Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche Auswirkung hat die Art der Spannungsversorgung auf Wackelkontakte?


von Thomas L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

vorweg:
- Ich weiß der Mosfet ist viel zu "groß" für eine LED, es ist nur ein 
Testaufbau.
- Ich weiß Breadboards sind oft sehr empfindlich und Wackelkontakte 
keine Seltenheit.

Ich habe auf einem Breadboard einen kleinen Schaltkreis mit einem 
ATmega328PU aufgebaut der ein paar LEDs an und ausschaltet. Wenn ich das 
ganze mit drei Alkaline AA Batterien betreibe (wie im Schaltplan) dann 
resetet der Microcontroller schon bei leichter Berührung der Kabel (auch 
bei Brührungen durch einen nicht leitenden langen Stab). Wenn ich die 
Batterien allerdings durch eine andere Spannungsversorgung ersetze (zB 
die 5V und GND Pins eines Arduino Uno Boards das durch eine Powerbank 
versorgt wird), kann ich an den Kabeln zupfen und drücken soviel ich 
will und der Mikrocontroller geht nie in den Reset.

Woran könnte das liegen? Welche Auswirkung hat die Art der 
Spannungsversorgung auf Wackelkontakte?


Arduino Code:
1
void setup() {
2
  pinMode(LED_BUILTIN, OUTPUT);   //pin 18 in the schematic
3
  pinMode(12, OUTPUT);            //pin 19 in the schematic
4
  int i = 0;
5
6
  digitalWrite(12, HIGH);   //LED which tells me if Arduino did reset
7
  delay(1000);                      
8
  digitalWrite(12, LOW);
9
}
10
11
void loop() {
12
13
  digitalWrite(LED_BUILTIN, HIGH);   //blinking LED
14
  delay(1000);                      
15
  digitalWrite(LED_BUILTIN, LOW);
16
  delay(1000);              
17
}

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Hallo,

nunja, ohne Elko bricht die Versorgungsspannung ziemlich schnell ein bei 
einem Wackler in der Verdrahtung. 33...100uF könnten da helfen.

Mit freundlichem Gruß

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Normalerweise ist es einem Wackelkontakt egal, wie es um die 
Spannungsversorgung bestellt ist.
Der wackelt 0,00001 V genauso wie 1000000 V.
Die Funktionsweise kann man sich wie bei einem Schalter vorstellen

... aber

Es gibt einen "bisschen" Wackelkontakt!
Der ist zwar auch ziemlich unabhängig von der aktuellen Spannung, aber 
dieser wirkt wie ein Widerstand bzw. eine schlechte Verbindung.
Ein Widerstand, in Reihe zur Versorgung, ist aber in praktisch jedem 
Falle schlecht.
Hier gilt dann: Je höher die Arbeitsspannung ist, umso geringer ist der 
Einfluss eines Reihenwiderstandes.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Sebastian S. schrieb:
> Normalerweise ist es einem Wackelkontakt egal, wie es um die
> Spannungsversorgung bestellt ist.
> Der wackelt 0,00001 V genauso wie 1000000 V.

Bestimmt nicht. Bei 1MV wird der sich ganz anders verhalten als bei 
10µV, alleine wegen besserer Durchdringung von irgendwelchen dünnen 
Oxidschichten durch Hochspannung.
Bei Schaltern ist auch nicht ohne Grund ein bestimmter Mindeststrom für 
Kontakte vorgesehen.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Wozu soll R5 dienen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Dieter schrieb:
> Wozu soll R5 dienen?
Flachere Schaltflanken -> weniger Störstrahlung.

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

... und man muss dem μC-Ausgang das harte Umladen der Gatekapazität 
nicht unbedingt antun.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Thomas L. schrieb:
> Woran könnte das liegen

Na ja, 4.5V sind schon recht wenig, und wenn die Batterien benutzt 
werden sinkt die Spannung auf 2.7V, zu wenig um den LogicLevelMOSFET 
sicher durchzuschalten.

von Bla (Gast)


Lesenswert?

