Hallo zusammen, ich habe ein kleines Gerät zur Erfassung von Messwerten im landwirtschaftlichen Bereich gebaut, welches aus einem Raspberry Pi (3) und einer kleinen Zusatzplatine besteht, die an den Raspberry Pi angeschlossen ist, an der wiederum die Sensoren angeschlossen sind. Das Ganze habe ich in ein Gehäuse gebaut, sodass man von außen nicht "erkennt" (ob gewollt oder ungewollt), dass im Inneren ein Raspberry werkelt. Die Sensorwerte werden dann per Webinterface (Webserver des Raspberry) dem "Kunden"/Nutzer zur Verfügung gestellt. Nun die Frage: - Ist es rein rechtens, wenn ich einen Raspberry Pi (z.B. im Internet) kaufe, diesen dann an meine Bedürfnisse anpasse durch Programmierung und Peripherie-Hardware und das Gesamtpaket dann weiterverkaufe? - Wie sieht es rechtlich aus beim Raspberry? Laufe ich Gefahr, dass ich Probleme durch die Hardware des Raspberrys bekomme (Verkauf fremden Gedankengutes etc.)? - Muss erwähnt werden, dass explizit ein "zugekaufter" Raspberry Pi im Inneren des Geräts arbeitet? Vielen Dank schon mal!
Da würde ich lieber einen Anwalt für Wirtschaftsrecht fragen. Die Antworten eines Forums in Rechtsfragen sind alles andere als verbindlich, geschweige denn korrekt. Das hat freie Meinungs- äußerung nun mal so an sich. Ein Hinweis könnten die Geschäfts- bedingungen der Beschaffungsquelle bieten. Möglich ist auch, dass ein Patent zu berücksichtigen ist.
Einfach mal unter 'Contact Us' auf der Raspberry Pi Seite die Adresse suchen und nachfragen. Zur Not verkauf deine Hardware einzeln mit Programm und lass den Kunden den Raspberri Pi selber kaufen.
Natürlich darfst Du Deine Himbeere weiterverkaufen. Das sieht das Projekt auch vor. Dann ist aber auch schon Schluss. Ist die restliche Hardware auf Deinem Mist gewachsen: Kein Problem. Steckt nur Freeware in der Dose: Angeben und kein Problem. Hier ist schon wieder Schluss. Die wenigsten geben für nix Geld aus. Also gibst DU ja an, welche Kunststücke das Teil kann. Diese muss es aber auch beherrschen. Ein ganzer Sack voll Randbedingungen müssen erfüllt werden. Elektrische Sicherheit, Störsicherheit u.v.a. In der Landwirtschaft geht es oft - im wahrsten Sinne des Wortes - saumäßig zu. Also kann es nicht schaden den Verwendungszweck genau zu beschreiben (Handbuch), so dass so Sachen wie: "Woher soll ich denn wissen, dass ich das Teil, zusammen mit seinem Netzteil, nicht in die Gülle werfen soll", nicht vorkommen. Ein ganzer Sack voll Gesetze regelt auch das Drum-Herum in Sachen Gewährleistung und eventuellen Schadensersatz, wenn z.B. der Hof abbrennt. Die Eröffnung eines Geschäftes ist auch eine eigene Sache, für die es Regeln gleich im Sonderangebot gibt. Also prinzipiell ja - so Du genau weist was Du machst.
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Raspberrypi Hardware ist nicht das Problem. Verkaufst du ein Gerät innerhalb der EU, so musst du es zumindest CE zertifizieren. Als Ing darfst du selber auf Grundlage eigener Messung die Verantwortung übernehmen (Musst dann aber auch vor Gericht die Verantwortung übernehmen). Ein eigenes Gerät ist es schon, wenn du auf die Platine dein Logo klebst oder es unter deinem Namen verkaufst. Wenn es sich um ein Elektrogerät handelt, so musst du Verwertung/Recycling innerhalb der EU sicherstellen => Kosten Das Produkt muss über eine Anleitung usw. verfügen. Produkte in Serie müssen seit Neuem in der ganzen EU erhältlich sein -> Anleitung somit in jeder Sprache verfügbar. Du musst Gewährleistung von 2 Jahren geben. Daten über Webinterface => Datenschutz jedes EU Landes muss eingehalten werden. Vielleicht kann obiges bei Kleinserien abweichen und manche Gesetze sind dann nicht so streng. Die Infos sind jetzt aus dem Gedächtnis raus aufgeschrieben und müssen nicht 100% korrekt sein.
