Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil PeakTech 6000A defekt - Fehlersuche?


von Markus (Gast)


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Moin,

Gestern ist mir ein Labornetzteil "PeakTech 6000A" kaputt gegangen.
https://neukom-electronic.ch/index.php/diverses-occasionen/304/43/laborstromversorgungen/peaktech-6000a-detail

Das ist sicher nicht gerade Referenzklasse, ich mochte es aber immer 
ganz gerne, da es anders als die meisten Geräte dieser Art bis zu 50V 
bei 3A bietet und mir immerhin 7 Jahre ganz gute Dienste geleistet hat. 
Daher würde ich mich gerne mal auf Fehlersuche begeben und würde mich 
über eure Unterstützung freuen.

Gestern wurde das Gerät nun (in einer Notlage) arg misshandelt, 
genaugenommen wurde es in sehr schneller Folge bei Spannungen bis zu 50V 
immer und immer wieder kurzgeschlossen.

Das ging eine ganze Weile (ca. 30 Minuten) gut, bis es permanent in die 
Strombegrenzung ging, so als ob es einen internen Kurzschluss hätte.

Heißt: Nach dem Einschalten leuchtet die CC (Konstantstrom LED) 
permanent, mit dem Poti für den Strom lässt sich ein Strom bis 3A 
einstellen (Amperemeter zeigt auch an), die Spannungsanzeige bleibt 
jedoch immer auf 0V, egal was eingestellt wird.

Eben ganz so, als ob das Gerät Kurzgeschlossen würde.

Ich habe das Gerät bisher nur kurz geöffnet und konnte keine 
offensichtlichen Schäden sehen bzw. riechen.

An den verschiedenen Abgriffen des Ringkerntrafos konnte ich auf die 
Schnelle sinnvolle Spannungen messen, also grob 12/24/48V.

Mir ist aufgefallen, dass nach dem Einschalten kein Klicken eines Relais 
mehr zu hören ist, was bisher immer der Fall war.

Mit den Relais wird wohl zwischen den verschiedenen Sekundärspannungen 
des Trafos umgeschaltet.

Kommt dieses Fehlerbild jemandem bekannt vor? Würde mich sehr freuen, 
wenn mir jemand helfen könnte, das Gerät wiederzubeleben.

Messtechnisch ist von DMM bis Oszi einiges.

Einen Schaltplan konnte ich bislang noch nicht ergooglen.

Also, wo beginnt mal so eine Fehlersuche am besten?

von Gerd E. (robberknight)


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Schau Dir mal die Leistungstransistoren an. Die müssten unter 
irgendwelchen dicken Kühlkörpern stecken.

Miss die mal mit dem Durchgangsprüfer und Diodentester durch und schau, 
ob da für Bipolare bzw. für FETs plausible Werte rauskommen. Wenn 
irgendwo Kurzschluss ist, hast Du den ersten Fehler gefunden.

von Mark S. (voltwide)


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Vlt ist ja der Stromfühlerwiderstand aufgebrannt, d.h. unterbrochen?

von Markus (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Vlt ist ja der Stromfühlerwiderstand aufgebrannt, d.h. unterbrochen?

Würde das denn zu meinem Fehler passen? Ich mein, es wird ja ein Strom 
angezeigt, der auch zur Stellung des Einstellknopfes passt...

Gerd E. schrieb:
> Schau Dir mal die Leistungstransistoren an.

Ja, die sitzen hinten... werde ich morgen mal genauer untersuchen.

Danke!

von Jörg R. (solar77)


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Markus schrieb:
> Also, wo beginnt mal so eine Fehlersuche am besten?

Als erstes würde ich mit einem Ohmmeter direkt am Ausgang auf einen 
möglichen Kurzschluss messen. Natürlich muss das NT aus sein, den 
Ausgang würde ich vor dem Messen nochmal kurzschließen, ggf. mit einem 
niederohmigen Widerstand.


Markus schrieb:
> mit dem Poti für den Strom lässt sich ein Strom bis 3A einstellen..

