Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Class D Verstärkerplatine aus China


von Dirk (Gast)


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Moin


Diese 4.1 Class D Verstärker Platine würde ich mir gerne kaufen:

Bluetooth Power Amplifier Board

Model: TPA3116
Efficiency: 90%
Work style: D class
Static electricity: 80 mA
The rated power output: 4 x 50 W+ 100W
Frequency response: 20 Hz to 20 KHZ
Working voltage: DC 18V to DC 24V
The maximum output current: 2 A
Size(L*W*H): 165 x 130 x 20 mm

Bei ebay für 30€: 
http://www.ebay.de/itm/TPA3116-Class-D-Amplifier-Board-Bluetooth-4-1-Amplifier-Board-100W-4-50W-neu/362015610903?_trkparms=aid%3D555014%26algo%3DPL.DEFAULT%26ao%3D1%26asc%3D20161121134545%26meid%3Dd9b5bf39b0cf4267b38d9cee18ab1da4%26pid%3D100505%26rk%3D1%26rkt%3D1%26&_trksid=p2045573.c100505.m3226


Betrieben werded sollen zwei Boxenpaare:

Canton
4 Ohm
45 Watt Nennbelastbarkeit

und

Yamaha
4 Ohm
60 Watt Nennbelastbarkeit

einen Sub habe ich noch nicht, wird sich aber bald finden.

Jetzt meine beiden Fragen:

Was bedeutet: max 2 A output ?

Wie groß solte das Netzteil dimensioniert sein?

Die Lautstärke ist für beide Paare einzeln einstellbar.
Wenn ich die 60W Boxen nicht voll aufdrehe, sollten sie die 50 Watt 
Grenze des Verstärkers nicht überschreiten, oder?

Danke Dirk

P.S.
stimmt das so?
300W / 90% = 333W für das Netzteil

: Verschoben durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Dirk schrieb:
> Working voltage: DC 18V to DC 24V
> The maximum output current: 2 A

24V*2A=48W

Da es aber ein Sinus ist und 2A der Maximalwert, ist der Effektivwert 
dann doch eher bei 1,38A.

24V*1,38A=33,12W

Also wenn das Netzteil 24V und 2A liefert ist das gut dimensioniert.

Schau mal hier: http://www.ti.com/product/TPA3116D2
Dort steht dass man bei guter Kühlung des Chips bis auf 2x50W = 100W 
gehen kann.

von Mann (Gast)


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Dirk schrieb:
> Wenn ich die 60W Boxen nicht voll aufdrehe, sollten sie die 50 Watt
> Grenze des Verstärkers nicht überschreiten, oder?

Mach dir lieber Gedanken um die 40W Boxen. Den 60W Boxen ist es egal 
wenn sie nur mit 50W angesteuert werden.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Dirk schrieb:
> Was bedeutet: max 2 A output ?

Das bedeutet, daß da nicht mehr als 2 Ampere Strom rauskommen.

Dirk schrieb:
> Wenn ich die 60W Boxen nicht voll aufdrehe, sollten sie die 50 Watt
> Grenze des Verstärkers nicht überschreiten, oder?

Was willst Du uns damit sagen?

von hänschen (Gast)


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Man braucht normalerweise nicht so viel Watt um Musik zu hören.

Habt ihr den schiefen Elko auf dem ebay-Bild gesehen ?  :-)


PS: mach mal den Bass-Feinzeichnungstest: such ein Lied dass 
konturierten sauberen Basss bietet und guck was rauskommt. Aber du 
bräuchtest Lautsprecher die sauber bis um die 30Hz runtergehen.

von Class D (Gast)


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Dirk schrieb:
> iese 4.1 Class D Verstärker Platine würde ich mir gerne kaufen:

Musst du natürlich selbst entscheiden, aber ich habe bisher mit diesen 
fertigen 2.1 Verstärkerplatinen keine gute Erfahrung gemacht. Gerade der 
Subwoofer-Kanal ist meist in einem nicht brauchbaren Frequenzbereich 
getrennt (zu hoch) da lötet man erst noch ewig Bauteile ein und aus bis 
dass irgendwann passt. Ich hab mich im Endeffekt dann dafür entschieden 
jedem Kanal einen eigenen Verstärker zu verpassen und kleine aktive 
Frequenzweichen davor zu löten. Kommt aber immer darauf an wie audiophil 
man ist.

