Forum: Offtopic Preiswerte Laser-Schutzbrillen aus Chine? Taugen die was?


von Juergen (Gast)


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Hallo.
Wie der Titel schon aussagt wollte ich mal wissen, ob diese preiswerten 
Laserschutzbrillen aus China was taugen.
Kosten ja nur 5-6 Euro inkl. Versand oder sogar noch weniger bei 
Aliexpress.
Geht im speziellen um Laserdioden (auch aus CN) in blau/violett mit 
1000-1500mW. Wollte mal testweise einen Platinenbelichter bauen. Also so 
ein Teil mit Polygonspiegel, wie er hier vor kurzen mal in einem thread 
vorkam.

Viele Grüße und herzlichen Dank für die Antworten
Jürgen

: Verschoben durch User
von 1N 4. (1n4148)


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Man wird sehen...

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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1N 4. schrieb:
> Man wird sehen...

...oder halt nimmer...

von dermi (Gast)


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von Carsten S. (dg3ycs)


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1N 4. schrieb:
> Man wird sehen...

... oder halt nicht mehr! ;-)

Aber im ernst:
Die Frage ist ganz klar zu beantworten!
Und zwar mit: Manche JA, viele NEIN!

Das Problem mit dieser Billigware, egal woher die kommt, ist die Frage 
der Kontrolle. Sowohl im Sinne der Qualitätskontrolle des Herstellers um 
gleichbleibende Qualität zu gewährleisten als auch überhaupt die 
Kontrolle ob nicht gar in betrügerischer Absicht gehandelt wird.

Es ist letztlich so:
Auch in China kann man Qualitativ hochwertig fertigen.
Teilweise auch zu preisen die einen hier staunen lassen und man auch 
fragt wie das geht. Aber doch deutlich teurer als "Billigramsch".

Es gibt aber hinsichtlich Qualität und Funktionalität praktisch 
KEINERLEI Grenze nach unten. Egal wie schlecht ein Produkt schon ist, es 
findet sich immer noch ein fertiger der das 5% günstiger herstellen 
wird. Natürlich fast immer mit einer weiteren Qualitätsverringerung.

Das Problem ist nun, da es in China (praktisch) keinerlei Vorgaben, 
geschweige denn Kontrollen, für solche Schutzausstattung gibt kannst du 
nur entweder selber testen oder musst darauf Vertrauen das 1. der 
Händler seriös ist und nicht einfach irgendwelche Eigenschaften 
"erfindet" um ein billigst eingekauftes Produkt "hochpreisig" zu 
verkaufen und sofern dies der Fall ist dann auch noch 2. der HErsteller 
ebenfalls seriös ist und sein Produkt auch das einhält was die 
Produktbeschreibung verspricht.
(Von unabsichtlichen Übersetzungsfehlern oder Missverständnissen bei der 
Beschreibung ganz zu schweigen)


Ich selbst würde ohne Messung nicht einmal eine über DX oder Ali 
eingekaufte Sonnenbrille für mehr als nur äusserst seltene und dann 
kurze Benutzung einsetzen. (Wobei die Filterwirkung von Sonnenbrillen 
testen zu lassen ja nicht wirklich ein Problem ist.)

Eine LAserschutzbrille ist noch einmal eine ganz andere Kiste.
Mal ganz davon abgesehen das 1,5 Watt schon eine ganze Menge sind! Da 
reicht ein "bisschen Dämpfen" vorne und hinten nicht mehr aus.

Evtl. gibt es ja die Möglichkeit die Transmission der Billigbrillen bei 
der beabsichtigten Wellenlänge testen zu lassen.
(Als Student an einer UNI/FH mit freundlicher Anfrage im Laserlabor 
beispielsweise. Je nach "Ton" geht das öfter sogar als externer )
Dann wäre es ein Versuch wert vielleicht ein oder zwei Varianten auf 
Verdacht zu bestellen.

Wenn aber keine Testmöglichkeit besteht und man sich auf die Angaben 
verlassen muss ist es das Risiko nicht Wert.
Dann ist alles andere als der Kauf von zertifizierter Ausrüstung ein 
sparen am falschen Ende das bei diesen Leistungen eine sehr reale 
(irreversible) Verletzungswahrscheinlichkeit bedeutet.

Gruß
Carsten

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Juergen schrieb:
> Kosten ja nur 5-6 Euro inkl. Versand oder sogar noch weniger bei
> Aliexpress.

Was sind dir deine Augen Wert? 6€?

Das ist deine "Versicherung". Das Ding ist da um deine Augen zu schützen 
wenn alles andere versagt. Das ist die letzte Instanz (vor z.B 
Totmannschalter oder anderen Sicherheitsmaßnahmen) die dich schützen 
kann.

Ich versteh nicht wirklich wieso die Leute gerade an persönlicher 
Schutzausrüstung sparen.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Carsten S. schrieb:

> Evtl. gibt es ja die Möglichkeit die Transmission der Billigbrillen bei
> der beabsichtigten Wellenlänge testen zu lassen.


Hm, Testen, ... ich hatte mal was gehört das einige Brillen nur für 
einen temporäre Bestrahlung im Minutenbereich ausgelegt sind. Was bei 
Überschreitung zu tun ist und ob man diese an der Brille erkennt konnte 
mir damals keiner sagen.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Ist schon komisch das sowas von Pyrex oder Spetec 90-160€ kostet und 
dort 5€.