> Mir ist aufgefallen, dass nach dem Einschalten kein Klicken eines Relais
> mehr zu hören ist, was bisher immer der Fall war.

Das könnte darauf hindeuten das direkt am Ausgang ein Kurschluss 
vorliegt.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Jörg R. schrieb:
> Das könnte darauf hindeuten das direkt am Ausgang ein Kurschluss
> vorliegt.

Es sollte natürlich Kurzschluss heißen?

von Ralph B. (rberres)


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Gerd E. schrieb:
> Schau Dir mal die Leistungstransistoren an. Die müssten unter
> irgendwelchen dicken Kühlkörpern stecken.
>
> Miss die mal mit dem Durchgangsprüfer und Diodentester durch und schau,
> ob da für Bipolare bzw. für FETs plausible Werte rauskommen. Wenn
> irgendwo Kurzschluss ist, hast Du den ersten Fehler gefunden.

Dann würde sich aber kein Strom mehr einstellen lassen.

Mark S. schrieb:
> Vlt ist ja der Stromfühlerwiderstand aufgebrannt, d.h. unterbrochen?

Dito

Jörg R. schrieb:
> Das könnte darauf hindeuten das direkt am Ausgang ein Kurschluss
> vorliegt.

ist für mich die einzige plausible Erklärung bei diesem Fehlerbild.

Vielleicht liegt parallel zum Ausgang eine Schutzdiode, welche die 
Tortur nicht überlebt hat und dieses mit einen Kurzschluss quittiert.

Ralph Berres

von Jörg R. (solar77)


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@TO
Bist Du weitergekommen?

von Marco C. (cosenmarco)


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Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem ein defektes PeakTech 6000A gekauft. Ich habe es zum 
Teil repariert aber ich habe gemerkt, dass Irgendwas fehlt und ich habe 
davon keine Ahnung weil ich natürlich keinen offiziellen Schaltplan 
besitze.
Momentan funzt es in C.C. Modus aber nicht in C.V.

Die Frage ist: was wäre normalerweise an Stecker CN6 (ganz oben in der 
Kontrollplatine, neben dem Lüfteranschluss) verbunden?

Ich habe ein bisschen den Schaltplan reverse-engineered und es sieht so 
aus wie es wichtig wäre herauszufinden was daran normalerweise schließt.

Vielen Dank im Voraus,
Marco C.

von Ralph B. (rberres)


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Marco C. schrieb:
> Hallo zusammen,
> ich habe vor kurzem ein defektes PeakTech 6000A gekauft. Ich habe es zum
> Teil repariert aber ich habe gemerkt, dass Irgendwas fehlt und ich habe
> davon keine Ahnung weil ich natürlich keinen offiziellen Schaltplan
> besitze.
> Momentan funzt es in C.C. Modus aber nicht in C.V.

Ich benötige ein Ersatzteil das ist ungefähr soo groß!!

Ralph Berres

von Peter M. (r2d3)


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Marco C. schrieb:
> Ich habe ein bisschen den Schaltplan reverse-engineered und es sieht so
> aus wie es wichtig wäre herauszufinden was daran normalerweise schließt.

Marco C. schrieb:
> Ich habe ein bisschen den Schaltplan reverse-engineered und es sieht so

Was geheim ist, sollte auch geheim bleiben!

> aus wie es wichtig wäre herauszufinden was daran normalerweise schließt.

Nachts ist es kälter als draußen.

: Bearbeitet durch User
von Marco C. (cosenmarco)


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Ralph B. schrieb:
> Ich benötige ein Ersatzteil das ist ungefähr soo groß!!

Ja, sehr sympathisch Ralf. Was hättest du an meiner Stelle gemacht?
Meine Frage richtet an andere Besitzer solchen Netzteil. Könnte bitte 
jemand unter der Decke kurz blicken und vllt. ein Foto schicken?

Peter M. schrieb:
> Was geheim ist, sollte auch geheim bleiben!
Aber was kaputt ist, sollte reparierbar sein. Mit Wissen und Arbeit. Und 
Schaltpläne, oder Bilder eines funktionierender Netzteil.

