Hallo Ich bin bei der Suche nach einer günstigen Mikrowaage auf dieses Video gestoßen. https://youtu.be/u7ToB4gT1tk Leider werde ich bisher nicht so recht schlau was die Schaltung angeht. Es gibt zwar ein einen Hinweis zu einem ähnlichen Video nur spricht der Autor davon, dass er die Schaltung aus dem anderen Video (https://youtu.be/ta7nlkI5K5g) noch modifiziert hat. Das Ergebnis finde ich beeindruckend und würde das gern nachbauen wollen. Danke für eure Unterstützung. Michael
TI hat dazu ein gutes Video mit Prinzipschaltbild: https://www.youtube.com/watch?v=n90whRO-ypE Du brauchst ein empfindliches 'Galvanometer' aka Drehspulinstrument.
Dann mail doch dem Autor des Videos mal, ob er helfen will. Hier kann man nur raten. Außerdem solltest du selbst drauf kommen, wie es bewerkstelligt wird. Der Schaltplan im verlinkten Video ist doch simpel und leicht nach zubauen.
Suche Dir ein Spannbandinstrument für gute Reproduzierbarkeit. Professionelle Mikrowaagen nutzen auch dieses Prinzip. Der OpV sorgt dafür, daß der Zeiger immer an der selben Stelle hängt. Der Instrumentenstrom ist dem Gewicht proportional. Ist das selbe Prinzip wie bei den elektromagnetischen Schwebekörpern. Gruß - Werner
Ohne jetzt das Video gesehen zu haben.. Ein Standardansatz ist einen Topfkern fuer die Kraft zu verwenden. Der darf natuerlich nicht verkanten, braucht also noch etwas Mechanik. zB einen Wiegebalken. Die Position des Topfkernbodens wird ber lichtschanke auf fixe position geregelt. Dh der Luftspalt des Topfkernes ist immer kosntant. Und die Kraft strikt proportional dem Strom.
Michael schrieb: > Das Ergebnis finde ich beeindruckend und würde das gern nachbauen > wollen. Vergiß es! Richtige Mikrowaagen bestehen immer noch aus Präzisionsmechanik und sorgfältig ausgesuchten elektronischen und mechanischen Bauteilen. Temperaturkonstanz (doppelte Gehäuse) ist sowohl in der Elektronik wie im Wägeraum nötig. Das alles schlägt sich leider auch im Preis nieder. Vermutlich hast du noch nie versucht Präzisionsschaltunegn aufzubauen, denn dann wüsstest du, das es mit eine Schaltplan allein nicht getan ist. Mit solch einem klapperigen Aufbau und einer primitiven Schaltung auf einem Steckbrett ist jedenfalls kein Blumenpott zu gewinnen. Schau mal, was professionelle Mikrowaagen heute leisten: http://www.mt.com/de/de/home/products/Laboratory_Weighing_Solutions/Micro_Ultra_Balances.html Überleg mal, wieviel stabile Bits das sind, und wieviele dein Digitalvoltmeter liefert! Hinzu kommt, dass du genaue Gewichte zum Kalibrieren brauchst, sonst kannst du besser gleich einen Knobelbecher nehmen. In kommerziellen Waagen sind solche Kalibriergewichte (oft Drahtringe aus Platin o.ä.) meist eingebaut. Wenn du allerdings eine richtige, wenngleich etwas ältere, Mikrowaage brauchst, dann schreib mir mal deine Anforderungen und was du dafür auszugeben bereit bist. An Infrastruktur solltest du einen Wägetisch haben oder im Keller messen. Nicht gerade, wenn nebenan LKWs oder Güterzüge vorbeifahren !
Michael schrieb: > Leider werde ich bisher nicht so recht schlau was die Schaltung angeht. Was verstehst du daran nicht. Soooh kompliziert ist die doch nicht. https://www.youtube.com/watch?v=ta7nlkI5K5g&t=75 > ... nur spricht der Autor davon, dass er die Schaltung ... noch > modifiziert hat. ... und beschreibt die Änderung in der Antwort auf den Kommentar von Amol Ghodke. Was genau ist jetzt deine Frage?
