Guten Abend! Ich möchte gerne wissen, ob ich den Bereich der Relais so routen darf. Das Relais schaltet 230V. Der Abstand der 230V Leitungen ist überall min. 3mm. Allerdings möchte ich auf dem Top Layer über den 230V Leitungen RGB Leds und noch einige andere Bauteile anbringen. Geht sowas? Ich meine, da ist ja nur 1,5mm Leiterplatte als Isolierung dazwischen... Vielen Dank für eure Hilfe! Gruß Jonathan
Jonathan S. schrieb: > Geht > sowas? Ich meine, da ist ja nur 1,5mm Leiterplatte als Isolierung > dazwischen... Na klar geht das. Es sind ja schließlich 1,5mm Leiterplatte als Isolierung dazwischen. So musst Du das auch mal sehen. :)
FR4 hat eine Durchschlagfestigkeit von ca. 13kV / mm. du hast bei 1,5mm dann somit knapp 20kV. Das sollte durchaus ausreichen. Allerdings halte ich die 3mm Luft- u. Kriechstrecke zwischen Nieder und Kleinspannung für gewagt. Nochzumal es dem Layoutausschnitt nach keine Notwendigkeit dafür gibt das so eng zu fassen... Erklärung dazu: Man muss davon ausgehen, daß es auch sog. Surges auf der Netzleitung gibt, diese können mehrere kV erreichen und schlagen dann durch. Zwischen L und N bzw PE ist das kein Problem, aber zwischen 230V und Kleinspannung kann das zum Problem werden, besonders wenn letztere berührbar ist. Du kannst dich dazu bezüglich Burst und Surge Tests mal einlesen, falls das relevant ist / sein kann.
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Ich hätte jetzt als Abstand Netzspannung <-> Niederspannung 5,5mm Luftstrecke vorgeschlagen. Diese ist dann überall einzuhalten, auch an den Relaispins. Netzspannung zu Netzspannung kann dann auch etwas kleiner sein. Ich glaube so etwa 3mm. Siehe z.B. DIN-EN50178 Stichwort für Google oder so ist: "Luftstrecken von Netzstromkreisen gegen ihre Umgebung" Der Abstand durch die Leiterplatte ist nicht dein Problem. Das ist auch gut genug für 1000V. Dein Problem sind die Luftstrecken Netzspannung zu "Berührbar". Denn die dürfen nirgends auch nur irgendwie unterschritten werden. Dabei bitte auch Schrauben und ähnliches mit betrachten.
Christian B. schrieb: > FR4 hat eine Durchschlagfestigkeit von ca. 13kV / mm. du hast bei 1,5mm > dann somit knapp 20kV. Das sollte durchaus ausreichen. Ich würde es trotzdem nicht machen. Auch ist die Prüfspannung immerhin 5KV~.
michael_ schrieb: > Auch ist die Prüfspannung immerhin 5KV~. Hast Du es mal ausprobiert? Ich meine die Prüfspannung von 5kV? Ich habe mal versucht durch den Lötstopplack durch zu kommen. Der Testgenerator geht bis 10kV DC. Ab ca. 6kVDC konnte man an den Kanten der Leiterbahnen, also dort wo der Lack besonders dünn ist, einen Durchschlag erzeugen. Aber durch die Leiterplatte durch? Niemals, zumindest nicht wenn die Leiterplatte sonst in Ordnung ist. Ja, ich würde as auch vermeiden. Aber eher, weil das Layout so kompliziert wird und ich dann so viele Luftstrecken gleichzeitig beachten muss. Von der Isolation sehe ich hier kein Problem.
Bei Basisisolierung genügen mindestens 3 mm, bei verstärkter Isolierung sind mindestens 5,5 mm einzuhalten (Voraussetzung: Überspannungskategorie III und Verschmutzungsgrad 2). Leiterbahnen auf der gegenüberliegenden Seite sind kein Problem, solange ausreichendener Abstand zu Durckkontaktierungen eingehalten werden.
Guten Morgen! Besten Dank für die vielen hilfreichen Antworten! Ja die Platine wird aus FR4 sein und Lötstoplack bekommen. Den Abstand von 3mm habe ich deshalb gewählt, weil die Relaispins nicht mehr hergeben. Ok ich könnte an den Relais längliche statt achteckige Vias nehmen. Dann geht auch noch mehr Abstand zwischen den 230V Leitungen. Zwischen Netz und Niederspannung werde ich mal versuchen 5,5mm Abstand herzustellen. Die Platine wird in einem sauberen, geschlossenen Gehäuse landen. Dann genügt doch bestimmt etwas weniger... wobei cih natürlich versuchen werde so viel wie möglich Abstand hezustellen.
