Schon immer hatte ich so meine liebe Not, Elektrolytkondensatoren aus doppelseitigen Platinen ohne Thermal Pads zu entlöten. Selbst wenn ich die Pins lange genug erwärme - bleibt meist Zinn zuück, dass ich besonders auf der "Masse"flächenseite auch nicht mit Entlötlitze rausbekomme, da mir die schöe Wärme in der Platine entfleucht. Die Entlötpumpe schaffts auch nicht. Zum Entlöten erwärme ich abwechselnd die Pins und knicke das Bauteil dann hoch, leider ziehe ich aber auch ab und an mal die obere Hälfte der Duko mit raus.... Das geht so mit dem Murksen nicht weiter. Somit sind gute Tipps gesucht. Eine neue Lötstation ist auch fällig - gibt es da was schönes, gern auch wieder von ERsa - dass man noch empfehlen kann - und das Budget nicht komplett überfordert.. In der 4ma habe ich noch eine uralte PACE Unterdruck Entlötstation stehen (die mit dem Glasrohr im Entlötkolben) - könnte sowas vernünftig helfen, oder gibt e bessere Tipps dafür. Als Lötstation habe ich hier eine alte Ersa 60W , z.Zt. Spitze spitze, eine meißelfärmige hätte ich auch noch hier. Tipps und Tricks zum Thema sind gern gesehen.
BastelIng schrieb: > In der 4ma habe ich noch eine uralte PACE Unterdruck Entlötstation > stehen (die mit dem Glasrohr im Entlötkolben) - könnte sowas vernünftig > helfen Ja, oder Graphikbleistiftmine durch das erhitzte Loch schieben damit es frei bleibt.
BastelIng schrieb: > Tipps und Tricks zum Thema sind gern gesehen. Entweder: Pin warmmachen, ausreichend große (stumpfe) Kanüle über den Pin durchs Loch (zum Trennen). Oder: Pin warmmachen, altes oxidiertes Lötzinn absaugen, frisches Zinn drauf (viel hilft viel, muss die Wärme festhalten), beide Pins gleichzeitig erwärmen, Bauteil ziehen. Hilft auch bei massiven Bauteilen die Wärme wegziehen (Spulen,...).
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BastelIng schrieb: > Als Lötstation habe ich hier eine alte Ersa 60W , z.Zt. Spitze spitze, > eine meißelfärmige hätte ich auch noch hier. Idealerweise mehr Leistung, und eine möglichst kurze dicke Spitze verwenden.
Mit Heißluft http://www.ebay.de/itm/3in1-800W-Lotkolben-Lotstation-Heisluft-Loten-Labornetzgerat-Netzteil-SMD-Rework-/311683159933?hash=item4891c3977d:g:SoQAAOSw1~JZOkZI Damit kann heiße Luft in das Lötauge reingeblasen werden http://www.ebay.de/itm/NEU-Entlotsauger-Lotsauger-Lotpumpe-Entlotpumpe-Entlotsaugpumpe-40Watt-/300693889841?hash=item4602c0a331:g:oNgAAOxynwlTdfpt
Um THT Elkos auf Mainboards zu entlöten verwende ich einen Bauföhn mit 5mm Edelstahldüse. Sollte man an einem alten Board üben, damit sich nichts delaminiert, aber es ist gut beherrschbar. Da ich nicht länger als unbedingt nötig auf den Lötaugen rumbraten will und die Restringe der Lötaugen meist abartig klein sind und die inneren Layer Wärme ziehen, bohre ich durch ausreiben mit einem 0,8mm Bohrer per Hand die Zinnreste raus. Ich zwirbele den Bohrer nur mit den Fingern, nicht - und schon garnicht hochtourig mit der Bohrmaschine. Die Durchkontaktierungen in den Löchern werden ja noch gebraucht.
Bild im Anhang: Kollege hat mal eine Nadel aus Stahldraht geschliffen, der Werkstoff nimmt kein Zinn an. Die kommt vorsichtig ins heiße Lot. Geht man tölpelig vor, zerstört man u.U. die Durchkontaktierung.