Ich verstehe leider nichts von Schaltungstechnik und bräuchte einen klaren Schaltplan.
Die im Video gezeigte Waage ist keine Mikrowaage, sondern eigentlich eine Ultramikrowaage. Und die sind wieder einfach und durchaus selbstbaufähig. Eine Waage für das Chemielabor, und dort ist der zahlenmäßig größte Einsatzubereich, war früher ein meisterlich konstruiertes mechanisches Präzisionsinstrument. Der Meßbereich ist für analytische Zwecke meist 200g mit einer Auflösung von <1 mg, also 6stellig und linear. Für ganz kleine Proben unter 1 g mußte man alles mechanisch verkleinern, was aber an Grenzen stieß. Abhilfe waren andere Prinzipien, z.B. die Glasfadenwaage, bei der die Biegung eines Glasfadens mikroskopisch gemessen wurde. Für Laborwaagen setzte sich das Tauchspulprinzip durch, bei dem die Kompensation des Gewichts über den Tauchspulstrom erfolgt, der präzise gemessen und dann angezeigt wird. Damit sparte man den größten Teil der teuren Präzisionsmechanik ein, weil hochauflösende AD-Wandler verfügbar waren. Ultramikrowaage: Für den Meßbereich unter 1g kann man auf ein SPANNBAND-Drehspulinstrument zurückgreifen, weil das Band diese Last aushält. Mit einem einfachen Regelkreis (uber eien Lichtschranke) sorgt man dafür, daß der Waagebalken (Zeiger) immer an der gleichen Stelle "festgenagelt" ist. Bei Belastung erhöht sich der Strom, der gemessen wird. Das war das Cahn-Patent. Der Waagebalken war aus rautenförmige gebogenem Aluminiumdraht. Klebestellen mit leitfähigem Kleber (Silberpulver-Zusatz) gegen die in diesem Bereich schon störende elektrostatische Aufladung. Die erste Cahnwaage arbeitete noch mit Röhren, die folgenden dann mit den damals neu aufgekommenen OpV 709 und 741, im Regelkreis und Auswertung. Die Anzeige erfolgte über Kompensationsschreiber (1 - 10 mV Vollausschlag). Als die ersten hochauflösenden DVM mit 6 Stellen verfügbar waren, entfiel der Schreiber. Im Waagebalken-Regelkreis war noch ein NTC zur Temperaturkompensation, der in den Regelkreis eingeschleift war. Hauptgrund dafür ist die Abhängigkeit der magnetischen Feldstärke von der Temperatur. (Bei guten alten Milliamperemetern ist zur Kompensation ein kleiner Blechstreifen aus spezieller Legierung über dem Luftspalt verschiebbar angeschraubt) Bekannt ist mir die Perkin-Elmer Mikrowaage AD2 und die Thermowaage TGS-2. Die Elektronik mit den OpV ist auf einer kleinen Platine, die Strommeß-Widerstände haben 0,01 % Toleranz (!), die Weiterverarbeitung erfolgte in einem 6-stelligen DVM. An Reparaturen waren nur Ersatz gerissener Hängebänder und bei Spannbandriß durch Fehlbedienung des gesamten Wägesystems bötig, aber nie der Regelkreis. Diese Waagen sind ohne Fehlbehandlung sehr einfach und robust und durchaus DIY-fähig. Ein normales DVM gibt immerhin schon 4-5-stellige Ergebnisse, mit einem 24-bit ADC entsprechend mehr. Thermostatisierter Betrieb ist dann aber nötig. Hier noch ein Link zur Glasfadenwaage und der Kalibration: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29076.msg216819#msg216819 Soviel erstmal - Werner P.S.: @Michael: Ohne Elektronikerfahrung ist Dein Wunsch hoffnungslos, da hilft auch ein Schaltplan nichts! Suche Dir einen Elektroniker, der Dir helfen kann
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Michael schrieb: > Ich verstehe leider nichts von Schaltungstechnik und bräuchte einen > klaren Schaltplan. Die genaue Auslegung der Schaltung ist ein regelungstechnisches Problem und hängt von der Dämpfung des Zeigerwerks ab, wie auch im Video erläutert.
