Hallo, habe dieses Jahr mit 34 mein Mechatronik Studium (Automatisierungstechnik) absolviert, mittlerweile 35, habe 4 Kinder! Seit über 6 Monate arbeitssuchend. Mein Ziel war erstmal in meinem Schwerpunkt-Gebiet tätig zu sein, als Automation, nur da Automationsing. stets beim Kunden vor Ort sein soll und ich 4 Kinder habe, wurde ich von Firmem immer wieder abserviert. Nun versuche ich als Entwicklungsingenieur irgendwo runterzuschlüpfen, jedoch da werden meist 20-Jährige Ingenieure mit 30 Jahren Erfahrung erwartet.. Nun habe ich ein Jobangebot als Testingenieur in Automative, höre von überall, dass das Ding ziemlich öde sein soll, dazu muss ich über die Woche 300 km weg von zuhause sein.. Nun bin ich hin und her gerissen, ob ich den Jobangebot wahrnehme und mich mit allen Nachteilen abfinde (ziemlich Schade nach so einem aufwendigen Studium), oder gibt es etwas, was ich noch ausprobieren könnte und was mir einfach nicht wirklich aufgefallen ist? Was gibt es sonst für Möglichkeiten für einen solchen Ing? Vielen Dank für Eure Antworten im Voraus!
Alex S. schrieb: > oder gibt es etwas, was ich noch ausprobieren > könnte und was mir einfach nicht wirklich aufgefallen ist? Keine Sätze über vier Zeilen schreiben zum Beispiel. Da kriegt man ja Kopfschmerzen von, wenn man das wirre Zeug liest.
Wie viele Bewerbungen als Entwicklungsingenieur in welcher Region hast du denn geschrieben und wie hast du dich dabei angestellt? Wie ist denn deine Durchschnittsnote? Hat man dir das mit deinen Kindern mitgeteilt, oder reimst du dir das nur zusammen?
Hallo es sind ungef. 80 Bewerbungen in Frankfurter Umgebung. Die Durchschnittsnote lag bei 2,8. Das mit Kindern hat mir ein Rekruter bei einem Vorstellungsgespräch gesagt. Er sagte, dass Automationsingenieure mit vielen Kindern nicht gerne eingestellt werden, da sie es schnell satt haben ständig unterwegs zu sein und es hinschmeißen.
Alex S. schrieb: > Er sagte, dass > Automationsingenieure mit vielen Kindern nicht gerne eingestellt werden, > da sie es schnell satt haben ständig unterwegs zu sein und es > hinschmeißen. Dann würde ich die Kids in der Bewerbung weg lassen. Ist ja nicht ungewöhnlich, dass Familie und Job nicht in Einklang zu bekommen sind, aber sich deswegen gleich aussieben lassen? Man kann ja Reisetätigkeit ausschließen. Alex S. schrieb: > stets beim Kunden vor Ort sein soll Halte ich doch eher für etwas unwahrscheinlich, denn das wird einem doch nie vergütet werden. Dann kann der Kunde doch selbst jemanden einstellen, oder? Machen doch viele fachfremde Betriebe die für ihre Produktion eine Fachkraft beschäftigen.
Das Private in der Bewerbung nicht hervorheben und zur Not Anfangs mit Reisetätigkeit machen oder unter der Woche pendeln. Mit mehr BE kann es besser aussehen oder du holst die Familie nach. Der Raum Frankfurt ist nicht unbedingt die beste Region für Ingenieure. Da ist Bayern oder Baden-Württemberg besser. Das Schlechteste wäre, wenn Du noch viel länger suchst und nichts bei rum kommt. Je länger Du als Absolvent suchst, je weniger wird dein Abschluss wert. 2,8 ist auch nicht so dolle, da kann man nicht so wählerich sein, dazu schon 35. Nach über einem Jahr ohne Job und mit 36 wirst Du vielleicht froh sein, überhaupt was 300 km weiter weg zu bekommen.
