Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Aus Zeitarbeit rauskommen ohne selber zu kündigen


von Deoroller (Gast)


Lesenswert?

Wie komme ich am besten aus einem Job als Leih-Ing. raus ohne selber zu 
kündigen? Ich sollte erst vor Ort eingesetzt werden, doch dann hatte der 
Kunde nach einem Monat keinen Bedarf mehr und jetzt wollen die mich 300 
Kilometer weit weg einsetzen. Das will ich nicht. In meinem Vertrag 
steht aber deutschlandweite Einsetzbarkeit. Ich bin noch in der 
Probezeit. Die Kündigungsfrist ist eine Woche (BAP Tarif).

von Cerberus (Gast)


Lesenswert?

Einfach mal mit den Leuten reden, dass du unter solchen Bedingungen
nicht arbeiten willst, weil du dir das anders vorgestellt hattest.
Unmotivierte unzufriedende Mitarbeiter werden dann schnell gegangen.
Zwingen kann man dich ja sowieso nicht.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Die Frage ist eher, was dann in deinem Zeugnis steht. Außer du willst 
deinem künftigen Arbeitgeber diese Tätigkeit verschweigen.

von Niemand (Gast)


Lesenswert?

Wenn BAP-Tarif würde ich mal da rein schauen, wie man das da drin so 
geregelt hat, bzgl. Kosten und Flexibilität!
Mit Wünschen und Vorstellungen sollte man vor Vertragsschluß 
aufschlagen, nicht hinterher.
Vllt. mal sich selber reflektieren warum man in dem Projekt nicht mehr 
gewünscht wird, ob da jemand anderes für dich hinkam?
Dann erklärt sich damit nämlich vllt. auch, warum man dich jetzt auf 
eine solche Tour behandelt?
Unfähige oder schlecht umgängliche Leute will / kann man nicht auf gute 
Posten setzen und wäre wohl froh wenn sie selber kündigen. Deine 
Leihbude hat dann wohl auch ein Problem dich irgendwie unterzubringen, 
wenn es an dir läge!

von Cerberus (Gast)


Lesenswert?

Hans schrieb:
> Die Frage ist eher, was dann in deinem Zeugnis steht. Außer du willst
> deinem künftigen Arbeitgeber diese Tätigkeit verschweigen.

Was im Zeugnis steht, kann auf verbale Weise immer hinterfragt werden.
Der Kündigungsgrund sollte nicht schuldhaft erscheinen.
Wenn im LL eine Lücke ist, kann das schon Fragen provozieren.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

was ist denn Dein Ziel?
- Zeugnis, dass keine Fragen aufwirft (da wäre Eigenkündigung eher 
besser)
- Arbeitslosengeld-Sperre? (dafür lohnt der Aufwand meist nicht. Hast Du 
denn schon Anwartschaft?)
- Fürs Selbstbewusstsein? Das sollte eigentlich in ein paar Wochen aufs 
Selbe rauskaummen.
- ??

von Cerberus (Gast)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> - Arbeitslosengeld-Sperre? (dafür lohnt der Aufwand meist nicht. Hast Du
> denn schon Anwartschaft?)

Sollte das der Fall sein, dürfte alternativ der Bezug von ALG2 mit
einer Sanktion (weniger Geld, aber keine Sperre) beginnen, also auch
nicht gerade sinnvoll.

von Niemand (Gast)


Lesenswert?

> Sollte das der Fall sein, dürfte alternativ der Bezug von ALG2 mit einer
> Sanktion (weniger Geld, aber keine Sperre) beginnen, also auch nicht gerade > 
sinnvoll.
Du erzählst was von sinnvoll, weshalb soll man bei ALG2 noch weniger als 
das ohnehin damit ExistenzMinimum bekommen?

Von dir kommen auch immer wieder neue Parolen!

Wenn mich mein AG veräppeln will, weil er sowas mit mir machen muß, dann 
hätte ich ja nicht mal mehr die Möglichkeit auf Ferneinsatz mich zu 
bewerben.
Noch dazu, wenn man ein Studium hinter sich hat, und schon im 
Berufsleben steht, also nicht ganz ohne Erfahrung, muß man neuerdings 
als Ing. auch jeden Quatsch mitmachen - Montagetätigkeit?

Solchen Blödsinn gibt es wohl nur weil ihn genügend Leute akzeptieren 
und mitmachen. Früher war die Arbeit vor Ort wo man gewohnt hat - die 
Zeiten werden immer "besser" ... nur nicht für die welche die Leistung 
bringen.

von Pragmatisch (Gast)


Lesenswert?

