Hallo Forum, ich sitze hier vor einer Schaltung auf der eine H-Brücke drauf ist. Die Beschaltung entspricht dem Bild "HBrücke". Wenn ich mir die Ansteuersignale Hin und Lin an den Brückentreiber ICs anschaue, sehe ich zwei saubere Rechtecksignale. Zwischen den Flanken ist immer brav eine Pause, damit die H-Brücke nicht High- und Low-Side gleichzeitig schaltet. Soweit alles gut. Schaue ich mir nun die Signale zur Ansteuerung der FETs an, so sehe ich bei der High-Side einen Sprung im Gate Signal, welchen ich mir nicht erklären kann. Entsprechende Bilder habe ich angehangen. Kann mir jemand von euch erklären, woher dieser Sprung kommt? Er scheint ja direkt vom Treiber IC verursacht zu werden und genau in der Pause der Hin und Lin Signale zu liegen. Ein Problem scheint es nicht darzustellen, da der FET weiterhin ausgesteuert ist, dennoch finde ich das irgendwie komisch, besonders da ich den Hintergrund dieses Verhaltens nicht kenne. Gruß Thorsten
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Der Sprung kommt durch die Bootstrapschaltung, Kondensator und Diode, bei VB und VS. Google mal nach Bootstrapschaltung und H Brücke.
Hallo Teddy, danke für das Stichwort. Kannte ich bislang noch nicht. Hier und da im Netz auch schon fündig geworden. Leider immer ohne Bilder der eigentlichen Spannungsverläufe. Ganz durchgestiegen bin ich auch noch nicht. Hat jemand eine anfängerfreundliche Seite für die Funktionsweise zur Hand? Gruß Thorsten
Vergiss den Bootstrap-Kram. Stell Dir vor, da wäre ein winziges Schaltnetzteil, welchen die "Überhöhte" Steuerspannung zur Verfügung stellt. Anders lässt sich der FET ja nicht durchschalten. In der Praxis sind das meist einfache Spannungsverdoppler (-vervielfacher), wodurch sich auch der benötigte Kondensator erklärt. So ähnlich funktioniert auch der MAX232, der ja auch aus 3,3 oder 5V die seriell benötigte Spannung (+/-) macht.
Sebastian S. schrieb: > Vergiss den Bootstrap-Kram. > Stell Dir vor, da wäre ein winziges Schaltnetzteil, welchen die > "Überhöhte" Steuerspannung zur Verfügung stellt. Anders lässt sich der > FET ja nicht durchschalten. ...und genau das wird mit der Bootstrap-Schaltung gemacht. > In der Praxis sind das meist einfache Spannungsverdoppler > (-vervielfacher), wodurch sich auch der benötigte Kondensator erklärt. Das ist die Bootstrap-Schaltung. Und der Kondensator heißt Bootstrap-Kondensator. > So ähnlich funktioniert auch der MAX232, der ja auch aus 3,3 oder 5V die > seriell benötigte Spannung (+/-) macht. https://de.wikipedia.org/wiki/Bootstrapping_(Elektrotechnik)
Moin, das die Gate Spannung angehoben werden muß, ist verständlich. Ich frage mich halt, warum der Einbruch passiert, wenn das Ansteuersignal an dem H-Brücken Treiber IC für High- und Low-Side auf Low ist. Durch diese halbe Gate-Spannung ist der FET während dieser Zeit ja immer noch durchgeschaltet. Ergo wäre es auch kein Problem, wenn das Gate Signal den vollen Pegel behalten würde. An der Durchschaltdauer ändert es nichts.
> Durch diese halbe Gate-Spannung ist der FET während dieser Zeit ja immer > noch durchgeschaltet. Nee, ist er nicht. Du misst ja gegen GND. der Source-Pin ist aber nicht an GND angeschlossen, sondern an VS (TP29/30). Da es U_GS heist und nicht U_GGND, sperrt dein Fet sicher. miss mal gegen VS, statt gegen Masse ( Aber potenzialfrei! ) StromTuner
Hallo Alex, ich sehe gerade ein, daß ich Betriebsblind bin. Die High-FET Source liegt auf dem Potential von VS. Via Bootstrapping kann dann eine Spannung am Gate erzeugt werden, welche größer als VS ist. Der FET Schaltet durch. Als nächstes schaltet die H-Brücke die Gate Spannung quasi ab. V_Gate = V_VS. Der FET leitet an dieser Stelle aber noch weiter. Nun schaltet die H-Brücke den Low-FET durch und damit wird das Potential von VS auf GND gezogen. Jetzt erst sperrt der High-FET vollständig.
>Als nächstes schaltet die H-Brücke die Gate Spannung quasi ab. V_Gate = >V_VS. Der FET leitet an dieser Stelle aber noch weiter. Tur der das wirklich? Bei V_Gate == V_VS ergibt sich eine Differenz von, sagen wir: null. Hmm. >Äh Axel nicht Alex. Entschuldigung dafür. Die meisten rufen "Äxl" ;) StromTuner
Ja laut Messung tut er es, siehe https://www.mikrocontroller.net/attachment/337887/H-Side_Gate_vs_Output_2.png
Thorsten schrieb: > Ja laut Messung tut er es, siehe > > https://www.mikrocontroller.net/attachment/337887/H-Side_Gate_vs_Output_2.png Okay: was hängt als Last drann? Ist die zweite Hälfte zur gleichen Zeit aktiv? StromTuner
Hi Axel, last ist ein 4 Ohm Lastwiderstand. Wir später mal ein Lautsprecher sein. Im ersten Beitrag gibt es Bilder von der Ansteuerung im Vergleich zum Ausgang. Die Schaltzeiten stimmen. Die Brücke arbeitet mit 40 KHz Grundfrequenz und die werden auch von beiden Hälften genau getroffen. Es gibt nur quasi keine Totzeit zwischen den Ausgangsseiten im Gegensatz zu der Ansteuerung der Gates wo die Brückentreiber für die Dauer des Umschaltvorganges nicht angesteuert werden.
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