Alex S. schrieb: > mittlerweile 35, habe 4 Kinder! Passt schon: Im Hauptfocus steht, die Brut zu bespielen und pünktlich Feierabend zu machen, sowas braucht keine Firma. > Seit über 6 Monate arbeitssuchend. "Arbeitssuchend" steht bei RTL auch immer, wenn die faule Nichtsnutze zeigen. Wenn Du es wirklich ernst meinst, nimmst Du den gebotenen Job an - ich habe / hatte mehrere Kollegen, die weit fahren bzw. unter der Woche ein möbliertes Zimmer am Arbeitsort nutz(t)en. Letztere haben sich beruflich engagiert, etwas für ihren Lebenslauf getan und dann erfolgreich in günstigere Orte wechseln können. Dr. Seltsam schrieb: > Frau arbeiten schicken und Vater spielen Ich denke, das tut er schon und vergißt dabei, dass die Firmen stabil zuverlässige Mitarbeiter wollen.
> nur da Automationsing. stets beim Kunden vor Ort sein soll > und ich 4 Kinder habe, wurde ich von Firmem immer wieder abserviert. Woher weisst Du das? Mit 35 ist es einfach, es auf die Kinder zu schieben. > Nun versuche ich als Entwicklungsingenieur irgendwo runterzuschlüpfen, > jedoch da werden meist 20-Jährige Ingenieure mit 30 Jahren Erfahrung > erwartet.. "runterzuschlüpfen" ist auch was anderes wie "habe ich schon immer gemacht". Auch ein Absolvent mit 25 sollte über einige Jahre Erfahrung verfügen. So wie ein Fremdsprachenkorrospondent sein Spanisch nicht in der Ausbildung erwirbt. Oder ein Musikstudent sein Instrument schon vorher beherrschen muss. > oder gibt es etwas, was ich noch ausprobieren könnte und was mir einfach nicht wirklich aufgefallen ist? Wissen, was Du willst, und vor allem, was Du kannst (im Vergleich zu anderen), und darauf bewerben. Was hast Du denn vorher gemacht? Also wo hast Du Interesse und Erfahrung?
Hallo, danke für die Antworten! Was mir im Studium gut lag und vor allem Spaß gemacht hat, waren C/C++ und Mikrocontroller, also eigentlich das, was eher dem Bereich Entwicklung zuzuordnen wäre.. aber der Bereich scheint mir geschlossen zu sein.. zumindest für mich. Die Werkstudent-Tätigkeiten waren mehr SPS behaftet, jedoch eine wirklich große Erfahrung habe ich da nicht und Instandsetzung schon gar nicht.
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Hi Alex, sofern Du in Kürze kein besseres Angebot erhältst, nimm das Angebot an. Was du brauchst, ist Erfahrung. Dann rückt die Note in den Hintergrund und du wirst bessere Angebote finden. Aber jetzt musst du das erst einmal als Investition in deinen Lebenslauf sehen. Alles Gute!
Alex S. schrieb: > Was mir im Studium gut lag und vor allem Spaß gemacht hat, Dir ist schon klar, das nach sechs Monaten Suche aus Spaß langsam Ernst geworden ist? Du kannst es dir nicht mehr leisten auf Spaß zu achten, du brauchst einen Job. Wenn der Job 300km entfernt ist ist das scheiße, aber noch besser als arbeitslos zu bleiben. Nach sechs Monaten Suche nimmt man den öden Job, der vielleicht gar nicht so öde ist. Dann nimmt man sich über die Woche ein Zimmer bis die Probezeit vorbei ist, und dann zieht die Brut nach. Ob sie will oder nicht, egal ob Sören-Kevin sich besonders wohl in der Schule für Tanzen und Klatschen fühlt oder das Weibchen die tollen Einkaufsmöglichkeiten in Frankfurt vermisst.
Lass mal deine Bewerbungsunterlagen professionell und entgeltlich prüfen. Ich würde weiterhin versuchen etwas in näheren Umgebung zu finden. Sonst hat man gar nichts mehr von der Familie...
Hannes J. schrieb: > und dann zieht die Brut nach. Ob sie will oder nicht, Wahrscheinlicher: Frau und Brut bleiben in Frankfurt, und die Frau reicht die Scheidung ein. Danach muss der TE Unterhalt blechen, bis er schwarz wird (zumindest bis zur Pfändungsfreigrenze). So kommt er leider nie auf einen grünen Zweig.