> Nachts ist es kälter als draußen.
Nicht unbedingt. Und mit "aus wie es wichtig wäre herauszufinden was 
daran normalerweise schließt" meinte ich, dass one es zu wissen ist die 
Reparatur unmöglich.

Irgendjemand mit hilfreichen Beiträgen?

von Ralph B. (rberres)


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Marco C. schrieb:
> Ja, sehr sympathisch Ralf. Was hättest du an meiner Stelle gemacht?
> Meine Frage richtet an andere Besitzer solchen Netzteil. Könnte bitte
> jemand unter der Decke kurz blicken und vllt. ein Foto schicken?

wenn du schon nicht in der Lage bist nach Schaltbilder zu googeln.

Wie wäre es mit Fotos und dein selbst gezeichneter Schaltplan?

So vollkommen aus der Luft was zu raten ist wohl Kaffeesatzlesen.

Eine Kristallkugel haben wir alle nicht.

Ralph Berres

von Elektrofan (Gast)


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Viel früher hatte ich schon Ärger mit ähnlich aussehenden
Linear-Netzteilen.
Die hatten eine sekundärseitige Wicklungsumschaltung.
Bei den dazu verwendeten Relais verschweissten in mehreren Fällen
die Kontakte, das führte zu Überlastung/Ausfall.

von Jörg R. (solar77)


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Marco C. schrieb:
> Was hättest du an meiner Stelle gemacht?

Ich hätte keinen Thread gekapert der über ein Jahr alt ist. Mach einen 
eigenen neuen auf und liefere detaillierte Informationen. Dann wird dir 
auch geholfen?


Ralph B. schrieb:
> Marco C. schrieb:
>> .ich habe vor....

> Ich benötige ein Ersatzteil das ist ungefähr soo groß!!

Hallo Ralph,

das Ersatzteil ist unterwegs, leider hatte ich es nur noch in blau?

von Marco C. (cosenmarco)


Angehängte Dateien:

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Ralph B. schrieb:
> wenn du schon nicht in der Lage bist nach Schaltbilder zu googeln.
Da du so klug bist, bitte mach mal ein Versuch solche Schaltpläne zu 
finden, un erklär mal wie du es geschafft hast.

> Wie wäre es mit Fotos und dein selbst gezeichneter Schaltplan?
Siehe Anhang. Es ist unvollständig und kann auch falsch sein. CN6 sieht 
man auf Scan_2

> So vollkommen aus der Luft was zu raten ist wohl Kaffeesatzlesen.
Ich will kein Rat, ich möchte es nur von jemandem hören der solches 
Netzteil besitzt.

> Eine Kristallkugel haben wir alle nicht.
Aber vllt. ein solches Netzteil schon.

Jörg R. schrieb:
> Ich hätte keinen Thread gekapert der über ein Jahr alt ist. Mach einen
> eigenen neuen auf und liefere detaillierte Informationen. Dann wird dir
> auch geholfen?

Da hast du recht. Ich dachte nur, dass ich eine höhere 
Wahrscheinlichkeit hätte hier ein Paar andere 6000A Besitzer begegnen zu 
können.

Elektrofan schrieb:
> Viel früher hatte ich schon Ärger mit ähnlich aussehenden
> Linear-Netzteilen.
> Die hatten eine sekundärseitige Wicklungsumschaltung.
> Bei den dazu verwendeten Relais verschweissten in mehreren Fällen
> die Kontakte, das führte zu Überlastung/Ausfall.

Das kann sehr wohl sein. Die LM741 und das LM324 waren ja kaputt.
Aber ich bin ziemlich sicher, dass da irgendwas fehlt.

von Ralph B. (rberres)


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Marco C. schrieb:
> Da du so klug bist, bitte mach mal ein Versuch solche Schaltpläne zu
> finden, un erklär mal wie du es geschafft hast.

Das erste was ich nach erfolglosen googeln machen würde, wäre den 
Hersteller anzuschreiben und freundlich nach einen Schaltbild zu 
fragen.Eventuell holft telefonieren auch.

