Forum: Offtopic Flüssigen Stickstoff lagern, wie?


von Ei der Daus (Gast)


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Hallo,

Wie lagert man gefahrlos eigentlich 50 Liter flüssigen Stickstoff?

: Verschoben durch Moderator
von Joachim B. (jar)


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in 2,5 L pürierte Erdbeeren mit 2,5 L Sahne & Zucker

gibt lecker Erdbeereis

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ei der Daus schrieb:
> Hallo,
>
> Wie lagert man gefahrlos eigentlich 50 Liter flüssigen Stickstoff?

in Dewar-Gefässen an gut belüfteten Orten.

von TestX (Gast)


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In einem gut belüfteten raum in einem dewar gefäß... 50l sind relativ 
unkritisch..

von Skyper (Gast)


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von Carl D. (jcw2)


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Im Kühlschrank!
Einfach auf -200 Grad runterskillen/chillen. Dazu den unteren Anschlag 
am Thermostat entfernen.

von Ei der Daus (Gast)


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In einem oben offenem Gefäß? Da dampft es doch ab.

von TestX (Gast)


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@jcw2

Kann ich auch nur empfehlen..füllt sich ganz von alleine mit flüssigem 
Stickstoff + Sauerstoff :)

von TestX (Gast)


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@TO

Stickstoff MUSS offen gelagert werden! Ansonsten explodiert dir das 
Ding. Große Lagertanks verfügen über Überdruckventile und lassen so den 
gasförmigen Teil ab!

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Da davon eigentlich unbeleckt - wenn neben Einem plötzlich so ein Tank 
abbläst, wird Einem schon anders.
Da die Umzäunung nur vll. einen Meter um den Tank herum ging, parkte ich 
dort 'meinen Boliden' - beim Material holen fing der Zirkus an, das 
Wetter war aber auch herrlich - und Alles voll normal, wie man mir sagte 
(da ich diesen Umstand zeitnah dem Meister der Firma meldete - man weiß 
ja nie)

Dabei frage ich mich nur, ob das Zeug so billig ist, daß ein Abblasen 
billiger kommt, als öfter und dafür nicht so viel zu befüllen.

MfG

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Patrick J. schrieb:
> Dabei frage ich mich nur, ob das Zeug so billig ist, daß ein Abblasen
> billiger kommt, als öfter und dafür nicht so viel zu befüllen.

bei 78% Anteil von N in der Atmosphäre und billiger Energie
für die Industrie isses wohl egal.

von Ei der Daus (Gast)


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Was passiert eigentlich wenn der Tank abblasen will und aufgrund von 
Feuchtigkeit das ventil vereist?

von Harald A. (embedded)


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Ei der Daus schrieb:
> Was passiert eigentlich wenn der Tank abblasen will und aufgrund von
> Feuchtigkeit das ventil vereist?

Ich würde vermuten, dass sich der Konstrukteur und der Zertifizierer 
solcher Gefäße darum Gedanken gemacht haben...

Solche Gefäße stehen bei Overclocker Events rum:
https://www.kgw-isotherm.de/produkte/cryo/apollo.html

von THOR (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Patrick J. schrieb:
>> Dabei frage ich mich nur, ob das Zeug so billig ist, daß ein Abblasen
>> billiger kommt, als öfter und dafür nicht so viel zu befüllen.
>
> bei 78% Anteil von N in der Atmosphäre und billiger Energie
> für die Industrie isses wohl egal.

Wegen billiger Energie eher nicht. Aber bei der Luftverflüssigung zur 
Gewinnung technischer Gase fällt nunmal eben ganz viel N2 an was man 
dann eben billig verkaufen muss.

Ei der Daus schrieb:
> Was passiert eigentlich wenn der Tank abblasen will und aufgrund
> von
> Feuchtigkeit das ventil vereist?

Da wirds irgendwo noch Berstscheiben oder sowas geben. Im schlimmsten 
Fall birst das innere Gefäß, der Druck steigt an und der Eispropf fliegt 
raus. Und dann kocht das N2 zügig weg und man sollte den Raum verlassen.

Fliegt der Eispropf nicht raus, sollte man den Raum etwas schneller 
verlassen.

von g457 (Gast)


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..zweckmäßigerweise löst man beim rausgehen auch den Evakuierungsalarm 
aus.

von A. S. (Gast)


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In der chemischen Industrie in Laboren wird es wie Milch gehandhabt.

Jeden Morgen stehen die deware-kannen an der Straße und werden im Laufe 
des Tages verbraucht.

