Hallo, wir haben ein kleines Häuschen geerbt, dass wir zu einem Wochendenhaus umbauen. Gerade verschaffe ich mir einen Überblick über die elektrische Anlage. Die elektrische Anlage wurde 2009 komplett überarbeitet. Ich wundere mich gerade ein bischen: Es gibt keinen Erder (keinen Erdspieß, kein Fundamenterder kein Anschluss an den Blitzableiter). Aus dem HAK wird der PE herausgeführt und endet im Sicherungskasten, hier sind ab nur Abgänge zu den Steckdosen, Lampen usw.. PE und N sind als ab dem HAK getrennt, es gibt aber keinen Anlagenerder? Das ist also kein TN-C-S Netz. Desweiteren gibt es eine Scheune auf dem Grundstück, die eine eigenen Unterverteilung hat (10m vom HAK entfernt, Leitung unter 10mm²). Hier ist die Elektrik noch nicht überarbeitet und es liegt noch das TN-C Netz vor. Darf man hier einen Erdspieß setzen um eine TN-C-S Netz zu erhalten? Vielen Dank
mark schrieb: > PE und N sind als ab dem HAK getrennt, es gibt aber keinen Anlagenerder? > Das ist also kein TN-C-S Netz. nur weil kein Erder vorhanden ist, ändert sich doch die Netzform nicht. Nicht jeder Gebäude muss einen Erder haben (Gartenlaube z.b. nicht). Ein Erdspieß selber reicht glaube ich für ein Gebäude nicht aus, da muss außen ringsrum ein Edelstahlerder vergraben werden, wenn man es nach Vorschrift machen will.
Den Energieversorger ist es lieber man baut einen Staberder ein, als wenn man gar nichts macht. Die richtige Vorgehensweise ist aber ein Ringerder um das Haus herum einzugraben. Ist in dem Haus die Wasserzuleitung noch aus Stahl? Diese wurde früher für den Potentialausgleich benutzt. Apropo Potenzialausgleich: Ist diese überhaupt vorhanden? Alle Heizungsrohre aus Stahl miteinander verbunden?
Wenn ich mich recht erinnere, darf ein Erder nur an den Trennungspunkten des PEN angeschlossen werden. Bin mir aber nicht sicher, das Thema ist ziemlich komplex... Es gab hier aber schon mehrere gute Threads dazu, einfach mal suchen... Hubert M. schrieb: > Diese wurde früher für den > Potentialausgleich benutzt. Was heute zu enorm großen Problemen führt... Du glaubst gar nicht was passiert, wenn die Leute plötzlich einen Erder brauchen, nur weil die Stadtwerke jetzt Wasserleitungen aus Plastik legen. Und so richtig Freude kommt auf, wenn der VNB nur ein TT-Netz hat und der Boden total schlecht ist. Da ist nichts mehr mit nachträglicher Erde. Ab dann wird's erfinderisch.
Günni schrieb: > Wenn ich mich recht erinnere, darf ein Erder nur an den Trennungspunkten > des PEN angeschlossen werden. Bin mir aber nicht sicher, das Thema ist > ziemlich komplex... das kann nicht sein. Denn es wird im HAK getrennt und der Erder wird im Haus auf Poti-Bock angeschlossen.
Peter II schrieb: > das kann nicht sein. Denn es wird im HAK getrennt und der Erder wird im > Haus auf Poti-Bock angeschlossen. Heute ist es auf jeden Fall nicht mehr so. Wie das vor der aktuellen VDE Änderung war, weiß ich nicht. Da bin ich mir nicht sicher. Aber wenn du auch nicht mehr dazu weißt, ist diskutieren eh sinnlos. https://www.hager.de/files/download/0/12411491_1/0/DE_HAGERTIPP_17DE0001_TIP_H_32_VDE-AR-N_MIT_ESA_WEB.PDF
Günni schrieb: > Wenn ich mich recht erinnere, darf ein Erder nur an den Trennungspunkten > des PEN angeschlossen werden. Bin mir aber nicht sicher, das Thema ist > ziemlich komplex... Das Problem daran ist, daß jedes EVU eigene Vorstellung zur Erdung in Ihrem Gebiet hat. Was in Bayern richtig ist, kann in Schleswig schon verboten sein. Die Frage kann nur von örtlichen Versorger passend beantwortet werden.
