Servus zusammen, ich versuche eine Schaltung zu verstehen eines Entfernungsmessgerätes aus dem Video: Zeit: 11:56 https://www.youtube.com/watch?v=pcw3Ue3cLUo Mischer 1 macht genau 1kHz "Es geht darum die kurzen Zeiten mit einem festen Faktor so zu vervielfachen, dass man sie mit einem billigen Microcontroller messen kann". Jetzt wird gesagt, dass "phasenverschiebungen unverändert bleiben, die Zeitunterschiede der Signale werden um den Faktor 1000 verlängert." Die Laufzeiten haben sich vertausendfacht. Mir ist jetzt nicht ganz klar geworden: 1) Wie genau die Mischer die Differenz von 1kHz erzeugen? 2) Wieso man das machen kann um dann auf den Nanosekunden-Messbereich zu gehen? Über rege Antwortenflut würde ich mich freuen, Grüße Adian
Hallo Adian, Adian Z. schrieb: > 1) Wie genau die Mischer die Differenz von 1kHz erzeugen? Es gibt zwei Oszillatoren, welche um 1kHz differieren. Nochmal ganz kurz zum Verständnis: ---------------------------------- Problem: Du hast zwei Signale mit gleicher Frequenz, deren Phasenverschiebung du messen willst. Ein Signal vom Laser-Sender und ein Signal vom Laser-Empfänger (bis hierhin verstehst du es noch?). Nun ist es so, dass die Frequenz dieser zwei Signale 1,001MHz beträgt. Da diese Frequenz relativ hoch ist ergibt sich bei einer gegebenen Phasenverschiebung (z.B. 1 Grad) eine sehr kurze Zeit die man messen muss (unschön). Lösung: Man mischt beide Signale mit einem Mischer auf 1KHz herunter (unter Hinzuziehung eines zweiten Oszis, der eine Frequenz von 1MHz hat). Und nun kommt der ganze Witz an der Sache: Da die Phasenverschiebung (z.B. 1 Grad) nach dem Mischen gleich bleibt, muss sich dabei die zu messende Zeit um den Faktor 1000 vergrößern. Diese Zeit kann dann ein µC leicht messen.
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Hey Jonny O., Jonny O. schrieb: > Problem: > Du hast zwei Signale mit gleicher Frequenz, deren Phasenverschiebung du > messen willst. Ein Signal vom Laser-Sender und ein Signal vom > Laser-Empfänger (bis hierhin verstehst du es noch?). Danke für die schnelle Antwort. Ja bis hier hierhin verstehe ich es. Irgendwie ist mir das dann noch nicht ganz klar. Ich messe sogesehen bis Gigahertz und möchte eigentlich bis Picohertz messen? Das Problem ist, dass ich auch den Bereich messen will, den mein Microcontroller nicht messen kann. Das mache ich ja mit der Schaltung. D.h. ich mische dann um die Frequenz (1kHz), also den Bereich, in den gerade mein Microcontroller nicht messen kann? Gruß Adian
Adian Z. schrieb: > Das Problem ist, dass ich auch den Bereich messen will, den mein > Microcontroller nicht messen kann. Das mache ich ja mit der Schaltung. > > Gruß > > Adian Die Schaltung vergößert einfach die zu messenden Zeiten. Dadurch fällt es dem µC leichter sie zu messen. > Irgendwie ist mir das dann noch nicht ganz klar. > Ich messe sogesehen bis Gigahertz und möchte eigentlich bis Picohertz > messen? Frequenzen werden nicht gemessen. Es geht um die zeitliche Verschiebung der Signale. Das ist von Interesse. Denn durch die Laufzeit des Lichtes ist das Empfangs-Signal gegenüber dem Sende-Signal verschoben (typischerweise sprechen wir hier von einigen Nanosekunden). Weil Nanosekunden zu kurz sind, macht die Schaltung daraus Mikrosekunden :-)
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Jonny O. schrieb: > Die Schaltung vergößert einfach die zu messenden Zeiten. Dadurch fällt > es dem µC leichter sie zu messen. Ah. Ich glaube ich habe es verstanden. Eine Phasenverschiebung ist eine Zeitverschiebung. (Zitat darunter) Jonny O. schrieb: > Frequenzen werden nicht gemessen. Es geht um die zeitliche Verschiebung > der Signale. Das ist von Interesse. Denn durch die Laufzeit des Lichtes > ist das Empfangs-Signal gegenüber dem Sende-Signal verschoben > (typischerweise sprechen wir hier von einigen Nanosekunden). Okay. Jonny O. schrieb: > Weil Nanosekunden zu kurz sind, macht die Schaltung daraus Mikrosekunden Und die Schaltung macht das so, dass es gerade den Bereich den man nicht messen kann auf einen niederfrequenteren Bereich herunterstuft? Sprich auf auf kHz. Ich habe aber immer noch das Problem, dass ich nicht glauben kann, dass es so realisierbar ist.
