Hallo, ich habe mir eine Platine mit einem analogen Wechselschalter (ADG1419) gebaut um zwei Signale abwechselnd durchzuschalten. Der Testaufbau sah folgendermaßen aus: NO-Pin: +10V NC-Pin: GND Com: Oszilloskop Freigabe: Frequenzgenerator (Rechteckimpuls) Versogungsspannung ist +15V, GND, -15V Die Anschlusspinne des ICs sind auf BNC-Buchsen herausgeführt. Es gibt sonst keine weiteren Bauteile auf der Platine außer noch zwei 100nF Kerkos an den Versorgungspinnen des ICs. Jetzt ist mir aufgefallen, dass der Analogschalter beim Ein- und Ausschalten stark prellt, bzw schwingt (etwa 1µs lang). Unabhängig davon, wie lange der Freigabeimpuls ist. Diesen habe ich zwischen 1µs und 100µs gewählt (1MHz-10kHz). Da ich keine App-Note zu der Beschaltung von Analogschaltern gefunden habe, würde ich gern wissen, wie man das Schwingen verringern kann. Gruß Johannes
Da kann nix prellen, der hat interne Mosfets die das Signal schalten. Ich verwende ähnliche analogschalter von AD, da hab ich kein Problem. Schwingt ggf die angeschlossene Schaltung kurz? Im umschaltmoment ist die signal Änderung sprungartig.
Das kann auch an den Leitungen liegen, die zum Schalter führen oder an der Leitung des Oszilloskopf-Tastkopfs. Besonders der Masseanschlus des Scope-Tastkopfs ist dafür ein Kandidat. Ein Bild oder eine Skizze des "prellens" mit Angabe von Dauer usw. wäre da gut.
Analogschalter prellen nicht. Bei einem schlechten Massekonzept können aber natürlich die Flanken des Schaltsignals in den analogen Signalweg einkoppeln. Ebenso kann es sein, dass die Flanken nicht steil genug sind und es deswegen zu Oszillation o.ä. bei der Flankenerkennung kommt. Im Zweifelsfall wäre es daher sinnvoll, einen Schmitttrigger o.ä. vorzuschalten. Kannst Du wirklich sicher sein, dass der Low-Pegel direkt am Eingang des Analogschalters wirklich hinreichend schnell unter der erforderlichen 0,8V sinkt? Hast Du ausgerechnet, zu welchem Spannungsimpuls die während des Schaltvorganges injizierte Ladung führt? Insbesondere bei einem hochohmigen Ausgang mit weniger Picofarad an Kapazität kann man da so manche Überaschung erleben. Bei einer Messschaltung, die ich kürzlich entworfen habe und die sehr kapazitätsarm aufgebaut ist, erfolgt die Beschränkung der Messauflösung tatsächlich fast nur durch die Ladungsinjektion, obwohl es sich um einen Analogschalter mit nur 0,5pC handelt, dessen analoger Arbeitspunkt auch so gelegt wurde, dass er in den Bereich minimaler Ladungsinjektion fällt.
Karls Q. schrieb: > Der Testaufbau sah folgendermaßen aus: > > NO-Pin: +10V > NC-Pin: GND > Com: Oszilloskop Schließ mal an den COM noch eine sinnvolle Last an. Denn so wie dein Messaufbau aussieht, vermisst du eher den Tatskopf als den Schalter... > Da ich keine App-Note zu der Beschaltung von Analogschaltern gefunden > habe, würde ich gern wissen, wie man das Schwingen verringern kann. Blättere mal zur Seite 12 des Datenblatts deines Bausteins. Dort ist die passende Messschaltung...
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Ich habe mal Bilder gemacht: Bild "Frequenzgenerator": Zeigt den Rechteckimpuls der Freigabe. Für das Bild habe ich den FG direkt über ein BNC Kabel mit dem Oszi verbunden. Bild " Ohne_C...": Kanal Blau: +10V direkt an Pin NO Kanal Gelb: Freigabeimpuls vom FG Kanal Grün: Com-Pin von IC Man sieht, dass durch das Schalten auch eine Störung in die 10V eingekoppelt wird. Bild " mit_C_...": gleiche Kanalbelegung. Hier habe ich einen 100nF Kondensator zwischen NO-Pin und GND geschaltet. Haben die BNC-Leitungen solch einen Einfluss, dass die +10Volt Spannung so verfälscht wird? Den Einfluss kann ich auch direkt am Netzteil messen. Netzteil wurde auch mal ausgetauscht mit dem gleichen Ergebnis.
Karls Q. schrieb: > Haben die BNC-Leitungen solch einen Einfluss, dass die +10Volt Spannung > so verfälscht wird? Wie sieht denn der Messaufbau in der Realität aus? Wie lang sind die Leitungen? Wie sind sie terminiert? Wie ist die Masseführung?