Und abends stellt man sie zurück.

Kein lagern über Nacht.

Beitrag #5094025 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ei der Daus (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Ei der Daus schrieb:
>> Was passiert eigentlich wenn der Tank abblasen will und aufgrund von
>> Feuchtigkeit das ventil vereist?
>
> Ich würde vermuten, dass sich der Konstrukteur und der Zertifizierer
> solcher Gefäße darum Gedanken gemacht haben...
>
> Solche Gefäße stehen bei Overclocker Events rum:
> https://www.kgw-isotherm.de/produkte/cryo/apollo.html

Danke für den Link! Alles klar soweit, dann kann ich mir so eine Kanne 
Kaufen bzw. leihen.

von Johannes O. (jojo_2)


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Ei der Daus schrieb:
> Wie lagert man gefahrlos eigentlich 50 Liter flüssigen Stickstoff?

Gefahrlos geht nicht. Flüssigstickstoff ist bereits ein Gefahrstoff, man 
kann die Gefährdung nur reduzieren.
50 Liter sind noch relativ gut zu handhaben. Man braucht entsprechende 
Gefäße und eben Räume, wo diese abgestellt werden. Diese Räume sind 
belüftet und haben dann beispielsweise auch Sauerstoffmessgeräte, die 
beim Unterschreiten einer gewissen Schwelle Alarm auslösen.

Beim Umfüllen brauchst du Schutzausrüstung. u.A. Schutzbrille (das Zeug 
kann auch mal spritzen, da es Druck aufbauen kann!) und Handschuhe 
(wegen der Kälte). Entweder "per Hand" umfüllen oder per Spezialschlauch 
von einem Tank in einen anderen. Dabei macht man sich zu nutze, dass der 
eine Tank bereits unter Druck steht, d.h. der Stickstoff kommt selbst 
raus (Rohr geht bis runter in den flüssigen Teil, die Gasphase drüber 
drückt drauf).


TestX schrieb:
> Stickstoff MUSS offen gelagert werden! Ansonsten explodiert dir das
> Ding. Große Lagertanks verfügen über Überdruckventile und lassen so den
> gasförmigen Teil ab!

Exakt. Aber auch kleine Lagertanks haben diese Ventile. Sonst würde der 
Tank explodieren.


Patrick J. schrieb:
> Dabei frage ich mich nur, ob das Zeug so billig ist, daß ein Abblasen
> billiger kommt, als öfter und dafür nicht so viel zu befüllen.

Egal wie viel LN2 drin ist, es geht ständig ein Teil von flüssig nach 
gasförmig über, solange man nicht extra kühlt.


Ei der Daus schrieb:
> Was passiert eigentlich wenn der Tank abblasen will und aufgrund von
> Feuchtigkeit das ventil vereist?

Das kann tatsächlich passieren, ich hab schon grausig vereiste Ventile 
gesehen. Irgendwie/Irgendwo kommt das Gas trotzdem durch. Und wenn das 
nicht mehr klappt, dann gibts immer noch ein Notventil, welches dann 
ebenfalls aufmachen würde (afaik permanent). Falls das auch nicht mehr 
reicht, dann würde ich zum Laufen anfangen... Nicht aus dem Raum, 
sondern aus dem Gebäude!


Achim S. schrieb:
> Jeden Morgen stehen die deware-kannen an der Straße und werden im Laufe
> des Tages verbraucht.
>
> Und abends stellt man sie zurück.
>
> Kein lagern über Nacht.

Jein. Kommt drauf an. Es gibt Betriebe da brauchst du nur ein paar Tage 
im Jahr den Stickstoff. Dann kommt der Transporter nur wenns sein muss. 
Dafür macht man dann z.B. eine 300 Liter Kanne voll, das hält dann schon 
ein paar Tage. Man muss aber hinnehmen, dass ein großer Teil einfach 
durchs Lagern bereits gasförmig wird und entweicht. Ist wohl aber immer 
noch billiger, als jeden Tag den Transporter kommen zu lassen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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THOR schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Patrick J. schrieb:
>>> Dabei frage ich mich nur, ob das Zeug so billig ist, daß ein Abblasen
>>> billiger kommt, als öfter und dafür nicht so viel zu befüllen.
>>
>> bei 78% Anteil von N in der Atmosphäre und billiger Energie
>> für die Industrie isses wohl egal.
>
> Wegen billiger Energie eher nicht.

wenn Du den Strom so billig wie die Grossindustrie bekommst,
würdest Du jubeln. Die HABEN billige Energie zur Verfügung.

von Soul E. (Gast)


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Johannes O. schrieb:

> 50 Liter sind noch relativ gut zu handhaben. Man braucht entsprechende
> Gefäße und eben Räume, wo diese abgestellt werden. Diese Räume sind
> belüftet und haben dann beispielsweise auch Sauerstoffmessgeräte, die
> beim Unterschreiten einer gewissen Schwelle Alarm auslösen.

