Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist das für ein Bauteil?


von Joe J. (neutrino)


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Hallo!
Ich kann weder einen Widerstand noch eine Diodenstrecke messen. Auch 
beim Anlegen einer Wechselspannung von bis zu 240 V fließt kein Strom. 
Es ist auch keinerlei Bezeichnung drauf. Ist es womöglich ein 
Überspannungsschutz? Wenn ja, für welche Spannung?
Diese Teile stammen übrigens von einem ehemaligen Fernsehtechniker.

Gruß, Joe

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sieht interessant aus, hab ich aber nie auf einer geschlachteten 
Fernseher-Platine gesehen.

Diamantsäge, einmal längs durch und mal schauen was drin ist.
Aufschleifen würde evtl. auch gehen wenn man nicht zu grob ist.

: Bearbeitet durch User
von Arnim (Gast)


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Ich tippe dann auf Überspannungsschutz.

Man könnte 230V gleichrichten (630V=) und über einen geeigneten 
Widerstand (1M-Ohm) auf das Bauteil geben und die Spannung über dem 
Bauteil messen.

Achtung, 230V gleichrichten ist gefährlich!!! Sicherheitsbestimmungen 
beachten!!!

von Georg A. (georga)


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Könnte ein Kondensator sein. Keramik-Vielschicht oder sowas, gabs früher 
gern in Rund...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Die Bauform ist exakt die eines Hochlast-Drahtwiderstands. Wenn der 
Widerstand unendlich ist, hast du dich entweder vermessen oder er ist 
kaputt ;)

Überspannungsableiter wäre natürlich möglich, habe ich in dieser Bauform 
allerdings noch nie gesehen. Da du vermutlich keine Meßmöglichkeit hast, 
einen Überspannungsableiter zu testen, bliebe aber auch in diesem Fall 
nur eine Verwendung für das Bauteil: die runde Ablage.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Beim Kondensator und Hochlast-Widerstand würde bei Wechselstrom ein 
Strom fließen.

230V gleichrichten sind übrigens erstmal nur etwa 320V (die das Ding 
zumindest als Spitzenwert schon mal ausgehalten hat). Erst mit einer 
Verdopplerschaltung werden es etwa 640V.

von Holm T. (Gast)


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...komischer VDR...

Gruß,

Holm

von Joe J. (neutrino)


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@ Axel Schwenke:
Nein, ich habe mich weder vermessen, und dass das Bauteil kaputt ist, 
ist auch eher unwahrscheinlich. Ich habe nämlich etwa ein Dutzend davon 
und es verhalten sich alle gleich.
Ich müsste in ner Wühlkiste im Keller noch ne Jakobsleiter haben. Damit 
könnte ich demnächst mal einen HV-Test machen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Probier es doch mal mit statischer Elektrizität... z.B. einen Plasmaball 
damit berühren oder über den Teppich schlurfen und dann die Türklinke 
damit antippen. Influenzmaschine oder Bandgenerator hast Du vermutlich 
nicht, oder?

von GreenIslander (Gast)


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Vielleicht ist es ja ein Hochohmwiderstand.

von Oliver K. (olliisit)


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Dürfte/müßte ein historischer Varistor von Valvo sein.


SiC,Symmetrisch,910 Volt (Varistorspannung)

E298 Bau-Reihe



Gruß

von Karl B. (gustav)


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Georg A. schrieb:
> Könnte ein Kondensator sein. Keramik-Vielschicht oder sowas, gabs früher
> gern in Rund...

Hi,
meine Idee geht in Richtung Durchführungskondensator für die 
FS-Horizontal-(Hochspannungs-end)stufen, wobei noch die Öse für die 
Durchführung an der weiß markierten Seite fehlt. Diese befindet sich 
dann am Abschirmblech.
Der Kondensator wird da reingepasst bei der Montage.
Könnte sein, aber gebe keine Garantie drauf.

ciao
gustav

von Lukas (Gast)


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Aufschleifen

von Karl B. (gustav)


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Karl B. schrieb:
> Durchführungskondensator

Völliger Blödsinn.
Habe gerade einen Durchführungskondensator durchgemessen, der hat Null 
Ohm zwischen beiden Enden.

Sorry...
Rudi Ratlos.

Nur, was mich stutzig macht, ist die Farbkennzeichnung an einem Ende.

ciao
gustav

von Harald W. (wilhelms)


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Axel S. schrieb:

> Die Bauform ist exakt die eines Hochlast-Drahtwiderstands. Wenn der
> Widerstand unendlich ist, hast du dich entweder vermessen oder er ist
> kaputt ;)

Der TE schreibt sinngemäß, das er keinen Widerstand messen kann.
Das heisst für mich, das der Widerstand Null Ohm ist. :-)
Aber "Null-Ohm-Widerstände" wurden wohl erst in der SMT-Zeit
eingeführt.

von Bernhard D. (pc1401)


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Oliver K. schrieb:
> Dürfte/müßte ein historischer Varistor von Valvo sein.

Sehe ich auch so. In meiner Jugend entdeckte ich so etwas in einem 60er 
Jahre Fernseher, den ich damals schlachtete.

Blieb mir in Erinnerung, da ich mir auf dieses Teil damals keinen Reim 
machen konnte...

Gruß,
Bernhard

von Frank L. (hermastersvoice)


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Null Ohm Widerstände gibts auch als bedrahtete Bauteile. So wurden kurz 
vor dem SMD Wahn maschinenbestückbare Brücken realisiert.

von :emaN (Gast)


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Joe J. schrieb:

> Überspannungsschutz?

Mal mit einem Messer die Farbe abkratzen, wenn ein Glasrohr zum 
Vorschein kommt wirds vlt. eine Funkenstrecke/Gasableiter sein.

von Kurt A. (Gast)


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Oliver K. schrieb:
> Dürfte/müßte ein historischer Varistor von Valvo sein.
>
> SiC,Symmetrisch,910 Volt (Varistorspannung)
>
> E298 Bau-Reihe
>
> Gruß

Kan mich hier nur anschliessen. Diese Teile habe ich hier im Forum auch 
schon gesehen.

Beitrag "Weidezaunnetzgerät Widerstand"

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.rainers-elektronikpage.de/Tech_-Notes/COVDR.pdf

da steht allerdings "Farbpunkt" weiß

muss zuhause mal die alten Valvo-Datenbücher durchschauen.

von Dieter W. (dds5)


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Laut Valvo Übersicht Kondensatoren und Widerstände von 1977 ist es die 
Baureihe 564, genauer 2322 564 xxxxx. Gibt es bis 1300V.

Länge ist übrigens mit 16mm und Durchmesser mit 5mm angegeben.

: Bearbeitet durch User
von Joe J. (neutrino)


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Meine Jakobsleiter erzeugt eine Funkenstrecke von ca. 1 - 4 mm. Mit 
diesem Teil daran ist kein Funke mehr zu sehen. Also folglich ein 
Kurzschluss.

Mit dem Dremel abgeschliffen erkennt man die Messingteile an den 
Anschlüssen. Das innere Schwarze ist verdammt hart, da hatte ich Mühe, 
diesen kleinen Schlitz zu machen. (Das dritte Bild wurde übrigens mit 
einem USB-Mikroskop aufgenommen und stellt die Farben falsch dar.)

Danke an alle für die Antworten.
Gruß, Joe

von hinz (Gast)


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Joe J. schrieb:
> Das innere Schwarze ist verdammt hart

SiC

von Joe J. (neutrino)


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Aha, danke! Wieder was gelernt. :)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Valvo-Handbuch VDR 1973

von Joe J. (neutrino)


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Vielen Dank!

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