Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Überprüfen ob geklingelt wird, wie am besten?


von Stefan (Gast)


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Hallo,

ich möchte gerne herausfinden wann bei mir zuhause jemand an der Tür 
klingelt. Da ich aber nicht die ganzen Wände aufreisen will und das 
ganze sehr einfach halten will, habe ich keine direkten Zugang zum 
Klingelschalter.


Anbei meine "Klingelanlage"

Ich habe nur zugriff zu den Gelb Markierten bereich.

Wenn das ganze eine Gleichsspannung wäre, dann würde ich einfach an den 
AD Eingang eines Atmegas die Kabel hängen und sobald ich ein Stromfluss 
messen kann ist der Klingelstromkreis gerade geschlossen.


Nur weiss ich nicht wie ich das ganze hier umsetzen könnte, da es ja 
Wechselstrom ist.

Habt ihr eine Idee? vielleicht sogar eine ohne Analogen teil? so das ich 
das ganze direkt an ein Digitalport abfragen kann, weil mich 
interessiert ja nicht wieviel Strom fließt sondern wirklich nur KLingelt 
jemand gerade oder nicht.

von Martin (Gast)


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AC + gleichrichter = ?

von riddler (Gast)


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Stefan schrieb:
> ich möchte gerne herausfinden wann bei mir zuhause jemand an der Tür
> klingelt.

Klingelt denn dann die Klingel nicht?

von LEDs (Gast)


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Einschleifen.

von Alex W. (Gast)


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Die Klingel ist doch sicher irgendwo in der Nähe. Wieso nicht dort 
angreifen?

von Stefan (Gast)


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würde jetzt mal pauschal folgendes testen....
einfach im gelben Bereich in Reihe eine kleine "Luftspule" klemmen.
In Inneren der Spule einen Reedkontakt befestigen. Wird geklingelt, 
entsteht durch den Stromfluss ein Magnetfeld in der Spule. Ist diese 
stark genug, schließt der Reedkontakt.

Link mit Bild:
https://www.google.de/search?q=reedkontakt+mit+spule&sa=X&tbm=isch&tbo=u&source=univ&ved=0ahUKEwjhibiHjNbVAhUMZVAKHTnZDMsQsAQISg&biw=1488&bih=919#imgrc=Syg5vlnwidijvM:&spf=1502692052608

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Funk-Gongs (z.B. von der Firma Grothe) haben einen Sender, welcher 
parallel zur bestehenden Klingel angeklemmt wird.

Der zugehörige Empfänger klingelt (und blinkt) dann "parallel" zum 
herkömmlichen Gong.

Ich erinnere mich nicht dran, ob der Empfänger auch noch zusätzlich 
einen Schalt-Ausgang hat. Der grundsätzliche Ansatz 
(Funk-Sender/Empfänger) scheint mir jedenfalls alle deine Anforderung 
zur erfüllen:

"möchte heraus finden ... wann bei mir zuhause jemand an der Tür 
klingelt"
"Da ich aber nicht die ganzen Wände aufreisen will"
"und das ganze sehr einfach halten will"

von Stefan F. (Gast)


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1
                       Taster
2
                       ____
3
      o-----------------  ----------------------o
4
Trafo                                         Klingel
5
      o---+--|<|--|<|--|<|--+-------------------o
6
          |                 |
7
          +-------|>|-------+
8
          |                 |
9
          | 4x1N4004        |   47 Ohm   ____              Ausgang
10
          |                 +---[===]---|    |-----------o + 
11
          +-----------------------------|____|-----------o -
12
13
                                      Optokoppler
14
                                      PC817

Wenn geklingelt wird, fließt Strom durch die drei Dioden. An ihnen 
fallen ca 2,5 Volt ab. Über einen Vorwiderstand zur Strombegrenzung wird 
damit die LED des Optopkopplers angesteuert. Der Ausgangs-Transistor des 
Optkopplers schaltet ein.

Eine vierte Diode leitet die negative Halbwelle durch. Der Optokoppler 
reagiert nicht auf die negatve Halbwelle.

Wenn jemand klingelt, shcaltet der Optokoppler also puslieren mit 50Hz 
an und aus. Dieses Signal kannst du weiter auswerten. Ich würde hier 
noch eine Entstörung hinzufügen, damit die Schaltung nicht 
irrtümlicherweise auf elektromagnetische Störungen reagiert. Das kannst 
du wahlweise mit Hardware oder Software machen.

Kannst du mit diesem Ansatz etwas anfangen?

von Max707 (Gast)


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Klingelt die Klingel dann nicht unsymmetrisch?

von Stefan (Gast)


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Danke für euere Antworten, hätte nicht gedacht das so schnell jemand 
Antwortet :)

Der Ansatz mit den Funk Geber kommt bei mir nicht in frage, da meine 
Klingel im E.G ist, der Trafo aber im Keller und ich möchte das Signal 
im Keller auswerten da auch dort mein RaspberryPI hängt der auch die 
Restliche Haussteuerung übernimmt.

Die Idee von Stefanus finde ich sehr Interessant, ich glaube das werde 
ich mal versuchen nach zu bauen.

Solltet ihr noch andere Ideen haben bin ich aber gerne dafür offen, 
werde für das Basteln erst am Wochenende zeit finden, werde dann 
berichten wie es geklappt hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan schrieb:
> Ich habe nur zugriff zu den Gelb Markierten bereich.

Da liegt immer Spannung an, du musst also den Strom erkennen. Eine 
richtige Klingel zieht locker 1A, bei einer elektronischen 
batteriebetriebenen die nur getriggert wird ist der Strom minimal.