Hallo mark mark schrieb: > Darf man hier einen Erdspieß setzen um eine TN-C-S Netz zu > erhalten? Du hast aktuell ein klassisches TN-C-S Netz! Mit einem Erder wäre es dann ein TT Netz! Dabei wird der PEN zum N und der Erder wird zum PE! Im privaten Bereich ist eigentlich ein TT-Netz üblich. Wenn du die Möglichkeit hast würde einen oder zwei Erdspiesse setzen. Besser noch wäre ein Erdungsband ums Haus, falls mal Garten oder Ähnliches gemacht wird könnte man das mit reinwerfen. Dann sollte noch der Potentialausgleich vernünftig gemacht werden! Wasser-, Heizleitungen, Antennenanlage, evtl Dusch- und Badewanne,..! Gruß Josef
Ach ja! Wie Horst auch schon sagte, für genaue Informationen beim EVU nachfragen/-lesen. TT-Netz ist zwar sehr weit verbreitet, aber es gibt auch Ausnahmen!
Josef T. schrieb: > Du hast aktuell ein klassisches TN-C-S Netz! > Mit einem Erder wäre es dann ein TT Netz! Dabei wird der PEN zum N und > der Erder wird zum PE! Das würde ich so nicht unterschreiben. Beim TT hat der Erder vom Haus keine Verbindung zum Hausanschlusskasten alle PE werden auf den Erder geführt, der N ist nur noch Rückleiter ohne Schutzfunktion. Zum Thema Wasserleitung, kann sein das man früher Über die Wasserleitung geerdet hat, wird heute aber nicht mehr gerne gesehen, da wenn aus irgendwelchen Gründen Srom fließt die Rohre korrodieren können. Weiterhin gab es schon Unfälle, beim Austausch der Wasseruhr, da wurde dann der Monteur zum Leiter. Normalerweise sind die Monteure dazu angehalten die Wasseruhr zu überbrücken beim Ausausch, wenn kein Wasseruhrenbügel vorhanden ist. Ansonsten Teile ich die Meinung lieber ein Staberder als garkeiner. mark schrieb: > Desweiteren gibt es eine Scheune auf dem Grundstück, die eine eigenen > Unterverteilung hat (10m vom HAK entfernt, Leitung unter 10mm²). Hier > ist die Elektrik noch nicht überarbeitet und es liegt noch das TN-C Netz > vor. Darf man hier einen Erdspieß setzen um eine TN-C-S Netz zu > erhalten? Wenn dann würde ich dort einen Erder schlagen um den PEN zu stützen. verwendest Du den Erder nur als PE, dann hättest Du ja ein TT-System. Naja ein RCD ist in jedem Fall Pflicht. Mir wäre in jedem Fall ein TN-System lieber. Die Verbreitung des TT-Systems in Deutschlandd würde mich mal interessieren.
Sven L. schrieb: > Die Verbreitung des TT-Systems in Deutschlandd würde mich mal > interessieren. https://de.wikipedia.org/wiki/TT-System#Verbreitung
TT-Netze werden dort eingesetzt, wo es für den VNB schwierig bis nicht möglich ist die geforderten Widerstände gegen Erde zu gewährleisten - also z.B. bei abgelegeneren Höfen im ländlichen Raum. Deshalb muss lokal geerdet werden, mit dem Problem das auch lokal die geforderten Erdwiderstände nicht realisierbar sind, weshalb bei TT-Netzen quasi immer FI (RCDs) notwendig sind um im Falle eines Körperschlußes die Abschaltung zu gewährleisten. http://www.mostec.de/03Mostec2000/Mostec2000/Anhang/Netzformen.html http://www.abn-electro.com/fileadmin/DatenNeuIngeDorn/download/TAB_2012/TAB_2012_Neue_Anschlussbedingungen.pdf alte TAB Mitteldeutschland https://www.elektropraktiker.de/ep-2002-02-96-97.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=5802&hash=283be049187414960a981b2d71cd3599 Man munkelt aber das man in Zukunft vllt komplett auf TT-Netz umrüstet....
Günni schrieb: > Peter II schrieb: >> das kann nicht sein. Denn es wird im HAK getrennt und der Erder wird im >> Haus auf Poti-Bock angeschlossen. > > Heute ist es auf jeden Fall nicht mehr so. Wie das vor der aktuellen VDE > Änderung war, weiß ich nicht. Da bin ich mir nicht sicher. Aber wenn du > auch nicht mehr dazu weißt, ist diskutieren eh sinnlos. > > https://www.hager.de/files/download/0/12411491_1/0/DE_HAGERTIPP_17DE0001_TIP_H_32_VDE-AR-N_MIT_ESA_WEB.PDF hier steht doch genau was ich gesagt habe. Das neue ist ja jetzt möglichst im HAK N und PE getrennt werden. Aber der Fundamenterden wird auf den Haupt-Poti-Block angeschlossen und nicht im HAK. Wenn der HAK im Gebäude ist, wird dieser zusätzlich auf dem Poti angeschlossen.
Peter II schrieb: > Das neue ist ja jetzt möglichst im HAK N und PE getrennt werden. Wo? Welches EVU möchte das so?
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