Hi, bist du schon länger im Berufsleben?

Mein Rat ist, sich einfach aus einem Job heraus für eine andere Stelle 
zu bewerben und suchen bis die Traumstelle kommt. Währendessen kannst du 
sicher trotzdem mit der Projektabteilung über einen Standortnähren 
Einsatz beim nächsten Projekt sprechen.

Aber schlussendlich wirst du kündigen müssen, wenn es dir nicht gefällt. 
Und beim nächsten Job gilt: Du willst Standort nah eingesetzt werden, 
dann unterschreib keinen Vertrag mit deutschlandweitem Einsatzort. Du 
willst kein Leih Ing sein, dann geh nich zu einem Dienstleister.

Reflektier die Fehler und machs beim nächsten mal besser. Jetzt aber 
erstmal pragmatisch deine Optionen durchen, gute Arbeit leisten und 
postiv bleiben. Nur mit der richtigen Einstellung kommst voran.

von Cerberus (Gast)


Lesenswert?

Niemand schrieb:
> Du erzählst was von sinnvoll, weshalb soll man bei ALG2 noch weniger als
> das ohnehin damit ExistenzMinimum bekommen?
>
> Von dir kommen auch immer wieder neue Parolen!

Wenn du eine Arbeit ohne wichtigen Grund kündigst und auf ALG 2
angewiesen bist, dann wird dir das Jobcenter das schon übel nehmen.
Wenn du aus einem vernünftigen Grund gekündigt wirst, dann hast du
auch einen sanktionsfreien Anspruch auf den vollen Regelsatz.
Ich verstehe nicht, was es daran zu meckern gibt?

Niemand schrieb:
> Noch dazu, wenn man ein Studium hinter sich hat, und schon im
> Berufsleben steht, also nicht ganz ohne Erfahrung, muß man neuerdings
> als Ing. auch jeden Quatsch mitmachen - Montagetätigkeit?

Jede Arbeit ist zumutbar, theoretisch. Wenn nicht, muss man das
notfalls begründen und beweisen.

> Solchen Blödsinn gibt es wohl nur weil ihn genügend Leute akzeptieren
> und mitmachen. Früher war die Arbeit vor Ort wo man gewohnt hat - die
> Zeiten werden immer "besser" ... nur nicht für die welche die Leistung
> bringen.

Solche Stilblüten sind halt eine direkte Auswirkung der 
Vollbeschäftigung
bzw. des Fachkräftemangels. Ich sehe das auch skeptisch. Da müsste man
mir schon Anreize bieten, bevor ich das machen würde.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Es gibt keine andere Möglichkeit, aus einem Arbeitsvertrag 
herauszukommen, als ihn zu beenden.
Das kann von Dir aus geschehen, das kann aber auch von seitens des 
Arbeitgebers ausgehen.

Punkt.

Wer aber hindert Dich daran, Dich aus dem bestehenden Vertrag heraus, um 
eine andere Stelle zu bewerben.

Mit 'ner sinnvollen Begründung, kann sich das bestehende 
Arbeitsverhältnis, sogar positiv, für Deine Bewerbung, auswirken.

Einige Zeit lang solltest Du aber schon durchhalten, sonst hinterlässt 
Du einen schlechten Eindruck.

: Bearbeitet durch User
von Cerberus (Gast)


Lesenswert?

Sebastian S. schrieb:
> Einige Zeit lang solltest Du aber schon durchhalten, sonst hinterlässt
> Du einen schlechten Eindruck.

Oder man macht den Eindruck, nicht zu wissen was man will.
Solche Parolen sind doch ziemlich wertlos, wenn man die
Verhältnisse nach Lust und Laune interpretiert.

von Niemand (Gast)


Lesenswert?

Sebastian S. schrieb:
> Es gibt keine andere Möglichkeit, aus einem Arbeitsvertrag
> herauszukommen, als ihn zu beenden.
> Das kann von Dir aus geschehen, das kann aber auch von seitens des
> Arbeitgebers ausgehen.
Es sollte in dem fall von Seiten des AG passieren, oder hast du das 
nicht auch so verstanden?
> Punkt.
kannst dir sparen!

> Wer aber hindert Dich daran, Dich aus dem bestehenden Vertrag heraus, um
> eine andere Stelle zu bewerben.
Der mißliche Umstand, dass man auf Ferneinsatz wäre, wo man sich um 
alles Mögliche dort noch nebebei kümmern muß, nix mehr mit Freizeit und 
Erholung wie zu Hause oder seinen gewohnten häuslichen oder sozialen 
Kontakten nachgehen!