Deshalb nicht mit der Kanne zusammen Aufzug fahren, sondern das Ding 
reinschieben und dann schön die Treppe aussenherum laufen.

Klingt logisch, aber ich habe noch keinen Studenten erlebt, der von sich 
aus dran gedacht hätte.

von Max M. (jens2001)


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soul e. schrieb:
> Deshalb nicht mit der Kanne zusammen Aufzug fahren, sondern das Ding
> reinschieben und dann schön die Treppe aussenherum laufen.

Das CO2, dass  8 Personen in einem vollbesetzten Aufzug ausatmen dürfte 
kritischer sein als eine kleine Menge N2 das aus einer Dewar-Kanne 
abdampft.
Nicht wegen der Menge an verdrängtm O2, sondern wegen der Giftigkeit des 
CO2!

von (prx) A. K. (prx)


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Aufzugskabinen sollten über die natürliche Konvektion des 
Aufzugsschachts belüftet sein.

von Thomas W. (thomas_v2)


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Johannes O. schrieb:

> Jein. Kommt drauf an. Es gibt Betriebe da brauchst du nur ein paar Tage
> im Jahr den Stickstoff. Dann kommt der Transporter nur wenns sein muss.
> Dafür macht man dann z.B. eine 300 Liter Kanne voll, das hält dann schon
> ein paar Tage. Man muss aber hinnehmen, dass ein großer Teil einfach
> durchs Lagern bereits gasförmig wird und entweicht. Ist wohl aber immer
> noch billiger, als jeden Tag den Transporter kommen zu lassen.

Im Elektromaschinenbaubetrieb in dem ich vor etlichen Jahren gearbeitet 
habe, wurde der flüssige Stickstoff in einem 30 oder 50-Liter 
Dewar-Gefäß gelagert. Da ist durchaus mehrere Wochen bis Monate 
lagerungsfähig, die Menge wird eben durch das Verdampfen weniger, 
dadurch bleibt der Rest aber auch flüssig.

Wir haben den Stickstoff damals übrigens über eine Besamungsstation 
bezogen, die hatten einen etwas größeren Tank ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Thomas W. schrieb:
> Wir haben den Stickstoff damals übrigens über eine Besamungsstation
> bezogen, die hatten einen etwas größeren Tank ;-)

für WAS?? :o

von Thomas W. (thomas_v2)


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Icke ®. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Wir haben den Stickstoff damals übrigens über eine Besamungsstation
>> bezogen, die hatten einen etwas größeren Tank ;-)
>
> für WAS?? :o

Zum Einfrieren von Sperma bei der Rinderzucht.

von Max M. (jens2001)


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Icke ®. schrieb:
>> Wir haben den Stickstoff damals übrigens über eine Besamungsstation
>> bezogen, die hatten einen etwas größeren Tank ;-)
>
> für WAS?? :o

Für die "Rucksackbullen" die über Land fahren sind 2 Dinge wichtig.
Ein mit flüssigem Stickstoff gefülltes Deware-Gefäss und ein Vorrat an 
extralangen Einweghandschuhen;)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Aufzugskabinen sollten über die natürliche Konvektion des
>Aufzugsschachts belüftet sein.

So einfach scheint das mit der Lüftung nicht zu sein:

https://www.chemie.uni-kl.de/fileadmin/chemie/Dokumente/Dokumente_BC/Sicherheit/BA/blau/BAGefStAufzuege.pdf

oder auch

https://sifa.iuk-nrw.de/betriebsanweisungen/taetigkeitsbezogene_betriebsanweisungen/Gefahrstoffe_Transport_in_Aufzuegen.pdf

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Max M. schrieb:
> Für die "Rucksackbullen" die über Land fahren sind 2 Dinge wichtig.
> Ein mit flüssigem Stickstoff gefülltes Deware-Gefäss und ein Vorrat an
> extralangen Einweghandschuhen;)

Wie sagte die Bäuerin, als der Besamer kam? "Da steht die Kuh und hier 
ist ein Nagel im Balken -da kannst Du Deine Hose dranhängen!"

-Feldkurat-

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