Erst etwas zusätzliches, verbleites Lötzinn auf die Pads. Dann eine so breite Lötspitze nehmen, daß man beide Pins gleichzeitig erhitzen kann. Dann den Elko mit der anderen Hand (oder Zange) rausziehen. Z.B. mit diesen Spitzen hier: http://www.jbctools.com/c245966-cartridge-chisel-66-x-18-ht-product-351-category-4-menu-4.html oder http://www.jbctools.com/c245914-cartridge-blade-10-s1-product-428-category-4-menu-4.html Dazu die passende JBC Station. Möchte man hinterher neue Elkos einlöten, dann das "bockige" Lötzinn erhitzen und mit der Kanüle einer Spritze (ist aus Edelstahl) das Lötzinn zur Seite drücken. Erkalten lassen und Kanüle rausziehen. So kann ich es am schnellsten und saubersten. Auch wenn ich die JBC Entlötsaugstation da stehen habe geht es so meiner Meinung nach bei 2-Beinern schneller.
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Manfred schrieb: > Bild im Anhang: Kollege hat mal eine Nadel aus Stahldraht geschliffen, > der Werkstoff nimmt kein Zinn an. Kann man einfacher haben. Eine Stopfnadel* aus Uromas Nähkästchen. Gerd E. schrieb: > Erst etwas zusätzliches, verbleites Lötzinn auf die Pads. Das ist Voraussetzung. Bei so braunschwarzen Hauptplatinen kommt man da ohne nicht weit. * Omas und Muttis kennen keine Stopfnadeln mehr, Socken werden nicht mehr gestopft :-)
BastelIng schrieb: > Das geht so mit dem Murksen nicht weiter. Somit sind gute Tipps gesucht. ZD-915: https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=ZD-915 ZD-985: https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=ZD-985
"IR-Preheating Station" Sowas haben wir hier auf der Arbeit stehen (also - sowas ähnliches in teuer) damit auf 180Grad vorwärmen? http://www.ebay.de/itm/IR-Preheating-Station-Platinen-Vorwarmen-1600W-Lotstation-PCB-Preheater-BGA-SMD-/252975029295 Handschuhe anziehen ;) www.ebay.de/itm/Hitzeschutzhandschuh-JUTEC-bis-200-Grad-doppelt-isoliert -/321092967616 StromTuner
Lutz H. schrieb: > Damit kann heiße Luft in das Lötauge reingeblasen werden > > Ebay-Artikel Nr. 300693889841 Nein, das ist eine normal saugende Entlötpumpe, wenn auch mit eigener Heizung. Ich besitze auch so ein Ding, für das Entlöten bleifreier Platinen kannst du es aufgrund der mickrigen Leistung vergessen, erst recht bei Masseflächen. Gerd E. schrieb: > Erst etwas zusätzliches, verbleites Lötzinn auf die Pads. Dann eine so > breite Lötspitze nehmen, daß man beide Pins gleichzeitig erhitzen kann. > Dann den Elko mit der anderen Hand (oder Zange) rausziehen. Unterschreib. Mit etwas zugesetztem Bleilötzinn wird das Entlöten um Welten leichter. Für Elkos und dergleichen benutze ich nicht die Lötstation, sondern Baumarktlötkolben mit 60 bzw. 100 Watt, die so eine breite Spitze haben.
Man braucht bei Durchsteckplatinen keinen Preheater. Wofür auch? Die Boards haben meistens wenig Layer und leiten die Hitze nur schlecht ab. Was hilft ist: 1) wenn es sich um unverbleites Zinn handelt, erstmal vorher mit verbleiten Zinn die Lötstelle nachlöten 2) mit Flussmittel arbeiten. 3) eine Vakuumlötstation kaufen. Bei Ebay gibt es häufig alte Weller VP801. Sowelche Stationen sind Ideal zum auslöten von Durchsteckbauteilen. Ansonsten: Ganz normal mit Hot-Air-Station. Damit kannst du gleich mehrere Pins erwärmen, und die Bauteile einfach entnehmen. Natürlich sollte auch hier mit verbleiten Zinn gearbeitet werden, um die Temperatur zum Entlöten möglichst gering zu halten. Da aber ohnehin kaum heisse Luft gegen das Bauteil kommt, sondern nur von der anderen Seite erhitzt wird, sollte das kein grosses Problem darstellen.
