Forum: HF, Funk und Felder RadiosondenZeug


von A. K. (Gast)


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Hallo!
Ich beeschäftige mich seit längerem mit Radiosonden und konnte auch 
schon einige dekodieren...ich benutze einen RtlSdr und eine eigenbau 
Bazooka Antenne dazu eine Eigenbau Yagi.Nun frage ich mich aber welche 
Antenne geigneter währe ich dachte zB.  an eine Diamond X510N.Währe 
diese zu empfehlen?Ich weiss zwar das diese eher flach abstrahlt aber 
auf grosse entfernung muss die ja besser sein als ein Koaxdipol...

Welche Sonden werden derzeit in München gestartet?Auf Radiosonde.eu 
steht das dort SGPs gestartet werden aber gestern flog eine DFM09..

Welche Sonden werden derzeit in Hörsching gestartet?
Welche Antennen benutzt ihr?

von Pandur S. (jetztnicht)


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> ..geeigneter wäre ..

geeigneter in Bezug auf
- Gewicht zum im Feld herumschleppen
- Antennengewinn
- Herstellungskosten in Sachen Material
- Arbeit zum Selberherstellen

Und die Frequenz waere ?

von Possetitjel (Gast)


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Arno K. schrieb:

> Ich beeschäftige mich seit längerem mit Radiosonden und
> konnte auch schon einige dekodieren...ich benutze einen
> RtlSdr und eine eigenbau Bazooka Antenne dazu eine
> Eigenbau Yagi.

Ist die Yagi nicht unpraktisch?

Ein großsignalfester, einigermaßen rauscharmer Empfänger
ist auch von Vorteil.

> Nun frage ich mich aber welche Antenne geigneter währe
> ich dachte zB.  an eine Diamond X510N. Währe diese zu
> empfehlen?

Naja, für reinen Empfang (also ohne Peilung) verwenden
die Profis meines Wissens eine Groundplane. Die Diamond
ist, soweit ich herausfinden konnte, eine Groundplane... :)

> Ich weiss zwar das diese eher flach abstrahlt aber auf
> grosse entfernung muss die ja besser sein als ein
> Koaxdipol...

Sicher.
Da die Radiosonden nur ca. 30km hoch steigen, sich aber
problemlos 200km weit entfernen können, fallen schwache
Signale praktisch immer sehr flach ein.

Problematisch ist nur
1. Abschattung durch zu nahe Bäume und
2. völlige Windstille.

von Possetitjel (Gast)


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Sapperlot W. schrieb:

> Und die Frequenz waere ?

Schätzungsweise 70cm (400MHz).

von Sven D. (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Die Diamond ist, soweit ich herausfinden konnte, eine Groundplane... :)

Nein eine kollineare Dipolantenne. Also mehrere Vertikaldipole 
übereinander. Aber das nur am Rande. Wollte mal etwas klugscheissen
.

von René H. (Gast)


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Sowas hat sich bei Kontakt mit der ISS bewährt: 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Yagi-Uda-Antenne

Sollte also auch für Sonden gehen.

Grüsse,
René

von Possetitjel (Gast)


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Sven D. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Die Diamond ist, soweit ich herausfinden konnte, eine
>> Groundplane... :)
>
> Nein eine kollineare Dipolantenne. Also mehrere Vertikaldipole
> übereinander. Aber das nur am Rande. Wollte mal etwas
> klugscheissen.

Neinein... schon in Ordnung. Vielen Dank. - Hatte zwar
gegurgelt, aber offenbar doch nicht richtig.

Sehr flach strahlende Antennen haben halt den Nachteil,
dass man bei Flaute nix mehr hört. Probleme mit der
Reichweite sollten gar nicht erst auftreten, wenn man
einen guten Standort und einen guten Empfänger benutzt.

von Possetitjel (Gast)


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René H. schrieb:

> Sowas hat sich bei Kontakt mit der ISS bewährt:
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Yagi-Uda-Antenne

Aber doch sicher nicht ohne Nachführung?!


> Sollte also auch für Sonden gehen.

Bedingt.

Die Sonden pendeln am Ballon hin und her, dadurch ändert
sich die Polarisation --> Schwund.