Michael schrieb: > Ich verstehe leider nichts von Schaltungstechnik und bräuchte > einen klaren Schaltplan. Die Schaltung von stopperl:
1 | +5V +5V +5V |
2 | | | | |
3 | 470R 10k 10kPoti<-|+\ |
4 | | | | | >------+--680R--100uAMeter-- GND |
5 | | +--470k--(--+--|-/ | |
6 | | | | | | |
7 | LED::|< | +------470k--+ |
8 | | |E | | |
9 | GND GND GND +--200k--+-----1MPoti--+ |
10 | | ^ | |
11 | +5V +--|+\ | | |
12 | | | >--+----+-- Messausgang |
13 | 10kPoti<--|-/ |
14 | | |
15 | GND |
Aus Sicht eine E-Technikers eine Katastrophe. Mit dem Phototransistor in der Lichtschranke nutzt er nicht den linear von der Beleuchtung abhängigen Photostrom einer Photodiode sondern macht die Schaltung hochgradig verstärkend, und zwar vor allem verstärkend für die Temperatur des Transistors. Da redet er selbst von nur noch digtalem an/aus der Schaltung, verstärkt die aber analog mit dem zweiten OpAmp. Die Schaltung hat viele Probleme: 1. die Regelstrecke ist PD aber sein Regler hat keinen D-Anteil 2. die Vergleichsspannungen werden aus den 5V abgeleitet, und schwanken daher mit den 5V die er aus einem instabilen 7805 zieht. 3. Ausserdem werden sie mit Potis abgeleitet, so was ist hochgradig instabil, deren Widerstandswert schwankt mit der Luftfeuchte und Temperatur. 4. Selbst die Helligkeit einer LED ist bei dem Strom aus den 5V nicht konstant, weil bei steigender LED-Chip-Temnperatur und damit sinkendem LED-Spannungsbedarf die Spannung an den 470 Ohm steigt und damit der Strom durch die LED und damit deren Helligkeit, und zudem auch noch die Umwandlungseffektivität von Strom in Licht -0.55%/K abnimmt. Die LED Temperatur hat also einen Wäge-Einfluss von ca. 0.45% pro GradC. Als Mess-Schaltung also völlig unbrauchbar, nur zur Demonstration.