Sodele, nach den vielen guten Tipps möchte ich mich erstmal mit Dank an alle Schreiber zurückmelden. Gestern nachmittag stand im Zeichen des Lötens, nur das olle Netzteil läuft immer noch nicht ;( (TEK TDS 7xx) Die Metode mit der Stahlnadel war mir noch nicht so bekannt, aber wohl nicht das richtige für mich. Ich habe jetzt meine ca 40 Jahre alte Pace Entlötstation wiederbelebt. Vorheriges Nachlöten mit bleihaltigem Lot erhöht den Wärmeübergang doch erheblich, und sorgt für ein gutes Absaugen. In einigen Verzweifelungsfällen, wenn die Massefläche auf der Bestückungsseite zwischen dichten Bauteilreihen lötkolbensicher lag, und somit nicht genug Wärme durch die DK eingebracht werdenkonnte, habe ich von der Lötseite mit Druck und heißer Luft das Zinn durchgeblasen. Grudsätzlich ist es mir aber ein Rätsel, warum die bei einem dereinst richtig teuerem Gerät von Tektronix keine thermisch entkoppelten Lötaugen verwendet haben. Meine aus der Schrottkiste reqierierten Übungsplatinen hatten die alle... Kleiner Filmtipp für alle interessierten: von PACE gibt es eine tolle 70er Jahre Lehrfilmserie zum Entlöten und Rework bei Youtube. Große Rechner-Bandlaufwerke werden zur Illustration der Anforderungen moderner Technik gezeigt... Ein Technikmuseumsausflug ohne den Schreibtisch zu verlassen;) vg Maik
BastelIng schrieb: > Vorheriges Nachlöten mit bleihaltigem Lot erhöht den Wärmeübergang doch > erheblich, und sorgt für ein gutes Absaugen besorgt dir paar Tube RMA-223 von Chinesen. Die Paste eignen sich hervorragend zum Auslöten.
Heißluftfön... kann man offensichtlich nicht oft genug wiederholen... http://www.wolfgangrobel.de/arcadetech/loet.htm Preheating Station ist natürlich besser aber auch deutlich teurer.
BastelIng schrieb: > Grudsätzlich ist es mir aber ein Rätsel, warum die bei einem dereinst > richtig teuerem Gerät von Tektronix keine thermisch entkoppelten > Lötaugen verwendet haben. Meine aus der Schrottkiste reqierierten > Übungsplatinen hatten die alle... Die stammen aus welcher Ära? Da war man technologisch wohl noch nicht so weit wie heute. Sollte ein Ing. aber wissen, nennt man Fortschritt. > Kleiner Filmtipp für alle interessierten: > von PACE gibt es eine tolle 70er Jahre Lehrfilmserie zum Entlöten und > Rework bei Youtube. Große Rechner-Bandlaufwerke werden zur Illustration > der Anforderungen moderner Technik gezeigt... Ein Technikmuseumsausflug > ohne den Schreibtisch zu verlassen;) Aus den 70er? Ist das dein ernst? Zur allgemeinen Belustigung? Und warum hast du nicht gleich den Link hier bei gefügt? Sollen wir jetzt suchen? Wolfgang R. schrieb: > Preheating Station ist natürlich besser aber auch deutlich teurer. So was baut man auch selber. Pizzaofen zum Löten ist ja auch nicht so anders.
Icke ®. schrieb: > Nein, das ist eine normal saugende Entlötpumpe, wenn auch mit eigener > Heizung. Die Luft wird in der Pumpe erwärmt. Diese zwei oder drei Kubikzentimeter können auch langsam rausgeblasen werden. Bei Lötzinn im Loch kann es auch helfen das flüssige Lötzinn aus dem Loch zu drücken.
