Hallo Liebe Mitstreiter, hat jemand Erfahrung, den MPPT über die maximale Spannung abzutasten ? Der Gedanke dahinter ist, dass die maximale Leistung bei der höchsten Ladespannung übertragen wird. Ich habe es für 12V Bleiakkus versucht, aber es ergibt sich (noch ;-) kein stabiler Arbeitspunkt. Die Spannungsdifferenz ist auch sehr gering von Messpunkt zu Messpunkt, so dass wahrscheinlich größere Zeitabstände für die Messintervalle sinnvoll wären. Der Programmablauf wäre vorschlagsweise so: 1. Spannung Ut1 messen 2. PWM Pulsbreite erhöhen oder veringern 3. warten (um eine messbare Ladung auf den Akku zu bekommen) 4. Spannung Ut2 messen 5. Spannungen vergleichen 6. wenn Ut1>Ut2 weiter bei 1., PWM 2. erhöhen 7. wenn Ut1<=Ut2 weiter bei 1., PWM 2. verringern Für einen gleichzeitig belasteten Akku wäre wahrscheinlich die Ladung mit Kontantspannung oder klassische MPPT günstiger, da die MPPT Bestimmung hier zu falschen Ergebnissen führt. Vielen Dank und einen schönen Sonntag!!
Durch den Innenwiderstand des Akkus sollte sich die Akkuspannung eigentlich ohne große Verzögerung mit dem Ladestrom verändern. Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Belastung des Akkus während der Messungen nicht verändert. Einfacher wäre daher IMO über einen Shunt, über den NUR der Ladestrom und nicht der Entladestrom fließt, tatsächlich den Ladestrom zu maximieren
Bleiakkus lade ich per Solarmodul geregelt auf MCCT (Maximum Charge Current). Das ist die einfache Stromoptimierung für das Gesamtsystem (Solarpanel + StepDown). Die max. Leistung des Panels braucht man hierfür nicht. Ein auf konstante Eingangsspannung modifiziertes 3,80€ 8A-Schlitzaugen-Step-Down-Modul mit Shunt und OP onboard, plus ein Attiny85 der per pwm auf den FB einwirkt und etwas Code, reichen dafür, sowie für das mehrstufige Ladeprocedere.
Ingo Scharmacher schrieb: > Der Gedanke dahinter ist, dass die maximale Leistung bei der höchsten > Ladespannung übertragen wird. Die maximale Leistung wird übertragen, wenn die Leistung, also das Produkt aus (Lade-)Spannung und Strom maximal ist. Wen willst du überhaupt mit PWM pulsen - doch nicht etwas den Ausgang eines Solarpanels?
Sollte beim unbelasteten Akku funktionieren. Die meisten MPP-Tracker haben sowieso keinen ganz stabilen Arbeitspunkt, sie pendeln langsam in einem engen Bereich um das Maximum und laufen dadurch auch Änderungen der Betriebsbedingungen hinterher. Ich vermute, daß Deine Sollwert-Regelung zu schnell arbeitet. Du kannst den Sollwert sehr langsam verschieben. Dann braucht der Regler beim Start vielleicht ein paar Minuten um den MPP zu finden, aber er wird von Änderungen wie Wolken, Temperatur der Solarmodule oder Änderungen der Akku-Ladespannung nicht so schnell aus dem Konzept geworfen.
Ben B. schrieb: > aber er wird von > Änderungen wie Wolken, Temperatur der Solarmodule oder Änderungen der > Akku-Ladespannung nicht so schnell aus dem Konzept geworfen. Gerade die sollen ja ausgeregelt werden. Also im Sekundenbereich sollte die Regelung schon arbeiten. So ne Strommessung ist jetzt auch nicht irre kompliziert, gerade in Zeiten von Arduino Gedöns auf Ebay.
Da wäre jetzt die Frage ob sich das lohnt, also wie weit liegt der MPP bei voller Sonneneinstrahlung vom MPP bei einer vorbeiziehenden Wolke weg. So schnell kühlen die Module nun wieder auch nicht ab (was eine Verschiebung des MPP verursacht).
Sieh Dir die Leistungskurve Deines PV-Moduls an bei verschiedenen Einstrahlungen...
Guten Morgen, vielen Dank für die vielen Interessanten Hinweise, insbesondere MPPC kannte ich noch nicht, aber sehr einleuchtend und zielführend!!! Grundsätzlich sollte der Regler ja deutlich schneller arbeiten als die Regelstrecke, ansonsten lässt sich bei zu hohen Strecken oder Regler- Zeitkonstanten nicht mehr viel regeln. Ein "Schwingen" um den Arbeitspunkt ist ja gewünscht, selbst bei niedrigster ADC Abtastrate ist dies immer schnell genug. Es ergibt sich so relativ ein stabiler Arbeitspunkt für den MPP. Eine andere Frage ist für mich die Strombelastung der Schottky Diode im Step Down Modul. Trifft hier dU=L*(dI/dt) zu für den Peak zu und für die Dauerstrombelastung das Integral über eine PWM Periode? Einen erfolgreichen und angenehmen Tag!
