Welche Optionen hat man denn bei defekten Pads/Leiterbahnen auf der Platine? Ich habe hier eine kleine doppelseite mit SMD-Bauteilen, wo irgendeine Flüssigkeit (im besten Fall war es nur Regenwasser) einige Bahnen stark angegriffen hat. Aber ich habe es beim entlöten auch immer mal mit abgerissenen Lötaugen oder SMD-Pads zu tun. Zuletzt hatte ich einen Säureschaden in meinem guten alten ELV PNT7001, da hatte ich aber Glück das mir jemand noch mit einen Mainboard aushelfen konnte. All meine "konventionellen" Reparaturversuche scheiteren dabei. Damit meine ich reinigen, leicht anschleifen und verzinnen, bzw. mit Draht überbrücken. Habe auch schonmal versucht Kupferblech auszuschneiden, aber das hat nicht gehalten. Vielleicht habt ihr noch andere Hausmittelchen? Die letzte Option wäre für halt jetzt nur die Bauteile runterlöten, Platine abschleifen, Kopiermaske davon scannen bzw mit Eagle oder Target nachbauen und neu produzieren lassen. Das lohnt sich aber oft nicht...
Wenn es mit Fädeldraht nicht zu flicken ist, ist das PCB Schrott. Abgerissene SMD Pads bei 2-pinnigen Bauteilen geht ja noch (Draht anlöten), SO-8 könnte man noch als Deadbug drauflöten, aber bei komplexeren Bauteilen wird das nichts... Und es kommt auch auf die Funktion der Bauteile an. Einen Spannungsregler (Buck/Boost) mit Draht anzulöten ist auch keine Lösung. Generell sollte man ja darauf achten, dass ein Gerät in trockener, säurefreier Umgebung betrieben wird... ;-)
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Bastler schrieb: > Das hier könnte helfen... > https://www.youtube.com/results?search_query=pcb+repair Nicht falsch verstehen, aber YT-Videos habe ich mir schon zu Hauff reingezogen und das hilft mir nicht wirklich weiter. Das sieht da immer ganz einfach aus und in der Praxis... Hätte wirklich lieber gern Erfahrungsberichte :-)
Joe F. schrieb: > Generell sollte man ja darauf achten, dass ein Gerät in trockener, > säurefreier Umgebung betrieben wird... ;-) Da hast Du wohl recht ;-) Aber das sucht man sich ja nicht immer aus. Bei doppelseitiger PCB habe ich auch mal ein Video gesehen wo jemand das beschädigte Teil rausgesägt (Dremel) hat und es durch eine nachgeätztes ersetzte. Die Verbindungsstücke dann leicht angeschliffen und zusammengelötet. Quasi wie ein Organspender. Naja, aber ich denk mir, wenn die Platine nicht all zu groß ist, macht es fast sinn die vollständig zu reproduzieren. Vielleicht gibt es für sowas gar keine "Lösung", ausser die Platine zu ersetzen? Dachte man könnte die betroffenen Teile abschleifen und irgendwie neu aufgalvanisieren oder sowas. Möglichst minimalintensiv, also ohne sie komplett zu Entstücken.
...bei 5-10 Leiterbahnen und Verbindungen mache ich das auch mit Rödel...äh, Fädeldraht. Danach wirds dann aber ätzend, vor allem wenn DuKos wegoxidiert sind, elendige Suche. Das lohnt nur, wenn die Originalplatine komplex bzw iwie besonders ist, zB gefräst. Klaus.
Joe F. schrieb: > Wenn es mit Fädeldraht nicht zu flicken ist, ist das PCB Schrott. Oder einfach zu fein. Die in Smartphones verwendete Bestückungs- und Leiterbahnendichte ist so extrem, daß eine Reparatur mit Fädeldraht o.ä. praktisch immer vollkommen ausgeschlossen ist. Der Threadstarter hat nicht erwähnt, was für eine Platine er da vor sich hat, und welcher Leiterbahnabstand ... Daß er das Nachfertigen der Platine in Erwägung zieht, kann zwar bedeuten, daß das ganze von überschaubarer Komplexität ist, es kann aber auch, ohne dem Threadstarter zu nahe treten zu wollen, auch Folge von Ahnungslosigkeit und Überschätzung der Möglichkeiten sein. Ginge es um eine Smartphoneplatine, würde ich letzteres mit sehr großer Sicherheit annehmen.
Lötstopmaske entferne ich mit Glasradierpinsel. Dann verzinnen und mit CuL Draht flicken. Alles hat aber seine Grenzen. Wenns nicht geht, gehts eben nicht.
Olli Z. schrieb: > Dachte man könnte die betroffenen Teile abschleifen und > irgendwie neu aufgalvanisieren oder sowas Leiterplatten gibt es seit mehr als einem halben Jahrhundert, aber so eine Reparaturtechnik hat noch nie jemand bis zur Brauchbarkeit entwickelt. Man kann bestenfalls vorhandene Leiterbahnen oder Kontakte nachverzinnen oder nachvergolden, aber keine die nicht mehr da sind. Georg
Olli Z. schrieb: > aber YT-Videos habe ich mir schon zu Hauff > reingezogen und das hilft mir nicht wirklich weiter. Das sieht da immer > ganz einfach aus und in der Praxis... Hätte wirklich lieber gern > Erfahrungsberichte :-) YT-Videos sind doch Erfahrungsberichte. Die beste Lösung scheint mir eine 0,5mm Leiterplatte zu designen, zu ätzen (lassen), um die auf die Schadenstelle wie ein TQP/BGA zu platzieren. Einige Lötprobleme müssen da dann noch gelöst werden. Scheint aber sowieso wohl zu viel Aufwand zu sein, der sich wohl kaum lohnt. Ansonsten ist das Thema kürzlich in einem anderen Thread schon behandelt worden, aber nicht weniger aufwändig. Hier ein interessanter Link, den ich mir gespeichert habe. http://www.circuitrework.com/guides/guides.html
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