Und hast Du mal bei Nebel oder tiefen Wolken versucht, eine
Radiosonde mit einer Richtantenne anzupeilen?

Was recht brauchbar funktioniert, ist eine Helical, aber
auch die muss mindestens manuell nachgeführt werden.

von Funker (Gast)


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Für guten Empfang ist natürlich immer eine Richtantenne vorzuziehen, was 
aber eine Ausrichtung auf und Verfolgung der Sonde impliziert.
Gegen Fading hilft oft eine zirkular polarisierte Antenne, also z.B. 
eine Helixantenne
http://www.wimo.de/helix-antennen_d.html

von HF-Bastler (Gast)


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- Die Yagi bringt natürlich ihren Gewinn mit. Damit man den aber nutzen 
kann, muss man die Antenne genau nachführen. Das ist aber mit 
erheblichem mechanischen Aufwand verbunden.
- Sehr einfach und schnell aufzubauen ist eine Groundplane. An eine 
Coaxbuchse lötet man einen senkrechten Lambda/4 Strahler. Massiver Draht 
oder Messingrohr (max. 4 mm Ø).  An die 4 Löcher - der Coax 
Flanschbuchse - kommt je ein Stück Lambda/4 langer Draht/Rohr; etwa 45° 
nach unten abgewinkelt. Damit dürfte die Groundplane *für 
Empfangszwecke* ausreichend angepasst sein.
- Eine weitere Möglichkeit ist ein horizontal montierter Kreuzdipol, 
bestehend aus 2 kreuzförmig angeordneten Lambda/2 Dipolen. Wie diese 
untereinander verbunden sind und wie sie genau an den Empfängereingang 
angepasst werden, googelt man einfach. Stichwort Kreuzdipol.
- Auch mal nach "*eggbeater antenna*" googeln.
Meistens reichen diese einfachen und leicht  nachzubauenden Antennen 
vollkommen für den Empfang von Sonden und Satelliten. Man braucht zudem 
keine aufwändige mechanische Nachführung.

von Erwin D. (Gast)


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HF-Bastler schrieb:
> - Die Yagi bringt natürlich ihren Gewinn mit. Damit man den aber nutzen
> kann, muss man die Antenne genau nachführen. Das ist aber mit
> erheblichem mechanischen Aufwand verbunden.

Für eine lange Yagi hast du durchaus Recht. Die haben einen relativ 
kleinen Öffnungswinkel. Wenn man aber eine kürzere Yagi (mit weniger 
Elementen) nimmt, ist der Öffnungswinkel größer, so daß nicht mehr eine 
SO genaue Ausrichtung notwendig ist. Und der Gewinn ist trotzdem noch 
größer als bei einer Groundplane. Da kann man durchaus einen gesunden 
Kompromiss schaffen.

von HF-Bastler (Gast)


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@ Erwin: Du hast ja vollkommen Recht :)

Ich habe nur gezielt die einfach nachzubauenden Antennen erwähnt, die 
man mal schnell für die ersten Empfangsversuche zusammenbauen kann.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie aufwändig es ist Richtantennen beim 
Satellitenbetrieb nachzuführen. Dabei dürfte die Nachführung bei den 
langsam fliegenden Ballonsonden gar nicht so problematisch sein.

von A.T (Gast)


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Schau mal hier

http://www.radiosonde.eu

Gruß Toni

von Sven D. (Gast)


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Ich will noch Turnstile und Eggbeater Antennen ins Rennen bringen. Die 
sind für den Empfang von erdumlaufenden Wettersatteliten gedacht und 
sollten auch für Radiosonden gute Ergebnisse bringen. Ihr vertikales 
Strahlungsdiagramm ähnelt einer Halbkugel.

von A. K. (Gast)


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Danke für die Antworten....welche Antenne benutzt IHR?Und auch die Frage 
welche Sonden wohin fliegen bitte noch beantworten..

LG

von Wolfgang (Gast)


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Arno K. schrieb:
> Und auch die Frage welche Sonden wohin fliegen bitte noch beantworten..

