe geschaltet werden. 
Immer jeweils ca. 10, was noch funktionieren sollte..?!

von Coulomb (Gast)


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Hi,
dann liegt Dein LOW Potenzial bei ca. 3 V, wenn alle voll bestrahlt 
werden, das Justieren wird so ziemlich schwierig.

Grüße

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wenn man den Aufwand nicht scheut kann man die Lichtschranke mit zwei 
Spiegeln, einem Laser und einer Photodiode machen. Einfach immer die 
Spiegel schoen sauber halten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Coulomb schrieb:
> Reihenschaltung wird nicht funktionieren: wegen 40 x Sättigungsspannung.

Coulomb schrieb:
> dann liegt Dein LOW Potenzial bei ca. 3 V, wenn alle voll bestrahlt
> werden, das Justieren wird so ziemlich schwierig.

Ich würde, wie bei solchen Anwendungen üblich, nicht die Spannung,
sondern den Strom (bei konstanter Spannung) messen.

: Bearbeitet durch Moderator
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