kann sein schrieb: > Du musst Gewährleistung von 2 Jahren geben. Nur bei Verkauf an privat. Wenn du an Geschaeftskunden verkaufst, kannst du die Gewaehrleistung natuerlich ausschliessen. Allerdings ist fraglich, ob der Geschaeftskunde darauf eingehen (wollen) wird. CE, Recycling-Richtlinie und evtl. Patente sind fuer dich interessant. Bei CE sollte dich eigentlich nur EMV interessieren, natuerlich muss deine zusaetzliche Platine auch RoHS genuegen, aber das is ja bei den Auftragsfertigern kein Problem mehr.
Jetzt mal Ehrlich, ich nehme an, Du willst Angfangs eher 20 bis 30 Geräte in Deinem Umfeld verkaufen und sehen, wie die sich so machen, oder? Tu das. Mund- zu Mund-Progaganda, quasi als Dienstleister und mit den üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen Brand und elektrischem Schlag. Und wenn Du 50 Geräte am laufen hast, dann mache Dir Gedanken über bundesweiten Vertrieb, CE-Kennzeichnung und Co. Und wenn Dich dann irgendeine Lizenz stören sollte, dann kannst Du den ganzen Raspberry auch gegen was eigenes ersetzen.
Werner schrieb: > Nun die Frage: > - Ist es rein rechtens, wenn ich einen Raspberry Pi (z.B. im Internet) > kaufe, diesen dann an meine Bedürfnisse anpasse durch Programmierung und > Peripherie-Hardware und das Gesamtpaket dann weiterverkaufe? Ja. > - Wie sieht es rechtlich aus beim Raspberry? Laufe ich Gefahr, dass ich > Probleme durch die Hardware des Raspberrys bekomme (Verkauf fremden > Gedankengutes etc.)? Nein. > - Muss erwähnt werden, dass explizit ein "zugekaufter" Raspberry Pi im > Inneren des Geräts arbeitet? "If [...] you’re making a product which requires a Raspberry Pi to run, we don’t ask you to buy special permission or licences from us to use it. All we ask is that you include the words “Powered by Raspberry Pi” somewhere on your packaging. If your business is successful, we’d be very grateful if you could consider donating a small portion of your profits to the Raspberry Pi Foundation – but that’s all, and if you choose not to do that, that’s fine too." https://www.raspberrypi.org/blog/starting-a-business-with-a-raspberry-pi/
kann sein schrieb: > Du musst Gewährleistung von 2 Jahren geben. Stimmt schon mal nicht so ganz. Bei Verbraucher als Kunde 6 Monate, dann nach Beweislastumkehr 2 Jahre. Bei Unternehmer als Kunde gar keine Gewährleistung. Ich sag doch, dass die Informationen hier unverbindlich sind.
Hi, Dein Produkt muss nachher einen CE Aufkleber haben. Die Krux hierbei ist, Du darfst diesen selbst kleben wenn Du der Meinung bist dass Du nach aktuellen Rechten und Normen konform bist. Wie weit Du rechtlich haftbar bist, wenn Dir ein Kunde nachweist das dem nicht so ist kann ich Dir nicht sagen. Allerdings würde ich Dir raten statt einem Raspberry etwas industrietaugliches zu nehmen. Ich kenne den Schaltplan und den Lagenaufbau des Pis nicht, aber wir haben relativ schlechte Erfahrung mit dem Beagle Bone Black gemacht. Beim ESD Test (eingebaut in ein Alugehäuse) gab es schon bei 2 kV Probleme (Level 15 KV sollte erreicht werden). Wir sind dann auch ein Industrieprodukt umgestiegen, in dem Fall auf ein Wega Board von Phytec. Bedenke dass auf eine Landmaschine auch die Schockbelastung nicht ganz ohne sein kann (auf nen Stein fahren, etc). Drehende Motoren, Induktivitäten können ordentlich Störung auf dem Bordnetz verursachen. Von der Seite würde ich Dir empfehlen, soweit Dein Projekt Geld eingenommen hat, Dein Produkt nach EMV und auf Schock zu testen. Das muss nicht unbedingt im akkreditierten Labor sein. Viele kleinere Firmen haben die Möglichkeit im Rahmen Ihrer Entwicklungsabteilungen EMV Vortests und Schock Inhouse zu machen. Hier einfach den Kontakt mit lokalen Firmen aufnehmen. Im Idealfall kannst Du eine Geschäftsvereinbarung mit ihm treffen, wie dass er die Fertigung übernehmen kann wenn das Geschäft anläuft. Notfalls Deinen vertrauten, lokalen Leiterplattenbestücker nach Kontakten fragen. Gruß, Freddy
PS: Industrieboard vs. Rapsberry + Obselence Regelung beim Hersteller. Vielleicht will Dein Kunde 10 Jahre Ersatzteilverfügbarkeit. Das wird beim Pi schwierig. Beim Industriedesign kannst du das in Deine Verträge/Abrufauftrag reinhandeln.