> Ah. Ich glaube ich habe es verstanden. Eine Phasenverschiebung ist eine > Zeitverschiebung. (Zitat darunter) Naja - die Phasenverschiebung wird in Radiant oder in Grad angegeben. Das ist ein Winkel. Man kann diesen Winkel aber in eine Zeit umrechnen. Das ist dann die Zeit zwischen zwei Nulldurchgängen zweier Signale. Adian Z. schrieb: > Ich habe aber immer noch das Problem, dass ich nicht glauben kann, dass > es so realisierbar ist. Ich wette, dass nur ein kleiner Teil der Leute hier im Forum auf Anhieb wüssten, dass die Phasenbeziehung nach dem Mischen unverändert bleibt. Ich musste da auch erstmal nachdenken! Wohlgemerkt: Die Phasenbeziehung in Grad bleibt identisch, nicht jedoch die zeitliche Verschiebung in Sekunden! Die Schaltung ist im Prinzip sehr raffiniert. Aber es ist natürlich in der Umsetzung nicht ganz so einfach, als dass man so etwas mal eben auf dem Steckbrett aufbauen könnte. :-)
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Jonny O. schrieb: > Ich wette, dass nur ein kleiner Teil der Leute hier im Forum auf Anhieb > wüssten, dass die Phasenbeziehung nach dem Mischen unverändert bleibt. > Ich musste da auch erstmal nachdenken! > > Wohlgemerkt: Die Phasenbeziehung in Grad bleibt identisch, nicht jedoch > die zeitliche Verschiebung in Sekunden! Ja daran knabbere ich auch noch ein wenig, muss ich ehrlich zugeben. Gibt nicht vielleicht ein Bild wo man es sich daran kenntlich macht, wieso es so ist? Jonny O. schrieb: > Die Schaltung ist im Prinzip sehr raffiniert. Aber es ist natürlich in > der Umsetzung nicht ganz so einfach, als dass man so etwas mal eben auf > dem Steckbrett aufbauen könnte. :-) Oh ja, vor dem Erfinder, Respekt, Hut ab und Grüße ^^ Danke und Gruß Adian
Adian Z. schrieb: > Ja daran knabbere ich auch noch ein wenig, muss ich ehrlich zugeben. > Gibt nicht vielleicht ein Bild wo man es sich daran kenntlich macht, > wieso es so ist? Im Prinzip müsstest du es mathematisch betrachten. Sind dir die Additionstheoreme der Trigonometrie ein Begriff? Beim Mischen multipliziert man zwei Cosinus-Funktionen miteinander (hier mit den Frequenzen von 1,001MHz und 1MHz). Aus dem Ergebnis filtert man dann den gewünschten Term heraus. Bei einem idealen multiplizierenden Mischer hat man nur zwei resultierende Frequenzen. Einmal die Differenz und einmal die Summe (Seitenbänder genannt). Die Schaltung betrachtet dann nur die Differenz (also die 1kHz). Bei dem Mischen bleibt die Phasenbeziehung stets erhalten (Das ist wie gesagt die Vorraussetzung für das Funktionieren der Schaltung). Schau dir am Besten mal Artikel zum Thema "Mischer" an und gucke dir an, was passiert, wenn man zwei Cosinus-Funktionen miteinander multipliziert.
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Jonny O. schrieb: > Im Prinzip müsstest du es mathematisch betrachten. Sind dir die > Additionstheoreme der Trigonometrie ein Begriff? Prinzipiell schon, aber weiß hier jetzt absolut nicht was wofür steht. Jonny O. schrieb: > Beim Mischen multipliziert man zwei Cosinus-Funktionen miteinander (hier > mit den Frequenzen von 1,001MHz und 1MHz). Aus dem Ergebnis filtert man > dann den gewünschten Term heraus. Bei einem idealen multiplizierenden > Mischer hat man nur zwei resultierende Frequenzen. Einmal die Differenz > und einmal die Summe (Seitenbänder genannt). Die Schaltung betrachtet > dann nur die Differenz (also die 1kHz). Bei dem Mischen bleibt die > Phasenbeziehung stets erhalten (Das ist wie gesagt die Vorraussetzung > für das Funktionieren der Schaltung). Vielleicht könnte man das konkret an einem Schaltungsabschnitt demonstrieren? Die Widerstände, die Dioden und Kondensatoren erfüllen ja auch einen Zweck, diesbezüglich? Jonny O. schrieb: > Schau dir am Besten mal Artikel zum Thema "Mischer" an und gucke dir an, > was passiert, wenn man zwei Cosinus-Funktionen miteinander > multipliziert. Zwei Cosinusfunktionen unterschiedlicher Amplitude und unterschiedlicher Frequenz? Also im Grunde müssen es ja auch nicht zwei Cosinusfunktionen sein, es geht darum aus der Multiplikation zweier Funktionen genau das gewünschte Frequenzspektrum zu erhalten? (Siehe Wikipediartikel: Mischer) Gruß Adian
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