Und auf die 50 Watt würde ich auch nicht vertrauen. Da brauchst schon 
nen ordentlichen Kühlkörper und je nach Impedanz deiner Lautsprecher 
wird das Teil vermutlich auch schon ordentlich zerren

Ansonsten sind diese billige Platinen echt brauchbar. Muss ein bisschen 
Glück haben. Denn das

hänschen schrieb:
> abt ihr den schiefen Elko auf dem ebay-Bild gesehen

ist keine Seltenheit und noch das kleinere Übel :)

von Mark S. (voltwide)


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Der shop von ouyou2010 zeigt weder ein Impressum, noch Namen oder 
Anschrift des Verkäufers. Damit ist ziemlich klar, dass Du auf dem Bazar 
bei einem Kistenschieber kaufst. Somit sind die Qualität der Ware, der 
Support und mögliche Garantie eher Glücksache. Dafür billig.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Hmmmm,
wenn das geliefert wird, was auf den Bildern zu sehen ist, dann ist der 
Amp zumindest brauchbar. Die Wattzahlen sind wie immer sehr optimistisch 
nach oben gerechnet, wenn man das weiß (ist fast ja immer so), kann man 
dann mit etwa einem Drittel bis zur Hälfte gut leben.

Allerdings kommst Du mit einem 24V/2A-Netzteil (wie von Mike J. 
empfohlen)  wirklich nicht weit. Das würde für einen Kanal gut 
reichen, Du hast aber davon Fünfe! ;-) Davon ausgehend, dass im normalen 
Musikbetrieb nie alle 5 Kanäle gleichzeitig Bums machen, sollte es 
mindestens ein 24V/5A, besser ein 8A-Netzteil sein.
Also wird erstmal der scheinbare Vorteil der geringen Baugröße durch 
ein Monsternetzteil wieder aufgezehrt ;-) Doch irgendwoher müssen die 
Pappen (Lautsprecherchassis) ja ihren Bums herbekommen.... ;-) Das wird 
gerne mal beim PA-Bau übersehen.

Old-Papa

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mark S. schrieb:
> Der shop von ouyou2010 zeigt weder ein Impressum, noch Namen oder
> Anschrift des Verkäufers.

Abgesehen davon, daß eine Impressumspflicht bei Händlern außerhalb der 
EU kaum bestehen dürfte, zeigt das eBay-Angebot sehr wohl eine Adresse, 
nämlich in Guangdong, China.

Daß man als Verbraucher bei Direktimporten dieser Art keinerlei 
Möglichkeiten hat, Gewährleistungs- oder sonstige Ansprüche zu stellen, 
bis auf das bisschen, was eBay als "Käuferschutz" bezeichnet, sollte 
einem bei solchen Anschaffungen allerdings klar sein.

Das ist also letztlich ein Glücksspiel.


Ach ja, zur Netzteilbetrachtung könnte es sinnvoll sein, sich das 
Datenblatt der verwendeten Verstärkerbausteine anzusehen.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tpa3130d2.pdf

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Mike J. schrieb:
> Dirk schrieb:
>> Working voltage: DC 18V to DC 24V
>> The maximum output current: 2 A
>
> 24V*2A=48W
>
> Da es aber ein Sinus ist und 2A der Maximalwert, ist der Effektivwert
> dann doch eher bei 1,38A.
>
> 24V*1,38A=33,12W

Im Datenblatt steht es noch genauer.
2 × 50 W Into a 4-Ω BTL Load at 21 V (TPA3116D2)

Die 50 W können nur in Brückenschaltung erreicht werden. Aus 24 V DC 
können max. 12 V AC erzeugt werden! Es ist in der Praxis etwas weniger, 
weil die MOSFETS auch etwas Spannung schlucken. Es sind wohl 1,5 V. 
Deswegen kommt man im Datenblatt auf die 21 V.

BTL (von engl. Bridge-tied load)


Das Angebot ist eigentlich ein Hammer. Die haben tatsächlich drei 
TPA3116D2 verbaut! Eigentlich kannst Du da nichts falsch machen. Nur das 
Netzteil sollte bei 24 V bleiben! Der TPA3116D2 darf nur mit 26 V DC in 
Berührung kommen.

Du musst den Brumm des Netzteils zudem noch berücksichtigen. Dein 
Meßgerät sagt Dir 24 V, aber dies ist dann nur ein Mittelwert!

24 V DC + 1,4 V (Brückengleichrichter) = 25,4 V DC
25,4 V DC / 1,414 = 17,96 V AC eff.

Also, Du darfst nur einen Trafo mit 18 V Wechselstrom einsetzen. 
Dahinter kannst Du aber so viel Ladeelkos packen wie Du willst. Bis 35 V 
sind Elkos recht günstig. Wir könnten Dir das hier noch genauer 
ausrechnen.