Oft hat man damit Erfolg.

Wenn man im Netz nichts findet liegt das u.A,. daran, das man nicht 
will, das das gleiche Netzteil von den Chinesen plötzlich zum halben 
Preis in Ebay erscheint. Das nicht veröffentlichen von 
Schaltungsunterlagen schützt zwar nicht vor Raubkopien , erschwert es 
aber deutlich.

Ralph Berres

von 2 Cent (Gast)


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Marco C. schrieb:
>> So vollkommen aus der Luft was zu raten ist wohl Kaffeesatzlesen.
> Ich will kein Rat, ich möchte es nur von jemandem hören der solches
> Netzteil besitzt.
Marco, ich sehe ausnahmsweise gute Arbeit, auf die man sich beziehen 
könnte. Aber Ok, dann eben nicht, dann eben nur noch Besitzer dieses NT 
hier im Thread. Kluge herangehensweise, wenn man den Helferkreis 
einschränken möchte. Gratulation!

von Marco C. (cosenmarco)


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Ralph B. schrieb:
> Das erste was ich nach erfolglosen googeln machen würde, wäre den
> Hersteller anzuschreiben und freundlich nach einen Schaltbild zu
> fragen.Eventuell holft telefonieren auch.
>
> Oft hat man damit Erfolg.
Das werde ich auch versuchen.

> Wenn man im Netz nichts findet liegt das u.A,. daran, das man nicht
> will, das das gleiche Netzteil von den Chinesen plötzlich zum halben
> Preis in Ebay erscheint. Das nicht veröffentlichen von
> Schaltungsunterlagen schützt zwar nicht vor Raubkopien , erschwert es
> aber deutlich.
Ja, das hat aber nichts zu tun mit meiner Fähigkeit Schaltpläne auf 
Google zu finden. Wenn Schaltpläne nicht da sind, kann man sie einfach 
nicht finden.

von past (Gast)


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2 Cent schrieb:
>> Ich will kein Rat, ich möchte es nur von jemandem hören der solches
>> Netzteil besitzt.
> Marco, ich sehe ausnahmsweise gute Arbeit, auf die man sich beziehen
> könnte. Aber Ok, dann eben nicht, dann eben nur noch Besitzer dieses NT
> hier im Thread.

Eventuell hätte man die Rechtfertigung für das bisherige Vorgehen in die 
Vergangenheitsform setzen sollen, damit es nicht genau danach klingt.

>> Ich wollte keinen allgemeinen Rat, sondern speziell von jemandem,
>> der just ein solches Netzteil besitzt.

Vermutlich wäre Marco (spätestens jetzt, da so ein jemand offenbar 
(noch?) nicht unter den Antwortern) durchaus froh über jeden Beitrag, 
der ihm in dieser Angelegenheit weiter hülfe...

von Marco C. (cosenmarco)


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past schrieb:
>>> Ich wollte keinen allgemeinen Rat, sondern speziell von jemandem,
>>> der just ein solches Netzteil besitzt.
>
> Vermutlich wäre Marco (spätestens jetzt, da so ein jemand offenbar
> (noch?) nicht unter den Antwortern) durchaus froh über jeden Beitrag,
> der ihm in dieser Angelegenheit weiter hülfe...

Es tut mir leid: ich habe manchmal Schwierigkeiten mich klar 
auszudrücken: ich bin Ausländer. Ich freue mich auf jeden Beitrag. Ich 
wollte versuchen zu erklären wer hauptsächlich meine Frage hinrichtet 
aber ich freue mich auf Ideen und (fast) alle arte Beiträge die mir 
mithelfen könnten die Lösung zu finden.

von Marco C. (cosenmarco)


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Ok, Die Leute aus PeakTech sind super nett gewesen und haben mir eine 
Kopie des Schaltplans geschickt. Jetzt wurde mein Frage beantwortet: CN6 
soll (Seite RP5) an VO- (Negativ-Ausgang) anschließen.
Jedenfalls Danke.

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