Die Sonden fliegen nicht, sondern sie treiben in der vorhandenen 
Lüftströmung (aka Wind). Durch ihren Auftrieb gewinnen sie dabei an 
Höhe, bis sie nicht weiter steigen. Irgendwann platzt der Ballon und sie 
fallen am Fallschirm runter, wobei sie auch wieder ein Spielball des 
Windes sind.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Arno K. schrieb:
> welche Antenne benutzt IHR?

http://www.radiosonde.eu/RS00-D/RS08E01-D.html

Als Material habe ich Stücke aus 75 Ohm Koaxkabel genommen.
Das gespeiste Element ist aus 2mm CU- Draht, wie ein J gebogen.
Alles auf ein ziemlich starres Koakkabel (Telecom) gelötet bzw. mit 
Drähten festgebunden.

von Bernd (Gast)


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Bei mir ist eine Diamond X50 Antenne (2m & 70cm AFU) auch für den 
Empfang von Radiosonden (400-406 MHz) im Einsatz. Funktioniert OK, 
allerdings merkt man doch deutlich, dass die Antenne bei 400 MHz nicht 
in Resonanz ist. Antennengewinn geht schätzungsweise <0 dB und auch die 
Polarisationsprobleme sind deutlich wahrnehmbar. Im Umkreis von ~150km 
lässt sich aber meist dekodieren.
Deutlich besser klappt es mit einer QFH-Antenne für 400 MHz, nocht etwas 
besser mit SAW-Filter und LNA.

von Bernd (Gast)


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Achja, zum Anpeilen der RS92 im Nahbereich kam eine 7el. 50 Ohm Yagi (im 
Wald etwas unpraktisch), aktives Dämpfungsglied und Handfunke mit 
S-Meter zum Einsatz. Auch RS41 oder andere Sender und Störer lassen sich 
damit einfach finden.

von Schorsch (Gast)


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Ich möchte mich näher mit Radiosonden beschäftigen und habe auch schon 
mit GQRX als SDR herumgespielt.

Ich kann einige Radiosonden empfangen, komme aber bei der Dekodierung 
nicht weiter, ich empfange nur einen konstanten Ton von 700 Hz, wenn ich 
mit CW-L oder CW-U dekodiere. Wo stecken da die Daten drin, das sind 
wohl serielle Daten mit 9600 Baud.

von Hinterm Mond hervorgelockt (Gast)


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HF-Bastler schrieb:
> - Die Yagi bringt natürlich ihren Gewinn mit. Damit man den aber
> nutzen
> kann, muss man die Antenne genau nachführen. Das ist aber mit
> erheblichem mechanischen Aufwand verbunden.

Nein, ein gescheiter Griff ist kein erheblicher Aufwand:
https://www.mwf-service.com/shop/images/product_images/info_images/903.jpg

das ist halt eher eine Frage der körperlichen Fitness wie lange man 
einen Hammer, aehm Antenne halten kann.

von Helmut -. (dc3yc)


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4 Jahre alter Thread???

von Schorsch (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> 4 Jahre alter Thread???

Na und, das Thema ist halt wieder aktuell. Schaut Euch mal auf 
radiosondy.info um, was da alles alle 6 Stunden rumfliegt. Ich kann 
natürlich einfach dort alles ablesen, würde aber gerne die Daten auch 
mal selber dekodieren, GQRX ist eine schöne SDR-Software (linux), die 
liefert mir aber nur den Ton und keine Daten.

von Helmut -. (dc3yc)


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Dann mache bitte einen neuen Thread auf, wie als roter Hinweis gegeben!

Hinweis: der ursprüngliche Beitrag ist mehr als 6 Monate alt.
Bitte hier nur auf die ursprüngliche Frage antworten,
für neue Fragen einen neuen Beitrag erstellen.

von Thomas W (Gast)


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Schorsch schrieb:
> Ich kann einige Radiosonden empfangen, komme aber bei der Dekodierung
> nicht weiter, ich empfange nur einen konstanten Ton von 700 Hz, wenn ich
> mit CW-L oder CW-U dekodiere.  Wo stecken da die Daten drin, das sind
> wohl serielle Daten mit 9600 Baud.