1 | +5V |
2 | | |
3 | 470R +-----------------------------------+-----------+ VRef |
4 | | | | | |
5 | +---+---+-------------|+\ | R |
6 | | | | | >--+--10k--+--10k--+ | |
7 | | | | +--|>|--+--|-/ | | +--------+ |
8 | | | | | Photo | +--1nF--+ | | |
9 | | | | | +----R---+ | | | |
10 | | | | | | | +--|+\ | (A) |
11 | 100n LED | | +----C---+ | >-+ | | |
12 | | | | | +--|-/ | +--|+\ | |
13 | | | +--(----------|+\ | | | >--+ |
14 | | | | | >--+--10k--+---10k-+-----|-/ |
15 | +---+------+--|>|--+--|-/ | OPA4376 |
16 | | Photo | | |
17 | | fest +----R---+ |
18 | | | | |
19 | | +----C---+ |
20 | GND |
Diese Schaltung macht einiges anders: Sie versucht gar nicht erst die LED mit Konstantstrom zu betreiben oder die LED Helligkeit konstant zu halten, sondern verwendet einfach 2 Photodioden, eine immer halb von der LED beleuchtet, die andere von dem Alufolienschnipsel am Zeiger abgedeckt. So heben sich Strom- und Lichtänderungen schon mal raus, es wird nur noch die Differenz auf 0 geregelt. Dann wird der Strom und damit die Helligkeit auf den Photodioden mit 2 Transimpedanzverstärken in eine Spannung gewandelt, die R und C parallel zu den OpAmps bestimmen die Verstärkung, der R ist so zu wählen daß bei normaler (halber) Helligkeit auf den LEDs die Spannung am OpAmp Ausgang bei ca. 2.5V liegt (also 1.25V über der Eingangsspannung) und der C ist ein kleiner Kondensator der die Kapazität der Photodiode bekämpft, 10pF reichen meist es sei denn die Kabelzuleitungen zu den LEDs haben auch eine Kapazität. Wenn's schwingt, war C zu klein, bei zu grossem C wird der Regler zu langsam. Dann folgt ein Differenzverstärker mit eigentlich beliebigem Verstärkungsfaktor, ich nahm 1, und ein Spannungs- und Strom Wandler der das Messinstrument mit Strom betreibt, gemessen über den R rechts oben. Dieser R rechts oben wirkt genau wie die Verstärkung des Differenzverstärkers, macht man ihn grösser muss auch die Verstärkung des Differenzverstärkers grösser gemacht werden, ist er aber zu klein, kommt man in den Bereich der Offsetspannungen der OpAmps. Wähle den R so, daß bei Messinstrument-Vollausschlag (100uA?) ca. 1V an ihm abfällt (10k), an ihm wird auch die Spannung gemessen die als Ausgangssiognal der Waage gilt (wenn das anzuschliessende Multiemeter lieber 0.2V misst, dann nimm halt 2k und genauere OpAmps). Der Kondensator von 1nF soll den D-Anteil des Regkers darstellen, er ist an die Trägheit deines Instruments anzupassen. Die 100nF parallel zur LED stabilisieren die LED Spannung, weil die auch als Refernzspannung für den Rest der Verstärker (virtuelle Masse) hergenommen wird, 1000 mal stabiler als die Versorgungsspannung. Wie genau kann man werden ? Die Schaltung hängt nur von der Stabilität und relativen Genauigkeit der Widerstände und Eingangsoffsetspannugen der OpAmps im Vergleich zu den ca. 1V Signalamplitude ab, und der Temperaturabhängigkeit der Umwandlung von Strom in Kraft vom Messinstrument (welches mit NTC ausgeglichen werden sollte).
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Michael schrieb: > Ich verstehe leider nichts von Schaltungstechnik und bräuchte einen > klaren Schaltplan. Ne, einen hinter die Ohren, weil du nicht richtig liest. Das ganze ist ein ein Kombination aus Feinmechanik und Feinelektronik, also nix für Amateurbastler. Du bist nur zu geizig dir ein fertiges Gerät zu kaufen. Mehr steckt nämlich nicht dahinter. Du hast hier mehr Output bekommen als du verdient hast. Mach was draus oder lass es. Die Community hilft hier gern, bei Einzelproblemen, aber nicht bei ganzen Projekten, denn dafür ist das Forum nicht da.