Manche Angebote sind einfach zu gut. Wenn es schon billig sein muss, 
dann hol Dir eine Rote bei einem Anbieter aus Deutschland. Das gibt es 
auch bei Amazon für einen 10er. Das ist zwar auch China aber da haben 
die Dinger wenigstens eine richtige Typabnahme für den europäischen 
Vertrieb.

https://www.amazon.de/gp/product/B01BWLWNS2/

Alibaba/express ist echt cool wenn es um ein paar Bauteile oder 
Lötzubehör geht, das ist dann manchmal doof wenn die 100er Tüte 
Festspannungsregler recyclet ist, die Elkos doch nicht soviel Spannung 
mögen, oder die µCs Plagiate oder QC-Ausschuss sind bei denen z.B. die 
Fuses nicht klappen. Meistens ist alles in Ordnung.

Aber würdest Du Dein Augenlicht verwetten?

von 1N 4. (1n4148)


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> https://www.amazon.de/gp/product/B01BWLWNS2/

Verkauf durch einen chinesischen Verkäufer, Versand durch Amazon. Ich 
sehe als einzigen Unterschied, dass die Ware bereits in Deutschland ist. 
Von Typabnahme lese ich nichts.

von Schreiber (Gast)


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Juergen schrieb:
> Geht im speziellen um Laserdioden (auch aus CN) in blau/violett mit
> 1000-1500mW. Wollte mal testweise einen Platinenbelichter bauen. Also so
> ein Teil mit Polygonspiegel, wie er hier vor kurzen mal in einem thread
> vorkam.

Zudem sind die für Justierarbeiten völlig unbrauchbar. Man sieh den 
LAser nicht mehr.

Abhilfe: eine VIDEOBRILLE nebst Kamera.

von Hp M. (nachtmix)


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Chris F. schrieb:
> as ist zwar auch China aber da haben
> die Dinger wenigstens eine richtige Typabnahme für den europäischen
> Vertrieb.
>
> https://www.amazon.de/gp/product/B01BWLWNS2/

Wo denn?
Da steht etwas über die Erfordernisse einer Laserschutzbrille, aber 
nicht, dass diese Ware sie erfüllt!

Wo ist das Transmissionsspektrum bzw. der Schutzbereich, wo die maximale 
Leistung?

An den TE:
wenn du justieren willst, dann geh mit der Leistung runter und verwende 
an Stelle des Photoresist einen fluoreszierenden Lack oder eine Folie.
Damit kannst du auch die Schutzwirkung einer Brille testen. Papier ist 
geduldig.

Mit einer Mikroskopkamera siehst du sowieso mehr, als wenn du mit der 
Nase an den Brennfleck gehtst.

von Teo D. (teoderix)


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Schreiber schrieb:
> Zudem sind die für Justierarbeiten völlig unbrauchbar. Man sieh den
> LAser nicht mehr.
>
> Abhilfe: eine VIDEOBRILLE nebst Kamera.

Oder (z.B.)
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwjT15bCmYbVAhXB6xoKHa8QDuEQFggpMAA&url=http%3A%2F%2Fastromedia.eu%2FSFP_Anleitung.pdf&usg=AFQjCNGmUyl_ti2A5xQLr0SN5VqJEiM9dg&cad=rja
Wurde bei Stereolithographie-Drucker (1W, ~380-420nm(geschätzt, genaue 
Werte der WL sind mir entfallen)) zur Fokussierung verwendet.

von Juergen (Gast)


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Herzlichen Dank für die ganzen konstruktiven Antworten.
Werde dann wohl etwas sparen und mir eine 'richtige' Brille kaufen.
Ausserdem werde ich zum testen wohl erstmnal eine gaaaaanz schwache 
Laserdiode nehmen oder die vorhandenen runterregeln (oder beides).

von Purzel H. (hacky)


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Naja, man kann die Brillen ja testen. Bei einer Brille fuer sichtbares 
Licht haelt man die Brille vor den Laser, haelt auf die Wand und schaut 
was fuer ein Fleck dort erscheint.

Wir haben eine Brille fuer unseren 1 Joule Pulslaser gekauft. Der kann 
1064nm und 532nm. Die Brille lag bei 2500 E, ist dafuer aber auch auf 
100 Schuss spezifiziert.
Wir haben ein Powermeter, das die Pulsleistung misst. Man muss nicht mal 
fokussieren, um Rauchwolken synchron zum Trigger zu sehen. Und nein wir 
haben die Brille nicht getestet. Wir haben's geglaubt. Machen uns eher 
Sorgen, was geschieht, falls der Strahl denn nicht die Brille treffen 
wuerde...

von Juergen (Gast)


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Ja das mit der Brille in den Strahl halten und schauen, was hinten raus 
kommt kam mir auch in den Sinn. Aber ich dachte auch, bei dem geballten 
Wissen hier im Forum ist was brauchbares als Antwort dabei.
Stimmt ja auch beides. :)

Vielleicht mach ich das mit der Brille.
Wenn ich das Geld über habe wird eine bestellt.

von Wolfgang (Gast)


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Juergen schrieb:
> Ausserdem werde ich zum testen wohl erstmnal eine gaaaaanz schwache
> Laserdiode nehmen oder die vorhandenen runterregeln (oder beides).

So viel Spieleraum zum Runterregeln hast du da nicht. Wenn du unter die 
Laserschwelle kommst und sie als LED betreibst, bleibt da nicht viel von 
der Strahlcharakteristik.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Juergen schrieb:
> Ausserdem werde ich zum testen wohl erstmnal eine gaaaaanz schwache
> Laserdiode nehmen oder die vorhandenen runterregeln (oder beides).

Die 'Schwache' muß aber recht genau ausgerichtet sein - bringt ja 
nichts, wenn Du "auf's mü ausrichtest" und beim Produktiv-Laser bist Du 
3mm daneben.
Wollte für meinen Gravier-Laser zwei Linienlaser als Kreuz montieren, 
damit ich vorher sehe, wo das Loch hingebrannt würde - also beim Nullen 
der Achsen.

MfG

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