Hallo zusammen, vielen Dank, das hat mir schonmal weitergeholfen! Grüße
kann sein schrieb: > zumindest CE zertifizieren Rechtlich gesehen muss er das. Eine Gefahr, dass Gericht oder Staatsanwaltschaft das einfordern, sollte aber nicht bestehen, wenn von dem Teil keine Gefahr ausgeht und es auch keine sicherheitsrelevanten Funktionen erfüllt. Vor allem, wenn er erstmal nur zwei drei Teile verkauft.
Hi, Es gibt auch ähnliche Boards analog zum Raspberry Pi und zwar von Siemens - mit Fokus auf Industrietauglichkeit. Diese sind dann auch CE und UL zertifiziert. Google Stichwort Siemens IOT2020, IOT2040 und Industrie IOT2000 I/O Modul. Läuft auch ein Linux drauf, allerdings mehr Richtung embedded. Preislich mit 89€ attraktiv. Vielleicht hilft dir das.
Nachtrag: Hab eben mal was rausgesucht: http://w3.siemens.com/mcms/pc-based-automation/en/industrial-iot/pages/default.aspx Es gibt sogar ein Community Forum dazu https://support.industry.siemens.com/tf/ww/en/conf/60/
Michael schrieb: > Google Stichwort Siemens IOT2020, IOT2040 und Industrie IOT2000 I/O > Modul. Und mit Python programmierbar und Yocto Linux drauf. Das ist allerdings wirklich ziemlich cool!
Werner schrieb: > Hallo zusammen, > > ich habe ein kleines Gerät ... welches aus einem Raspberry Pi (3) > > anpasse durch Programmierung und > Peripherie-Hardware und das Gesamtpaket dann weiterverkaufe? Das wurde schon durchgekaut. Beitrag "Darf ein Raspberry Pi kommerziell verwendet werden?"
Du musst nicht unbedingt ein Rasberry PI immer kaufen und auch noch dabei ein schlechtes Gewissen haben. Es ist wahrscheinlich, dass du höchsten ein viertel aller Funktionalitäten des Rasberry brauchst. Da bietet es sich an, dass du zu einem Electronic Manufacturer gehst, die es auch im billigeren östlichen Ausland gibt und dir eine maßgeschneiderte Platine liefern lässt. Besonders günstig kriege ich sie meiner Erfahrung nach in Estland oder Slowakei. Weil die scharf auf Aufträge sind, übernehmen sie auch gleich die Entwicklungskosten und liefern dir eine Platine, die sogar billiger als eine Rasbarry PI ist, wenn du wirklich nur die Funktionalität des Webservers und der Datenerfassung (Digital / Analog) brauchst. Oder guck dich mal im Internet um, da gibt es auch Module zur Datenakquisition mit Webinterface über Ethernet, SFP oder sonstigen Anschlüssen. Die sind auch deutlich billiger als das Raspberry.
Wie wäre es mit einem ESP8266, solange es nur ein kleiner Webserver mit einigen Sensoren bleibt? http://espressif.com/en/products/hardware/esp8266ex/overview
Elektroniker schrieb: > Wie wäre es mit einem ESP8266, solange es nur ein kleiner > Webserver mit > einigen Sensoren bleibt? > http://espressif.com/en/products/hardware/esp8266ex/overview http://espressif.com/en/products/hardware/esp-wroom-02/overview
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