Werner H. schrieb: > Eine Waage für das Chemielabor, und dort ist der zahlenmäßig größte > Einsatzubereich, war früher ein meisterlich konstruiertes mechanisches > Präzisionsinstrument. Der Meßbereich ist für analytische Zwecke meist > 200g mit einer Auflösung von <1 mg, also 6stellig und linear. Aber das ist eben längst noch keine Mikrowaage. So ein Teil (Sartorius 3705) benutze ich hier als Briefwaage. Meßbereich 160g, Auflösung 1mg. Man kann mit dieser oberschaligen Waage noch ganz gut ohne Windschutz arbeiten, aber die elekrostatischen Kräfte mancher Kleidungsstücke können nerven. Es wäre möglich, daß ich aus dunklen Quellen sogar den Schaltplan dafür habe, aber mach dir nichts vor: Einen Selbstbau schaffst du nicht! Werner H. schrieb: > Ein normales DVM gibt immerhin schon 4-5-stellige > Ergebnisse, mit einem 24-bit ADC entsprechend mehr. Schön wärs! Die letzten Bits dieser Wandler bestehen hauptsächlich aus Rauschen und wenn man nicht außerordentlich sorgfältig vorgeht, ist bei 18 stabilen Bits Schicht. Das entspräche dann etwa der Leistung des uralten ADC obiger Waage, aber da waren Künstler am Werk! Erstaunlicher Weise kommt deren Elektronik nämlich mit überwiegend hausbackenen Teilen aus: Ein paar 741 und überwiegend 4000er CMOS-ICs. Das teuerste daran dürfte die auf Tk0 ausgesuchte 1N829 (Zenerdiode) sein. Kunst kommt von Können!
Es geht hier aber nicht um Tauchspulwaagen samt deren Mechanik, sondern um Waagen nach dem Drehspulprinzip. Und das ist viel einfacher, weil nur 1 Lagerung und 1 Regelkreis nötig sind. Übrigens wurde statt der 1N829 schon lange der LM399 verwendet. Gruß - Werner
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Die Auslegung der Regelschaltung hängt recht stark vom Messwerk und der Lichtschranke ab. Von daher wird man einiges probieren / abgleichen müssen bis der Zeiger stabil ist. Im Video ist die Fahne am Zeiger schon recht schwer - wenig Masse wäre da gut. Für die Demonstration kann die einfache Schaltung ausreichen - besonders stabil wird die aber ggf. nicht sein. Immerhin sind die Temperaturdrift von LED und Phototransistor gegenläufig. Die Drift sollte vor allem den Nullpunkt betreffen, nicht so sehr den Skalenfaktor.
Werner H. schrieb: > Es geht hier aber nicht um Tauchspulwaagen samt deren Mechanik, sondern > um Waagen nach dem Drehspulprinzip. > Und das ist viel einfacher, weil nur 1 Lagerung und 1 Regelkreis nötig > sind. Ich weiß, aber dennoch steckt auch da der Teufel im Detail. Bei der Spannbandaufhängung (und sogar bei den alten Apothekerwaagen) ändert sich nämlich bei Belastung die Geometrie bzw. die Lage des Schwerpunkts. Wenn dadurch Fehler im Promillebereich entstehen, nützt dir auch ein 24-Bit ADC und ein LTZ1000 nichts mehr.
Danke für die ganzen Inputs nur hat es nichts mit Geiz zu tun. Professionelle Waagen sind für privat einfach viel zu teuer. Ich habe eine Waage die bis ca. 10mg-Bereich messen kann. Ich war auf der Suche nach einer kostengünstigen Messmöglichkeit für den Sub-mg Bereich (0,05-10mg). Ich bin durchaus in der Lage eine Schaltung aus bestehendem Schaltplan nachzubauen. Nur tue ich mich mit der Auslegung von Regelkreisen schwer, da ich damit zu selten Berührung habe. Michael Bertrandt erwähnt ja auch zahlreiche Fallstricke an die man denken muss. Ich denke sein Ansatz ist gut, bedarf aber weiterer praktischer Erprobung. Das ganze sollte auch zur Anregung dienen, da es sicher auch andere Interessenten für so etwas gibt. Da ja keine exotischen Bauelemente verwendet werden, ist Projekt auch kostenseitig interessant. Einen schönen Sonntag euch. Michael
Ich habe mich erbarmt, die Kisten auf dem Dachboden durchsucht und noch Unterlagen gefunden. Eine Ansicht, Prinzip und Daten sowie ein zweiteiliger Schaltplan einer Ultramikrowaage nach dem Drehspulprinzip im Anhang. Das war die zweite Generation. Das DVM war das größte Teil im Gehäuse, dann ein kleiner Trafo und kleine Platinen. Alles sehr übersichtlich und robust, keine Ausfälle. Die originale, röhrenbestückte Cahn-Waage erster Generation hatte die Abmessungen einer längs halbierten Waschmaschine. Damals, 1974, war eine fünfstellige Anzeige schon echter Luxus (üblich waren dreieinhalbstellige (2000 Counts). Für eine Ultramikrowaage reicht das aber völlig aus. Alle Mikroanalysengeräte liefern sowieso nur 3 gültige Stellen, das ist auch heute noch so (bestenfalls 4). Gruß - Werner
Michael H. schrieb: > Professionelle Waagen sind für privat einfach viel zu teuer. Dann sag doch mal, wieviel du ausgeben kannst und was deine Vorstellungen von Meßbereich und Auflösung sind. Vielleicht kenne ich jemanden, der etwas Passendes hat....