Qwertz schrieb: > Wahrscheinlicher: Frau und Brut bleiben in Frankfurt, und die Frau > reicht die Scheidung ein. Dann war es sowieso die Falsche. > Danach muss der TE Unterhalt blechen, bis er > schwarz wird (zumindest bis zur Pfändungsfreigrenze). Dann kann er sich immer noch überlegen ob er nicht von Beruf Arbeitsloser sein möchte. > So kommt er leider > nie auf einen grünen Zweig. Momentan ist er auf dem absteigenden Ast
Hannes J. schrieb: > Momentan ist er auf dem absteigenden Ast So'n Quatsch. Er ist aber sozusagen auf dem falschen Ast. 4 Kinder, 35 Jahre, usw., machen den Arbeitgeber (und in den HR-Abteilungen sitzen nunmal engstirnige Vollpfosten) misstrauisch, wie alles, was auf außergewöhnlich ist. Die Leute wollen stromlinienförmige, eindimensionale Hampelmänner, so wie sie selbst welche sind. Sorry für die Tirade. Also, die Anzahl deiner Kinder geht den Arbeitgeber nichts an. Privatleben heißt das, weil es privat ist. Präsentiere dich nicht so, wie Du bist, sondern so, wie die Hampelmänner das erwarten. Das ist der Deal.
Alex S. schrieb: > Hallo, habe dieses Jahr mit 34 mein Mechatronik Studium > (Automatisierungstechnik) absolviert Nach dem Studium ist man normalerweise Mitte 20 und nicht Mitte 30. Welche Berufserfahrung hast Du denn in den 10 Jahren gesammelt, die sich da als Lücke auftun?
einszwo schrieb: > sofern Du in Kürze kein besseres Angebot erhältst, nimm das Angebot an. > Was du brauchst, ist Erfahrung. Dann rückt die Note in den Hintergrund > und du wirst bessere Angebote finden. Aber jetzt musst du das erst > einmal als Investition in deinen Lebenslauf sehen. Sehe ich ganz genauso. Allerdings ist der angebotene Job als "Automotive Testingenieur" wahrscheinlich eine Tätigkeit die keinerlei eigenständiges Denken erfordert. Vermutlich ein bisschen HIL Testen und Exceltabellen ausfüllen. Diese Tätigkeit ist nicht nur mies bezahlt und langweilig, sondern bringt auch null neue Berufserfahrung. Alex S. schrieb: > Was mir im Studium gut lag und vor allem Spaß gemacht hat, waren C/C++ > und Mikrocontroller, also eigentlich das, was eher dem Bereich > Entwicklung zuzuordnen wäre.. aber der Bereich scheint mir geschlossen > zu sein.. zumindest für mich. Suche danach - und nicht nur auf den Jobbörsen in denen die Dienstleister alles vollspammen. Suche Dir ein Unternehmen in Deiner Nähe das Entwicklung macht und dann schaue Dir deren Ausschreibungen an. Der Bereich ist nicht geschlossen, manche Firmen inserieren nur nicht auf den üblichen Jobbörsen. Hast Du in den 6 Monaten irgend etwas Sinnvolles getan? Fang damit an, Projekte zu machen und sie zu dokumentieren.
elmo schrieb: > Hast Du in den 6 Monaten irgend etwas Sinnvolles getan? Fang damit an, > Projekte zu machen und sie zu dokumentieren. Meinst du wirklich, dafür hat er mit vier Kindern noch Zeit? Zudem sind solche Hobbyprojekte im Lebenslauf in der Regel einen feuchten Furz wert.
Da Du noch nicht darauf eingegangen bist, hier nochmal: Automatisierungs-Ingenieur mit viel Vor-Ort ist bei 4 Kindern mit 35 optimal! Die Chance, dass Ihr als Paar (nehme ich an) zusammengewachsen seid und zusammen bleibt ist einfach größer als bei jüngeren oder weniger Kindern. Ihr habt schon Eure Infrastruktur, die es Euch ermöglicht, Beruf und Kinder zu verbinden. Ich weiss nicht, ist Deine Frau zuhause, oder gibt es Großeltern, Nachbarn, ... Das ist gut! Mache das in den Gesprächen klar, dass Du genau nicht 10 Mal im Jahr unabkömmlich bist, weil Deine Frau mit einem Kind in der Kita und ihrem Selbstverwirklichungstrip in der Modebranche keine Zeit bei Zahnweh hat. Für 4 Kinder (mit (D)einer Frau?) braucht es mehr als nur mal nicht aufpassen. Es zeigt, dass Ihr das Familienleben im Griff habt. Lass Dich nicht beirren, geh in den Service. Entwickler zu werden ist viel schwieriger. Weder bei der Arbeit, noch Zuhause kommst Du dazu, Dich in einen neues Themengebiet einzuarbeiten. Im Service ist es Lerning by doing dagegen normal, wenn man einigermaßen klar Denken kann.