Hallo Mitstreiter, hier ein Zwischenstand des Projektes: Der MPP läuft sehr zufriedenstellend seit ca 8 Wochen am 270 W PV Modul! Die Messung erfolgt über einen 0,001 Ohm Shunt. 1 mOhm. Die Ausregelzeit für einen 75 % Leistungssprung ist <0,5 sek. Der MPP Arbeitspunkt wird ab etwa 10 % der Nennleistung stabil gehalten. Den größten Zeitaufwand hatte ich für den kleinen Sperrwandler und der Suche nach dem richtigen Kern verbracht, aber dank eurer Hinweise und vielen geduldigen Ringkernwindungen ging auch das. Der Strombedarf der gesamten Regelung ist etwa 20 mA bei 12 V. Nun sind bei höherer Leistung >6A noch gedämpfte Oberwellen kleiner Amplitude ca 2V um die 300 kHz messbar. Mit einem Keramik C lassen diese sich nicht kurzschliessen. Wäre hier ein Ferritring mit "symmetrischer Doppelwindung" die richtige Wahl ? Oder muss hier wieder ein Eisenpulver Kern verwendet werden ? Vielen Dank und einen schönen Feiertag!
Ferrit-L als Tiefpaß mit einem C. Eisenpulver geht auch, ist aber ineffektiver und eher für hohe Frequenzen im MHz-Bereich sinnvoll. Der C muß halt niedrigen ESR haben und als Vierleiteranschluß angeschlossen werden. Ist das jetzt ein MPPC oder wie die richtige Abkürzung ist? Gibts da etwas ausführlichere Infos?
Ja MPPC, ich werde noch Wirkungsgrade bestimmen bei verschiedenen Arbeitspunkten und diese bekannt geben, da bin ich mal gespannt auf das Ergebnis. Mit einem Labornetzteil habe ich da keine guten Erfahrungen, da der MPP Regler die Strombegrenzung des Labornetzteils (Analog) überforderte und ich dort Transistoren wechseln musste. Ergo unter Livebedingungen am 270W Heckert PV Modul. Der nächste Schritt ist ein 36V/30A Laderegler für einen 5x270W PV String und anschließend noch ein Wechselrichter 230V/2KW/50Hz. Also Ferritkern zur Entstörung, der muss offensichtlich keine magnetische Energie speichern, sondern nur "verheizen" wenn ich dies richtig verstehe. danke&beste Grüße, ingo
Ingo Scharmacher schrieb: > Der Gedanke dahinter ist, dass die maximale Leistung bei der höchsten > Ladespannung übertragen wird. Falscher Ansatz. Die Akkuspannung ist kurzzeitig betrachtet konstant. Die maximale Leitung entsteht also bei maximalem Strom. Nur der Strom führt über den Innenwiderstand des Akkus zu einer geringen Steigerung der Spannung, aber das ist wie du entdeckst schwer zu messen.
Michael B. schrieb: > Die Akkuspannung ist kurzzeitig betrachtet konstant. > > Die maximale Leitung entsteht also bei maximalem Strom. > > Nur der Strom führt über den Innenwiderstand des Akkus zu einer geringen > Steigerung der Spannung, aber das ist wie du entdeckst schwer zu messen. Erschwerend kommt hinzu, wenn der Akku von einem Verbraucher belastet wird, dann sinkt die Akkuspannung ebenfalls, was den MPP-Regler zu einer (hier irrtümlichen) Reaktion veranlasst. Bei seltenen/langsamen Lastwechseln, ist dies sicherlich kein Problem, wenn aber am Akku auch Verbraucher mit häufigen, unregelmäßigen Lastwechseln hängen, kann das ein solches Konstrukt schon gehörig durcheinander bringen.
Michael B. schrieb: > Die Akkuspannung ist kurzzeitig betrachtet konstant. > > Die maximale Leitung entsteht also bei maximalem Strom. > > Nur der Strom führt über den Innenwiderstand des Akkus zu einer geringen > Steigerung der Spannung… Eingangsstrom und -Spannung sollten von Ausgangsstrom und -Spannung getrennt werden. Der MPP-Regler in Buck-Bauweise regelt auf der Eingangs- nicht der Ausgangsseite. Da darf der Akku schlucken was er will. Im Prinzip hat man eine Konstantstromquelle (weil das Panel im Prinzip auch eine ist und sich die Qualität einer Quelle ohne nennenswerte Widerstände nicht nennenswert ändert). Der Regler belastet folglich das Panel und was zu messen ist, ist die Spannung des Panels. Beim constant voltage power point tracking wird die UMPP benutzt und ggf. temperaturkompensiert. Entweder misst man dafür die Spannung unter Last und regelt den Strom (=PWM-Verhältnis) gemäß der konstanten Vorgabe. Thermisch wird mit einem NTC kompensiert, den man in den Spannungsteiler für die Modulspannungsmessung einbringt. Man darf auch die Leerlaufspannung als proportional zur maximalen Leistung betrachten und darf in den Zyklen messen, die in der PWM als Lücken bleiben. Das Verhältnis zwischen Leerlaufspannung und UMPP wird oft experimentell ermittelt. Temperaturkompensation kann man sich dann sparen.
Boris O. schrieb: > Der MPP-Regler in Buck-Bauweise regelt auf der > Eingangs- nicht der Ausgangsseite. Nö, das ist reine Auslegungssache. Hat man am Ausgang einen Akku, kann man nutzen daß sich dessen Spannung kaum ändert, man also nur den Strom messen muss. Eingangsseitig bei einem PV Panel müsste man Strom und Spannung messen und auch noch multiplizieren, analog also eher doof zu lösen.
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