Es gibt also keine Lösung unabhängig von der Klingel.

Ein Stromsensor wie ACS712-05 liefert über 0.1V wenn eine konventionelle 
Klingel klingelt, das sollte ein uC mit Komparator erkennen können.

von Stefan F. (Gast)


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> Es gibt also keine Lösung unabhängig von der Klingel.

Mein Schaltungsvorschlag funktioniert auch mit geringen Strömen. Sogar 
mit DC, wenn man sie richtig herum polt.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Stefan schrieb:
> Der Ansatz mit den Funk Geber kommt bei mir nicht in frage, da meine
> Klingel im E.G ist, der Trafo aber im Keller und ich möchte das Signal
> im Keller auswerten

Naja, ich traue den Funkwellen auch zu, den Weg bis in den Keller selbst 
zu finden ;-)

Aber Stefans Ansatz ist wesentlich weniger aufwändig, den würde ich wohl 
auch erst mal angehen.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Mein Schaltungsvorschlag funktioniert auch mit geringen Strömen. Sogar
> mit DC, wenn man sie richtig herum polt.

Ja natürlich, aber über 2V Spannungsabfall bei 8V Versorgung ist schon 
eine Menge.
Falls keine galvanische Trennung notwendig ist: eine Diode, durch die 1A 
fließt, liefert genügend Dropspannung (~0.7 .. 0.8V), um einen 
Transistor mit 10k Last durchzuschalten. Das sollte auch gehen.

von michael_ (Gast)


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Ein Reedkontakt mit ein paar Windungen drauf sollte auch gehen.
Oder gleich so ein Relais aus einem alten Modem für die Stromschleife.
Ich habe da 10Ohm gemessen.

von HildeK (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ich habe da 10Ohm gemessen.

Wenn die Klingel 1A braucht, wie oben mal genannt, dann gehen 10Ω nicht 
...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich würde auch probieren, den Spannungsabfall zu vermeiden.

Man kann ja auch mit einem empfindlichen Hallgeber experimentieren. 
Einen der Drähte 10mal um einen kleinen Eisenkern und den Hallgeber 
direkt da dran. Die Impulse sollte ein µC messen können.

Oder einen induktiven Strommesswandler nehmen, 10 Windungen primär und 
100-200 sekundär, da müßte man auch messbare Resultate ohne großen 
Spannungsverlust bekommen.

von Der Andere (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ein Reedkontakt mit ein paar Windungen drauf sollte auch gehen.

Das könnte durchaus mit 100Hz flackern

HildeK schrieb:
> Falls keine galvanische Trennung notwendig ist:

Wäre ich persönlich vorsichtig. Rutscht irgendein Heini mal bei Arbeiten 
an Klingel/Türöffner etc. ab und macht einen Schluss gegen Erde ist die 
Elektronik des TOs am A... und keiner weiss warum.

HildeK schrieb:
> Ja natürlich, aber über 2V Spannungsabfall bei 8V Versorgung ist schon
> eine Menge.

2V auf der einen Halbwelle 0,7V auf der anderen.
Da die Klingeltrafos oft eh etwas mehr Spannung liefern um auch an 
langen dünne Leitungen zu funktionieren könnte es durchaus gehen.

Der TO muss aber schauen, daß nicht zufällig dann auch der Strom für den 
Türöffner durch die Schaltung fliesst.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Das könnte durchaus mit 100Hz flackern
Ist doch egal. Tiefpass dahinter oder Eingang flankengetriggert und 
Entprellung im Programm - Problem weg.

von michael_ (Gast)


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HildeK schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ich habe da 10Ohm gemessen.
>
> Wenn die Klingel 1A braucht, wie oben mal genannt, dann gehen 10Ω nicht

Darauf habe ich gewartet!
Der Parallelwiderstand wurde schon erfunden.

Der Andere schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Ein Reedkontakt mit ein paar Windungen drauf sollte auch gehen.
>
> Das könnte durchaus mit 100Hz flackern

Na und?
Das Entprellen eines Schalters wurde schon erfunden.

von Holger (Gast)


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Die Lösung von Stephan ist gut. Nimm die!

von HildeK (Gast)


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michael_ schrieb:
> Darauf habe ich gewartet!
> Der Parallelwiderstand wurde schon erfunden.

Klar, aber ohne Daten zu deinem alten Modemrelais hilft der u.U. auch 
nicht.

von michael_ (Gast)


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Wozu?
Die Stromschleife wird 20mA haben.
Die Klingel sagen wir mal 600mA.

Soll ich weiter vorrechnen?

von meckerziege (Gast)


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Miss die Spannung am klingeltrafo. Wenn geklingelt wird, dann sinkt sie. 
Ob ac oder DC ist egal, das kannst du in software lösen. Ob es 
grundsätzlich geht kannst du schnell per Multimeter herausfinden.

von Peter L. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Die Klingel sagen wir mal 600mA.

Warum denn hier nutzlose Vermutungen anstellen? Der TO soll doch einfach
mal in seinem "gelben Bereich" messen und die Ergebnisse posten.

- Klemmenspannung des Trafos im Leerlauf / unter Last?
- Strom bei aktivierter Klingel?

Klingeltrafos besitzen ja meist eine "weiche" Ausgangsspannung, die
bei Last massiv einbricht. Dieses Verhalten könnte man in Verbindung
mit einem geeigneten Relais (geringer Stromaufnahme) nutzen, das bei 
Unterspannung abfällt und so das Klingeln auswertet.

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