Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hubmagnet mit Magnetkern im Anker verstärken?


von Bastler (Gast)


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Guten Abend verehrte Damen und Herren :)

Ich habe einen Hubmagnet, der mir nicht nur etwas zu schwach ist, ich 
muss ihn auch mit der gleichen Stärke drücken und ziehen lassen können. 
Rein theoretisch könnte ich ja den 6mm Anker ausbohren, dort einen 3mm 
Neodym Stabmagnet reinstecken und ich hätte was ich brauche, etwas 
stärker und per Umpolung drücken und ziehen - kann das so funktionieren?

Vielen Dank im Voraus :)

von Bastler (Gast)


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Keiner? :/

von Olaf (Gast)


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Dem Eisenschrott ist es egal welche Polung der E-Magnet hat, er wird 
immer angezogen. Aber mit einem zusätzlichen Permanentmagnet bekommst Du 
deinen E-Magneten nicht mehr ausgeschaltet und der Eisenschrott bleibt 
am Hubmagneten hängen.

von Paul (Gast)


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Nein. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Reluktanzkraft
Dort ist ein I² versteckt, d.h. eine Umkehr der Stromrichtung wird die 
Kraftrichtung nicht umkehren.

Suche nach Doppelhubmagnet oder Umkehrhubmagnet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bastler schrieb:
> Rein theoretisch könnte ich ja den 6mm Anker ausbohren, dort einen 3mm
> Neodym Stabmagnet reinstecken und ich hätte was ich brauche, etwas
> stärker und per Umpolung drücken und ziehen - kann das so funktionieren?
Das musst du ausprobieren, aber ich sehe da vorrangig einen magnetischen 
Kurzschluss um den Stabmagneten herum.

Bastler schrieb:
> Ich habe einen Hubmagnet, der mir nicht nur etwas zu schwach ist, ich
> muss ihn auch mit der gleichen Stärke drücken und ziehen lassen können.
Ein Hubmagnet kennt von der Aufgabenstellung her nur eine Richtung. Du 
wirst einen zweiten Hubmagenten "gegensinnig in Reihe" schalten müssen, 
um Kraft in die andere Richtung zu bekommen....

: Bearbeitet durch Moderator
von Der Andere (Gast)


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Sei clever und nimm statt dessen eine Spindel samt antreibenden Motor 
aka "Linearmotor"
Oder hydraulische oder pneumatische Zylinder

von Bastler (Gast)


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Danke an alle.

Lothar M. schrieb:

> ...ich sehe da vorrangig einen magnetischen
> Kurzschluss um den Stabmagneten herum.

Genau an sowas hab ich gedacht, hatte am Anfang auch die Frage 
geschrieben, dann aber wieder gelöscht, ums kurz zu halten. Stelle mir 
die Dinge immer bildlich vor und es ergibt sich einfach kein Bild vom 
Magnetfeldfluss, wenn da noch Stahl drumherum ist. Was ist aber, wenn 
ich statt Stahl ein Stück Plastik nehme, oder gleich einen größeren 
Magneten? Das Magnetfeld fließt doch andersherum, wenn die Spule 
umgepolt ist, oder? Hab sowas ähnliches in ferngesteuerten Autos bei der 
Lenkung gesehen, da ist eine Spule und am Lenkstab ein kleiner Magnet 
und wenn die Spule umgepolt wird, wird der Magnet entweder in die eine 
oder die andere Richtung gezogen/gedrückt, das ist die Basis der Idee.

> Du wirst einen zweiten Hubmagenten "gegensinnig in Reihe" schalten müssen,
> um Kraft in die andere Richtung zu bekommen....

Leuchtet ein...

Der Andere schrieb:
> Sei clever und nimm statt dessen eine Spindel samt antreibenden
> Motor aka "Linearmotor"
> Oder hydraulische oder pneumatische Zylinder

Das ist Plan A, ein Aktuator, viel einfacher, ein Motor, zwei 
Zahnrädchen, eine Schraube und ein Langgewinde, aber leider zu langsam, 
das soll so ne Art Nachlademechanismus werden, die Geschwindigkeit ist 
nur Spielerei, aber das ist das ganze Projekt irgendwie, dient nur mal 
wieder dem Realwerden meiner Gedanken und Ideen :)

von Peter R. (pnu)


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Dauermagnete sind gegen wechselnde Magnetfeldstärken empfindlich. Sie 
verlieren bei jeder Änderung einen Teil ihrer Magnetisierung.

Außerdem ist es schwer, beim Loslassen den richtigen Strom zu finden, wo 
das Magnetfeld des Dauermagneten gerade kompensiert ist.

Der Magnetfluss ist wahrscheinlich über die ganze Kontaktfläche nicht 
gleichmäßg verteilt. Wenn z.B.innen gerade auf Null kompensiert ist, 
besteht am Rand noch ein Feld. Wenn dann  witer Kompensiert wird, ist 
zwar am Rande Null, aber in der Mitte besteht schon das neue 
gegensätzliche Feld.