@ Werner Danke für die Unterlagen Ich würde 200€ investieren. Als Messbereich wäre es schön von 0.1mg bis 10mg mit einer Auflösung von 0.01mg(0.02mg)
Na, ja, wenn es in gute Hände kommt, gäbe es dafür z.B. so etwas: https://www.mt.com/dam/mt_ext_files/Editorial/Generic/1/AE240_BA_0x000010083f817d8940009f1e_files/ae240-ba-e-702499.pdf Da sie schon ein paar Jahre im Schrank steht, müssen wir in einer stillen Stunde aber erst ausprobieren, ob sie noch funktioniert. Kannst du sie selbst abholen, etwa zwischen Bonn und Koblenz? Wenn du mal ein bischen plauderst, was du damit anfängst, könnte ich mir vorstellen, dass du alternativ auch eine Ultramikrowaage mit 0,1µg Auflösung haben könntest ;-)
Cerberus schrieb: > Die Community hilft hier gern, bei Einzelproblemen, aber nicht > bei ganzen Projekten, denn dafür ist das Forum nicht da. Was Du so denkst... Ich finde den Thread hochinteressant.
Hallo nachtmix, Ja die Waage wäre schon das was ich suche, Ultramikro wär dann der Hammer, wenn es ginge. Leider ist die geografische Lage so garnicht mein Einzugsgebiet. Da müsste ich mal schauen, ob das mit der Abholung irgendwie möglich wäre. Der Verwendungszweck ist recht schnell erklärt. Ich habe noch ein Ourdoorhobby. Ich gehe gelegentlich Gold waschen und möchte die Funde gern nach Größe und Aussehen klassifizieren. Damit lässt sich einiges zum Ursprung herleiten. Dazu suche ich verschiedene Gegenden auf, auch wenn da niemand erwas vermutet. Manchmal auch mit Hilfe alter geologischer Karten mit Hiweisen, die natürlich geprüft werden müssen. Nun ist es ja so dass Funde größer 100mg in D schon eher die Ausnahme sind und das meiste doch sehr viel kleiner. Auch der "Beifang" ist manchmal überraschend und lohnt sich festzuhalten. Um die statistische Aufarbeitung anzugehen, braucht es die Waage. Einen schönen Abend noch. Michael
Hi Wie transportiert man so eine Waage? Könnte mir vorstellen, daß Die auf dem Beifahrersitz - angeschnallt - irgendwie nicht korrekt transportiert wird. Zwischen 'Nähe Koblenz' und Siegen könnte ich als Zwischenstop fungieren - wäre mir aber recht, wenn die Waage die Fahrt auch überlebt :/ MfG PS: interessantes Hobby
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Hübsch. Ich habe auch mal versucht Gold zu waschen, im Regen. Die Körnchen waren auch etwa so groß, aber entpuppten sich dann lediglich als Pyrit )-: Michael H. schrieb: > Auch der "Beifang" ist > manchmal überraschend und lohnt sich festzuhalten. Um die statistische > Aufarbeitung anzugehen, braucht es die Waage. Bei solchen Präzisionsinstrumenten schmeisst man aber den Dreck nicht einfach auf die Waagschale, sondern man verwendet ein Gefäß, z.B. ein aus Alufolie gefaltetes Schiffchen oder ein Wägegläschen. Papier funktioniert nicht, weil das durch Feuchtigkeitsaufnahme oder -abgabe ständig sein Gewicht verändert. Weil die Tara also oft viel schwerer ist als das eigentliche Wägegut, wärest du mit einem umgemodelten Zeigerinstrument oder soetwas > Als Messbereich wäre es schön von 0.1mg bis > 10mg mit einer Auflösung von 0.01mg(0.02mg) wohl nicht weit gekommen. Selbstabholung wäre aber schon von Vorteil. Zwar haben Waagen selbstverständlich eine Transportsicherung, die man so oder so aktivieren muß, aber eine sichere Verpackung herzustellen ist schon ein etwas mühsames und zeitraubendes Unterfangen, das der Besitzer gerne vermeiden würde. Wo solls denn hingehen?