Die Batterie hat wohl einen höhere Innenwiderstand als das Netzteil. Ich 
kann mir gut vorstellen dass bei einem Wackler, durch die Strom Impulse, 
die Spannung dann noch stärker einbricht.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Wozu soll R5 dienen?
> Flachere Schaltflanken -> weniger Störstrahlung.

Rauchzeichen würde ich persönlich eher als störend empfinden.

270 Ohm hätten bei weitem gelangt.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Vieleicht liegts nur an einem miesen Batteriehalter

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Kann es sein, daß dein Teppichboden oder der Arbeitstisch oder du selbst 
elektrostatisch geladen sind?

von BOD (Gast)


Lesenswert?

Bla schrieb:
> Die Batterie hat wohl einen höhere Innenwiderstand als das
> Netzteil. Ich
> kann mir gut vorstellen dass bei einem Wackler, durch die Strom Impulse,
> die Spannung dann noch stärker einbricht.

Außerdem liegt deine BOD-Schwelle näher an 4,5V als an 5V, falls 
aktiviert.

von Thomas L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke für die Antworten, wieder ein bischen schlauer :)

Christian S. schrieb:
> nunja, ohne Elko bricht die Versorgungsspannung ziemlich schnell ein bei
> einem Wackler in der Verdrahtung. 33...100uF könnten da helfen.
Mhm, gerade getestet mit 2 x 47µF auf den Versorgungsrails des 
Breadboards. Damit kann ich wie beim Netzteil wackeln ohne Ende und der 
µC läuft weiter.

MaWin schrieb:
> Thomas L. schrieb:
>> Woran könnte das liegen
> Na ja, 4.5V sind schon recht wenig, und wenn die Batterien benutzt
> werden sinkt die Spannung auf 2.7V, zu wenig um den LogicLevelMOSFET
> sicher durchzuschalten.

Allerdings in diesem Fall genug da der MOSFET recht überdimensioniert 
ist. Laut Id-Vds Graph aus dem Datenblatt(siehe Bild), lässt der IRLZ44N 
bei 2,5V immernoch 4A durch. ODer hab ich da was falsch verstanden?

Bla schrieb:
> Die Batterie hat wohl einen höhere Innenwiderstand als das
> Netzteil. Ich
> kann mir gut vorstellen dass bei einem Wackler, durch die Strom Impulse,
> die Spannung dann noch stärker einbricht.
Das klingt für mich sehr plausibel. Hab leider kein Oszi um 
nachzumessen.

Der Andere schrieb:
> Vieleicht liegts nur an einem miesen Batteriehalter
Gerade mit einem anderen und frischen Batterien getestet. Macht keinen 
Unterschied.

Stefan U. schrieb:
> Kann es sein, daß dein Teppichboden oder der Arbeitstisch oder du
> selbst
> elektrostatisch geladen sind?
Könnte sein, aber auch wenn ich mit einem langen Kunststoffstab aus der 
ferne Wackle bleibt das Problem. Dachte allerdings ursprünglich auch, 
dass es irgendwas mit elektromagnetischen Störeinflüssen zu tun hat.

BOD schrieb:
> Bla schrieb:
>> Die Batterie hat wohl einen höhere Innenwiderstand als das
>> Netzteil. Ich
>> kann mir gut vorstellen dass bei einem Wackler, durch die Strom Impulse,
>> die Spannung dann noch stärker einbricht.
>
> Außerdem liegt deine BOD-Schwelle näher an 4,5V als an 5V, falls
> aktiviert.
 Liegt bei 2,7V wenn ich das richtig gesehen habe.

Habe mal das Schematic vom Arduino Uno Rev3 Board angehängt. Leider 
kenne ich mich zu wenig aus.. Lässt sich da irgendwas zum 
Innenwiderstand sagen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.