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Lothar M. schrieb: > Schließ mal an den COM noch eine sinnvolle Last an. Denn so wie dein > Messaufbau aussieht, vermisst du eher den Tatskopf als den Schalter... Sorry, hab ich vergessen zu sagen. Die Bilder sind entstanden mit einer 100 Ohm Last. Variiert man die Last, ändert sich nicht viel. Auch nicht mit einer zusätzlichen Kapazität. Lothar M. schrieb: > Wie sieht denn der Messaufbau in der Realität aus? Wie lang sind die > Leitungen? Wie sind sie terminiert? Wie ist die Masseführung? Die BNC-Leitungen sind alle ca. 50cm lang. COM ist direkt über BNC-Leitung mit Oszi verbunden. Die Last ist mit Klemmen befestigt. Freigabe ist direkt über BNC-Leitung mit Freq.Gen. verbunden. NO und NC sind über "Freileitung" mit Netzteil verbunden. Hier wurden auch mal zu Testzwecken BNC-Leitungen verwendet. Zur Masse: Netzteile sind untereinander mit Leitungen verbunden. Eine Masse geht von Netzteil zur Platine. Die Platine hat ein großes Massepad. Oszi und Freq.Gen. bekommen Masse über BNC-Leitungen von der Platine. Alles ist zozusagen Sternförmig miteinander verbunden.
Karls Q. schrieb: > Man sieht, dass durch das Schalten auch eine Störung in die 10V > eingekoppelt wird. Oder in die Masse... Verbinde mal am Messpunkt das Signal mit der Masse (also Quasi "Masse gegen Masse" messen). Was bleibt zeigt das Oszi an? Ich vermute, du hast ein "simples" Terminierungsproblem. Kannst du den Oszi-Eingang auf 50 Ohm Impedanz umschalten? Siehe z.B. auch den Beitrag "Re: Signalproblem bei langem Kabel"
Hallo, sorry am Wochenende konnte ich leider keine Messungen durchführen. Am Oszilloskop kann ich die Eingangsimpedanz nicht umstellen. Ich habe zu den +10Volt einen 100Ohm Serienwiderstand hinzugefügt, dadurch sind die Überschwinger schon mal deutlich besser geworden, aber noch nicht verschwunden. Dies zeigt das erste Bilde. Einen Serienwiderstand zu der Freigabe brachte keine Änderung. Lothar M. schrieb: > Verbinde mal am Messpunkt das Signal mit der Masse (also Quasi "Masse > gegen Masse" messen). Was bleibt zeigt das Oszi an? Den Punkt habe ich nicht ganz verstanden. Mit Signal meinst du gewiss den Tastkopf vom Oszi und nicht das Kurzschließen des Signals. Auf der Masse von der Platine habe ich keine Störungen gesehen, aber auf dem Massepunkt der Stromversorgungen (Platinenversorgung und +10Volt Signal)ist Bild 2 (Blaues Signal) entstanden.
Karls Q. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Verbinde mal am Messpunkt das Signal mit der Masse (also Quasi "Masse >> gegen Masse" messen). Was bleibt zeigt das Oszi an? > Den Punkt habe ich nicht ganz verstanden. Mit Signal meinst du gewiss > den Tastkopf vom Oszi und nicht das Kurzschließen des Signals. Du klemmst die Tastkopfmasse des Oszis an die Masse deiner Schaltung und misst mit der Tastkopfspitze an anderen Massepunkten deines Messaufbaus. Dabei musst du immer im Auge behalten, dass auch die Masse deines Tastkopfes mit Erde verbunden ist und irgendwie die Messung beeinflusst. Karls Q. schrieb: > aber auf dem Massepunkt der Stromversorgungen (Platinenversorgung und > +10Volt Signal)ist Bild 2 (Blaues Signal) entstanden. Und das wird offenbar dem Signal überlagert. Jetzt wäre ein Foto vom Messaufbau interessant. Oder eine Sizze mit Leitungslängen und den beteiligten Komponenten...
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Also es lag tatsächlich an den Leitungen bzw Aufbau. Für das Foto hatte ich z.B. die Last und GND-Verbingung am NC-Eingang Steckbar aufgelötet, und siehe da... keine Überschwinger mehr im Ausschaltzeitpunkt. Und ein Serienwiderstand von 100 Ohm in der +10Volt Leitung am NO-Eingang haben die Überschwinger im Einschaltzeitpunkt gekillt. Man kann auch in den Signalverläufen den kap. Anteil der Leitungen erkennen. Auch wenn der Lastkondensator entfernt wird, entspricht die steigende Flanke (grün) einer Ladekurve eines Kondensators. Erst mit dem entfernen des BNC-Kabels stellt sich eine deutliche Besserung ein. Vielen Dank! Gruß Johannes
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