Davon vier Stück. Sind leider erst ab dem 19.09 lieferbar.
https://www.reichelt.de/Becher-Elkos/RND-ELP223M35BA/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=205022&GROUPID=3146&artnr=RND+ELP223M35BA&SEARCH=%252A

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Ein Eisentrafo-Netzteil ist groß, schwer und teuer.
Nimm ein Notebooknetzteil eines Markenherstellers, da ist die 
Ausgangsspannung auch schon stabiliert, d.h. es gibt in der Regel kein 
Brummproblem. Was hochfrequente Störungen betrifft, ist ein geerdetes 
Netzteil, also mit 3-poligem Kabel, unbedingt anzuraten.
Ich versorge alle meine TPA3118-Module auf diese Weise.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Ein Eisentrafo-Netzteil ist groß, schwer und teuer.

Wenn man kaufen muss ja. Wenn man noch Zeugs in der Kiste hat, dann nur 
noch schwer ;-)

> Nimm ein Notebooknetzteil eines Markenherstellers, da ist die
> Ausgangsspannung auch schon stabiliert, d.h. es gibt in der Regel kein
> Brummproblem.

Definiere "Markenhersteller" Selbst Markennotebooks haben meist 
Netzteile von "Franz auf der Wiese". Fast alle Notebooks werden 
inzwischen auch mit 18-19V betrieben, bis 24V ist noch Luft (bzw. 
verschenkte Leistung)
Nein, ein ordentliches Netzteil von Manwell (oder anderem 
Markenhersteller) oder auch ein NoName mit 24V/10A ist hier besser 
aufgehoben. Ein Gehäuse muss er ja um die Kiste eh herumbauen.


> Was hochfrequente Störungen betrifft, ist ein geerdetes
> Netzteil, also mit 3-poligem Kabel, unbedingt anzuraten.

Hochfrequente Störungen fließen eben nicht (oder nur im günstigen Fall) 
über den "Schuko" ab (da Hochfrequenz). Gegen Brumm hilft Schuko dagegen 
schon.

Old-Papa

von Klaus R. (klara)


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Mark S. schrieb:
> Nimm ein Notebooknetzteil eines Markenherstellers, da ist die
> Ausgangsspannung auch schon stabiliert

Für 4 x 50 W und 1 x 100 W braucht man schon 300 W, eigentlich. Die 
Verluste rechne ich jetzt nicht. Und die Impulse unterstützen ja die 
Ladeelkos.

Vernünftiger Weise würde ich zu einem 200 W raten. Dann aber ruhig 4 x 
22 mF/35 V als Ladeelkos einsetzen. Dabei gehe ich davon aus, dass die 
Anlage nicht voll aufgedreht wird. Der Klirr sollte schon unter 1% 
bleiben.

Das käme den TPA3116D2 auch gut. Wir haben zwar Class D mit über 90% 
Wirkungsgrad. Aber bei 93% Wirkungsgrad und 100 W je IC bleiben 7 W für 
den Kühlkörper übrig. Und die sehen mir etwas sparsam aus. Aber der 
TPA3116D2 hat ja auch eine thermal protection.
mfg klaus

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Das Teil sieht (für einfache Zwecke) interessant aus, wobei die 
Aufteilung 4:1 ein wenig seltsam ist. Kannst ja mal Deine Erfahrungen 
posten - vor allem in Sachen bluetooth.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Im Datenblatt steht es noch genauer.
> 2 × 50 W Into a 4-Ω BTL Load at 21 V (TPA3116D2)

Sogar NOCH genauer: Overcurrent trip point: 7,5A.
Das Ding macht also ordentlich Dampf.

von Mark S. (voltwide)


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Old P. schrieb:
> Selbst Markennotebooks haben meist
> Netzteile von "Franz auf der Wiese".

Kann ich nicht bestätigen. Mit Lenovo-AC-Adaptern habe ich bislang nur 
gute Erfahrungen gemacht.

von Momo (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Kann ich nicht bestätigen. Mit Lenovo-AC-Adaptern habe ich
> bislang nur gute Erfahrungen gemacht.

Ebenfalls. Ich habe vor 6 Jahren bei einem Freund ganz ähnlich
aufgebaut, mit 6 identischen Lenovo-NT (+ 1 etwas kräftigeres f.d.
Subwoofer). Und bisher sind noch keine Ausfälle zu verzeichnen,
obwohl die wirklich oft und lange betrieben werden.

Ein schöner Vorteil dabei ist auch, daß man sich eins oder mehr
vorsichtshalber auf Vorrat halten kann (macht er auch, aber wie
gesagt bisher unnötig).

Bin übrigens in keinster Weise mit Lenovo "verbandelt".
Die scheinen einfach was zu taugen, vielleicht nur speziell
diese, aber speziell diese ganz bestimmt.

Bei Interesse schaue ich nach, welche genau es sind.

von Momo (Gast)


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Momo schrieb:
> 6 identischen Lenovo-NT

5 NT. Habe vor lauter blöd die "6" einfach zwei mal getippt.

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