Hallo! Vor einigen Jahren habe ich auf die Schnelle eine einfache Lösung benötigt, um mittels Mikrocontroller auf die Signalleitung eines Kamera-Fernauslösers "zu schauen", möglichst ohne dieses Signal (im Wesentlichen +2.8V HIGH, 0V LOW) zu beeinflussen wegen des teures Equipment und Bedenken beim Kamerabesiter, im Fehlerfall dort irgendetwas kaputt zu machen. Ein erster Versuch, das Trigger-Signal an einen "Control" Eingang eines CD4066B zu geben, und den Status abzufragen, indem der Eingang eines Mikrocontrollers (interner Pull-Up) am entsprechenden IN/OUT im "On"-Falle mit GND verbunden wird, hat direkt so gut funktioniert, dass dieser Prototyp seitdem die vorerst finale Lösung geblieben ist. Ein Problem gibt es jedoch: Für den unwahrscheinlichen (und eigentlich nicht vorgesehenen) Fall, dass die Schaltung nicht mit Strom versorgt wird, z.B., wenn ein Notebook, über dessen USB Anschluss die Schaltung mit Strom versorgt wurde, in den Standby-Modus wechselt, reagieren die Kameras nicht mehr auf den Fernauslöser. Ich vermute, der CD4066B wird so in gewisser Weise durch den "Control" Eingang gespeist, und der ist in diesem Fall nicht so hochohmig, wie er im normalen Betrieb sein sollte. Oder vielleicht so etwas wie ein Latch-Up dieses CMOS Gates? Gibt es irgendeinen einfachen Kniff, um die Schaltung mit möglichst wenig Aufwand gegen das Fehlverhalten im "stromlosen" Zustand zu schützen? Ich habe bereits Dioden zwischen Control Eingang und Trigger-Signal, Dioden zwischen V+ und Vcc des CD4066B, ... ausprobiert, aber nichts hat den gewünschten Erfolg gebracht. Vielen Dank für jede Anregung!
Ingo schrieb: > Ich vermute, der CD4066B wird > so in gewisser Weise durch den "Control" Eingang gespeist Ja, das ist bei den meisten CMOS-Schaltungen so. An jedem Eingang sitzen zwei Schutzdioden: Die Eine leitet nach Vss und die Andere nach Vdd. Auf diese Weise können CMOS-Schaltungen über die Eingänge gespeist werden und machen dann z.B. keinen Reset oder es treten andere Fehlfunktionen auf. Latchup ist das noch nicht, aber der kann passieren, wenn bei vorhandener Speisespannung die Eingänge massiv übersteuert werden, so dass durch diese Schutzdioden -auch nur für Nanosekunden- mehr als einige 10mA fliessen. Latchup kann aber auch durch stromstarke elektrostatische Entladungen auf die Ausgänge von CMOS-Schaltungen -also ohne Beteiligung der Schutzdioden- auftreten! Wenn du meinst, dass die Speisung über einen der Control Eingänge erfolgt, dann kannst du einfach einen grösseren Widerstand, z.B. 100kOhm, vor diesen Eingang schalten, denn zur regulären Funktion benötigt der ja fast keinen Strom. Wenn sonst kein Verbraucher für die trotzdem noch eingespeisten µA existiert, und das zu Störungen führt, solltest du noch einen Lastwiderstand, z.B. 1kOhm, von Vss nach Vdd legen, damit sich dort keine Spannung aufbauen kann.
Hallo, ohne jetzt die genaue Schaltung zu kennen: Es gibt Pegelwandler (CD4050, CD4049) die Z-Dioden in den Eingängen anstelle der Dioden nach VCC/GND haben und daher die Schaltung bis 15V isolieren. Falls die Eingangsspannung über 15V liegen kann ist allerdings noch ein Serienwiderstand erforderlicht. Gruß Anja
@HP M.: Vielen Dank für diesen simple, aber effektiven Lösungsvorschlag! Ich habe das direkt ausprobiert, und siehe da: ein 47kOhm Widerstand vor jeden der Control-Eingänge für die Fokus- und Triggersignale, und sofort ist das unerwünschte Verhalten im stromlosen Zustand gebannt! Das Potential zwischen (unversorgtem) Vcc und GND ist nun auch wieder 0V, und nicht mehr ungesund aussehende -0.5V ;) Ich konnte mir nicht erklären, weshalb überhaupt so viel Strom durch diesen eigentlich "hochohmigen" Eingang fließt, aber an diese Schutzdioden habe ich nicht gedacht - das erklärt dieses Verhalten natürlich! @Anja: Danke auch für den Tipp, dass CD4049/4050 intern eine andere Schutzbeschaltung als üblich aufweisen, das versuche ich für zukünftige ähnliche Projekte mal im Hinterkopf zu behalten! Viele Grüße
Ingo schrieb: > Gibt es irgendeinen einfachen Kniff, um die Schaltung mit möglichst > wenig Aufwand gegen das Fehlverhalten im "stromlosen" Zustand zu > schützen? Keine CMOS Bausteine verwenden, die haben Eingangschutzdiode. Der CD4066 war sowieso überflüssig bzw. fehl am Platze. Ein Komparator LM393 kann die Spannung am Eingang mit einer frei gewählten Schaltschwelle vergleichen und ein TTL Signal (Ausgangs-pull-up nach +5V) liefern, und es macht ihm nichts, wenn der Eingang bis 32V hat obwohl seine Versorgungsspannung fehlt.
Michael B. schrieb: > Der CD4066 war sowieso überflüssig bzw. fehl am Platze. Er hat die Situation verschlimmbessert.
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