Achim S. schrieb: > Entwickler zu werden ist viel schwieriger. Weder bei der Arbeit, noch > Zuhause kommst Du dazu, Dich in einen neues Themengebiet einzuarbeiten. Verstehe ich nicht. Warum sollte man das auch zu Hause tun? Die Zeit wird doch gar nicht bezahlt, wenn es sich nicht gerade um Home Office handelt. Und bei der Arbeit hast du im Büro ja deine Ruhe, da kannst du konzentriert an deinen Entwicklungsaufgaben arbeiten, inklusive Einarbeitung.
Qwertz schrieb: > Meinst du wirklich, dafür hat er mit vier Kindern noch Zeit? Zudem sind > solche Hobbyprojekte im Lebenslauf in der Regel einen feuchten Furz > wert. Ja! Jemand "vom Fach" wird das vielleicht als nette Bastelei abtun, aber Personaler und (in der Regel fachfremde) Chefs sind leicht zu beeindrucken, wenn man ihnen etwas selbstgebautes beim Bewerbungsgespräch auf den Tisch legt. Gerade für jemanden der frisch aus dem Studium kommt ist das die beste und meist einzige Erfahrung die man vorweisen kann. Wenn das Unternehmen gezielt nach Absolventen sucht oder diese wenigstens in Betracht zieht, dann setzt man sich von Mitbewerbern dadurch ab. Jemand der schon ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt hat, macht sich durch solche privaten Basteleien natürlich eher lächerlich, ein Absolvent kann damit allerdings punkten.
Alex S. schrieb: > Mechatronik Studium (Automatisierungstechnik) > 35, 4 Kinder > 6 Monate arbeitssuchend > Ziel: Automation > Problem: häufige Dienstreisen > > Nun habe ich ein Jobangebot als Testingenieur in Automative, höre von > überall, dass das Ding ziemlich öde sein soll, dazu muss ich über die > Woche 300 km weg von zuhause sein.. Annehmen! Und weitersuchen, auch betriebsintern! Fixiere dich nicht zu sehr auf die Hersteller von Automatisierungstechnik, sondern mehr auf die Anwender. D.h. alle produzierenden Unternehmen sämtlicher Branchen und auch Dienstleister (Post, Bahn, Logistiker, Kliniken, Flughäfen, etc.). Produzierenden Unternehmen: Funktionen sind Fertigungsplanung, Betriebsmittelplanung, Fabrikplanung, Instandhaltung, (Fertigung, Qualitätskontrolle, Lager, Materialinnentransport), planen und betreuen. Tester bei Automotive: Sieh das als Einstiegschance! Das Unternehmen setzt bestimmt auch viel Automatisierungstechnik ein. ;) Siehe oberen Absatz! Viel Erfolg! Jo S.
Qwertz schrieb: > Verstehe ich nicht. Warum sollte man das auch zu Hause tun? Weil der UP anscheinend noch keine wirkliche Erfahrung hat, also ggf. "nachsitzen" muss. Natürlich gibt es auch bei uns Entwickler, die alles was sie brauchen auf der Uni gelernt haben. Elektronik, Programmieren, Mechanik, einfache physikalische Zusammenhänge. Und natürlich wirft die keiner raus (IGM), solange nicht irgendeine Umstrukturierung oder sowas ansteht. Aber mal ehrlich: Die wissen nicht was sie tun und halten vieles für Vodoo, von vorbeugenden Nops über Compilerfehler bei fehlendem volatile, von rein empirischen OP-Beschaltungen über Nennströme bei LEDs bis hin zu zum Einsatz von 2 identischen Sensoren parallel, weil sich in der Stichprobe von 2 gezeigt hat, dass deren Temperaturkoeffizienten immer entgegengesetzt ist. Niemand würde einen Fremdsprachenkorrospondenten für Spanisch einstellen, der Spanisch nur in der Ausbildung gelernt hat und nicht privat.
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