Cerberus schrieb: >> richtig teuerem Gerät von Tektronix keine thermisch entkoppelten >> Lötaugen verwendet haben. Meine aus der Schrottkiste reqierierten >> Übungsplatinen hatten die alle... > > Die stammen aus welcher Ära? Da war man technologisch wohl noch nicht > so weit wie heute. Sollte ein Ing. aber wissen, nennt man Fortschritt Na Cerberus - ob Du in der analogen Welt auch so arrogant wärst - und Deinen Gesprächspartnern Unwissen und Rückständigkeit unterstellst? Für Dich: Das ist das Netzteil eines ca 20 Jahre alten Tektronix-Oszilloskps, das für den Neukäufer mal soviel wie ein Mittelklassewagen gekostet hat. Aktuelle Geräte mit identischen Eckdaten (nur geringerer Stellflächeund Stromerbrauch) kosten immer noch ein Monatsgehalt. Dort solche Sachen zu sehen - lässt mich als Elektronikentwickler doch erschaudern. Ja- und die Pace Filmchen dienen der allgemeinen Belustigung - aber mit Grundlagen. Brauchst Du nicht - iss klar - weißt ja alles;). Bislang habe ich noch nicht ausgelernt. Hoffe, dass das Leben auch die nöchsten Jahrzehnte noch spannend bleibt.
Achso Cerberus = Micha S. = ... : allein aus geographischer Nähe besteht das latente Risiko, dass wir uns mal über den Weg laufen - also nich so viel pöbeln bitte...
BastelIng schrieb: > Bislang habe ich noch nicht ausgelernt. Dann stelle Dein Projekt zurück, bis Du löten gelernt hast - mir wurde es vor ca. 45 Jahren beigebracht, da gab es noch keine Metcal, JBC, Preheater oder sonstige Wundertechnik. Erstmal zügig frisches bleihaltiges Lot auf die Lötstelle. Wenn mein 40W das nicht gebacken bekommt, darf der 10mm-Kupferbolzen mit 120 Watt aus dem Schrank, damit habe ich bis jetzt jede Elektroniklötstelle auf bekommen.
Hat der Kabelbinder am Griff eine Funktion?
Hi Rutschfester Griff - wenn man Mal richtig loslegt, bei schweißnassen Händen, hat man so mehr Kontrolle über 'dem Gerät'. So was habe ich zuletzt an einer Dachrinne geführt gesehen - damit geht man an Elektronik ran? MfG
wenn ein Bauteil sicher defekt ist, kann man das erstmal so gut wie möglich wegscheiden. So dass nur noch kurze Pinstummel übrig sind. Da zieht das Bauteil selbst schonmal keine Wärme ab.
Manfred schrieb: > damit habe ich bis jetzt jede Elektroniklötstelle auf > bekommen. ... und die Hose mit der Kneifzange zu...
Diodenes D. schrieb: >> damit habe ich bis jetzt jede Elektroniklötstelle auf >> bekommen. > > ... und die Hose mit der Kneifzange zu... Diodenes - Du sprichst mir aus der Seele.
Der größte Flaschner-Löt-Brat-Kolben nützt nichts, wenn Du mehrere Pins gleichzeitig lösen möchtest. Der Heißluftfön ist da die schonendere und sinnvollere Variante.
Wolfgang R. schrieb: > Der größte Flaschner-Löt-Brat-Kolben nützt nichts, wenn Du mehrere Pins > gleichzeitig lösen möchtest. Hier im Thread geht es um THT Elkos, also 2 Pins mit einem Abstand von vielleicht 2,5mm bis, naja, meist wohl 7,5mm und vereinzelt vielleicht mal bis 20mm. Wenn Du eine passend breite Spitze hast, kannst Du beide Lötstellen gleichzeitig erhitzen und dann den Elko ziehen.
Lutz H. schrieb: > Hat der Kabelbinder am Griff eine Funktion? Ja, der Griff hat einen kleinen Riss am Ende. Diodenes D. schrieb: > ... und die Hose mit der Kneifzange zu... Wenn mal wieder der Schniepel am Reißverschluß abreisst, auch das.
Hi, am besten mit einer Absaugstation von Weller. Geht am einfachsten LG
Rufus Τ. F. schrieb: > BastelIng schrieb: >> Als Lötstation habe ich hier eine alte Ersa 60W , z.Zt. Spitze spitze, >> eine meißelfärmige hätte ich auch noch hier. > > Idealerweise mehr Leistung, und eine möglichst kurze dicke Spitze > verwenden. Jau, man glaubt garnicht wie leicht so etwas mit einer richtig fetten Lötspitze von der Hand geht.
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