> Mit 'ner sinnvollen Begründung, kann sich das bestehende
> Arbeitsverhältnis, sogar positiv, für Deine Bewerbung, auswirken.
Ja klar doch; "Warum wollen Sie dort eigentlich weg, wenn es da schön 
ist? Ach wissen Sie, ich bin zum Reisen und Arbeiten zu faul und hätte 
es lieber zu Hause bequemer!

> Einige Zeit lang solltest Du aber schon durchhalten, sonst hinterlässt
> Du einen schlechten Eindruck.
Jede Kündigung hinterlässt, egal wie, immer einen schlechten Eindruck, 
entweder auf der einen oder der anderen Seite.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

>Ja klar doch; "Warum wollen Sie dort eigentlich weg, wenn es da schön
>ist? Ach wissen Sie, ich bin zum Reisen und Arbeiten zu faul und hätte
>es lieber zu Hause bequemer!
Mit dieser Begründung könnte es schwierig werden.

Mit ein wenig Phantasie aber nicht.
Z.B. wegen: Freundin, Freund bzw. Familie. Und wer soll sich denn sonst 
um die arme [zutreffendes hier eintragen ] kümmern? Das macht sogar noch 
einen positiven (bodenständigen) Eindruck.

Hilft aber wenig bei einem Laden, der Service und Wartung macht.

von Hi-Tech-Progger S. (Gast)


Lesenswert?

Hauptargument gegen Leiharbeit:

Man muss die Drecksarbeit machen und bekommt nur die Aushilfsjobs!

Ständig neue Firma bedeutet ständig neue Projekte, bedeutet immer neu 
einarbeiten und immer nur an der Oberfläche kratzen.

Ob man das aber dem neuen Arbeitgeber so sagen sollte ...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Deoroller schrieb:
> Wie komme ich am besten aus einem Job als Leih-Ing. raus ohne selber zu
> kündigen?

 Ich geb dir die Antwort:
-Selbstmord
-Fass deine Personaldisponente zwischen die Beine (Nafi-Masche) -> 
fristlose Kündigung wg. sexueller Belästigung
-besorg dir einen "Gelben Schein", damit bist dann für den verleiher zuz 
teuer und er kündigt dir sofort!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Sebastian S. schrieb:
> Einige Zeit lang solltest Du aber schon durchhalten, sonst hinterlässt
> Du einen schlechten Eindruck.

Und was ist wenn der Eindruck "dauerhaft" wird?

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Deoroller schrieb:
> In meinem Vertrag
> steht aber deutschlandweite Einsetzbarkeit. Ich bin noch in der
> Probezeit. Die Kündigungsfrist ist eine Woche (BAP Tarif).

Dir sind die Fahrtkosten zu wenig, du hättest gemäß BGB §670 mehr Kohle, 
Heimfahrten und Verpflegungsmehraufwand

So bist du bereit bundesweit eingesetzt zu werden und zumindest in der 
Probezeit ganz schnell wieder auf der Straße.

von Dr. Meinheimer (Gast)


Lesenswert?

Werde Freelancer und kassiere die Kohle die dein Sklaventreiber kassiert 
selbst.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> nur die Aushilfsjobs
> Ständig neue Firma bedeutet ständig neue Projekte, bedeutet immer neu
> einarbeiten und immer nur an der Oberfläche kratzen.

Das ist das eigentliche Problem, nicht die 300km.

Mach das ein paar Monate und such dir gleichzeitig einen besseren Job. 
Grundsätzlich erst dann kündigen, wenn man einen neuen Arbeitsvertrag 
hat.

Noch etwas Grundsätzliches: In den ersten 2-3 Jahren baut man sich sein 
berufliches Fundament. Man muß sich konzentriert auf ein begrenztes 
Aufgabengebiet einarbeiten und vertiefen. Erst dann hat man einen 
Ingenieur-Wert für den eigenen und für andere Arbeitgeber.

Wenn man diese Möglichkeit nicht hat und häufig wechselnde 
unterqualifizierte Aufgaben erledigen muß, bleibt man immer nur 
Aushilfskraft/Leiharbeiter.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Dr. Meinheimer schrieb:
> Werde Freelancer und kassiere die Kohle die dein Sklaventreiber kassiert
> selbst.

Mein Rat:
Zunächst Berufserfahrung (wie oben beschrieben) und Lebenserfahrung 
sammeln, danach kann man an eine freiberufliche Tätigkeit denken - 
vorher besser nicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.