Es kann zum Kleben des Ankers führen, das sich nicht per elektrischem 
Weg lösen lässt. Meist wird auch deswegen bei Relais ein direktes 
Schließen des magnetischen Kreises durch Folie oder dgl. verhindert.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter R. schrieb:
> Dauermagnete sind gegen wechselnde Magnetfeldstärken empfindlich. Sie
> verlieren bei jeder Änderung einen Teil ihrer Magnetisierung.
Das solltest du aber mal einem Drehstromsynchronmotor sagen. Der ändert 
das Magnetfeld "laufend"...

Wenn du den Magneten nicht "überfährst", passiert da gar nichts. Und ein 
solches zum "Überfahren" geeignetes Magentfeld bringt die Ansteuerung 
hier garantiert nicht her.

von oszi40 (Gast)


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Bastler schrieb:
> muss ihn auch mit der gleichen Stärke drücken und ziehen

Da nimmst Du kräftigere Zug-Magnete od. einen geeigneten Motor.
Frage ist auch wie DU sie ansteuerst. Erst kräftiger Start bei höherer 
Spannung und dann geringer Haltestrom?

von Bastler (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bastler schrieb:
> muss ihn auch mit der gleichen Stärke drücken und ziehen
>
> Da nimmst Du kräftigere Zug-Magnete od. einen geeigneten Motor. Frage
> ist auch wie DU sie ansteuerst. Erst kräftiger Start bei höherer
> Spannung und dann geringer Haltestrom?

Da hab ich noch garnicht genau drüber nachgedacht, aber weil Plan A ein 
Motor ist und ich diesen per H-Brücke steuern wollte, könnte ich diese 
auch dafür nehmen oder, wenn ich mehr Leistung brauche, eine eigene 
Steuerung bauen, wo je ein Kondensator auf eine höhere Spannung und mehr 
Strom per Aufwärtswandler aufgeladen und dann in die Spule entladen 
wird, das hab ich schonmal ausprobiert mit einem glaub 6700uF 63V 
Kondensator, den ich auf 24V aufgeladen und in die 8V Spule entladen 
hab... glaub mit ein bisschen mehr könnte man mit der kleinen 
Klingelspule Nägel versenken ;P ...gibt nen ordentlichen Stoß.

von Bastler (Gast)


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Danke euch allen, jede Antwort enthält wichtige Information, auch wenn 
ich sie nicht gleich erkenne und euch nicht alle erwähne. Glaub wohl auf 
dieser Basis muss ich einfach mal rumexperimentieren, muss einfach mal 
sehen was da genau passiert. Schade, dass Schule nicht nur aus 
Physikunterricht bestand, dann würde ich sowas wissen, der Rest ist doch 
eh Humbug, hehehe :D

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


Angehängte Dateien:

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Hi

Anti-Spam-Text :)

So ganz verstanden habe ich nicht, was Du vorhast - aber vll. hilft Dir 
das angehängte Bildchen.

MfG

von Bastler (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Hi
>
> Anti-Spam-Text :)
>
> So ganz verstanden habe ich nicht, was Du vorhast - aber vll. hilft Dir
> das angehängte Bildchen.
>
> MfG

Ja, das hilft, jetzt kann ich mir vorstellen wie das mit dem Magnetkern 
im Eisenstab aussieht, danke! Ich glaub ich weiss es selbst nicht xD... 
ne, der Grundgedanke bzw. die Frage ist: Kann man in einer Spule einen 
Magneten hin und her schieben, nur indem man die Spule umpolt? Aber nach 
all den Infos hier wird er sich wohl innerhalb der Spule einpendeln und 
nicht mehr bewegen, esseindenn man polt mitten in der Bewegung um, 
anziehen, umpolen wegdrücken... denke ich, werds einfach mal 
ausprobieren, wollt nur nicht gleich blind irgendwas kaufen, aber egal, 
das juckt mich zu sehr :)

von Magneto (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wenn du den Magneten nicht "überfährst", passiert da gar nichts. Und ein
> solches zum "Überfahren" geeignetes Magentfeld bringt die Ansteuerung
> hier garantiert nicht her.

Das wollte Ich auch gerade schreiben. Dann würde kein Motor 
funktionieren. Dauermagnete sind lediglich gegenüber Umpolen 
empfindlich. In Motoren und Elektromagneten entspricht die Richtung des 
magnetisierten Eisens immer der Stromrichtung und wird nicht größer, als 
das Magnetfeld der Erregung. Nur bei Leistungssystemen ist das der Fall, 
daher geht man da auch auf Fremderregung.

Beitrag #5108127 wurde vom Autor gelöscht.
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