Jonathan S. schrieb: > Den Abstand > von 3mm habe ich deshalb gewählt, weil die Relaispins nicht mehr > hergeben Profis verwenden auch nicht solche Relais, sondern welche mit 7,5 mm Pinabstand. Die gibt es, speziell zum Schalten von Netzspannung. Schraubklemmen desgleichen. Georg
Komisch, mein Relais kann laut Datenblatt 230V schalten. Ich komme jetzt mit länglichen Pads nur auf 3,5mm Abstand
Jonathan S. schrieb: > Komisch, mein Relais kann laut Datenblatt 230V schalten. Ich komme jetzt > mit länglichen Pads nur auf 3,5mm Abstand das eine hat mit dem andere nichts zu tun. Wenn die Kleinspannung keine Schutzkleinspannung ist (von außen erreichbar) dann musst du überhaupt kein abstand einhalten. (z.b. Kondensatornetzteil)
Jonathan S. schrieb: > Ich komme jetzt > mit länglichen Pads nur auf 3,5mm Abstand Ja, aber das ist eben dein Problem. Das Relais selbst hat ja ausreichenden Abstand, und der Hersteller kann die Kriechstromstrecken auch noch durch Stege verlängern. Wie du das auf der Leiterplatte löst liegt ganz bei dir. Das gilt für alle Bauteile. Dass etwa bei TO220 die Beinchen am IC viel zu nahe beieinander sind, gibt dir noch lange nicht das Recht, auf der Leiterplatte die vorgeschriebenen Abstände nicht einzuhalten. Die Leiterplatte unterliegt eben ausschliesslich deiner Verantwortung, das Gehäuse nicht. Ist halt juristisch gedacht, weder logisch noch gerecht. Georg
Georg schrieb: > Das gilt für alle Bauteile. Dass etwa bei TO220 die Beinchen am IC viel > zu nahe beieinander sind, gibt dir noch lange nicht das Recht, auf der > Leiterplatte die vorgeschriebenen Abstände nicht einzuhalten. Wenn der Abstand für die zu nutzende Anwendung zu gering ist muss ich ein anderes Bauteil nehmen. Bei Relaiskontakten könnte man nun durch eine Ausfräsung auf der Platine auf die Idee kommen, die Kriechstrecken vermeintlich zu verlängern. Das gelingt regelmäßig aber nur in Ausnahmefällen, wenn die Bauteilunterseite nämlich entsprechend geformt ist. Bei einem relativ glatten Boden, wie er durch die Vergußmasse / Die Bodenabdeckung eines Relais entsteht ist das mit Sicherheit nicht erfüllt und man kann das Bauteil dann eben nicht verwenden. Wenn aber, wie gesagt, die ganze Kleinspannung Berührungssicher ist, weil es z.B. nur n Funkmodul mit Anzeige und Taster ist, dann kann das schon so funktionieren. Wenn da aber irgendwas leitfähig verbundenes berührbar ist wäre ich vorsichtig.
* Zwischen den Pins der Relaiskontakte genügt Basisisolierung (3 mm), zwischen Spule und Kontakte bzw. Kontakte und restliche Schaltung ist verstärkte Isolierung (5,5 mm) angebracht. Die Abstände können verringert werden auf ,2 mm bei Basisisolierung und 2,0 mm bei verstärkter Isolierung, sofern eine Stoßspannungsprüfung durchgeführt und bestanden wurden. Die 3,5 mm zwischen den Kontaktpins sind also ausreichend. * Das gilt nur bei Netzspannung 230 VAC, Ü-Kat. III und Verschmutzungsgrad 2 bis 2000 m über Meeresspiegel.
Marcus schrieb: > Die Abstände können > verringert werden auf ,2 mm bei Basisisolierung und 2,0 mm bei > verstärkter Isolierung Die Abstände können verringert werden auf 1,2 mm bei Basisisolierung und 2,0 mm bei verstärkter Isolierung
Georg schrieb: > Das gilt für alle Bauteile. Dass etwa bei TO220 die Beinchen am IC viel > zu nahe beieinander sind, gibt dir noch lange nicht das Recht, auf der > Leiterplatte die vorgeschriebenen Abstände nicht einzuhalten. Da muss man halt unterscheiden zwischen technischer Isolierung und VDE-Sicherheitsabständen. Ein Mini-USB-Stecker ist für 250V AC/DC bei 1 A zugelassen (Iriso 6661 series). Netzspannung gehört da trozdem nicht drauf.
Jonathan S. schrieb: > Ich komme jetzt mit länglichen Pads nur auf 3,5mm Abstand Du kannst einfach dazwischen eine Ausfräsung in die Leiterplatte einbringen ;)
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