Die 700Hz Shift können bei einigen (nur alten?) Sonden bereits die 
Werteinformation sein! Sprich da wird nichts binär, seriell codiert.

von F. M. (foxmulder)


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Schorsch schrieb:
> Ich kann einige Radiosonden empfangen, komme aber bei der Dekodierung
> nicht weiter, ich empfange nur einen konstanten Ton von 700 Hz, wenn ich
> mit CW-L oder CW-U dekodiere. Wo stecken da die Daten drin, das sind
> wohl serielle Daten mit 9600 Baud.

Kannst du nicht 5min googeln?
Auf den ein einschlägigen Websiten ist doch alles bis zum Erbrechen 
beschrieben.

Thomas W schrieb:
> (nur alten?) Sonden bereits die
> Werteinformation sein! Sprich da wird nichts binär, seriell codiert.

Ja, 1975 war das so...
Die heutigen Sonden von Vaisala und Graw zB. senden alle digital.

Schorsch schrieb:
> GQRX ist eine schöne SDR-Software (linux), die
> liefert mir aber nur den Ton und keine Daten.

Dafür brauchst du eine Dekoder-Software:
RS41-Tracker oder Sondemonitor etc.

mfg

von Schorsch (Gast)


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F. M. schrieb:
> Auf den ein einschlägigen Websiten ist doch alles bis zum Erbrechen
> beschrieben.

Hast Du mal ein paar Links, ich bin da bisher nicht fündig geworden.

F. M. schrieb:
> Dafür brauchst du eine Dekoder-Software:
> RS41-Tracker oder Sondemonitor etc.

Ich suche keine fertige Software sondern wie ich an die Daten rankomme 
und das zugehörige Protokoll.

von Kerrel (Gast)


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Schorsch schrieb:

> F. M. schrieb:
>> Auf den ein einschlägigen Websiten ist doch alles bis zum Erbrechen
>> beschrieben.
>
> Hast Du mal ein paar Links, ich bin da bisher nicht fündig geworden.

Diese einschlägigen Seiten/Links würden mich auch interessieren. Habe 
ebenfalls nichts gefunden.

von Egon D. (Gast)


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F. M. schrieb:

> Thomas W schrieb:
>> (nur alten?) Sonden bereits die Werteinformation
>> sein! Sprich da wird nichts binär, seriell codiert.
>
> Ja, 1975 war das so...

Das gab es auch im Jahr 2000 noch.
Bestimmte Vaisala-Sonden (Modell müsste ich erfragen;
aus der Erinnerung: RS-80) codieren die Messwerte in
der Tonhöhe und senden die einzelnen Messkanäle zyklisch
nacheinander (zeitmultiplex), so ca. 0.2s je Kanal.


> Die heutigen Sonden von Vaisala und Graw zB. senden
> alle digital.

Morsezeichensonden -- die ja auch digital codieren --
gab es schon ziemlich früh (80er Jahre und früher).

Die Welt ist nicht so einfach schwarz-weiss.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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"Vaisala rs" ist ein guter Suchbegriff. Ich habe auch mal auf dem 
Weinheimer Flohmarkt eine alte Vaisala-Sonde gekauft, weil da ein 
GPS-Empfänger drin sein soll. Ja , der empfängt GPS, aber ohne Decoder. 
Die werten nur die Dopplerverschiebung aus, um die Windgeschwindigkeit 
zu messen.

: Bearbeitet durch User
von Glitch (Gast)


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Beim Deutschen Wetterdienst war im Regelbetrieb die Radiosonde Vaisala 
RS80 die letzte Version mit analoger Messwertübertragung. Sie wurde im 
Jahr 2005 von der RS92 abgelöst - das ist der Typ mit dem von Christoph 
erwähnten "halben" GPS-Empfänger. Aber auch dieser Sondentyp ist 
inzwischen obsolet: Seit einigen Jahren setzt der DWD die Vaisala RS41 
ein. Da steckt u.a. ein vollwertiger GPS-Empfänger drin, und auch mit 
dem Rest der Hardware läßt sich einiges anfangen, wie die bisher im 
Internet veröffentlichten Projekte zeigen.

von F. M. (foxmulder)


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Schorsch schrieb:
> Ich suche keine fertige Software sondern wie ich an die Daten rankomme
> und das zugehörige Protokoll.

https://github.com/rs1729/RS

mfg

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