Das das nicht so auf die Waage kommt ist klar ? Gläschen und Co. sind vorhanden. Ziel wäre 1mal quer durch die Republik in die Nähe von Dresden.
Die Mikrowaagen sind robust und einfach zu transportieren, das Wägesystem hat sehr wenig träge Masse, keine Schneiden und man kann die Waage im Kofferraum transportieren. Die Verkäufer hatten immer eine im Auto. Die von mir gezeigte Waage hatte keine Transportsicherung und überstand sogar einen Schütteltest problemlos: Ein Eichgewicht wurde in die Waagschale gelegt und gewogen. Daraufhin wurden die Waagschalen entfernt, die Waage ausgeschaltet und das separate Wägesystem geschüttelt (natürlich nicht zu brutal). Nach Wiedereinschalten und Nachwägen wurde der vorherige Gewichtswert wieder angezeigt. Das überzeugte jeden Kunden von der Robustheit und Stabilität. Als Gehänge war ein dünnes Platinbändchen mit leitfähigem Kleber an den Aluwaagebalken angeklebt. Am unteren Ende zu einer Schlaufe punktgeschweißt. Dort wurde der Schälchenhalter eingehängt. Der Halter bestand aus ein einem dünnen Drahtring aus einer harten Platinlegierung mit einem seitlich angepunkteten Bügel mit Haken zum Einhängen in die Schlaufe. Der Ring mit etwa 8 mm Durchmesser nahm hutförmig aus Alufolie geprägte Wägeschälchen auf. Das Problem aller Ultramikrowaagen ist die elektrostatische Aufladung, die Kräfte liegen im Wägebereich. Als Abhilfe konnte man eine schwach radioaktive Folie zukaufen, die ins Waagegehäuse gelegt wurde und darin die Luft ionisierte. Damit waren die Probleme beseitigt, bis die EU diese Folien per Erlaß verbot, sie durften offiziell nicht mehr verkauft werden. Aber in England waren sie noch erhältlich. Kunden, die keine Verbindung nach England hatten oder keine Dienstreise dorthin genehmigt bekamen, mußten improvisieren: Eigenbau eines Uran- oder Thoriumpräparates (Verbindungen beider waren erhältlich). Uranoxid wurde in verdünntem Zaponlack aufgeschlämmt und in ein Metall- oder Glasschälchen geschüttet und getrocknet. Heute ist das warscheinlich auch verboten, aber es hilft am besten und wird immer noch gemacht. Gruß - Werner
Um nicht ganz vom Ausgangsthema abzuschweifen hier mal noch ein Artikel den ich gefunden habe. https://erowid.org/archive/rhodium/chemistry/equipment/scale.html Das scheint recht simpel aufgebaut zu sein. Schönen Tag euch.
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